Richtig packen will gelernt sein! Hast du einmal den idealen Backpacking-Rucksack für die große Reise gefunden, musst du ihn auch richtig bepacken. Sonst bereitet dir auch das beste Modell keine Freude. Beim richtigen Packen geht es zum einen um den größtmöglichen Tragekomfort, zum anderen sollte alles so verstaut werden, dass du es möglichst schnell wiederfindest. Immerhin befindet sich in deinem Rucksack dein gesamter Hausrat für ein Jahr. Doch wie bepackt man den Backpacker-Rucksack am besten? Was sind die Packtipps der Profis und welche Anfängerfehler sollte man vermeiden?
1. Die schwersten Gegenstände dicht am Körper tragen
Eine der wichtigsten Packregeln, um das Gewicht besser zu verteilen und den Rucksack leichter erscheinen zu lassen, ist: Die schwersten Gegenstände sollte man so dicht wie möglich am Körper tragen. Viele Backpacker packen das Schwerste jedoch intuitiv ganz unten in den Rucksack. Doch das solltest du nicht machen! Denn das wäre so, als würdest du einen Hammer die ganze Zeit am Ende des Stiels tragen. Dadurch erscheint er viel schwerer, als wenn du den Hammerkopf in die Hand nimmst. Das gleiche Prinzip gilt auch für Rucksäcke: Das Schwerste muss so dicht wie möglich am Körper getragen werden, in diesem Fall also am Rücken, zum Beispiel zwischen den Schulterblättern. Das verleiht dem Rucksack außerdem auch mehr Stabilität, sodass er nicht hin- und herwackelt. Außerdem wird das Gewicht dadurch hauptsächlich auf die Hüften geleitet, was für einen hohen Tragekomfort sehr wichtig ist. Im Idealfall sollte die Hüfte 70 Prozent des Gesamtgewichts tragen, den Rest übernehmen die Schultern.
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2. Gewicht optimal verteilen
Um das Gewicht in deinem Rucksack optimal zu verteilen, solltest du nicht nur die schwersten Gegenstände möglichst dicht am Körper tragen. Die leichtesten Sachen wie zum Beispiel Klamotten gehören ganz nach unten. Dafür kannst du zum Beispiel das unterste Fach deines Backpacks nutzen, indem du es komplett mit deiner Kleidung befüllst und so auch Sachen schneller findest. Mittelschwere Dinge packst du in die Mitte, aber nicht so dicht an den Körper wie die schwersten Sachen, sondern eher weit weg vom Rücken. Wenn du den Test machst, wirst du feststellen, dass sich der Rucksack mit dieser Packtechnik viel leichter anfühlt, als wenn du ihn einfach so ohne richtigen Plan befüllst. Objektiv wiegt er natürlich das gleiche, es sind ja dieselben Dinge drin, aber auf dem Rücken wirkt er leichter, weil das Gewicht optimal verteilt ist.
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3. Klamotten rollen statt falten
Wenn du deine Klamotten rollst, statt sie zu falten, kannst du viel Platz sparen. Am besten legst du mehrere Kleidungsstücke des gleichen Typs, zum Beispiel T-Shirts oder Hosen, übereinander und rollst sie dann zusammen. Mit eingerollten Kleidungsstücken kannst du außerdem Hohlräume im Rucksack füllen. Statt dicken Pullis, solltest du lieber mehrere langärmelige Oberteile einpacken und diese rollen. Auch das spart viel Platz.
4. Ordnung durch mehrere Packelemente schaffen
Mit Jutebeuteln, Zip-Lock-Tüten und speziellen Taschen bringst du noch mehr Ordnung in deinen Rucksack. So kannst du beispielsweise ein Packelement für jeden Kleidungstyp nutzen und so alles übersichtlich halten. Damit wird dein Backpacker-Rucksack fast so übersichtlich wie ein normaler Kleiderschrank, denn Socken, T-Shirts und Unterhosen fliegen nicht wild durcheinander. Am besten eignen sich verschiedenfarbige Beutel oder transparente Taschen, denn so weißt du sofort, was sich in welchem Packelement befindet. Die Zip-Lock-Tüten sind super für den Kleinkram und man sieht ebenso auf einen Blick, was drin ist. Außerdem kann man sie auf Flügen auch für kleine Mengen an Hygieneartikeln im Handgepäck verwenden.
5. Platz sparen mit Kompressionsbeuteln
Wenn du einen eher kleinen Rucksack hast und daher sparsam mit dem Platz umgehen musst, können dir die superpraktischen Kompressionsbeutel weiterhelfen. Diese schrumpfen deine Klamotten um bis zu 80 Prozent, indem man mit einem Ventil die gesamte Luft aus den Taschen presst. Deinen gesamten Rucksackinhalt wirst du zwar kaum in die kleinen Tüten kriegen, aber um etwas mehr Platz im Backpack zu schaffen, ist es definitiv eine gute Lösung. Gerade dicke Winterkleidung oder die paar Extra-T-Shirts kannst du damit wunderbar komprimieren. Allerdings solltest du darauf achten, dass dich die kleinen Wundertüten nicht dazu verleiten, viel zu viel einzupacken, denn das Gewicht reduziert sich dadurch nicht. Als zusätzliches Plus schaffen die Kompressionsbeutel noch mehr Ordnung und Übersichtlichkeit in deinem Backpacker-Rucksack.
6. Gewicht reduzieren
Das Gewicht deines Backpacking-Rucksacks solltest du möglichst gering halten. Dabei hilft dir leider auch die beste Packtechnik nicht, sondern du musst dich auf Reisen eben ein bisschen mehr einschränken. So hast du unterwegs definitiv mehr Spaß am Reisen und musst nach deiner Rückkehr nicht sofort einen Orthopäden aufsuchen. Im Idealfall sollte das Gewicht nicht mehr als ein Viertel deines Körpergewichts betragen. Dann kannst du auch mal längerer Strecken mit deinem Backpack auf dem Rücken laufen. Doch wie schafft man es möglichst wenig mitzunehmen, ohne dabei auf allzu viel verzichten zu müssen?
Hier ein paar Tipps:
- Nimm nur Kleidung für eine Woche mit, plus ein Outfit für besondere Anlässe. Unterwegs wirst du vermutlich sowieso einmal pro Woche waschen.
- Packe nur Kleidung ein, die sich gut miteinander kombinieren lässt. So hast du auch mit wenigen Kleidungsstücken etwas Abwechslung.
- Besorg dir einen E-Book-Reader, so kannst du hunderte Bücher ohne zusätzliches Gewicht mitnehmen.
- Lade dir eine Packliste aus dem Internet herunter und packe koordiniert. Oder hole dir Inspiration aus dem Netz und mache deine eigene Liste. Bei fremden Listen solltest du immer ganz genau überlegen, was du davon wirklich brauchst.
- Kaufe einen eher kleinen Backpacker-Rucksack, damit du gar nicht erst so viel einpacken kannst.
- Packe multifunktionale Gegenstände ein, wie zum Beispiel ein Schweizer Taschenmesser und einen Sarong, den du als Strandtuch, Handtuch, Rock, Kleid, Schal etc. verwenden kannst.
- Nimm Mikrofaser-Handtücher statt schwerere, große Frotteehandtücher mit.
7. Wertgegenstände ins Handgepäck
Elektronische Sachen wie Laptop, Kamera, Smartphone und E-Book-Reader solltest du immer im Handgepäck verstauen, damit sie nicht beschädigt werden. An Flughäfen, Busstationen etc. wird teilweise sehr rabiat mit den Gepäckstücken umgegangen, deshalb solltest du dort niemals wichtige Geräte verstauen, auch wenn du sie gut verpackt hast. In deinem Handgepäck sind sie wesentlich sicherer und du kannst sie auch vor Diebstahl schützen, indem du dein Handgepäck nie aus den Augen lässt und es möglichst dicht am Körper trägst. Natürlich solltest du aber auch im Handgepäck alle Geräte mit entsprechenden Schutztaschen schützen. Auch wichtige Dokumente, Zahlungsmittel und Bargeld trägst du am besten im Handgepäck bei dir oder in einer separaten Bauch- oder Geldtasche.
8. Hygieneartikel in Zip-Lock-Tüten packen
Wenn du auf dem Flug Hygiene-Artikel im Handgepäck mitnehmen möchtest, musst du diese in durchsichtige Zip-Lock-Tüten packen. Pro Stück darfst du nicht mehr als 100 ml mitnehmen und auch der Aufbewahrungsbehälter darf insgesamt nicht mehr als 100 ml fassen. Sonst kommt er nicht mit, selbst wenn viel weniger Flüssigkeit als 100 ml drin ist. Auch Cremes, Gels etc. zählen zu Flüssigkeiten. Sachen wie Taschenmesser, Scheren, Nagelpflegeset, Campingbesteck sowie alles, das als Waffe benutzt werden könnte, solltest du lieber nicht im Handgepäck mitnehmen, da du damit nicht immer durch die Sicherheitskontrolle kommst.
9. Faltbare Trinkflasche mitnehmen
Besonders praktisch und platzsparend ist eine faltbare Trinkflasche im Handgepäck. Diese kannst du direkt nach der Sicherheitskontrolle auffüllen, natürlich nur in Ländern, in denen man das Wasser aus der Leitung trinken kann. Das spart Geld und schont die Umwelt.
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10. Genügend Zeit einplanen
Zum Packen solltest du dir auf jeden Fall genügend Zeit nehmen. Denn wenn du alles in letzter Sekunde in den Rucksack stopfst, vergisst du mitunter nicht nur das Wichtigste, du nimmst auch tendenziell zu viel mit. Außerdem leidet der Tragekomfort wie bereits erwähnt mitunter enorm darunter, wenn du die Sachen dabei besonders ungünstig in den Rucksack packst. Nur wer sich genügend Zeit nimmt, kann den Rucksack optimal bepacken. Wenn du rechtzeitig anfängst, kannst du außerdem noch mal genau überdenken, welche Sachen du davon wirklich brauchst und noch mal ein paar Dinge aussortieren, die du unterwegs vielleicht doch nicht dringend brauchst.
Fazit
Die meisten Backpacker, die zum ersten Mal auf eine lange Reise gehen, machen beim Packen viele Fehler. Wer sich nicht genug Zeit fürs richtige Packen nimmt, wird das unterwegs garantiert bereuen. Schließlich gibt es kaum etwas Nervigeres und Unangenehmeres als ein zu schwerer oder unorganisierter Rucksack. Deshalb ist es sinnvoll, gleich von vornherein ein paar wichtige Regeln und Techniken zu beachten. Dann kann man den Work & Travel-Trip umso mehr genießen.