Vom Jobben, Jobs & Jobsuche
Wenn du sehr viel Geld hast, kannst du bei deinem Work and Travel natürlich auch das ganze Jahr nur fürs Reisen nutzen. Doch wer hat schon sehr viel Geld? Und außerdem heißt es schließlich Work and Travel – das Arbeiten bzw. Jobben gehört also zu den Grundprinzipien dieser Form des Auslandsaufenthalts. Du sollst dir damit nicht nur den Aufenthalt finanzieren, sondern vor allem durch den intensiveren Kontakt Land und Leute viel besser kennen lernen als ein gewöhnlicher Tourist. Erwünscht ist dabei das “Job Hopping”: Man darf höchstens sechs Monate beim selben Arbeitgeber bleiben – üblich sind a
Welche Jobs bei Work and Travel?
Welche Jobs man bei Work and Travel annehmen kann, ist natürlich zuerst einmal stark vom Zielland abhängig. Wenn du schon eine Berufsausbildung hast, kannst du natürlich versuchen, in genau diesem Bereich unterzukommen. Aber auch ohne formelle Qualifikation kannst du eine interessante Tätigkeit finden, wenn du dich im Bewerbungsgespräch als aufgeschlossen, fleißig und lernfähig präsentierst. Insbesondere sollten deine Sprachkenntnisse sehr gut sein. Auch das gepflegte Auftreten spielt eine große Rolle – um so leichter wirst du einen Job finden, bei dem Kundenkontakte im Mittelpunkt stehen, zum Beispiel am Empfang eines Hotels.
Fruit Picking
Du solltest dich nicht scheuen, auch ungelernte und körperlich anstrengende „Drecksarbeiten” zu machen. Gemeint sind Saisonarbeiten in der Landwirtschaft, zum Beispiel in der Ernte, in Australien ist zum Beispiel das „Fruit Picking” ein gängiger Job. Ein solcher „Farmstay” beantwortet dir auch gleich die Frage, wo du übernachten kannst. Doch Vorsicht: längst nicht alle Farmstays garantieren auch wirklich einen Job. Bei manchen darfst du nur zuschauen…
Auch in den Bereichen Hotel, Gastronomie und Tourismus kommen viele unter. Du kannst kellnern, Hilfsarbeiten in Hotels und Restaurants sowie bei Messen und Veranstaltungen verrichten oder auf dem Markt arbeiten.
Es gibt aber auch ausgefallenere Jobs: Manche Backpacker arbeiten in den entlegenen Gebieten Kanadas, Australiens und Neuseelands in Aufzuchtstationen für bedrohte Wildtierarten. Andere bauen oder reparieren Hütten und Brücken für Wanderer in Naturschutzgebieten oder assistieren Fotografen.
In Japan ist das Arbeitsangebot für Work-and-Travel-Reisende eingeschränkt, denn hier liegt der Schwerpunkt auf dem Reisen.
Weltweite Work & Travel Programm-Angebote
Organic Farming
Eine besondere Aufmerksamkeit verdient die ökologische Landwirtschaft, auch bekannt unter der Abkürzung WWOOF („World-Wide Opportunities on Organic Farms”). Hier gibt es einige Sonderregelungen. Zum Beispiel dürfen in Kanada auch noch Freiwillige über 35 Jahre in der ökologischen Landwirtschaft arbeiten, sie bekommen dafür zwar kein Work-and-Travel-Visum, dürfen aber immerhin drei Monate bleiben.
In Australien können Backpacker, die mindestens drei Monate in der Landwirtschaft gearbeitet haben, ein zweites Work-and-Travel-Visum erhalten und somit ein weiteres Jahr in Australien bleiben. Da dies für viele Reisende eine attraktive Option darstellt, die sie sich nicht entgehen lassen wollen, nutzen leider einige – so genannte Working Hostels – die Situation aus und lassen die jungen Leute praktisch zum Nulltarif schuften.
Working Hostels
Sogenannte Working Hostels bieten Dir, im Gegensatz zu “normalen” Hostels, neben der reinen Unterkunft auch gleichzeitig die Jobvermittlung mit an.
Dabei haben diese Working Hostels häufig gute Kontakte zu den Farmern & Ranchern vor Ort und bekommen von diesen Rückmeldung, wenn Erntehelfer / Fruitpicker gesucht werden. Ist dies der Fall, kommen in der Regel dann meist früh morgens Pick-Ups, um die Fruitpicker einzusammeln und gemeinsam zur Arbeit zu fahren. Dies erklärt, warum Working Hostels vor allem in ländlicheren Regionen vorkommen. Dabei lohnt es sich jedoch immer, genauer hinzuschauen, denn Working Hostels unterscheiden sich teils sehr elementar voneinander: während die meisten in bekannten Fruitpicking & Gemüseanbaugebieten liegen und dementsprechend abseits deines Jobs dir nur eher wenig zu bieten haben, gibt es genauso andere Working Hostels, die viel urbaner in belebteren Gegenden gelegen sind.
Hotel- & Gastronomiearbeit / Kellnern
Jobs in einem Restaurant sind ähnlich beliebt bzw. typisch für Work and Traveler wie Fruitpicking. Wer in einer Bar oder Restaurant jobben möchte und dabei auch Alkohol servieren muss, der benötigt hierfür in einigen Ländern ein Ausschenkzertifikat. In Australien ist dies bspw. das sog. Responsible Service of Alcohol-Certificate, kurz RSA. Mittels eines übersichtlich intensiven kurzen Lehrgangs und knapp 100 $ kann man dieses absolvieren bzw. erwerben und ist bei der Bewerbung um einen Kellnerjob ungefragt vorzuzeigen.
House Sitting Jobs
Als Backpacker kannst du übrigens mietfrei wohnen, wenn du einen House Sitting Job annimmst. Welche Aufgaben du übernimmst, welche Voraussetzungen du erfüllen solltest und wie du deinen passenden House Sitting Job findest, zeigen wir hier:
>> Hier für House-Sitting-Jobs in Australien anmelden
Jobsuche
Ob Kellnern im hippen Melbourne, Skilehrer in den kanadischen Rocky Mountains oder Farmarbeit in Neuseeland, die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Wir haben sieben Tipps zusammengestellt, die euch bei der Jobsuche helfen und etwas mehr Planungssicherheit geben sollen.
Unsere Tipps: >> Freelance-Jobs & Digitale Jobs
Höflichkeit kommt an
Mit etwas Empathie meisterst du auch die Etikette. In englischsprachigen Ländern ist die Anrede mit Vornamen normal – das gilt auch für den Chef. Und wo man überall „you” sagt, gibt es auch kein Duzen und Siezen. Lass dich dadurch nicht zu übergroßen Vertraulichkeiten mit dem Chef hinreißen. Man wahrt durchaus die höfliche Distanz – am besten, du beobachtest deine neuen Kollegen und orientierst dich an ihnen.
Eine weitere Besonderheit gerade in Australien sind Uniformen: Jede „Company” achtet hier auf ihre „Corporate Identity”, und dazu gehört zumindest das T-Shirt mit Firmenlogo. Auch sonst wird auf angemessene Kleidung großer Wert gelegt. Bei der täglichen Arbeit im Büro etwa wählt man eine Garderobe, die man in Deutschland vielleicht zur feierlichen Ausstellungseröffnung anziehen würde.
Nice to know
Auch in Zeiten von Smartphones und Internet hat das gute alte schwarze Brett längst nicht ausgedient: Aushänge in Hostels sowie an öffentlichen Plätzen verkünden häufig die aktuellsten Jobgesuche im Umkreis, zudem bieten viele Hostels über eigene „Job desks“ erste Infos zu Jobvakanzen, die gerne genutzt werden. Teils arbeiten diese Job desks gegen eine kleine Vermittlungsgebühr.