Wertvolle Tipps für Work & Travel in Australien


von Alexandra

Ein Traum wurde Wirklichkeit

Schon immer war mein Traum, nach der langen Schullaufbahn endlich mal das “richtige Leben” zu spüren, ins Ausland zu gehen, neue, verschiedene Leute kennenlernen, eine andere Kultur erleben, Englisch zu sprechen, unabhängig und vor allem frei zu sein, Alltagssorgen hinter sich zu lassen, die Natur eines unbeschreiblichen Landes kennenzulernen und einfach die Lust und auch persönliche Herausforderung sich ganz auf sich alleine gestellt auf etwas Neues und Unbekanntes einzulassen. – Es war die schönste und beste Erfahrung meines Lebens.

Erst einmal informieren…

Erst einmal habe ich mich umgehört bei meinen Freunden und Bekannten, wer schon Work and Travel gemacht hat, und habe gute Tipps bekommen. Danach habe ich mich intensiv im Internet informiert um herauszufinden, was man alles braucht. Wichtig ist natürlich ein Reisepass, den man bei der Stadt beantragen kann und eventuell einen internationalen Führerschein, falls man in Australien Auto fahren möchte. Beides sollte man frühzeitig beantragen, man braucht den Reisepass um das Visum zu bekommen.

Visum

Das Working-Holiday-Visum ist leicht und schnell zu bekommen, auch hier sind einige Monate vorher dennoch empfehlenswert. Das Ausfüllen online dauert 10 Minuten und die Bestätigung kommt im besten Fall sofort und im schlimmsten Fall nach einigen Wochen. Voraussetzung für ein Work and Travel Visum: Keine Vorstrafen, moderates Englisch, zwischen 18 und 30 Jahren, Reisepass und offiziell circa 3.000 Euro Startkapital, aber kontrolliert wird das in den seltensten Fällen.

Flug und Versicherung

Den Flug habe ich über eine Flugagentur gebucht. Ich war sehr zufrieden und ich finde es sinnvoll, über eine Agentur zu buchen, da man bei eventuellen Flugumbuchungen einen Ansprechpartner hat. Die Vermittlung kostet nichts. Ich empfehle mindestens drei Monate im Voraus zu buchen, da man somit gute Angebote bekommen kann und außerdem noch sicher einen Flug bekommt. Versichert habe ich mich über eine speziell für Work and Travel-Maker, Auslandsstudenten, Au-pairs usw. ausgelegte Versicherung.

Bankkonto und Bankkarte

Zur Sicherheit habe ich mir in Deutschland eine VISA-Card ausstellen lassen. Die kann man verwenden, falls in Australien etwas mit der anderen Karte passiert oder man schnell Geld braucht. Meinem Vater habe ich die Vollmacht über mein deutsches Konto gegeben, auch für alle Fälle. In Australien, war das erste, was ich gemacht habe, mir ein Bankkonto bei der Commonwealth Bank einzurichten. Das war auch total unkompliziert. Eine Transferierung von einem deutschen Konto auf ein australisches Konto kostet 1%, also bei 1.000 Euro 10 Euro. Man sollte transferieren, wenn der Wechselkurs gut steht. Übrigens, wenn man auf Steuern arbeitet, bekommt man die am Ende des Aufenthaltes nach Beantragen des “Tax-return” zurück.

Wie alles begann…

Nachdem ich endlich mein Fachabitur in der Tasche hatte, nebenbei und kurz danach noch gejobbt habe um mir das nötige Startkapital zu verdienen (ca. 2000 Euro), und alle Vorbereitungen getroffen hatte, ging es endlich los. Als “Starthilfe” und Wunsch nach einer Anlaufstelle, habe ich mir überlegt, erst einmal bei einer Familie unterzukommen, außerdem lernt man da gleich die Landsleute hautnah kennen. Es gibt Familien, wo man etwas zahlen muss, um dort gegen Unterkunft und Essen leben zu können, doch erstens hatte ich kein Geld, zweitens wollte ich selbst etwas tun und vor allem richtig in eine Familie eingebunden zu sein. So habe ich mich für einen Au pair– Aufenthalt als Start entschieden. Da ich ein sehr wählerischer Mensch bin, hat es bei mir einige Monate gedauert, bis ich die für mich passende Familie gefunden habe, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Meine Familie war die beste Familie, die ich mir vorstellen konnte und auch heute habe ich noch Kontakt und weiß, dass ich immer eine Anlaufstelle in Australien haben werde.

Reisepartnersuche

Im Internet habe ich eine supernette Reisepartnerin (auch aus Deutschland) gefunden, mit der ich dann insgesamt sechs Monate unterwegs war. Aber auch sonst ist es kein Problem, Leute kennenzulernen und/oder Reisepartner zu finden, in Hostels sind ja sehr viele Backpacker, die alleine reisen.

Hostelsuche & Trip-Organisation

Unser Abenteuer startete in Byron Bay, wo wir im Internet zuvor nach Hostels geschaut haben und gleich gebucht haben. Das kann man kurze Zeit im Voraus machen. Wir haben dort auch spontan einige Tage verlängert, das ist alles kein Problem. Danach ging es weiter mit dem Ostküstentrip, den wir über eine Reiseagentur gebucht haben. Solche vielen Agenturen gibt es überall in Australien (Sydney, Byron Bay, Cairns…), da sie sehr auf Backpacker eingestellt sind. Sie beraten dich, was sehenswert ist und machen dir ein gutes Angebot.
Wir sind somit mit dem Bus (greyhound oder premier) entlang der Ostküste gefahren. Man kann sich ein Busticket für die gesamte Ostküste kaufen, und dann zusteigen, wann und wo man möchte. Man muss nur einen Tag vorher bei dem Busunternehmen anrufen und sie sagen dir, wann am nächsten Tag ein Bus an dem Ort weiterfährt. Diese Flexibilität macht das Backpackerleben aus: Man bleibt solange an einem Ort, wie es einem gefällt und wie einem das Geld reicht.

Jobsuche

In Cairns haben wir uns auf Jobsuche gemacht. Im Internet gibt es viele Jobangebote und man kann auch Gesuche aufgeben. Oft läuft die Jobsuche aber auch so ab, dass man einfach mit seinem Resumee (Lebenslauf) die Cafes abklappert und auf einen Job hofft. Vorteilhaft sind Referenzen aus Deutschland, wie zum Beispiel einem Restaurant, aber in der Regel ist es kein Problem einen Job zu finden. Wir hatten Pech in Cairns, da es nicht die richtige Jahreszeit war, wo viele Touristen da sind, wenn man in der Gastronomie arbeiten möchte, aber uns ist ein Job dennoch geradezu zugeflogen: Wir sind an einer Reiseagentur vorbeigelaufen und da stand ein Schild draußen: “Wanted: 2 Barmaids in the outback“. So geht es oft in Australien: Unverhofft kommt oft. Nachdem wir in der Agentur direkt nachgefragt haben, diese einen Anruf getätigt hat und wir 50Aus$ Vermittlungsgebühr gezahlt haben, war alles geregelt und nach einer Woche ging es los.

Nach unserem Outback-Aufenthalt sind wir weitergeflogen von Cairns nach Perth. Auch hier haben wir kurzfristig bei einem günstigen Anbieter gebucht. Wichtig ist hier zu beachten, die verschiedenen Angebote zu vergleichen, da die Preise an den unterschiedlichen Wochentagen sehr variieren. Man kann durchaus Schnäppchen machen.

Nicht die klassischen Unterkünfte

Couchsurfing

In Perth waren wir zum ersten Mal couchsurfen. Was das ist? Man kann kostenlos bei Leuten übernachten, auf der Couch oder einer Matratze, ich hatte später sogar mal ein eigenes Zimmer und Bett. Aufgrund von Beurteilungen früherer Couchsurfer kann man sehen, ob man sich “traut” zu dieser fremden Person zu gehen. Anfangs war ich skeptisch, jedoch habe ich sehr, sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Oft sind andere Couchsurfer dort und man lernt viele Leute kennen und hat mehr Privatsphäre als im Hostel. Und man lernt natürlich die Einwohner kennen und die können einem sehr gute Tipps geben, was man am besten in der Umgebung machen kann. Gerade Australier sind oft sehr hilfsbereit und zeigen dir die Dinge selbst. Sie erwarten auch keine Gegenleistung, jedoch kannst du anbieten zu kochen oder eine Aufmerksamkeit mitbringen oder auch mal das Bad putzen, falls du länger dort wohnst (ich habe einmal 3 Wochen bei einer Person gewohnt). Ohne Couchsurfen wäre mein Aufenthalt nicht der gewesen, der er war. Auch hier reicht es, 1 Woche im Voraus anzufragen, oft auch weniger.

Sharehouse

Sonst bietet sich auch ein Sharehouse an, falls man länger an einem Ort bleibt. Ich habe zwei Monate in Broome in einem Sharehouse gewohnt und es mit 14 Personen geteilt, die aus aller Welt kamen. Es war die schönste Zeit in Australien. Vorteil zum Hostel: Es fühlt sich mehr wie ein Zuhause an und man teilt sich anstatt mit 5-10 Personen vielleicht nur mit 1-3 Personen ein Zimmer. Man hat vielleicht sogar eine Terasse und einen Pool und mehr Platz im Kühlschrank.

Campervan

Viele Backpacker kaufen sich einen Campervan, indem man auch schlafen kann. Das ist wohl die billigste Variante, denn diesen kann man am Ende des Aufenthaltes auch wieder gut verkaufen. Zeltplätze gibt es natürlich gerade in West Australien auch. Wir sind zweimal bei anderen im Van für einige Wochen mitgefahren. Somit spart man sich Geld und hat eine Menge Spaß.

>> Unterkünfte in Australien

Günstig telefonieren und Internet

Zum Telefonieren sollte man sich “Calling Cards” kaufen. Die gibt es im Kiosk und man spart sich sehr viel Geld. Darauf stehen Vorwahlen für verschiedene Länder, mit der man nur wenige Cents pro Minute bezahlt. Man kann in den Büchereien und Backpacker-Reiseagenturen für 30-60 Minuten kostenlos ins Internet. Wenn man dazu keine Lust hat, kann man sich einen Internet-Stick kaufen, der wie ein Handy funktioniert. USB-Stick mit Empfang sozusagen, den man mit Geld aufladen kann. Das ist auch sehr empfehlenswert. Dazu bräuchte man halt einen eigenen Laptop.

Top Tipps

Damit die Freunde und Familie zuhause alles mitkriegen, bietet es sich an, einen Blog zu schreiben. Dort kann man auch Fotos hochladen. Nicht vergessen sollte man natürlich eine (nicht zu wertvolle) Kamera und Mitbringsel, falls man zu einer Familie geht. Dokumente wie Reisepass sollte man kopieren, falls man ihn verliert. Wichtig: Nicht zu viel Gepäck mitnehmen und einen guten Backpacker-Rucksack kaufen.

Ansonsten kann ich nur sagen…

No worries! Im Land der freundlichsten, großzügigsten und hilfsbereitesten Menschen ist man nie verloren oder alleine und ihr werdet das beste Jahr eures Lebens haben, selbstsicher und glücklich werden und nicht mehr nach Hause wollen – that is for sure!

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