Work and Travel Sicherheit im südlichen Afrika

Wer sich über Work and Travel im südlichen Afrika informiert, wird bei der Planung auch mit dem Thema Sicherheit konfrontiert. Grundsätzlich gelten Länder wie Namibia und Südafrika als sicher; haben aber verglichen mit Deutschland eine relativ hohe Kriminalitätsrate. Auch wenn sich ein Großteil dieser Kriminalität in Gegenden abspielt, die man als westlicher Reisender nicht betritt, sollte man sich mit einigen Grundregeln vertraut machen. Denn das Restrisiko, als Reisender beklaut zu werden, lässt sich mit einigen wenigen Maßnahmen sehr gut minimieren.  Welche das sind, haben wir hier für dich gesammelt.

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Ist Sicherheit für Work and Traveller überhaupt ein Thema?

Die Sicherheitslage in südlichen Ländern Afrikas wie Namibia und Südafrika ist vergleichsweise gut. Mittlerweile kann man in den meisten Gegenden über Tag unbesorgt zu Fuß unterwegs sein und sich oftmals auch nachts sicher bewegen, sodass Sicherheit dort nur bedingt zum Thema wird. Dennoch sollte man sich bei einem Work and Travel im südlichen Afrika bewusst sein, dass die Schere zwischen Arm und Reich extrem groß ist. In den Townships und Randbezirken müssen Millionen von Menschen überleben, ohne Arbeit zu haben oder Staatszuwendung zu erhalten. Vor allem in diesen Gegenden kommt es aufgrund der Verzweiflung täglich zu Kriminaldelikten oder Gewaltkriminalität. Da man sich als Work and Traveller eigentlich nie in solchen Gebieten aufhält, ist man aber so gut wie nie von solcher Kriminalität betroffen. Wenn überhaupt können Diebstahl-Delikte zum Thema für Work and Traveller werden. Vor allem in verlassenen, überfüllten oder direkt an Townships grenzenden Gebieten sollte man daher einige Grundregeln beachten, um das Restrisiko zu minimieren.

Richtig packen

Schon vor deinem Work and Travel Abenteuer kannst du dafür sorgen, das Restrisiko weiter zu minimieren. Das oberste Gebot ist hierbei, erst gar nicht den Eindruck zu machen, dass sich klauen bei dir lohnen könnte. Um nicht sehr wohlhabend zu wirken, sollte man deshalb beim Packen ein unauffälliges oder altes Gepäckstück wählen. Dasselbe gilt für das Handgepäck, das außerdem vollkommen verschließbar sein sollte und im Idealfall einige extra Fächer hat. Als Portemonnaie wählt man am besten ein möglichst kleines und flaches Exemplar, das man immer unauffällig am Körper tragen kann.

Die Geldreserven sollten allerdings nicht komplett in das Portemonnaie, sondern in unterschiedliche Verstecke wandern. Möglich sind zum Beispiel Medikamenten- und Taschentuchverpackungen oder Briefumschläge, die du unauffällig irgendwo zwischensteckst. Nützlich sind auch sogenannte Money Belts, die man unter der Kleidung trägt. Dort sind deine Ausweise und Geldreserven am besten aufgehoben, da der Money Belt im Gegensatz zu einem Portemonnaie nahezu unsichtbar ist.

Als Work and Traveller reist man zwar selten ohne Laptop oder Kamera; bei allen Wertgegenständen sollte man aber darüber nachdenken, ob sie wirklich mit auf die Reise müssen. Grundsätzlich kann nichts abhandenkommen, das nicht da ist. Daher sollte vor allem bei Schmuck oder anderen elektronischen Geräten sparsam gepackt werden.

Zu Fuß das Risiko minimieren

Grundsätzlich ist es in den meisten Fällen kein Problem, sich zu Fuß fortzubewegen. Vor allem wenn man einige Grundregeln beachtet und nicht gerade mit einer Rolex am Arm herumläuft, wird man eigentlich keine ernsten Zwischenfälle erleben. Dennoch solltest du immer auf dein Bauchgefühl hören und lieber ein Taxi bestellen, wenn du dich nicht sicher fühlst. Mit diesen Maßnahmen kannst du das Restrisiko weiter minimieren:

1 |Vermeide Dunkelheit und Abgeschiedenheit

In vielen Gegenden kann man sich über Tag völlig sicher bewegen. Sobald es dunkel und spät wird, ändert sich das aber in vielen Fällen. Informiere dich am besten vorher darüber, ob dein Ziel in einer Gegend ist, die auch bei Nacht als sicher gilt. Zur Sicherheit sollte man sich abends ausschließlich in Gruppen bewegen und abgeschiedene Straßen meiden. Wenn du eine gewisse Strecke alleine bewältigen musst, bestell am besten ein Taxi, das von Tür zu Tür fährt.

2 |Vermittle Selbstsicherheit

Da Kleinkriminelle es auch auf wohlhabende Touristen abgesehen haben, sollte man auf den Straßen möglichst Selbstsicherheit ausstrahlen. Sieh dir im Vorhinein genau an, wo du hingehen möchtest und wie genau man dorthin kommt. Straßenkarten sollte man ausschließlich in den überlaufenen Touristen-Hotspots herausholen. Für den Fall, dass man doch einmal die Orientierung verliert, hilft eine abfotografierte Straßenkarte mit eingezeichneter Route auf dem Handy am besten. Das Bild kann man sich dann zwischendurch ansehen, wenn man sich in der jeweiligen Straße sicher fühlt, ohne gleich als Tourist identifiziert zu werden.

3 |Sei freundlich, aber nicht großzügig

Vor allem in Südafrika gibt es verschiedene Maschen, Passanten langsam aber sicher um alle Wertgegenstände zu erleichtern. Daher gilt, vornehmlich am späten Abend, immer freundlich aber nie großzügig zu sein. Wirst du nach einer Zigarette oder einem Feuerzeug gefragt, sagst du am besten freundlich aber bestimmt, dass du Nichtraucher bist. Geht man stattdessen auf den Wunsch ein, kann es unter Umständen sein, dass weitere Forderungen folgen wie Geld, Handy oder Uhr. Genauso gibt es die Taktik, Fußgänger nach der Uhrzeit zu fragen um deren Smartphones und Uhren zu klauen. In diesem Fall solltest du nie dein Handy oder eine teure Uhr zeigen, um die Uhrzeit nachzusehen. Antworte stattdessen entweder mit der ungefähren Uhrzeit oder damit, dass du es schlichtweg nicht weißt.

Im Auto das Risiko minimieren

Da man sich als Work and Traveller über längere Zeit fortbewegen möchte, ist ein eigenes oder gemietetes Auto häufig die beste Wahl. Gerade im südlichen Afrika ist das der Fall, da der öffentliche Fernverkehr alles andere als gut ausgebaut ist. Zudem sind Busse, Bahnen und Sammeltaxis nicht sehr sicher und sollten vor allem in Südafrika gemieden werden. Diese Maßnahmen solltest du als Fahrer im südlichen Afrika beachten:

1 |Das kleine 1×1

Wenn man im südlichen Afrika mit dem Auto unterwegs ist, gibt es einige Grundregeln, die ohne großen Aufwand das Restrisiko eines Diebstahls minimieren. Beispielsweise sollte man während der Fahrt zu jeder Zeit die Zentralverriegelung der Türen nutzen. Zudem sollten die Fenster höchstens einen Spaltbreit geöffnet sein, damit niemand hindurchgreifen kann. Wenn man irgendwo parkt, sollte man am besten einen Parkplatz mit Wächter suchen, um das Risiko weiter zu minimieren. Doch auch bei Parkplatzwächtern sollte man keinerlei Wertgegenstände oder Dokumente im Auto liegenlassen.

2 |Nichts sichtbar liegenlassen

In Afrika sollte man nicht nur im geparkten Auto, sondern auch während der Fahrt nichts sichtbar auf den Sitzen liegenlassen. Grund dafür ist das sogenannte „Smash and Grab“, bei dem die Fensterscheibe eingeschlagen und dann blitzartig alles Erreichbare gegriffen wird. Da dies auch an roten Ampeln passieren kann, sollte man bei jeder Autofahrt Taschen und Ähnliches so verstauen, dass sie schwer sichtbar sind. Im Idealfall sollte man im Auto nichts sehen können als die Sitze und die Menschen selbst, damit ein Smash and Grab gar nicht lohnend wirkt.

3 |Fahre nicht bei Nacht

Wie bei Fußgängern auch, ist das Sicherheitsrisiko bei Dunkelheit höher als am Tag. Zwar sind viele Gegenden auch bei Nacht relativ sicher; dennoch sollte man nur im Dunkeln fahren, wenn es wirklich notwendig ist. Smash and Grabs und auch absichtlich herbeigeführte Unfälle sind Risiken, die in der Nacht vermehrt bestehen. Anstatt selbst zu fahren ist es besser, einen Fahrservice in Anspruch zu nehmen. In Südafrika ist dabei Uber am sichersten, wobei Taxis, Busse, Bahnen und Sammeltaxis grundsätzlich eher gemieden werden sollten. In Namibia hingegen sind auch die Taxis und Busse grundsätzlich relativ sicher.

Tipp: Wenn man einen Unfall hat und ein unsicheres Gefühl bekommt, ist es in Südafrika erlaubt den Unfallort zu verlassen und den Unfall bei der nächsten Polizeistation zu melden.

Auf den Fall der Fälle vorbereiten

Trotz aller Vorkehrungen kann es natürlich immer dazu kommen, dass man gerade Pech hat und beklaut wird. Damit das dann möglichst glimpflich ausgeht, sollte man vor der Abreise einige Vorkehrungen treffen. Am wichtigsten ist dabei, Kopien von allen Ausweisen und Dokumenten zu machen, die man mitnimmt. Als weitere Absicherung sollte man zusätzlich digitale Kopien speichern und diese auch den Lieben daheim geben, damit sie im Zweifelsfall einspringen und dir die Kopien zukommen lassen können.

Damit du nicht Gefahr läufst, wegen eines Diebstahls vollkommen ohne Erinnerungsfotos von deinem Abenteuer dazustehen, solltest du außerdem mehrere Speichermedien mitnehmen und diese an verschiedenen Orten verstauen. Möglich ist natürlich auch das Speichern in einer Cloud, damit man auf die Fotos von überall zugreifen kann.

Fazit

Das Sicherheitsrisiko ist im südlichen Afrika zwar höher als in Deutschland, ist als westlicher Reisender aber nicht so dramatisch wie es häufig dargestellt wird. Das bestehende Restrisiko kann man mit einigen simplen Maßnahmen sehr gut minimieren. Sowohl zu Fuß als auch im Auto gilt, möglichst unauffällig zu sein und den Eindruck zu erwecken, dass sich ein Diebstahl nicht lohnen würde. Man sollte zwar nicht unfreundlich sein, im Zweifelsfall aber immer Vorsicht walten lassen und auf sein Bauchgefühl hören. Wenn du grundlegende Regeln beachtest und unsichere Gegenden vermeidest, steht einem tollen Work and Travel Abenteuer nichts im Weg.

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