Als Digitaler Nomade in Südafrika

Auch wenn Länder des afrikanischen Kontinents allgemein noch nicht zu den bekanntesten Zielen zählen, ist Südafrika eindeutig auf dem Vormarsch. Vor allem das vielseitige, moderne Kapstadt kann mittlerweile punkten und hat sich bei vielen digitalen Nomaden einen festen Platz in ihren persönlichen Top 10 erobert. Doch wie geeignet ist Südafrika wirklich für das digitale Arbeiten und alltägliche Leben? Und gibt es auch außerhalb der Mothercity attraktive Möglichkeiten, das große Land als digitaler Nomade kennenzulernen?

Themen dieser Seite:

Special: Was muss man als angehender digitaler Nomade noch wissen?

> Wie wird man digitaler Nomade?

> Wie startet man am besten als digitaler Nomade?

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> Die 15 besten Orte für digitale Nomaden

Internet-Situation in Südafrika

Das Internet in Südafrika hat sich mit durchschnittlich 6,6Mbps im Jahr 2016 zwar innerhalb kurzer Zeit enorm gesteigert, liegt damit aber noch immer unter dem weltweiten Durchschnitt. Aktuell gab es innerhalb der Stadtgebiete jedoch eine rapide Entwicklung bezüglich der Internetgeschwindigkeit, da dort immer mehr Glasfaserinternet verfügbar wird. So kann man dank dieser neuen Entwicklung in vielen Coworking Spaces mit Geschwindigkeiten von 10Mbps bis zu 200Mbps arbeiten. Falls man auch mit Geschwindigkeiten von 4-6Mbps zufrieden ist, kann man auch kostengünstiger auf öffentliche Bibliotheken, Hostels, Malls oder Cafés zurückgreifen. Wer gerne mit leckerem Cappuccino neben dem Laptop arbeitet, sollte sich aber im Vorhinein gründlich umschauen und informieren. Denn in Südafrika ist unlimitiertes Internet in Cafés leider eher die Ausnahme – in vielen Fällen wird limitiertes WiFi angeboten, das entweder auf 30 Minuten oder 30Mb/50Mb begrenzt ist. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich mit einer südafrikanischen SIM-Karte ein passendes Datenpaket zu besorgen. Das ist mit ca. R2500 (ca. 150€) für 50GB zwar recht teuer, ermöglicht dann aber das angenehme Arbeiten mit 4G-Verbindungen oder sogar LTE. In ländlichen Gebieten ist allerdings mit langsamerem Internet zu rechnen. Die beste Reichweite haben momentan Vodacom und MTN, wer ausschließlich in städtischen Gebieten bleibt, kann sich aber auch eine SIM von Cell C besorgen.

Lebenshaltungskosten in Südafrika

Für diejenigen, die ganz nach Geo-Arbitrage-Manier von niedrigen Lebenshaltungskosten im Ausland profitieren möchten, ist Südafrika leider kein ideales Ziel. Denn hier sind die Kosten in den meisten Bereichen mit deutschen Verhältnissen vergleichbar – vor allem, wenn man sich in den Großstädten aufhält. Bei der Uber-Fahrt zum Coworking Space am anderen Ende der Stadt wird man ungefähr R150 (ca. 9€) los und kann sich dann an seinen Schreibtisch setzen, der mit ca. R200 (ca. 12€) pro Tag zu Buche schlägt. Bei der Mittagspause im gemütlichen Restaurant nebenan isst man dann für ungefähr R70-150 (ca. 4-9€) und gönnt sich anschließend noch einen Cappuccino, der nochmal ca. R25 (ca. 1,50€) kostet. Je nachdem, wo man in Südafrika unterkommen möchte, kann man dabei mit R350/550 (ca. 21-33€) pro Nacht im Hostel rechnen, wobei man bei einer pro Monat gebuchten AirBnB-Unterkunft ca. R7.500 (ca. 450€) bezahlt.

Digitale-Nomaden-Community in Südafrika

Auch wenn Südafrika (noch) nicht zu den Top-Ländern für digitale Nomaden zählt, hat sich vor allem Kapstadt mittlerweile zu einem beliebten Ziel unter digitalen Nomaden gemausert. Auch in anderen großen Städten wie Johannesburg und Durban findet man in diversen Coworking Spaces Gleichgesinnte und sitzt auch in dem Café um die Ecke nicht mehr allein vor seinem Laptop. Dabei trifft man vor allem auf digitale Nomaden, die sich bereits ein erfolgreiches Business aufgebaut haben, da man in Südafrika weniger Vorteile bei den Lebenshaltungskosten hat als beispielsweise in Thailand.

Infrastruktur für Digitale Nomaden

Vor allem in den großen Städten Südafrikas ist die Infrastruktur für digitale Nomaden ausgezeichnet. Man kann zwischen diversen Coworking-Spaces wählen, findet auch sonst schnell geeignete Bibliotheken oder Cafés, und kann in den meisten Fällen auch ganz bequem vom Hostel oder AirBnB aus produktiv sein. Das einzige Manko sind hierbei die gelegentlichen Stromausfälle mit denen man immer rechnen muss, die aber in den allermeisten Fällen nur kurze Zeit andauern. Bezüglich öffentlicher Verkehrsmittel wird man kein Problem haben, schnell und relativ günstig herum zu kommen. Gerade in den Städten macht das in Südafrika populäre Uber die Fortbewegung schnell, bequem und vor allem sicher. Aber auch einige Busunternehmen wie MyCiti Bus oder auch Einzeltaxis sind Möglichkeiten, die man nutzen kann. Wer innerhalb des Landes reisen möchte profitiert von den günstigen Inlandsflügen, kann aber auch auf günstige und sichere Fernbusse zurückgreifen.

Klima in Südafrika

Im Allgemeinen ist Südafrika ein Land mit warmem, trockenem Klima. Aufgrund der Größe und auch wegen der zwei Ozeane, die Südafrika umgeben, gibt es aber innerhalb des Landes große Unterschiede. So herrscht an der Westküste um Kapstadt ein mediterranes Klima mit warmem, trockenem Wetter im Sommer und kühlen, feuchten Wintern. Wegen der schlechten Isolation der Wohnungen und dem kalten Wind des Atlantiks können da schon Temperaturen von 17°C in den Wintermonaten ungemütlich werden. An der Ostküste um Durban herum herrscht dagegen subtropisches Klima mit heißen Sommern und milden Wintermonaten, wo nur selten unter 22°C herrschen. Das Landesinnere mit Johannesburg ist dagegen deutlich trockener, wobei es im Winter in den höheren Lagen des Landes sogar zu nächtlichem Frost kommen kann.

Sicherheit in Südafrika

Grundsätzlich gilt Südafrika als vergleichsweise sicher, hat aber deutlich höhere Kriminalitätsraten als Deutschland. Vor allem in den Großstädten wie Durban, Johannesburg und Kapstadt kommt es tagtäglich zu Einbrüchen und Diebstählen, die sich vor allem in den Randgebieten und Townships abspielen. Daher sollte man sich im Vorhinein darüber informieren, welche Stadtteile als sicher gelten und lieber etwas mehr für ein Zimmer in einem ruhigen Gebiet ausgeben. Grundsätzlich sollte man aber gerade abends nur in der Gruppe unterwegs sein und verlassene Gegenden meiden. Was die Sicherheit in Südafrika betrifft, ist sicherlich Kapstadt die beste Wahl unter den Großstädten. Wer einige grundlegende Regeln zum Thema Sicherheit beachtet, sollte bei seinem Aufenthalt aber in der Regel keine Probleme bekommen.

Visum für Südafrika

Solange man nicht für südafrikanische Firmen arbeitet, erhält man bei der Einreise ein kostenloses Touristenvisum, das 90 Tage gültig ist. Dieses Visum kann um weitere 90 Tage verlängert werden, solange man zwei Monate vor Ablauf des ersten Visums eine Verlängerung beantragt. Seit einigen Jahren ist es allerdings nicht mehr möglich, nach den 90 Tagen einige Nachbarländer zu besuchen und dann nochmals für 90 Tage nach Südafrika einzureisen. Denn um Border Hopping zu vermeiden wurde mittlerweile die Regel eingeführt, dass man innerhalb eines Kalenderjahrs lediglich ein zweites Visum erhält, wenn man in der Zwischenzeit im Heimatland gewesen ist.

Die Top 3 Orte für Digitale Nomaden

1 |Kapstadt

Als digitaler Nomade Kapstadt erleben

Kapstadt ist der Ort Südafrikas, der mittlerweile bei vielen digitalen Nomaden auf ihren persönlichen Top 10 zu finden ist. Mit der traumhaften Lage zwischen Wasser und Berg, den ganzjährig milden Temperaturen, der einzigartigen Atmosphäre und den vielen attraktiven Coworking Spaces auch vollkommen zurecht. Ob entspannter Feierabend am Strand, abwechslungsreiche Wanderungen oder Mountainbike-Touren, quirliges Shoppingerlebnis oder authentisches Afrikafeeling auf einem Wochenmarkt – Kapstadt hält all das bereit.

2 |Johannesburg

Johannesburg ist das wirtschaftliche Zentrum des Landes und befindet sich im Aufbruch. Mittlerweile haben sich einige hippe Viertel und eine ernstzunehmende Kunstszene zu einem Gegengewicht zum schlechten Image „Joburg‘s“ entwickelt. Zwar ist die Sicherheitslage in einigen Stadtteilen und vor allem in der Innenstadt noch immer nicht gut, aber von ruhigeren und hippen Vierteln wie Maboneng oder Braamfontein lässt sich der künstlerische und vielschichtige Vibe der aufstrebenden Stadt sehr gut entdecken. Außerdem eignet sich Johannesburg mit mehreren Coworking Spaces und zahlreichen Cafés, die oftmals sogar unlimitiertes freies WiFi anbieten, auch sehr gut für das Arbeitsleben des digitalen Nomaden.

3 |Durban

Durban – das ist die quirlige Metropole, die auch als das Miami Beach von Südafrika gilt. Mit den ganzjährig schönen Temperaturen und dem einladenden Badestrand ist die drittgrößte Stadt Südafrikas der perfekte Ort für Urlaubsgefühle nach dem Feierabend. Mit einer guten Auswahl an Coworking Spaces und zahlreichen Cafés mit freiem Wi-Fi lässt es sich dabei auch noch angenehm arbeiten. Und nach der Arbeit profitiert man dann beim Schwimmen und Surfen nicht nur davon, dass Durban weit weniger überlaufen ist als Kapstadt, sondern auch von den warmen Temperaturen des Indischen Ozeans.

Diese Gegenden solltest du meiden

Aufgrund der schlechten Infrastruktur und der in vielen Fällen langsamen Internetgeschwindigkeit eignen sich ländliche Gegenden Südafrikas nur bedingt für digitale Nomaden. Abgesehen davon sollte man gerade als digitaler Nomade, als welcher man meistens mit teurem Equipment reist, als unsicher geltende Gegenden meiden. Das sind oftmals Randgebiete von Großstädten oder Wohngebiete, die direkt an Townships grenzen.

5 Gründe, warum du als Digitaler Nomade nach Südafrika gehen solltest

  1. Nach dem Feierabend kann man die verschiedensten Dinge erleben, ohne weit zu fahren
  2. Die Landschaft und Tierwelt sind einzigartig – vor allem bei einer Safari mit den Big 7 (Leopard, Elefant, Nashorn, Büffel, Wal, weißer Hai)!
  3. Die aufstrebende Künstlerszene und diversen, hippen Viertel werden dich mit Sicherheit inspirieren
  4. Kapstadt gilt für viele als die schönste Stadt der Welt
  5. Das Licht bei den Sonnenuntergängen muss jeder einmal gesehen haben!

Fazit

Südafrika verspricht mit dem ganzjährig angenehmen Wetter, den vielseitigen Großstädten und einzigartiger Tierwelt einen außergewöhnlichen Aufenthalt für jeden digitalen Nomaden. Dass, außer Kapstadt, Südafrika bislang weitgehend unbekannt ist, liegt vor allem an den deutschlandähnlichen Lebenshaltungskosten und dem recht langsamen Internet, das aber gerade aktuell weit vorangetrieben wurde. Insbesondere die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten sowie die kreative Aufbruchsstimmung in den hippen Vierteln werden dich begeistern und für deine eigenen Projekte inspirieren.

Erfahrungen von digitalen Nomaden in Afrika:

>> Jana: 9 Monate als digitaler Nomade (auch in Namibia)

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