Wie man im Ausland das Handy vor Cybergefahren schützen kann

Wer einen Job im Ausland annimmt, ist in der Regel noch stärker auf das Handy angewiesen. Denn es dient einem als praktischer Übersetzer oder hilft bei der Navigation zum neuen Arbeitsplatz. Deswegen kann es ausgesprochen ärgerlicher sein, wenn es aufgrund von Viren oder Malware plötzlich ausfällt. Guter Schutz muss aber gar nicht mal so kompliziert sein, wie die meisten Menschen anfangs vermuten.

Wir erklären dir in diesem Artikel, was die typischen Cybergefahren für moderne Handys bzw. Smartphones sind und wie du dein Gerät am besten davor schützen kannst. So bleiben alle deine Privat- und Geschäftsdaten sicher.

Cyberangriffe auf Handys haben deutlich zugenommen

In den vergangenen Jahren gab es einen klaren Trend: Hacker nehmen zunehmend mobile Geräte wie Smartphones und Tablets ins Visier. Denn einerseits steigt ihre Verbreitung rasant an, andererseits fehlt es vielen Nutzern am technischen Know-how in diesem Bereich. Nur die wenigsten wissen nämlich, welche Gefahren es gibt und wie man diese umgeht.

Mittlerweile sollen sich sage und schreibe 83 % aller Phishing-Webseiten gezielt an Nutzer von Handys und Tablets richten. Ebenfalls beliebt ist die Verbreitung von Malware, die es manchmal sogar in den App-Store von Google oder Apple schafft. Glücklicherweise agieren die großen Unternehmen in solchen Fällen sehr schnell und entfernen die schädlichen Apps wieder.

Einen hundertprozentigen Schutz gibt es aber leider nicht, weder bei Android noch bei iOS, das lange Zeit als sicherere Alternative galt. So musste Apple erst kürzlich alle Nutzer warnen, dass Hacker gezielt iPhones ins Visier nehmen. Je beliebter eine Plattform ist, desto attraktiver ist sie für Angreifer und Betrüger aus dem Internet.

Achte auf folgende Tipps, um dein Handy zu schützen

1. Sicherheitsupdates sofort installieren

Eine aktuelle Version von Android oder iOS ist für Angreifer deutlich schwieriger zu knacken als eine alte. Das liegt daran, dass mit jedem Update bekannte Sicherheitslücken geschlossen werden. Es ist also unglaublich wichtig, Sicherheitsupdates sofort zu installieren, anstatt sie ständig hinauszuzögern (auch wenn ein Neustart nervig sein kann).

Die gute Nachricht: Hersteller setzen jetzt selbst bei Android-Geräten auf deutlich längere Wartungszeiträume. So erhöhte beispielsweise Samsung bei seinen Flagship-Modellen der Galaxy-Reihe die Support-Dauer auf 6 bis 7 Jahre. Apple ist also nicht mehr der einzige Anbieter am Markt, der einen langen Support gewährleisten kann.

2. Im öffentlichen WLAN ein VPN nutzen

Wer im Ausland unterwegs ist, muss häufig das öffentliche WLAN von Hotels oder Cafés nutzen. Doch genau das kann zu einem Sicherheitsrisiko werden, da jeder im gleichen WLAN die übertragenen Daten mitlesen und abfangen kann. Mit einem virtuellen privaten Netzwerk (VPN) kann man sich genau vor diesem Szenario schützen.

Ein VPN-Handy verschlüsselt den Datenverkehr und macht diese quasi unlesbar. Abgesehen vom Sicherheitsaspekt gibt es aber noch weitere Vorteile. Es maskiert auch die eigene IP-Adresse und sorgt damit für höhere Privatsphäre im Internet. Zudem lassen sich mit einem VPN nervige Landessperren umgehen und Inhalte wieder freischalten.

3. Apps nur aus dem offiziellen Store herunterladen

Das Android-Betriebssystem kommt in Deutschland auf einen Marktanteil von fast 70 % und ist somit deutlich beliebter als iOS. Einige Gründe, die für Android sprechen, sind die hohe Flexibilität und die Offenheit des Systems. So lassen sich beispielsweise Apps aus dem Internet herunterladen und über das sogenannte Sideloading installieren.

Hacker nutzen diese Offenheit aus und stellen im Internet als App getarnte Malware bereit. Sie werben häufig mit kostenlosen Alternativen zu zahlungspflichtigen Apps, infizieren am Ende aber das Gerät ihrer Opfer und greifen wichtige Daten ab. Deswegen gilt: Apps sollten nur aus dem offiziellen App-Store heruntergeladen werden – das ist sicherer.

4. Auf starke und einzigartige Passwörter setzen

Passwörter verwalten gehört heute zum Alltag und je mehr Konten man hat, desto umständlicher kann diese Aufgabe sein. Viele Menschen setzen deshalb auf möglichst einfache und sich wiederholende (und damit unsichere) Passwörter. Ein ebenso schwerwiegender Fehler ist es, Passwörter in einer Notiz-App auf dem Handy zu speichern.

Sollte nämlich tatsächlich einmal Malware auf das Handy gelangen, kann die Schadsoftware alle Informationen auslesen und an die Angreifer verschicken. Die Lösung: ein moderner Passwort-Manager. Dieser speichert alle starken und einzigartigen Passwörter in einem sicheren Cloud-Tresor, der selbst für Viren und Malware unzugänglich bleibt.

5. Regelmäßige Cloud-Backups machen

In manchen Fällen kann es aber dennoch zu einem Befall oder einem Verlust des Handys kommen (z. B. Diebstahl). Der finanzielle Aspekt ist für die meisten Menschen dabei gar nicht mal so gravierend, sondern der damit einhergehende Aufwand und ein möglicher Datenverlust. Erinnerungen und Fotos lassen sich mit Geld kaum ersetzen.

Aus diesem Grund sind Cloud-Backups so wichtig. Entsprechende Anbieter erlauben ein automatisches Hochladen aller ausgewählten Dateien, beispielsweise wenn gerade eine WLAN-Verbindung besteht. Das verursacht keinen unnötigen Datenverbrauch und ist praktisch im Alltag, da alles automatisch im Hintergrund erfolgt.

6. Zu allen Risiken auf dem Laufenden halten

Social Engineering und KI (Künstliche Intelligenz) ermöglichen heute ganz neue Arten von Angriffen. Man erhält beispielsweise eine WhatsApp-Nachricht von einem Betrüger, der sich als Kollege ausgibt. Er benötigt dringend Hilfe und man soll eine Datei öffnen – in Wahrheit ist es aber Malware. Deswegen ist es gut, bei solchen Nachrichten immer etwas skeptisch zu sein.

Cyberkriminelle entwickeln nämlich ständig neue Methoden, um ihre Chancen zu steigern. Sie nutzen jetzt häufiger private Daten, die sie zum Beispiel auf Social Media sammeln, ob Facebook oder LinkedIn. Zudem kann KI mittlerweile Daten, Fotos und sogar Stimmen fälschen. Es ist also gut, sich zu allen Bedrohungen auf dem Laufenden zu halten.

Fazit: Sicherheitsmaßnahmen für dein Handy im Ausland

Mit diesen Maßnahmen bist du im Ausland (und überall sonst) optimal gegen die häufigsten Cybergefahren gerüstet. So bleibt dein Smartphone zuverlässig funktionsfähig und deine Daten sicher.
Grundlegender Schutz ist leicht umsetzbar
Halte dein Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand und installiere Updates direkt nach Erscheinen. Dadurch schließt du automatisch bekannte Sicherheitslücken.
Vernünftiges Nutzungsverhalten ist entscheidend
Nutze öffentliche WLANs nur in Kombination mit einem VPN, lade Apps ausschließlich aus offiziellen Stores herunter und vermeide das Speichern sensibler Passwörter in ungesicherten Notizen.
Sichere deine Daten regelmäßig
Automatische Cloud-Backups sorgen dafür, dass Fotos und wichtige Dokumente selbst bei Diebstahl oder Malware-Angriffen erhalten bleiben.
Bleibe informiert und wachsam
Cyberkriminelle entwickeln ständig neue Angriffsmethoden – von Phishing über Social Engineering bis hin zu KI-basierten Deepfakes. Informiere dich regelmäßig über aktuelle Bedrohungen und hinterfrage ungewöhnliche Nachrichten immer kritisch.

FAQ – Häufige Fragen zur Smartphone-Sicherheit auf Auslandsreisen

Wie richte ich ein VPN auf meinem Smartphone ein?

Installiere eine vertrauenswürdige VPN-App (z. B. ProtonVPN oder NordVPN) aus dem offiziellen Store, lege ein Konto an und aktiviere das VPN vor der Verbindung mit öffentlichem WLAN. Viele Anbieter bieten Anleitungen direkt in der App.

Was tun, wenn mein Smartphone gestohlen wird?

  • Sofort „Mein Gerät finden“ (Android) oder „Wo ist?“ (iOS) nutzen, um Standort anzuzeigen und Gerät zu sperren.

  • Passwörter aller wichtigen Konten ändern (E-Mail, Banking).

  • Lokale Polizei informieren und Diebstahl melden.

Welche Backup-Strategie ist empfehlenswert?

Cloud-Backup: Automatische Sicherung von Fotos und Kontakten (z. B. Google Drive, iCloud).
Lokales Backup: Regelmäßig per USB auf Laptop oder externe Festplatte übertragen.

Wie erkenne ich Phishing-Versuche auf dem Smartphone?

Achte auf verdächtige Absender-Adressen, Rechtschreibfehler und ungewöhnliche Links. Bei Unsicherheit niemals sensible Daten eingeben, sondern URL manuell in den Browser tippen.

Brauche ich zusätzliche Sicherheits-Apps?

Eine Mobile-Security-App (z. B. Bitdefender Mobile Security) kann vor Malware schützen und unerwünschte Tracking-Dienste blockieren. Kombiniere sie aber mit den Grundmaßnahmen (Updates, VPN, Backups) für maximalen Schutz.

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