10 Kriterien für Digitalnomaden-Hotspots

Digitale Nomaden arbeiten meist als Freelancer für Unternehmen und Auftraggeber oder haben ein eigenes Unternehmen, das sie online betreiben können. Da ihre Jobs digital und deshalb ortsunabhängig sind, müssen sie nicht zwingend in Deutschland leben und arbeiten, sondern können von jedem beliebigen Ort der Welt ihren Job ausüben. Die Mindestvorraussetzung ist dabei eine einigermaßen stabile und schnelle Internetverbindung. Doch Orte mit gutem Internet gibt es verdammt viele. Wer so viel Auswahl hat, steht vor dem Luxusproblem, sich für eine Destination entscheiden zu müssen – zumindest auf Zeit. Denn wie ihr Name schon verrät, hält es die Digitalnomaden meist nicht lange an einem Ort. Nichtsdestotrotz ist es oft am besten für den eigenen Arbeitsfluss, die Produktivität und Kreativität, sich zumindest für mehrere Monate am Stück an einem Ort niederzulassen. Doch wie entscheiden sich digitale Nomaden eigentlich für ein bestimmtes Land oder einen konkreten Ort? Was sind ihre wichtigsten Kriterien bei der Länder- bzw. Städtewahl? Wie findet man die Digitalnomaden-Hotspots?

Digitale Nomadin im Café

1 Internet

Zweifelsohne ist dieses das wichtiges Kriterium digitaler Nomaden bei der Ortswahl. Denn ohne Internet kann man schlecht ein digitaler Nomade sein und von unterwegs Geld verdienen. Je nachdem, womit du als digitaler Nomade dein Geld verdienst, brauchst du unterschiedlich schnelles Internet. Der Programmierer oder die Webdesignerin sind mitunter auf eine bessere Internetverbindung angewiesen als eine Übersetzerin oder ein Texter. Letztere kommen ggf. auch mit etwas langsameren Internet klar und können bei diesem Punkt kleinere Abstriche in Kauf nehmen. Nichtsdestotrotz nervt langsames Internet so gut wie jeden und ist daher eines der wichtigsten Kriterien für digitale Nomaden, wenn sie sich für einen vorübergehenden Wohnsitz oder sogar eine permanente Homebase entscheiden. Aus diesem Grund kommen einige sehr exotische, landschaftlich reizvolle und kulturell hochspannende Destinationen für digitale Nomaden nicht infrage – beispielsweise Länder in Afrika, Zentralasien und einige paradiesische Inselstaaten.

2 Eine produktive Arbeitsumgebung

Neben dem Internet ist eine produktive Arbeitsumgebung für digitale Nomaden extrem wichtig. Dazu zählen viele verschiedene Faktoren, die im Folgenden noch näher besprochen werden, wie zum Beispiel eine Community aus Gleichgesinnten und eine gute Infrastruktur. Insbesondere gehören dazu aber auch attraktive Orte zum Arbeiten, beispielsweise verschiedene Coworking Spaces oder schöne Cafés mit kostenlosem, schnellem WLAN, gutem Essen und einer ruhigen Atmosphäre.

Da digitale Nomaden die Abwechslung lieben und ungern immer am gleichen Ort arbeiten, sollte es davon möglichst viele geben. Ein großer Pluspunkt sind außerdem besonders außergewöhnliche Coworking Spaces, die beim Arbeiten traumhafte Ausblicke aufs Meer, auf die Berge oder die umliegenden Reisfelder bieten. Wenn sie außerdem noch regelmäßig soziale Events, Vernetzungstreffen, Workshops und ähnliches anbieten, ist das ein wahrer Magnet für Digitalnomaden aus allen Ecken der Welt. Für so manchen, eher introvertierten Digitalnomaden können aber auch attraktive Bibliotheken mit gutem Wlan ein Anziehungspunkt sein.

3 Community an Gleichgesinnten

Nach dem Zugang zu einer stabilen, schnellen Internetanbindung und einer produktiven Arbeitsumgebung ist eine Community aus Gleichgesinnten häufig das wichtigste Kriterium digitaler Nomaden bei der Wahl eines geeigneten Ortes. Denn wer sitzt schon gern allein vor dem Laptop – und das tagein, tagaus? Viele frühe digitale Nomaden haben die Erfahrung gemacht, an einem Backpacker-Hotspot als einziger digitaler Nomade unterwegs zu sein. Wenn alle anderen nur auf Party und tolle Ausflüge aus sind, ist das ein echter Produktivitätskiller. Eine Community an Gleichgesinnten sorgt dagegen für die notwendige Motivation und Inspiration, die du gerade als Anfänger unbedingt brauchst, um als digitaler Nomade durchzustarten. Gemeinsames Arbeiten macht also nicht nur mehr Spaß, es macht dich auch produktiver, kreativer und erfolgreicher. Kein Wunder also, dass dieser Punkt den Digitalnomaden so wichtig ist.

4 Infrastruktur

Neben einer guten Infrastruktur an Coworking Spaces, guten Cafés und Internet sind auch die vorhandenen Transportmittel und Unterkunftsmöglichkeiten wichtig. Wie schnell kommt man in der jeweiligen Stadt von A nach B? Sind die Transportmittel effizient und kostengünstig? Gibt es einen funktionierenden Uber-Service oder günstige Taxis? Niemand möchte kostbare Zeit damit verlieren, ständig im Verkehr festzustecken oder Stunden in der vollkommen überfüllten U-Bahn zu verbringen. In kleinen Strandorten erübrigt sich dieses Problem von selbst. Dort ist eher die Frage, wie schnell und kostengünstig man die nächstgrößere Stadt erreichen kann. Auch die Unterkunft-Situation ist sehr wichtig: Gibt es schöne Unterkünfte, die man zu erschwinglichen Preisen über einen längeren Zeitraum mieten kann? Und wie schwierig oder leicht ist es, als Ausländer eine solche zu finden?

5 Vielfältiges Freizeitangebot

Viele digitale Nomaden sind typische Vertreter der Generation Y. Und was ist denen bekanntlich am wichtigsten? Richtig, die Work-Life-Balance! Das Leben darf nicht nur aus Arbeiten bestehen. Viele träumen sogar von der Vier-Stunden-Arbeitswoche und einem möglichst stabilen passivem Einkommen. Dafür sind sie auch bereit, vorübergehend richtig ranzuklotzen, um dann später die Lorbeeren ihres Fleißes zu ernten. Doch was macht man dann mit der ganzen Freizeit? Damit du dann nicht in ein tiefes Loch der Langeweile fällst, sollte ein üppiges, abwechslungsreiches und spannendes Freizeitangebot zur Verfügung stehen. Viele Digitalnomaden lieben beispielsweise den Wassersport – Surfen, Kiten und Tauchen sind dabei nur die beliebtesten Sportarten. Wenn es dazu die entsprechenden Möglichkeiten in der Umgebung gibt, ist das ein großes Plus für digitale Nomaden.

 6 Landschaft und Umgebung

Davon abgesehen schauen sich digitale Nomaden auch die Landschaft und Umgebung eines Orts genauer an. Welcher Kriterien dann wichtig sind, ist natürlich individuell ganz unterschiedlich. Wander- und Bergfreunde legen Wert auf andere Sachen als begeisterte Wassersportler oder Wintersportfans. Hier sucht sich jeder das, was ihm gefällt: Strandnähe oder Berge, Wintersportgebiete oder mildes Klima. Du solltest schauen, ob es gute Bedingungen für deinen Lieblingsport oder deine allgemeinen Hobbys gibt. Außerdem sollte die Umgebung landschaftlich reizvoll und vielfältig sein und möglichst viele Ausflugsmöglichkeiten bieten. Schließlich müssen auch die freien Tage gefüllt werden und digitale Nomaden lieben die Abwechslung. Wenn Wandern beispielsweise das einzige Freizeitangebot ist, wird es den Digitalnomaden schnell langweilig. Besser ist ein möglichst vielfältiges Angebot aus Aktivitäten und Ausflugszielen, beispielsweise Bergsteigen, Tauchen, Segeln, Surfen, Mountainbiking sowie verschiedene Städte oder abwechslungsreiche Landschaften in der Umgebung, die man leicht erkunden kann.

Klima

Selbstverständlich ist auch das Wetter ein großes Thema bei der Wahl eines geeigneten Aufenthaltsorts. Schließlich entscheidest du nun endlich selbst über das Wetter und musst dich – zumindest bis zu einem bestimmten Grad – nicht mit den Gegebenheiten abfinden. Auch die Frage nach dem Klima ist wieder sehr subjektiv. So manch einer fühlt sich erst bei konstanten 30 Grad im Schatten richtig wohl, andere vertragen permanente Hitze überhaupt nicht. Der eine findet die Winter in Südeuropa durchaus tolerierbar, die andere verzieht sich dann lieber in wärmere Gefilde außerhalb Europas. Prinzipiell neigen digitale Nomaden jedoch dazu, sich eher warme und sonnige Plätzchen auszusuchen. Daher treiben sie sich im Sommer am ehesten in den Digitalnomaden-Hochburgen in Europa rum, wie beispielsweise Berlin, Prag, Budapest oder verschiedene Hotspots in Südeuropa. Im Winter sind sie am ehesten in Südostasien oder Lateinamerika zu finden. Nur wenige digitale Nomaden sind wirkliche Winter-Fans, die „echte“ Winter in Skandinavien oder Nordamerika und die damit verbunden Wintersportaktivitäten zu schätzen wissen.

  Lebenshaltungskosten

Gerade für Nomaden-Neulinge sind die Lebenshaltungskosten eines der wichtigsten Kriterien. Das überrascht kaum, schließlich ist es nicht immer so einfach, als digitaler Nomade auch Geld zu verdienen, wie es bei manchen Leuten erscheint. Gerade die ersten Monate können hart sein. Dann hilft es natürlich enorm, in einem Land zu leben, in dem die Lebenshaltungskosten nicht ganz so hoch sind, sodass man auch erstmal mit weniger Geld auskommt, während man langsam, aber sicher an einem höheren Einkommen arbeitet. In Kombination mit dem guten Wetter ist das zweifelsohne der Grund dafür, warum Südostasien, Mittel- und Südamerika bei Digitalnomaden so beliebt sind.

Sprache und Kultur

Meist nicht der ausschlaggebende Faktor für den durchschnittlichen Digitalnomaden, aber doch ein Kriterium, das man nicht vollkommen außer Acht lassen kann. Für manche ist es auch das entscheidende Kriterium. Du hast eine Schwäche für die brasilianische Kultur, willst unbedingt Spanisch lernen oder bist auf der spirituellen Suche? Dann wirst du im ersten Fall natürlich nach Brasilien gehen, im zweiten Fall ein spanischsprachiges Land wählen und solltest im dritten Fall vielleicht nach Bali oder Thailand reisen. Prinzipiell solltest du schon etwas Interesse an der Kultur und auch der Sprache eines Landes mitbringen, wenn du dich dort mehrere Monate aufhalten möchtest. Auch mit den dortigen Umgangsformen und kulturellen Eigenheiten musst du klarkommen und dich anpassen können.

Sicherheit

Zu guter Letzt ist auch das Thema Sicherheit nicht unwichtig, wobei es für jeden Digitalnomaden unterschiedlich stark ins Gewicht fällt. Sicherlich sind Digitalnomaden ihrer Natur nach eher freiheitsliebende Persönlichkeiten als Sicherheitsfanatiker. Deshalb findet man sie häufig an Orten, die nicht gerade als absolut sicher gelten, beispielsweise in Rio de Janeiro, Medellín oder Kapstadt. Digitalnomaden sind meist erfahrene Reisende, sodass sie wissen, wie sie sich vor Ort verhalten müssen, um das Risiko möglichst gering zu halten. Eher unerfahrene Digitalnomaden und Reisende entscheiden sich dagegen häufiger für Destinationen in Südostasien oder Europa, da diese als deutlich sicherer gelten.

Fazit

Digitale Nomaden suchen sich ihre Destinationen nach anderen Kriterien aus als Auslandsjobber, Auswanderer oder Backpacker. Dabei spielen viele verschiedene Kriterien eine Rolle, wobei die Internetverbindung, eine produktive Arbeitsumgebung mit vielen Gleichgesinnten, Lebenshaltungskosten und das Wetter wahrscheinlich die wichtigsten Kriterien sind. Wenn du diesen Lifestyle mal austesten möchtest, solltest du dir auf jeden Fall eine möglichst günstige und sichere Destination mit vielen anderen digitalen Nomaden vor Ort aussuchen.

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