Reisefotografie – 8 einfache Tipps für bessere Bilder

Tipps Reisefotografie
Tipps für bessere Reisefotos

Vielleicht kennst du das Gefühl. Du kommst zurück von einer wunderbaren Reise auf der du faszinierende Menschen getroffen, unglaubliche Landschaften entdeckt und einfach unvergessliche Erfahrungen gemacht hast. Immer noch beeindruckt von diesen Impressionen schaust du dir deine Reisefotos an, und eine leichte Enttäuschung macht sich breit. Irgendetwas fehlt. Die Bilder sehen nicht so aus wie du es wolltest aber du kannst auch nicht sagen woran es genau liegt. Ich bin sicher, wir alle haben das schon einmal erlebt. Aber gerade mit Blick auf ein Jahr Work and Travel, ein Jahr in einem fremden Land voller potentieller Abenteuer und neuer Eindrücke, wäre es doch ideal gut vorbereitet zu starten um das Beste aus seinen Reisefotos zu machen. Meine Reisen quer durch Südostasien und Work and Travel in Australien haben nicht nur meinen persönlichen Horizont erweitert, sondern auch geholfen meine Reisefotografie enorm zu verbessern. Durch viel Trial and Error habe ich einige wichtige Erkenntnisse gewonnen die ich hier gern mit euch teilen möchte.

 

1| Ausrüstung

Die wahrscheinlich am weitesten verbreitete Ausrede für schlechte Bilder ist, dass die eigene Kamera nicht gut genug ist und alles anders wäre, hätte man doch bloß eine teure Spiegelreflex-Kamera. Tatsache ist jedoch, dass nicht die Kamera die Bilder macht, sondern die Person dahinter.

Reisefotografie Ausrüstung
Ausrüstung ist nicht alles. Investiere in deine Fähigkeiten.

Ich habe auf meinen Reisen fantastische Bilder gesehen, die teilweise mit Smartphones oder einfachen Einstiegsmodellen aufgenommen wurden. Auch alle meine Bilder sind mit einer eher günstigen Spiegelreflex aufgenommen worden. Werde dir also bewusst, dass die Kamera nur ein Werkzeug ist, das man benutzt um Bilder zu kreieren. Mach dir keine Gedanken über Equipment, welches du nicht hast, sondern investiere besser in deine Fähigkeiten. Lerne die Grundlagen der Fotografie. Setze dich mit Licht und Komposition auseinander und wie alles miteinander verknüpft ist. Wenn du diese Dinge meisterst, wirst du keine teure Ausrüstung brauchen um atemberaubende Bilder zu kreieren.

 

2| Lass dich durch deine Sinne führen

Reisefotografie-Fischmarkt
Halte deine ganz persönlichen Eindrücke fest.

Reisen dreht sich nicht um das bloße Durchstreichen von Orten auf einer Liste. Vielmehr geht es um die Entdeckung von fremden und neuen Orten mit allen Sinnen. Probiere lokale Spezialitäten, nimm die fremden Gerüche und Geräusche deiner neuen Umgebung auf und beobachte wie die Einheimischen ihren Alltag verbringen. All diese Eindrücke machen deine Reiseerfahrung speziell. Versuche also sie in deinen Bildern festzuhalten, kreiere deine eigene, persönliche Geschichte und überlass die Selfies und Postkartenmotive anderen.

 

3| Kenne dein Equipment

Du solltest deine Ausrüstung in- und auswendig kennen. Die Funktionen der Kamera, alle Bedienknöpfe und was man wann am besten nutzt. Nutze die Technik die dir zur Verfügung steht voll aus und investiere etwas Zeit vor deiner Reise um dich mit deiner Kamera vertraut zu machen. Wenn du erst einmal angekommen bist, möchtest du deine kostbare nicht damit verbringen, zu lernen wie genau deine Kamera funktioniert.

 

4| Das menschliche Element

Es heißt, dass das menschliche Element ein Bild immer spannender macht. Auch ich bin ein Verfechter dieser Theorie und mittlerweile bin ich ein echter Fan der „People Fotografie” geworden. Das Ganze ist nicht einfach aber wer sich auf diese Reise einlässt, kann mit einzigartigen Bildern belohnt werden.

Reisefotografie-Das menschliche Element
Die Verbindung zum Motiv macht ein gutes Portrait aus.

Nimm Kontakt zu den Menschen auf, auch wenn Sie fremd sind und du vielleicht noch nicht mal ihre Sprache sprichst. Versuche eine Verbindung aufzubauen, und das noch bevor du überhaupt die Kamera aus der Tasche holst. Du solltest hier ein wenig Zeit und Energie investieren. So wirst du in der Lage sein ein viel aussagekräftigeres und mitreißendes Portrait zu kreieren. Viel besser als lediglich mit dem großen Zoom aus der Entfernung zu knipsen. Die Verbindung, die du vorher aufgebaut hast, wird sich in deinem Bild widerspiegeln und deine Erinnerung beim Betrachten des Bildes wird eine ganz besondere sein.

 

5| Street Fotografie

Street Photography in der Reisefotografie
Sraßenfotografie als schöne Spielart der Reisefotografie

Diese Disziplin erfreut sich immer größerer Beliebtheit und ist eine schöne Variante um die Essenz eines Ortes wiederzugeben. Zudem ist die Straßenfotografie hervorragend geeignet um mit einfachen Mitteln das menschliche Element zu integrieren. Während deines Work and Travel Trips wirst du wahrscheinlich auch etliche größere Städte und Metropolen besuchen. Ob Vancouver, Melbourne, Sydney oder Auckland – die Möglichkeiten für Straßenfotografie sind an diesen Orten schier unerschöpflich. Ein bewährter Trick ist hier die sogenannte „Street Photography Trap“ (Straßenfotografie-Falle). Suche dir einen photogenen Ort in der Stadt (vielleicht eine farbenfrohe Wand oder eine malerische Straßenecke) und verweile dort ein bisschen. Idealerweise findest du dort sogar ein nettes Straßencafé in dem du warten kannst und alles im Blick behältst. Bereite deine Kamera vor und warte ab. Irgendetwas Spannendes wird mit Sicherheit passieren und du wirst optimal positioniert sein um das Ganze festzuhalten.

 

6| Bewege dich

Sei nicht faul und verlass dich nicht ausschließlich auf ein großes Reisezoom-Objektiv. Bewege dich, verändere deine Perspektive, knie dich hin und laufe um dein Motiv herum. Mach dir bewusst was in deinem Bild der Vordergrund und was der Hintergrund sein soll und spiele damit. Denn normalerweise ist die erste Einstellung nicht die wirklich beste. Durch Bewegung und Variation kannst du bestimmte Elemente aus deinem Bild aus- oder einschließen. Versuch also ein bisschen kreativ zu sein und die Perspektiven zu wechseln. Damit wirst du dir ganz neue kreative Möglichkeiten erschließen.

 

7| Mehr Nähe für bessere Portraits

Wie schon der berühmte Fotograf und Fotojournalist Robert Capa sagte: “Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, bis du wahrscheinlich nicht nah genug dran.” Dies trifft besonders auf Reiseportraits zu. Wenn du mit deinen Portraits unzufrieden bist, liegt es wahrscheinlich daran, dass du zu weit von deinem Motiv entfernt bist.

Portraits in der Reisefotografie
Mehr Nähe für bessere Portraits

Ich weiß, es fühlt sich komisch an einer fremden Person für ein Foto, auch noch im Ausland, sehr nah zu kommen. Dabei ist es doch viel einfacher mit dem großen Zoom aus der Entfernung abzudrücken und zu hoffen, dass man am besten gar nicht bemerkt wird. Aber leider wird das nicht funktionieren. Wenn du ein klares, scharfes und aussagekräftiges Bild haben möchtest, dass auch noch eine Geschichte erzählt und den Betrachter fesselt, dann müssen wir diese Zurückhaltung überwinden. Die Infos unter Punkt 4 werden dir dabei helfen. Näher dran zu sein bedeutet, dass dein Bild detailreicher und schärfer sein wird, mit einem klaren Fokus auf ausgewählten Bereichen. So wird auch der Betrachter gleich ein viel besseres Verständnis für dein Bild bekommen.

 

8| Das beste Licht

Beste Licht für Reisefotografie
Nutze die goldenen Stunden für bessere Reisefotos

Das beste Licht für fast jedes Foto findest du während den goldenen Stunden, also eine Stunde nach Sonnenaufgang und eine Stunde vor Sonnenuntergang. Dieses Licht ist sehr weich und gibt durch den Einfallswinkel deinem Motiv gleich viel mehr Textur und Definition. Scharfe Schatten werden vermieden und ein Eindruck von Tiefe und Perspektive lässt sich während diesen Stunden viel leichter kreieren. Nutze also bewusst diese Zeiten um tolle Reisefotos zu erhalten.

 

Versuche dich an diese einfachen Tipps zu erinnern wenn du draußen fotografierst. Es ist nicht wirklich kompliziert und mit ein bisschen Übung wirst du verstehen, was ein gutes Bild ausmacht und wie du deine Reisefotografie verbessern kannst. Übung ist hier das Schlüsselwort. Versuche schon vor deinem Work and Travel Abenteuer viel zu fotografieren, auch wenn es vielleicht erst einmal unspannend erscheint. Wenn du zu Hause gute Bilder machen kannst, dann wird es auf deinem Trip umso einfacher sein. Und noch ein letzter Tipp: Verbringe nicht deine gesamte Zeit damit durch den Sucher deiner Kamera zu schauen. Leg die Kamera auch einmal weg und genieße deine Reise und die vielen tollen Eindrücke. Kreiere nicht nur Bilder, sondern Erinnerungen.

Was sind eure Erfahrungen in Punkto Reisefotografie? Habt ihr noch weitere Tipps und Tricks. Wir freuen uns über euer Feedback in den Kommentaren unten.


6 Gedanken zu „Reisefotografie – 8 einfache Tipps für bessere Bilder“

  1. Hey! Tolle Tipps! Vor allem an das Kamera weg legen muss ich mich immer erinnern.. Da ich sehr gerne fotografiere. Würdest du empfehlen ein Stativ mitzunehmen wenn man schon eins besitzt?

    Grüße, Anna

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    • Hi Anna, ich persönlich habe immer eines dabei. Gerade bei Aufnahmen zum Sonnenuntergang, bei schlechten Lichtverhältnissen oder generell wenn du mit längeren Belichtungszeiten arbeiten willst, ist ein Stativ super. Zum Beispiel wenn du diese netten Bilder von Wasserfällen machen möchtest, auf denen das Wasser so seidig erscheint. Von daher wäre meine Empfehlung, vor allem weil du ja auch schon eins besitzt, das Stativ mitzunehmen. Achte aber darauf, das es nicht allzu zu schwer ist. Ein Kompromiss zwischen Standfestigkeit und Gewicht ist gerade bei langen Reisen das A und O. Ich hoffe das hilft dir weiter. Viele Grüße. Philipp

      Antworten
  2. Hallo Philipp,
    vielen Dank für die tollen Tipps! Mir fallen zur Reisefotografie vielleicht noch 2 Sachen ein:
    1. Halte es einfach: Bevor Du den Auslöser drückst, solltest Du Dich vergewissern, dass sich nichts im Bild befindet was auch nicht dort hingehört. Entferne störende Elemente.
    2. Nehme Dir Zeit: Erinnere Dich an das Sprichwort: “Es hat weniger als eine Sekunde gedauert das Foto zu machen. Jetzt hast Du den Rest Deines Lebens Zeit Dich darüber zu ärgern, wie schlecht es ist.” Vermeide das “Knipsen” und mache Dir Gedanken über Komposition und Ausschnitt des Bildes bevor Du den Auslöser drückst.
    VG
    Stefano

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