Wenn die Schule, die Ausbildung oder das Studium vorbei ist, geht es ans Eingemachte: Die Arbeit ruft – und das für nicht weniger als die nächsten 40 bis 50 Jahre deines Lebens. Da wird dir schon schlecht, wenn du nur daran denkst? Wichtig ist, dass du dir einen Job suchst, der nicht nur Geld bringt, sondern mit dem du dich auch identifizieren kannst. Denn nur so schaffst du es Morgen für Morgen aus dem Bett aufzustehen. Falls dein aktueller Job dennoch nicht das Gelbe vom Ei ist, ist das „Jobbatical-Prinzip“ vielleicht genau das richtige für dich. Jobba-was? Keine Sorge, wir erklären’s dir.
Jeden morgen aufstehen, mit Tausenden anderen Menschen im Pulk in der Bahn sitzen und stumpf deine Arbeit in einem fensterlosen Großraumbüro erledigen – das kann doch nicht alles sein, oder? Gut, das Geld stimmt und auch die Zusatzleistungen können sich sehen lassen. Aber so richtig glücklich bist du nicht. Mit diesem Gefühl bist du nicht allein. Vor allem, wenn du schon einige Jahre im Job bist, kann dieses Gefühl, dass etwas fehlt, ganz plötzlich auftauchen. Aber alles hinschmeißen kannst du nun mal auch nicht, denn du bist auf dein Gehalt angewiesen. Trotzdem:
- Du denkst an früher zurück.
- An Zeiten, in denen du frei warst.
- An Tage, an denen du ferne Länder bereist oder vielleicht ein Jahr Work & Travel gemacht hast.
- Mit Freunden oder Fremden unter Palmen beisammen wart und nicht mehr gemacht habt, als Feiern und hin und wieder den einen oder anderen Mini-Job, um den Aufenthalt zu finanzieren.
Einmal Work & Traveller, immer Work & Traveller?
Vor allem als ehemaliger Work & Traveller ist diese schöne Zeit in Erinnerung geblieben. Und dennoch bist du nicht mehr der oder die von damals. Auch du hast dich weiterentwickelt, bist im ernsten Leben angekommen und möchtest nicht wieder zum Backpacker werden. Aber einer der vielen Büro-Lemminge willst du auf Dauer auch nicht sein – eine kleine Pause vom Büroalltag bietet der sogenannte „Sabbatical“. Arbeitgeber „erlauben“ ihren Mitarbeiter ein Jahr Pause vom Job zu nehmen, um neue Kräfte zu sammeln, sich auszuprobieren und anschließend wieder einzusteigen. Wenn du in dieser Zeit jedoch weiter am Job bleiben, reisen und unter Palmen arbeiten willst, ist „Jobbatical“ das Richtige für dich.
Jobbatical – so funktioniert’s
Grundsätzlich ist das Jobbatical-Prinzip sehr einfach. Du nimmst dir einfach eine Auszeit von deinem aktuellen Arbeitgeber (über ein Sabbatjahr beispielsweise) und suchst dir ein Unternehmen im warmen Süden, das deine Fähigkeiten braucht. Für diesen Zweck hat die Estländerin Karoli Hindriks im Herbst 2014 ihre Online-Plattform jobbatical.com gegründet – hier findest du auf einen Blick heraus, welche Jobs im Ausland gerade verfügbar sind. Und zwar genau für Leute, wie dich. Gesucht werden:
- Spezialisten, insbesondere im Bereich IT
- Kurzfristige Mitarbeiter, meist für einen Zeitraum von drei bis 12 Monaten.
- Ambitionierte „Anführer“, die Standards etablieren können, von denen die Unternehmen auch nach deiner Abreise profitieren.
Jobbatical ist ein Nehmen und Geben: Du bringst deine Expertise mit und die Unternehmen ermöglichen dir unter Palmen zu arbeiten, da du auf der Plattform vor allem Angebote aus den folgenden Ländern findest.
Wo führt es dich beim Jobbatical hin?
Jobbatical.com listet die Jobs von Hunderten Unternehmen aus rund 40 Ländern auf, die ihre Jobs dort online anbieten und dafür Experten haben wollen. Meist werden IT-Spezialisten gesucht, doch auch Manager, Berater oder Designer sind heiß begehrt. Die Angebote stammen dabei vor allem aus Südostasien, Thailand, Indonesien oder auch Unternehmen aus Singapur findest du – und sind wir doch mal ehrlich: Für Programmieren oder Designen brauchst du kein Büro. Nur WLAN und Strom sind notwendig und schon kann die Arbeit losgehen. Wenn du Glück hast sogar direkt am Strand. Und wie du weißt, sind die Strände in Asien, vor allem in Thailand, unter den Top-10 der Welt. Da lässt es sich aushalten und arbeiten.
Was verdiene ich beim Jobbatical?
Da es sich bei den meisten Zielländern nicht unbedingt um die reichsten Länder der Welt handelt, ist der Verdienst vor Ort nicht so hoch, wie zuhause. Allerdings hast du dafür die Möglichkeit in einem ganz anderen (vielleicht besseren) Ambiente zu arbeiten – obendrein werden die Kosten für deine Unterkunft, Sprachkurse, wenn nötig, und auch die Verpflegung übernommen. Das bietet dein aktueller Arbeitgeber nicht, sodass sich der Minderverdienst schnell wieder relativiert.
Was die Unternehmen davon haben, ist klar: Sie bekommen mit dir einen Experten auf seinem Gebiet, der das notwendige Know-how mitbringt, um die Firma voranzubringen. Fachkräfte sind im Inland meist nur schwer zu finden – und so entsteht eine echte Win-win-Situation für dich und deinen neuen vorübergehenden Arbeitgeber.
Jobbatical vs. Sabbatical – was ist das Richtige für dich?
Ein Vergleich zwischen Jobbatical und Sabbatical (das Sabbatjahr) ist nicht ganz einfach – und dennoch solltest du dir die Vor- und Nachteile der beiden „Auszeit-Versionen“ einmal genauer anschauen. Beim herkömmlichen Sabbatjahr nimmst du wirklich eine tatsächliche Auszeit, ohne zu arbeiten, um einfach den Kopf freizubekommen. Das kann Wunder wirken, auf Dauer aber auch ziemlich eintönig sein. Und: Das Risiko, dass du nach dem Jahr „raus bist“ und dich nur schwer wieder eingliedern kannst, ist nicht zu unterschätzen. Beim Jobbatical bleibst du weiterhin am Ball, erfreust dich aber an einer besonders schönen Arbeitskulisse – mit ausruhen hat das aber wenig zu tun.
Sprechen wir von Work-Life-Balance, so ist das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit bei Jobbatical im Ausland sicher perfekt. Es gibt eigentlich wenig Gründe, die dagegen sprechen, außer vielleicht, das auch hier irgendwann die Routine eintritt. Aber: Ein paar Jahre arbeiten unter Palmen und dafür auch noch Geld verdienen? Das ist auch nicht das Schlechteste, oder?
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