Die Schweiz ist für eine hohe Lebensqualität und sehr gute Arbeitsbedingungen bekannt. Besonders in bestimmten Bereichen ist die Nachfrage nach Fachkräften groß. Bewerber aus dem Ausland erhalten oftmals umfangreiche Hilfe durch den Arbeitgeber, um in der Schweiz Fuß zu fassen. Das umfasst unter anderem Unterstützung bei Wohnungssuche sowie Umzug und die Anerkennung von Berufsqualifikationen.
Attraktive Standorte in der Schweiz
Der Fachkräftemangel betrifft die ganze Schweiz. Besonders viele Jobs sind aber in den großen Städten verfügbar. Das ist auch für die Arbeitnehmer eine positive Voraussetzung, denn viele von ihnen wünschen sich neben einem attraktiven Arbeitsplatz auch eine entsprechende Wohnumgebung, die eine gute Infrastruktur und vielfältige Möglichkeiten bietet. Daher wird häufig gezielt nach Jobs in Basel und anderen großen Schweizer Städten gesucht. Aber auch in den kleineren Orten ist die Lebensqualität hoch. Dank eines gut ausgebauten öffentlichen Verkehrssystems ist ein Auto nicht zwingend erforderlich, wenn sich die Wohnung oder der Arbeitsplatz nicht sehr abgelegen befinden.
Rekordzahlen bei den offenen Stellen in der Schweiz – Fachkräfte dringend gesucht
Mittlerweile verzeichnet die Schweiz über 120.000 offene Stellen. Das ist laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) ein Rekordhoch, welches es seit 2003 nicht gegeben hat. Die historisch niedrige Arbeitslosenquote sorgt dafür, dass in der Schweiz selbst kaum noch Fachkräfte zu finden sind, um die offenen Stellen zu besetzen.
Die wesentlichen Ursachen für die aktuelle Situation sind demografische Veränderungen. Die „Babyboomer“-Generation hat ein Alter erreicht, in dem viele Menschen pensioniert werden und dem Arbeitsmarkt somit nicht mehr zur Verfügung stehen. Gleichzeitig sind die Geburtenraten gesunken, so dass weniger Schweizer Arbeitnehmer nachrücken. Diese Strukturprobleme erfordern neue Ansätze zur Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte.
Besonders vom Fachkräftemangel betroffene Branchen
Der Mangel an Arbeitskräften ist in der Schweiz mittlerweile nicht mehr auf einzelne Branchen beschränkt, sondern ist zu einem allgemeinen Arbeitskräftemangel geworden. Es gibt allerdings bestimmte Branchen, die besonders stark betroffen sind. Diese kämpfen kontinuierlich darum, qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten, was den Wettbewerb um Fachkräfte weiter verschärft. Die ohnehin attraktiven Gehälter steigen daher weiterhin an, was den Schweizer Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer aus dem Ausland zu einer interessanten Option macht. Wir stellen nun drei der am stärksten vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen vor.
IT-Bereich
Die zunehmende Digitalisierung sorgt dafür, dass überall wesentlich mehr IT-Experten benötigt werden. Das betrifft natürlich auch die Schweiz. Besonders gefragt sind Fachkräfte in den Bereichen Softwareentwicklung, IT-Sicherheit und Datenanalyse. Unternehmen investieren zunehmend in digitale Transformation und suchen daher dringend nach qualifizierten IT-Spezialisten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das führt zu hohen Verdienstmöglichkeiten in diesem Sektor.
Pflege
Der demografische Wandel und die alternde Bevölkerung führen dazu, dass in der Schweiz der Bedarf an qualifiziertem Pflegepersonal stetig steigt. Gesundheitsinstitutionen investieren verstärkt in bessere Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten, um qualifizierte Pflegekräfte zu gewinnen und zu halten. Dadurch bieten sich wesentlich bessere Bedingungen als für Pflegekräfte in Deutschland.
Gastgewerbe
Die Schweiz ist ein beliebtes Reiseziel. Insbesondere im Gastgewerbe gibt es zahlreiche Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland und auch viele Festangestellte. Hotels, Restaurants und touristische Einrichtungen suchen verstärkt nach qualifiziertem Personal, um die hohen Standards zu halten. Für ungelernte Aushilfen gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten, in der Schweiz Fuß zu fassen und sich gegebenenfalls weiter zu qualifizieren.
Die Gehälter sind wesentlich höher als in Deutschland
In der Schweiz beträgt das mittlere Einkommen ungefähr 6.500 Franken monatlich. Das sind umgerechnet fast 3.000 Euro mehr als in Deutschland. Aufgrund der höheren Lebenshaltungskosten steigen zwar auch die Ausgaben, unterm Strich bleibt aber in der Regel dennoch deutlich mehr übrig.
Insbesondere in den Branchen, in denen derzeit verstärkt Arbeitskräfte gesucht werden, lohnt es sich für Arbeitnehmer aus dem Ausland. So ist beispielsweise ein guter Job in der Pflege in der Schweiz nicht schwer zu finden. Eine Pflegekraft kann hier im Durchschnitt 7.300 Franken verdienen und liegt damit – ganz anders als in Deutschland – sogar über dem Durchschnittseinkommen. Solch eine gut bezahlte Stelle zu finden, ist normalerweise kein großes Problem, denn zahlreiche Krankenhäuser, Kliniken und Praxen sind mit Hochdruck auf der Suche nach qualifiziertem Personal.
Auch die IT-Branche ist ein gutes Beispiel für die hohen Schweizer Gehälter
Der Branchenbereich „IT & Consumer Electronics“ weist ein mittleres Einkommen von 8.900 Schweizer Franken pro Monat auf. Für Führungskräfte und besondere Spezialisten kann der Verdienst noch einmal deutlich höher liegen. Zum Vergleich: In Deutschland verdient einen Informatiker im Schnitt 5.185 Euro brutto pro Monat. Somit ist das Einkommen in der Schweiz in diesem Arbeitsbereich um mehr als 3.700 Euro höher. Die Arbeitsbedingungen sind in der Regel gleich gut oder sogar deutlich besser als in Deutschland.
Die Aufenthaltsgenehmigung ist für Arbeitnehmer aus Deutschland kein Problem
Um langfristig in der Schweiz leben zu können, wird eine Aufenthaltsgenehmigung benötigt. Dies ist für deutsche Staatsbürger, die in der Schweiz arbeiten möchten, in der Regel unproblematisch. Die wichtigsten Fakten dazu haben wir hier aufgeführt:
Für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen wird keine Genehmigung benötigt.
Um die zunächst auf 5 Jahre befristete Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, muss ein Arbeitsvertrag über auf mindestens 365 Tage befristetes oder ein unbefristetes Arbeitsverhältnis vorhanden sein.
Nach Ablauf der Aufenthaltsgenehmigung kann diese jeweils um weitere 5 Jahre verlängert werden. Sollte zu diesem Zeitpunkt seit über 12 Monaten eine unverschuldete Arbeitslosigkeit vorliegen, so kann die Verlängerung auf ein Jahr befristet werden.
Für Ehepartner und Kinder eines in der Schweiz tätigen Arbeitnehmers wird in der Regel ebenfalls problemlos eine entsprechende Aufenthaltsgenehmigung erteilt. Somit sind die bürokratischen Hürden gering und ermöglichen es, die Konzentration voll auf das neue Arbeitsumfeld zu fokussieren.
Job von Deutschland aus suchen – gut vorbereitet in die Schweiz starten
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Fachkräften ist es gut möglich, zuerst in die Schweiz zu ziehen und sich dort dann den passenden Job zu suchen. Deutlich entspannter ist aber der umgekehrte Weg:
Es ist ratsam, sich bereits von Deutschland aus einen Job in der Schweiz zu suchen. Viele Schweizer Unternehmen bieten umfangreiche Unterstützung bei organisatorischen Herausforderungen. Dazu gehört Hilfe bei der Wohnungssuche, dem Umzug und der Anerkennung von Berufsqualifikationen. Zudem kann die Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung frühzeitig in Angriff genommen werden. Durch eine vorausschauende Planung wird der Übergang in das neue Arbeitsumfeld erleichtert. So ist es möglich, sich voll und ganz auf den neuen Job zu konzentrieren, ohne von bürokratischen Hindernissen aufgehalten zu werden. Eine gute Vorbereitung von Deutschland aus eröffnet wertvolle Chancen und einen reibungslosen Start in der Schweiz.