Fotografie und Reisen gehören einfach zusammen. Jeder möchte seine Erlebnisse festhalten, um sie zu teilen oder einfach um ein Andenken an einen tollen Trip zu haben. Wir von Auslandsjob.de haben mit zusammen mit Philipp Dukatz, Reisefotograf und Autor des Ebooks “Picture your trip”, über das Fotografieren, das Reisen und die besten Tipps für richtig gute Fotos gesprochen.
w & t/magazin: Philipp, du bist Autor des Reisefotografie Ebooks „Picture your trip“ und leidenschaftlicher Fotograf. Wie kam es dazu? Was hat deine Lust fürs Fotografieren geweckt?
Philipp: Eigentlich war ich schon immer an Fotografie interessiert, habe es aber nie so wirklich intensiv verfolgt. Als ich dann meinen einjährigen Trip quer durch Südostasien geplant habe, war klar, dass ich dieses Erlebnis so gut es geht in Bildern festhalten wollte. Also habe ich mir eine gute Kamera zugelegt, zwei Fotokurse besucht, alles zum Thema Fotografie und Bildbearbeitung im Internet verschlungen was ging und bereits vor der Abreise sehr viel geübt. Das hat meine Leidenschaft so richtig geweckt und auf meiner Reise hat diese Entwicklung dann weiter Fahrt aufgenommen.
w & t/ magazin: Was fotografierst du am liebsten?
Philipp: Am liebsten fotografiere ich Portraits von Menschen. Solche Bilder sind enorm schwierig, da man hier nicht nur technisch vieles beachten, sondern auch noch mit der zwischenmenschlichen Komponente umgehen muss. Sprich, man muss mit seinem Gegenüber Kontakt aufnehmen, eine Beziehung herstellen und erst einmal eine Grundlage für das eigentliche Foto legen. Das ist echt schwierig, gerade in einer fremden Sprache, aber die Ergebnisse sind meistens einmalig. Viele Portraits aus meinem Asientrip zählen noch heute zu meinen absoluten Lieblingsbildern.
w & t/ magazin: Wie sieht es aus mit Landschaftsfotografie, dem Klassiker der Reisefotografie
Philipp: In der Tat versuche ich seit längerem meine Skills in diesem Bereich weiter zu verbessern. Viele denken ja, dass Landschaftsfotografie die einfachste Disziplin sei, weil sich ja nichts wirklich verändere und man alle Zeit der Welt habe. Diese Sichtweise ist jedoch völlig falsch. Landschaftsaufnahmen kann jeder machen – richtig gute Landschaftsaufnahmen sind allerdings sehr, sehr rar. Das Licht muss stimmen (meist tut es das nur für weniger als eine Stunde) und man muss wirklich wissen, wann man tut. Man muss sich Gedanken über die Komposition machen, über die Elemente im Bild und die Bildgestaltung. Das alles zusammenzubringen ist gar nicht so einfach.
w & t/ magazin: Digital oder analog?
Philipp: Digital. Auch wenn ich als Kind noch ganz klassisch mit meinen Filmen zum Fotografen gelaufen bin. Die Möglichkeiten, die man in der Nachbearbeitung hat, sprechen heute jedoch einfach für sich. Allerdings kann ich jedem empfehlen mal eine gewisse Zeit analog zu fotografieren. Die Tatsache, dass man nur eine sehr begrenzte Anzahl an Aufnahmen zur Verfügung hat, zwingt einen, sich wirklich viel Gedanken über das Foto zu machen. Dies wird einem hinterher beim digitalen Fotografieren definitiv nützlich sein.
w & t/ magazin: Kann man deine Fotos irgendwo sehen?
Philipp: Ja, viele meiner Fotos finden sich auf meinem Blog Escapology.eu und der dazugehörigen Facebook-Page. Dazu wurden einige meiner Aufnahmen in Reisemagazinen und auf verschiedenen Reise-Websites veröffentlich. Einige größere Prints sind im Restaurant Green Gallery in Yangon, Myanmar ausgestellt.
w & t/ magazin: Was macht dieses E-Book aus deiner Sicht so besonders?
Philipp: Das E-Book hat nicht den Anspruch den Lesern die grundlegenden Techniken der Fotografie beizubringen. Vielmehr geht es dabei darum, zu zeigen, wie man seine Erlebnisse auf Reisen optimal festhält. Ich wollte dabei möglichst viele praktische Szenarien beschreiben, wie ich sie auch selbst immer wieder auf meinen Reisen erlebt habe. Es soll den Leser ermuntern auszuprobieren, einen eigenen Stil zu entwickeln und kleine Geschichten mit seinen Bildern zu erzählen. Denn solche Bilder sind hinterher die allerbesten Andenken.
w & t/ magazin: Was sind die Alleinstellungsmerkmale des E-Books?
Philipp: Ich denke, der Praxisbezug mit den vielen Beispielbildern macht das Buch besonders. Hier finden sich Szenarien, die wahrscheinlich jeder in der einen oder anderen Form auf seinen Reisen erleben wird. Zum anderen ist das Buch nicht als starrer Leitfaden ausgelegt, der den „einen“ richtigen Weg beschreibt. Vielmehr wird den Lesern viel Inspiration geboten, um selbst neue Dinge auszuprobieren und ihren eigenen Weg zu finden. Dazu gibt es mit den Bildern natürlich noch eine Extraportion Fernweh obendrauf. Wer also noch ein wenig Inspiration oder den letzten Ruck für die Entscheidung zu einem Auslandsaufenthalt braucht, ist mit dem E-Book sicherlich gut bedient.
>> Hier geht’s zum Reisefototgrafie E-Book “Picture your Trip”
w & t/ magazin: Hast du 2-3 ultimative Tipps für Super-Fotos?
Philipp: Übung macht den Meister. Diese Weisheit trifft auch auf das Fotografieren zu. Wenn du gerade anfängst und dir vielleicht auch dazu eine neue Kamera zugelegt hast, übe bereits vor deiner Abreise. Mach dich mit deiner Kamera vertraut, mit den Einstellungen, der Handhabung und verschiedenen Einstellungen und entwickle ein Gefühl für das Fotografieren. So brauchst du all dies nicht während deiner Reise machen und kannst direkt loslegen, tolle Fotos zu machen.
Ein weiterer Tipp ist das bewusste Fotografieren. Im Zeitalter von Digitalkameras ist es nur allzu einfach ein Foto nach dem anderen zu knipsen. Willst du aber genau davon, vom „Knipsen“, wegkommen, solltest du anfangen, dir über deine Fotos Gedanken zu machen. Stell dir folgende Fragen: „Was will ich aussagen?“ „Was soll im Bild sein?“ „Welche Perspektive eignet sich am besten?“ „Kann ich Stilelemente wie z. B. Führungslinien nutzen?“ Das muss nicht unbedingt lange dauern. Sich aber über seine Fotos bewusst zu werden und auch hinterher zu schauen, warum gerade dieses oder jenes Foto so toll aussieht, ist der erste Schritt auf dem Weg, ein guter Reisefotograf zu werden.
Der letzte Tipp wäre, sich zu bewegen. Richtig tolle Fotos entstehen selten durch die alleinige Nutzung des Zooms. Vielmehr sollte man verschiedene Positionen testen: näher dran, kniend auf dem Boden, vielleicht sogar liegend, weiter weg oder erhöht stehen. Genau das kann den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem mitreißendem Foto machen. Was hier hilft, ist ein Objektiv mit Festbrennweite. Hier gibt es keinen Zoom und man wird gezwungen, sich zu bewegen.
Diese Themen könnten dich auch interessieren:
>> Reisefotografie – 8 einfache Tipps für bessere Bilder
>> Interview mit Julia Schneider | Leben als “digitale Nomadin”