Work and Travel als digitaler Nomade
Ein neuer Trend geht um unter abenteuerlustigen Weltentdeckern. Sie nennen sich digitale Nomaden, leben aus dem Rucksack und arbeiten überall dort, wo es verlässliches WLAN gibt. Ganz wie Work & Traveller verbinden auch Digitale Nomaden das Reisen mit dem Arbeiten. Dadurch können sie länger unterwegs sein, mehr von der Welt sehen und tiefer in den lokalen Alltag und die Kultur vor Ort eintauchen als „gewöhnliche“ Touristen. Neben einigen Gemeinsamkeiten gibt es aber auch jede Menge Unterschiede zwischen Digitalen Nomaden und Working Holiday Makern. Doch wer ist hier eigentlich der clevere Traveller? In diesem Beitrag sprechen wir über die Vor- und Nachteile des digitalen Weltenbummelns und eines klassischen Work & Travel-Trips.
Was zeichnet digitale Nomaden aus?
Digitale Nomaden sind vor allem eines: ortsunabhängig. Sie leben und arbeiten überall dort, wo es ihnen gerade gefällt und das Internet stabil ist. Das kann die Heimat sein, eine Südseeinsel oder eine spannende Metropole am anderen Ende der Welt. Viele Arbeiten können schließlich – dem Internet sei Dank – an jedem beliebigen Ort auf der Welt erledigt und dann übers Internet an den Auftraggeber gesendet werden. Digitale Nomaden arbeiten häufig als freie Programmierer, Webdesigner, Texter, Social Media-Spezialisten, Journalisten, Berater und vieles mehr. Alle Arbeiten, die sich selbstständig am Laptop erledigen lassen, sind für digitale Nomaden interessant. Entweder bringen sie die Kontakte zu Auftraggebern schon aus ihrer früheren Tätigkeit mit oder sie suchen sie sich über das Internet. Einige starten auch ihr eigenes Online-Business, wie beispielsweise einen Blog, einen spezialisierten Online-Shop oder schreiben E-Books, die sie über das Internet verkaufen. Viele digitale Nomaden verbringen mehrere Monate an einem Ort bevor sie weiterziehen, da permanentes Reisen und gleichzeitiges Arbeiten von vielen als stressig empfunden wird.
Neu: Der “Digital Nomad 35”
Die Highlights:
- Super flexible Inneneinteilung & sichere Fächer für elektronische Geräte wie Notebooks, Tablets & Zubehör
- Ergonomische Schulterriemen & abnehmbare Hüftgurte
- Flugzeugtaugliches Handgepäck mit 35 Liter Fassungsvermögen
- Geheimes RFID-Fach für Reisepass, Kreditkarten & Co.
- 100% veganer Rucksack + nachhaltige Produktion
- Inklusive 1-Jähriger, weltweiter outdoorer Rucksack-Garantie
Weltweite Job-Angebote
Was unterscheidet sie von klassischen Work & Traveller?
Work & Traveller bzw. Working Holiday Maker sind dagegen meist analoge Nomaden. Sie sitzen nicht permanent vor dem Laptop, sondern machen sich auch mal die Hände auf dem Feld, in einer Mine oder auf dem Bau schmutzig. Ihre Jobs finden im ‚realen Leben‘ vor Ort statt. Sie werden von Einheimischen beschäftigt und arbeiten nicht aus der Ferne für einen Arbeitgeber daheim. Ihr Lebensmittelpunkt liegt in dem Land, von dem sie ein Working-Holiday-Visum bekommen haben. Auch wenn viele Work & Traveller auf ihrer Reise noch weitere Länder besuchen, konzentriert sich das Arbeiten, Leben und Reisen meist auf das Gastland. Typischerweise übt man während eines Work & Travel-Aufenthalts etwa zwei bis drei verschieden Jobs aus. In der Regel vermischt sich das Reisen und Arbeiten nicht so stark wie bei den digitalen Nomaden, sondern Arbeits- und Reisephasen wechseln sich ab und sind klar voneinander getrennt.
Vorteile des Digitalen Wanderns
Es gibt einige Vorteile, die digitale Nomaden im Vergleich zu klassischen Work & Travellern genießen.
Mehr Unabhängigkeit beim Reisen
Zweifelsohne genießen digitale Nomaden mehr Unabhängigkeit und Freiheit beim Reisen. Sie sind nicht an ein Land gebunden, in dem sie ausschließlich ihr Geld verdienen können. Zwar können Work & Traveller auch ihre eigentliche Work & Travel-Destination jederzeit problemlos verlassen und umliegende oder auch weitentfernte Länder erkunden, doch sie dürfen dort nicht arbeiten. Digitale Nomaden können dagegen überall dort arbeiten, wo es Internet gibt. Das macht sie im Vergleich zu Work & Travellern unabhängiger und freier.
Höhere Verdienstchancen
Mitunter haben digitale Nomaden höhere Verdienstchancen. Allerdings hängt das vor allem von den Fähigkeiten und Erfahrungen ab. Bist du beispielsweise ein erfahrener Webdesigner oder eine talentierte Programmiererin und hast bereits Kontakte zu gutzahlenden, zuverlässigen Kunden, wirst du damit natürlich mehr verdienen als beim Fruitpicking auf dem Feld. Bist du allerdings noch nicht so etabliert und musst dir erst einen Kundenstamm aufbauen, musst du anfangs ziemlich viel Zeit investieren, für die dich keiner bezahlt. Das kann in teuren Ländern wie Australien oder Kanada zum Problem werden. Wenn du Geld mit einem eigenen Online-Business verdienen willst, zum Beispiel mit einem erfolgreichen Blog, musst du mindestens sechs bis zwölf Monate in den Aufbau investieren. Man sollte damit also am besten schon vor der Reise beginnen. Läuft es dann aber gut, hat man beste Verdienstchancen, ohne dafür bei 40 Grad im Schatten Wassermelonen vom Feld einsammeln zu müssen.
Geo-Arbitrage
Der englische Begriff „Geo-Arbitrage“ ist eines der Lieblingsschlagworte digitaler Nomaden. Es bedeutet nichts anderes, als dass sich digitale Nomaden die globalen, mitunter erheblichen Unterschiede von Lebenshaltungskosten und Verdienstmöglichkeiten zunutze machen. Am besten nutzt man Geo-Arbitrage, indem man in einem Land mit sehr günstigen Lebenshaltungskosten lebt oder reist und sein Geld via Internet in einkommensstarken Ländern, zum Beispiel Westeuropa oder Nordamerika, verdient. Gerade zu Beginn der digitalen Nomaden-Karriere ist das sehr nützlich, denn man kann auch mit relativ geringem Einkommen und ggf. wenig Arbeitsaufwand gut leben. Im Klartext heißt das also: Du verdienst dein Gehalt in einer starken Währung wie dem Euro oder dem amerikanischen Dollar und gibst thailändische Baht oder bolivianische Pesos aus. So kannst du entweder bei gleichem Arbeitsaufwand sehr viel luxuriöser leben oder mit deutlich weniger Arbeit den gleichen Standard genießen wie zuhause und nebenbei auch noch reisen.
BEITRAG: REICH WERDEN DANK GEO-ARBITRAGE?Weltweite Work & Travel Programme
Vorteile vom klassischen Work & Travel
Auch wenn das Digitale Nomaden-Dasein erstmal sehr verlockend und gerade das Konzept der Geo-Arbitrage besonders pfiffig klingt, hat auch dieses Leben seine Schattenseiten. In zahlreichen Hinsichten bietet Work & Travel klare Vorteile.
Leichter Einstieg
Um als digitaler Nomade wirklich erfolgreich zu sein und gutes Geld zu verdienen, vergeht meist ziemlich viel Zeit. Um sich als Freelancer auf dem digitalen Markt zu etablieren oder gar ein eigenes Business aufzubauen, muss man Zeit investieren, die einem niemand bezahlt. Das ist besonders stressig, wenn man gerade in einem vergleichsweise teuren Land unterwegs ist, viel arbeitet, aber erstmal kein Geld sieht. Als Work & Traveller kannst du dich quasi direkt in die Arbeit stürzen und wirst auch sofort dafür bezahlt. Dein Einkommen ist viel vorhersehbarer und spätestens im nächsten Monat auf deinem Konto. Wenn du willst, kannst du schon in deiner ersten Woche in Down Under oder Kanada mit der Farmarbeit oder dem Ernten beginnen. Dafür musst du auch nicht viele Erfahrungen oder besondere Fähigkeiten mitbringen. Jeder, der bereit ist anzupacken, hat hier Chancen und verdient mitunter gutes Geld.
Bessere Verdienstmöglichkeiten
In bestimmten Situationen kann man als klassischer Work & Traveller deutlich besser verdienen als digitale Nomaden. Wenn du zum Beispiel frisch von der Schule kommst, noch nie online Geld verdient hast und keine speziellen Fähigkeiten besitzt, die man im Internet gut zu Geld machen kann, wirst du als digitaler Nomade eher weniger Geld verdienen als der durchschnittliche Work & Traveller. In wohlhabenden Work & Travel-Destinationen wie Australien, Kanada oder Japan sind auch einfache Jobs, für die man keine bestimmten Qualifikationen oder Erfahrungen braucht, mitunter gut bezahlt. Wenn du schon eine Ausbildung oder Berufserfahrungen hast, kannst du mitunter auch im Gastland in deinem Beruf arbeiten und deutlich mehr verdienen als der durchschnittliche digitale Nomade.
Jobben und Reisen lässt sich besser trennen
Für digitale Nomaden ist es mitunter schwer, das Jobben vom Reisen zu trennen. Das kann mitunter sehr stressig sein. Man besucht die schönsten Orte, hat einen fantastischen Meerblick und den verführerischen Geruch des Ozeans in der Nase. Man kann sich aber nicht hundertprozentig auf dieses Paradies einlassen, denn man muss nebenbei ja auch noch arbeiten und für eine gute Internetverbindung sorgen. Beim Work & Travel sind die Arbeits- und Reisephasen viel klarer voneinander getrennt. Du ackerst dich ein paar Wochen auf dem Feld oder anderswo ab und kannst danach für mehrere Wochen zu hundert Prozent in den Reise- und Vergnügungsmodus schalten. Letztendlich ist es Geschmackssache, aber viele Menschen empfinden die klare Trennung von Arbeits- und Reisephasen als angenehmer.
Arbeitswelt und Alltag im Gastland erleben
Als Work & Traveller tauchst du tiefer in die Kultur, die Arbeitswelt und den ganz gewöhnlichen Alltag in deinem Gastland ein. Du nimmst Jobs vor Ort bei lokalen Arbeitgebern an, arbeitest mit Einheimischen oder anderen Work & Travellern aus den verschiedensten Ländern zusammen und kommuniziert in der Regel in der Landessprache. Digitale Nomaden sitzen meist allein vor ihrem Laptop und arbeiten für Auftraggeber aus der Heimat. Der Kontakt und Austausch mit anderen Kollegen fehlt und sie lernen bei der Arbeit kaum neue Leute kennen. Außerdem arbeiten und kommunizieren sie in der Regel in ihrer Muttersprache. Vom Arbeitsalltag im Gastland bekommen sie wenig mit. Digitalen Nomaden entgehen deshalb oft wertvolle Einblicke hinter die Kulissen eines Landes.
Einjähriges Visum
Als Work & Traveller kannst du dich in Ländern wie Neuseeland, Kanada, Japan und Australien bis zu einem Jahr aufhalten. In vielen Ländern ist außerdem eine Verlängerung des einjährigen Working-Holiday-Visums möglich. In Australien kannst du unter bestimmten Voraussetzungen sogar noch ein zweites Jahr dranhängen. Digitale Nomaden können sich meist nicht so lange in einem einzigen Land aufhalten. Deshalb wechseln sie öfter ihren Aufenthaltsort und erleben ihre temporäre Heimat weniger intensiv als Work & Traveller. Wollen sie doch länger bleiben, ist der Aufwand für die Visumsbeschaffung in einem nicht-europäischen Land oft ziemlich hoch und mitunter auch kostspielig.
Vielfältige Job-Möglichkeiten
Als digitaler Nomade bist du zum einen an den Computer gefesselt, zum anderen reduzieren sich deine Jobaussichten auf die Fähigkeiten, die du online zu Geld machen kannst. Das kann mit der Zeit eintönig werden und viele empfinden das ständige Sitzen am Laptop als einsam und langweilig. Als Work & Traveller kannst du ganz verrückte, abwechslungsreiche Jobs ausprobieren, die du wahrscheinlich nie wieder in deinem Leben machen wirst. Das bietet dir wirkliche Abwechslung von deinem Alltag daheim. In der Zukunft wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit noch genug Zeit in einem Büro vor dem Computer verbringen. Beim Work & Travel kannst du dir zur Abwechslung mal die Hände dreckig machen, frische Luft schnuppern und ein vollkommen anderes Leben ausprobieren. Durch unterschiedliche Jobs an ganz verschiedenen Orten bringst du außerdem Abwechslung in deine Auslandszeit.
Fazit
Ob man lieber als digitaler Nomade die Welt bereist oder sich mit klassischen Work & Travel vor allem auf ein Land fokussiert, ist vor allem eine Typ-Frage und abhängig von den eigenen Interessen und Fähigkeiten. Beide Formen des Reisens & Arbeitens im Ausland haben Vor- und Nachteile, über die du dir vorab am besten ein paar Gedanken machst und dann für dich persönlich entscheidest, was in deiner Position die beste Variante ist.
Gerade für junge, noch relative unerfahrene Traveller ist Work & Travel jedoch meist die bessere Option. Hier ist der Einstieg oft leichter, da man viele Gleichgesinnte trifft und in typischen Work & Travel-Ländern wie Australien oder Neuseeland auch ohne Qualifikationen relativ schnell einen Job findet.
Um als digitaler Nomade online Geld zu verdienen, muss man sich erstmal etablieren, was einigen Zeitaufwand bedeutet. Wenn du nicht schon vor deiner Reise etwas dafür tust, wird das mitunter schwierig. Gerade in typischen Work & Travel-Destinationen wie Australien oder Kanada ist es schwierig, als Anfänger genug Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Häufig verdient man als Work & Traveller selbst mit einfachen Tätigkeiten mehr, da auch das Lohnniveau recht hoch ist – oftmals auch höher als in Deutschland.