Interview Teil 2: Alleine zum Work and Travel in Neuseeland

Im Interview zieht Alina nach sieben Monaten Work and Travel BilanzSchon vor einigen Monaten ist Alina Wais zum Work and Travel nach Neuseeland aufgebrochen – und hat dabei ihre gesamte Reise selbst organisiert. Wir haben sie über die organisatorische Seite ihres Work and Travels befragt und dabei vieles über ihre Erfahrungen zum Thema Jobsuche, Kosten vor Ort und alleine reisen erfahren.

w&t/magazin: Bist du mit oder ohne eine Agentur unterwegs?

Ich reise ohne Agentur, ich habe den Neuseeland-Aufenthalt alleine geplant.

w&t/magazin: Du reist alleine und durch das Land, kannst du das anderen auch empfehlen?

Für mich ist es absolut das Beste. Es ist aber auch sehr von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

“Wenn man selber offen ist und keine Probleme hat, mit fremden Menschen zu sprechen, ist das schon einmal ein großes Plus.”

Ich habe generell keine Schwierigkeiten damit, auch mal ein paar Tage alleine zu verbringen, doch das geschieht selten genug.

Der große Vorteil ist, dass man den Luxus hat, selbst über alles entscheiden zu können ohne Kompromisse.

Man lernt in Hostels so viele Menschen kennen, dass man mehr Tage mit anderen Menschen verbringt als alleine. Man hat auch mehr Möglichkeiten, Einheimische kennenzulernen, weil sie oft neugierig sind, was ein Mädel allein in Neuseeland zu suchen hat.

Ich wurde bereits von drei Freundinnen besucht und ich habe auch diese Zeiten durchaus genossen, keine Frage. Deshalb glaube ich auch, dass ein Ausgleich ganz gut ist bei einem Jahr.

w&t/magazin: Die Jobsuche gestaltete sich für dich nicht so einfach wie erwartet – wie ist es dir gelungen, trotzdem nicht aufzugeben?

Ich stehe 100%ig hinter diesem Trip und ich habe keinen Moment daran gedacht habe, aufzugeben.

Die Niederlage in der Jobsuche stand in keinem Verhältnis zur Freundlichkeit der Kiwis oder der wunderschönen Landschaft. Ich habe zu viele Freundschaften geschlossen, als dass ich aufgeben könnte.

Und so lange es Alternativen gibt, werde ich nicht frühzeitig aufhören.

w&t/magazin: Du hast dann auch Alternativen gefunden – wieso ist Housesitting und Wwoofing so praktisch für Work and Traveller?

Nicht immer ist man darauf angewiesen, Geld zu verdienen. Oftmals ist es bereits hilfreich, das Geld für die Unterkunft zu sparen, was eine der größten Ausgaben ist.

Wwoofing-Jobs sind normalerweise einfach zu bekommen. Man meldet sich lediglich für einen kleinen Unkostenbeitrag bei Workaway oder Wwoofing an und kann die Familien oder Farmen anschreiben. Meist sind sie relativ spontan und der Bedarf ist relativ groß in Neuseeland und auch weit verbreitet.

“Im Gegensatz zu einer bezahlten Arbeitszeit wissen die Arbeitgeber von Wwoofing Stellen, dass die Zeit begrenzt ist auf ein paar Wochen und außerdem sind sie Backpackern gegenüber offen.”

Bei bezahlten Arbeitsstellen hingegen werden oftmals Kiwis bevorzugt oder es wird “permanent” ausgeschrieben, also einen unbefristeten Vertrag, den man als Backpacker natürlich nicht unterschreiben kann. Das Bewerbungsverfahren ist wesentlich langfristiger und die Konkurrenz ist aufgrund der Einheimischen höher.

Das Housesitting wurde mir in Gesprächen mit Kiwis einfach angeboten, deshalb kann ich leider gar keine Tipps geben, wie man an das Housesitting normalerweise kommt.

Eine weitere beliebte Alternative ist das Housekeeping in Hostels. Hierbei arbeitet man oftmals ca. drei Stunden am Tag für fünf oder sechs Tage in der Woche und bekommt im Gegenzug freie Unterkunft. Dies ist besonders hilfreich im Winter, wenn bezahlte Jobs knapp sind. Ein Mindestaufenthalt von etwa 4 Wochen wird normalerweise erwartet. Demnach ändern sich die Mitarbeiter ständig und es werden auch häufig neue Leute eingestellt und die Chance auf zumindest kostenlose Unterkunft steigt.

Die Schwierigkeit bei einem Jahr ist, dass man normalerweise einen Job sucht für drei bis sechs Monate, daher sind die Jobangebote generell knapper, da nicht jedes Unternehmen nur Mitarbeiter für eine kurze Zeit sucht.Das ist der Grund dafür, dass so viele Backpacker als Housekeeper, Kellner oder in der Gastronomie arbeiten, da diese Bereiche keine festgefahrenen Strukturen haben, sondern saisonbedingt anstellen.

w&t/magazin: Wie viel Geld hast du während der ersten Monate ungefähr ausgegeben und wofür überwiegend?

Unter der Woche gibt man definitiv am meisten Geld für die Unterkunft und für das Essen aus.

Ein Bett in einem 6er Zimmer kostet im Schnitt je nach Saison und Stadt zwischen 22$ und 34$ pro Nacht. Wer viel in Hostels übernachtet, kann sich überlegen, eine Mitgliedschaft bei der YHA oder bei BBH abzuschließen. Dies sind die beiden Hostelketten, bei denen man mit der Mitgliedschaft vergünstigt übernachten kann.

Hinzu kommen eventuell ein Autokauf am Anfang oder ein Buspass. Wer nicht dauerhaft trampen möchte, für den sind relativ hohe Ausgaben für Transportmittel unumgänglich. Tagesausflüge oder Sehenswürdigkeiten wie Hobbiton verschlucken viel Geld. Neuseeland ist bekannt für die vielen Extremsportarten, doch das kostet natürlich auch alles ziemlich viel.

Es kommt enorm auf jede einzelne Person an und es gibt keine Pauschalantwort – Möchte ich hauptsächlich Couchsurfing machen oder im Auto schlafen und trampen oder nutze ich den Bus und schlafe in Hostels?

Möchte ich mich täglich von Nudeln und Ketchup ernähren oder ist mir eine ausgewogene Ernährung mit Obst und Gemüse wichtig? Möchte ich mir mal einen Bungee-Jump gönnen oder verzichte ich auf all das?

Jeder muss sich selbst überlegen, was für ihn das Beste ist.

“Ich persönlich bin nicht nach ans andere Ende der Welt geflogen, um die ganze Zeit zu arbeiten und habe deshalb vorher gearbeitet, um mir zum Beispiel einen Flug über eine Vulkaninsel gönnen zu können.”

Ich habe mich für diesen Weg entschieden, weil ich gerne Sachen sehe und erlebe und nicht jeden Tag auf mein Geld achten möchte.

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