Als Digitaler Nomade in Namibia

Endlose Weiten, Safaris mit „Big 5“-Begegnungen, einzigartige Erlebnisse in der ältesten Wüste der Welt oder dem zweitgrößten Canyon und zugleich eine entspannte Atmosphäre genießen; das geht in Namibia! Auch wenn das Land noch weit davon entfernt ist, ein Hotspot für digitale Nomaden zu sein, lohnt sich ein genauerer Blick auf jeden Fall. Zwar bietet Namibia einige kleine Herausforderungen für digitale Nomaden, eignet sich letztlich aber dennoch durchaus für einen längeren Aufenthalt.

Als Digitaler Nomade die Wüste Namibias erleben

Themen dieser Seite:

Special: Was muss man als angehender digitaler Nomade noch wissen?

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Internet-Situation in Namibia

Die Internet-Situation in Namibia ist sehr stark abhängig davon, wo man sich gerade befindet. Während die Internetgeschwindigkeit in der Hauptstadt Windhoek bis zu 9,73Mbps erreichen kann, findet man in anderen Orten oder ländlichen Gebieten selten besseres Internet als 4Mbps. Wer zum Arbeiten auf möglichst schnelles Internet angewiesen ist, sollte daher am besten auf die Coworking-Spaces in Windhoek zurückgreifen oder eine passende Unterkunft in der Hauptstadt suchen. Wenn hingegen auch langsamere Verbindungen ausreichen, gibt es in den Städten auch Malls oder Cafés, die kostenfreies WiFi anbieten. Auch die meisten Unterkünfte in Namibia wie AirBnB oder Hostels bieten Internet, wobei sich dies in den meisten Fällen bei Hotels und Hostels ausschließlich auf den Gemeinschaftsbereich beschränkt.

Wer zu jeder Zeit und an jedem Ort online sein möchte, greift am besten auf eine namibische SIM-Karte mit einem passenden Datenpaket zurück. Ab N$1.999 (ca. 120€) bekommt man ein 50GB-Datenpaket und kann dann mit Geschwindigkeiten von 3G in ländlichen Gebieten bis 4G in größeren Orten und Städten arbeiten. Die beste Reichweite hat MTN; wer ausschließlich in städtischen Gebieten bleibt, sollte aber lieber das erheblich günstigere Angebot der Telecom Namibia wählen.

Lebenshaltungskosten in Namibia

Auch wenn Namibia kein außergewöhnlich billiges Land ist, sind die Lebenshaltungskosten doch etwas niedriger als in den meisten europäischen Ländern. Wer gerne einen ganzen Monat in einer AirBnB-Unterkunft verbringen möchte, bezahlt dafür circa N$7.000 (ca. 400€), während eine Hostelübernachtung mit N$150-250 (ca. 8-14€) zu Buche schlagen würde. Den morgendlichen Cappuccino bekommt man für ca. N$23 (ca. 1,50€) und kann gestärkt den Schreibtisch im Coworking Space beziehen, der ca. N$99-135 pro Tag (ca. 6-8€) oder N$1750 (ca. 100€) pro Monat kostet. In der Mittagspause isst man dann für ungefähr N$70-120 (ca. 4-7€) im Restaurant und kann sich nach dem Feierabend auf den Kinobesuch für nur N$55 freuen (ca. 3,90€).

Digitale-Nomaden-Community in Namibia

Namibia ist zwar ein spannendes Reiseziel, lockt aber vergleichsweise wenig digitale Nomaden an. Auch wenn es inzwischen Coworking Spaces in Windhoek gibt und man in den Malls und Cafés nicht als einziger vor seinem Laptop sitzt, ist man doch eher von internationalen Geschäftsleuten umgeben anstatt von jungen, aufstrebenden digital Arbeitenden. Doch auch wenn sich eine Digitale-Nomaden-Community in den meisten Fällen eher schwierig gestaltet, wird es an Inspirationen für dein Business und Kontakte zu Gleichgesinnten nicht mangeln. Vor allem auch die lebendige und innovative Kunst- und Handwerksszene Namibias ist immer wieder ein Eintauchen in eine völlig neue Perspektive auf die Welt, das nicht selten der Startpunkt zu neuen, kreativen Ideen ist. 

Infrastruktur für Digitale Nomaden

Die Infrastruktur Namibias ist ein Punkt, bei dem digitale Nomaden einige Abstriche machen müssen. So gibt es beispielsweise keinen einzigen Coworking-Space außerhalb von Windhoek, wo man wiederum nur zwischen zwei Möglichkeiten wählen kann. Die vorhandenen Möglichkeiten sind ein Hubspace am Sam Nujoma Drive und Regus in der Maerua Mall. Auch andere Möglichkeiten, in Malls oder Cafés arbeiten zu können, beschränken sich mehrheitlich auf die Hauptstadt Namibias. Eine Ausnahme ist da Swakopmund, das in den letzten Jahren enorm gewachsen ist und sich extrem entwickelt hat. Hier sind mittlerweile ebenfalls Cafés zu finden, wo man mit dem freien WiFi arbeiten kann und inzwischen sogar eine neue, moderne Mall direkt am Wasser, die hohen Arbeitskomfort bietet.

Tierische Herausforderungen bei der namibischen Infrastruktur

Auch die öffentlichen Verkehrsmittel können eine Herausforderung für digitale Nomaden sein, die viel vom Land sehen wollen. Denn das Netz an Bus- und Bahnlinien ist nur begrenzt vorhanden, sodass man in den meisten Fällen ausschließlich größere Städte wie Swakopmund, Walvis Bay, Windhoek und Keetmanshoop erreichen kann. Ob die geplanten Destinationen eine Busanbindung haben, kann man beispielsweise auf der Seite von Intercape nachschauen. Wer das Land etwas flexibler erkunden möchte und auch vor Ort mobil sein möchte, ist in Namibia allerdings auf einen Mietwagen angewiesen.

Klima in Namibia

Das Klima in Namibia hält für jeden etwas bereit. So bleibt es in den Küstenregionen um Swakopmund und Lüderitz in den Sommermonaten (November bis März) angenehm kühl, wobei es in den Wintermonaten teilweise sehr windig und empfindlich kalt werden kann. Die Wüstenregionen hingegen bleiben auch im Winter (Mai bis September) mit ca. 25°C angenehm warm und halten im Sommer dann Temperaturen bis zu 40°C bereit. Ganz so hoch klettert das Thermometer im Binnenhochland zwar nicht, hat aber dennoch heiße Sommer und ebenso milde Winter zu bieten. Der Caprivi-Streifen hingegen ist das Tropenparadies Namibias und ist als einzige Region von einem feuchtheißen Klima geprägt.

Wer in den Wintermonaten nach Namibia reist, sollte auf jeden Fall bedenken, dass die Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht extrem sind. In dieser Zeit kann es sogar in der Wüste um die 0°C in der Nacht werden – eine warme Fleece Jacke für den Sonnenuntergang sollte man also immer dabei haben.

Sicherheit in Namibia

Vor allem im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern hat Namibia einen guten Sicherheitsstandard und kann laut EXOP-Group sogar mit europäischem Niveau verglichen werden. Da es jedoch immer wieder zu Diebstählen und vereinzelt zu bewaffneten Raubüberfällen kommt, sollte man einige Grundregeln beachten, wie beispielsweise nach Sonnenuntergang lieber mit dem Taxi zu fahren. Vor allem in der Hauptstadt Windhoek ist es als digitaler Nomade hilfreich, sich über sichere und unsichere Gegenden zu informieren. Wenn man zu Fuß und im Auto allgemein achtsam ist, steht einem schönen und entspannten Namibia-Aufenthalt aber nichts entgegen.

Visum für Namibia

Da man als digitaler Nomade in der Regel nicht für namibische Firmen arbeitet, kann man kostenfrei mit dem Touristenvisum einreisen. Diese „Visitors Entry Permit“ erhält man unkompliziert bei der Einreise, wobei die bewilligte Aufenthaltsdauer häufig auf die geplante Tages- oder Wochenanzahl beschränkt wird. Maximal kann man 90 Tage im Land bleiben, wobei diese für das gesamte Kalenderjahr gelten. Nach 90 Tagen in Namibia einige Nachbarländer zu besuchen und dann erneut mit dem Touristenvisum in das Land einzureisen, ist also nicht möglich.

Die Top 3 Orte für Digitale Nomaden

1 |Windhoek

Als digitaler Nomade findest du in Windhoek beste Arbeitsbedingungen

Auch wenn Windhoek nicht zu den schönsten oder spannendsten Orten Namibias zählt, ist es doch die beste Wahl für digitale Nomaden. Mit mehreren Malls, zahlreichen Cafés mit kostenlosem WiFi und zwei Coworking-Spaces hält die Hauptstadt mit Abstand die meisten Arbeitsmöglichkeiten bereit. Im Feierabend kann man dann eines von unzähligen, guten Restaurants auswählen, im kostenfreien botanischen Garten flanieren, im Avis Dam Nature Reserve wandern oder einen günstigen Kinofilm genießen.

2 |Swakopmund

Swakopmund ist eine wunderschöne Küstenstadt, wo die Namib Wüste auf den Atlantik trifft, und mit ihren ganzjährig angenehmen Temperaturen die Top-Sommerdestination für Namibier. Zwar gibt es hier (noch) keine Coworking Spaces, jedoch einige Cafés und Restaurants, die freies WiFi anbieten und mittlerweile sogar eine moderne, große Mall. Und wenn man nach Feierabend dann am Strand spazieren, joggen oder surfen kann, lässt es sich doch gleich viel entspannter arbeiten.

3 |Otjiwarongo

Otjiwarongo ist das Tor zum nördlichen Teil Namibias und zu all den Sehenswürdigkeiten, die dort auf einen warten. Hier findet man nicht nur zahlreiche bedeutsame, private Wildfarmen und Reservate, sondern man ist auch nur 50km vom Waterberg und 170km vom berühmten Etosha Nationalpark entfernt. Das beschauliche, gepflegte Bild der Stadt, die zudem mehrere Einkaufszentren bietet, macht es außerdem leicht, sich im alltäglichen Leben wohlzufühlen.

Diese Gegenden solltest du meiden

Während sich die größeren Orte Namibias durchaus für digitale Nomaden eignen, gerät das Internet in den dünner besiedelten Gegenden an seine Grenzen. In solchen Gebieten wie beispielsweise dem Damaraland, der Namibwüste und weiten Teilen der Kalahari Wüste hat man selten schnelleres mobiles Internet als 2G und oftmals auch in den Unterkünften mit langsamem oder unzuverlässigem Internet zu kämpfen. Vor einer Reise in entlegene Gebiete sollte man sich daher genau darüber informieren, ob das vorhandene Internet für die eigenen Zwecke ausreichend ist.

5 Gründe, warum du als Digitaler Nomade nach Namibia gehen solltest

  1. Namibia bietet einmalige Ziele wie die älteste Wüste der Welt, den zweitgrößten Canyon und natürlich Begegnungen mit den „Big 5“
  2. Du kannst die Vorzüge eines der sonnenreichsten Länder der Welt genießen (mit ca. 300 Sonnentagen im Jahr)
  3. Die innovative Kunst- und Handwerksszene wird dich sicher inspirieren
  4. Die entspannte, positive Atmosphäre wird dir eine außergewöhnliche Zeit verschaffen
  5. Ob Wüste, Küste, Tropenparadies, Steppe, Savanne, grüne Berge und Tierwelten: Hier kannst du alles erleben

Fazit

Auch wenn Namibia bei Internetsituation und öffentlichen Verkehrsmitteln einige kleine Herausforderungen für digitale Nomaden bereithält, lohnt sich ein Aufenthalt in dem außergewöhnlichen Land auf jeden Fall. Vor allem in den größeren Städten Windhoek und Swakopmund ist produktives Arbeiten sehr gut möglich, wobei man tendenziell von etwas geringeren Kosten als in Europa profitiert. Wer sich dann noch ein wenig Zeit dafür nimmt, die weniger besiedelten Gebiete zu bereisen, wird von der Schönheit des Landes begeistert sein.

Erfahrungen von digitalen Nomaden in Afrika:

>> Jana: 9 Monate als digitaler Nomade (auch in Namibia)

>> Digitale Nomaden und Social Entrepreneurship: Passt das zusammen?

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