Die Qualität von Urlaubsfotos durch einfache Hacks steigern
Mit dem Smartphone ist die Kamera heute immer und überall dabei, die Fotoflut durchschnittlicher Bilder, die nach der Aufnahme ungesehen in Archiven verschwinden, steigt ins Unendliche. Dabei ist es ganz einfach, mit einigen wenigen Tricks die Bildqualität zu steigern. Und das lohnt sich, denn: 80 % der Ergebnisse ergeben sich aus 20 % der Bemühungen. Verbesserst du dein fotografisches Wissen um nur 5 % kann sich die Bildqualität um bis zu 95 % steigern. Ein guter Grund, erfolgreichen Fotografen über die Schulter zu schauen.
Die besten Hacks für die Bildgestaltung
Wenn die Motivauswahl durchschnittlich ist, hilft auch die beste Nachbearbeitung nichts. Beachtest du nur die nächsten zehn Hacks bei Bildauswahl und -komposition, kannst du bereits atemberaubende Ergebnisse erzielen.
Hack 1 | Automatischen Blitz ausschalten

Ein Blitz wirkt oft unnatürlich, die Szene ist überbelichtet oder das Objekt so weit weg, dass es vom Blitz gar nicht erst erfasst wurde. Die automatische Einstellung nutzt den Blitz häufig auch dann, wenn dieser gar nicht nötig wäre.
>> Deshalb: Automatik raus, ISO erhöhen und die natürliche Belichtung des Raums einfangen. Um das Bild bei längeren Belichtungszeiten nicht zu verwackeln, hilft ein Stativ.
Hack 2 | Trau dich, nah ranzugehen
Eine weitverbreitete Meinung ist, um ein Zielobjekt herum einen weiten Raum abzubilden. Der Fotograf tritt zurück und nimmt viele Dinge auf, die eigentlich gar nicht dazugehören. Im schlimmsten Fall fragt sich der Betrachter, was der Fotograf eigentlich darstellen wollte. Trau dich an Dein Objekt heran. Sei mutig und verzichte auch mal auf die Totale. Du willst einen Gesichtsausdruck darstellen? Fokussiere dich auf den Bereich zwischen Augenbrauen und Kinn, niemanden interessiert dabei die Umgebung.

Hack 3 | Eliminiere das Rauschen

Je klarer die Umgebung, desto besser kommt das Subjekt zur Geltung. Eine Person wirkt vor einer weißen Wand klarer als vor der Blümchentapete. Denke immer daran: Der Betrachter des Fotos muss klar erkennen, was du darstellen willst und muss sich dazu erst mal orientieren. Das geht leichter, wenn es nur wenige Umgebungsdetails gibt.

Hack 4 | Halte Ausschau

Es ist ein Märchen, dass nur talentierte Fotografen das richtige Auge für Motive mit großer Wirkungskraft haben. Sieh dich um in deiner Welt: Wo gibt es wiederkehrende Muster, Strukturen und Oberflächen, die eine besondere Strahlkraft haben? Motive gibt es wie Sand am Meer. Sie zu finden, ist lediglich eine Frage der Aufmerksamkeit.
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Hack 5 | Wechsel der Perspektive

Fast alle Fotos werden aus Augenhöhe, dem Blickwinkel des Fotografen, geschossen. Die Betrachtung dieser Fotos ist gefällig, da das Auge an diesen Blickwinkel gewöhnt ist. Doch was passiert, wenn du aus der Frosch- oder Vogelperspektive heraus fotografierst? Veränderte Perspektiven steigern die Aufmerksamkeit des Betrachters.

Hack 6 | Achte auf Symmetrien

Betrachter lieben Symmetrien! Wenn du ein Motiv findest, das oben und unten oder links und rechts das Gleiche zeigt, dann hast Du das große Los gezogen. In der Natur bieten sich dazu natürlich besonders spiegelglatte Seen an, die ihre Umgebung widerspiegeln.
Hack 7 | Achte auf gerade Linien

Die Tendenz geht hin zu Schnappschüssen. Zur Fokussierung einer Bildmitte, ohne den Rest zu beachten. Ein Bild wirkt jedoch viel ruhiger, wenn horizontale Linien auch wirklich horizontal verlaufen und vertikale vertikal. Deshalb: Vorsicht bei der Verwendung von Weitwinkeln. Speziell beim Fotografieren von Gebäuden offenbaren sich dabei Verzerrungen.
>> Tipp: Gehe ein paar Schritte weiter weg und zoome den Gegenstand ganz leicht heran.
Hack 8 | Nutze die Telefunktion

Aufnahmen, in denen sich die Aufmerksamkeit auf einen scharfen Vordergrund fokussiert, der Hintergrund jedoch in Unschärfe verschwimmt, lassen sich am besten durch die Einstellung der Blende erzeugen. Doch nicht jede Kamera ermöglicht die manuelle Einstellung der Blende. Auch sind entweder einige Fachkenntnisse oder eine teure Ausrüstung erforderlich.
Viel einfacher kannst Du mehr als akzeptable Ergebnisse mit einem Teleobjektiv erzielen. Entferne Dich vom Objekt und zoome es dann mit einer möglichst großen Zoomstufe heran – schon verschwimmt der Hintergrund in Unschärfe. Dazu bedarf es keiner Spiegelreflexkamera, auch viele einfache Digitalkameras haben einen mehrfachen optischen Zoom.
Hack 9 | Die Lichteinflüsse

Es ist immer schwierig, gegen die Sonne zu fotografieren. Die Belichtungszeit ist bei einer automatischen Einstellung so kurz, dass alle Objekte im Vordergrund nur als dunkle Umrisse erkennbar sind. Versuche entweder, Dein Motiv aus einem anderen Winkel zu fotografieren (Aber Vorsicht vor Schlagschatten im Gesicht!), oder nutze den Effekt gezielt für spannende Silhouetten-Landschaften.
Es lohnt sich auch, die Augen offen zu halten. Durch den Schattenwurf der Sonne entstehen manchmal spannende Muster – auch beeinflusst der Sonnenstand , wie plastisch z. B. Häuserfassaden wirken.
Hack 10 | Die Goldene Schnittregel

Dies ist eine der einfachsten, aber am wenigsten beachteten Regeln, um gute Bilder zu schießen. Unzählige Hobbyfotografen platzieren ihr Subjekt direkt im Zentrum des Bildes – die denkbar langweiligste Bildkomposition, wenn das Foto auch noch aus Augenhöhe heraus aufgenommen wird.
Stell dir ein Tic-Tac-Toe-Feld vor: Jeweils zwei senkrechte und waagrechte Linien, die Dein Bild in neun Quadrate aufteilen. Lege dieses Feld nun gedanklich über das Bild und platziere das Subjekt des Motivs genau auf einer der Schnittlinien, sodass ein Drittel links oder rechts des Zentrums liegt – wie der Kopf des Esels, der in die Kamera schaut.
Hack 11 | Die Nutzung eines Stativs
Insbesondere beim Fotografieren in der Nacht, aber auch teilweise am Tag ist ein Stativ ziemlich hilfreich, um Unschärfen zu vermeiden. Doch wer hat schon Platz dafür, geschweige denn Lust, auch noch ein Stativ mit dem Reisegepäck herumzuschleppen? Es gibt einige platzsparende Alternativen.
Beanbag
Platzsparend ist ein Beanbag – ein Kamerakissen, das sich besonders für Geländer, Fenstersimse oder Autofenster eignet – Orte, die nicht genug Platz und ebenen Boden für ein dreibeiniges Stativ bieten. Das Kissen lässt sich mithilfe eines Gefrierbeutels und getrockneten Bohnen, Sand oder ähnlichen Füllstoffen selbst herstellen, wobei die Größe des Beanbags sowohl von der Kamera als auch dem auszugleichenden Untergrund abhängt.
Schnurstativ
Eine zweite Variante ist ein Schnurstativ. Es funktioniert so ähnlich wie ein Einbein-Stativ, wiegt fast nichts und kann eine Kamera deutlich stabilisieren. Das Prinzip: An der Stativschraube befestigst du mithilfe einer Rändelschraube mit ¼-Zollgewinde einen Packriemen aus Nylon o. Ä. von etwa zwei Meter Länge. Um die Kamera zu stabilisieren, ist etwas Zug der Kamera nach oben notwendig, während du mit dem Fuß auf dem Riemen stehst.
Stativ für das Smartphone
Wie man sich ein eigenes Stativ für das Smartphone baut, das in jede Hosentasche passt, kannst du hier nachlesen.
Alternative Selbstauslöser

Eine weitere Möglichkeit, Bewegungsunschärfen bei langen Belichtungszeiten zu vermeiden, ist der Selbstauslöser. Dazu muss die Kamera jedoch bereits ruhig an einem Ort stehen. Die Verzögerung durch den Selbstauslöser hilft dabei, Bewegungsunschärfen, die durch das Betätigen des Auslösers entstehen, zu verhindern.
Visuelle Effekte
Hack 12 | Filter Hack
Eine einfache Folie oder eine durchsichtige Plastiktüte, um das Objektiv herum drapiert, mit einem Gummiband befestigt und gegebenenfalls mit Farbstiften bemalt, erzeugt Unschärfen am Rand und ergänzt das Bild um interessante Farbeffekte. Noch mehr Retro-Charme versprüht eine Strumpfhose, die sehr straff vor das Objektiv gespannt wird.
Unschärfen kannst Du auch erzeugen, indem du einen neutralen Objektivfilter an den Rändern mit Vaseline bestreichst. War dieser Effekt einst unerwünscht und entstand, wenn die Linse nicht das gesamte Negativ ausleuchten konnte, setzt man die Vignette heute gezielt für einen alten Look ein.
>> Tipp: So funktioniert der Filter Hack!
Bei Langzeitbelichtungen hilft es, getöntes Glas auf dem Objekt zu befestigen. So lassen sich Überbelichtungen vermeiden.

Hack 13 | Blitzdiffusor
- Dich nerven die harten Kanten und das kalte Licht eines Blitzlichtes? Bau Dir Deinen eigenen Blitzdiffusor. Dazu nimm eine Tupperschüssel, schneide ein Loch in die Mitte, staffiere die Schüssel mit Alufolie aus und verschließe sie mit durchsichtigem Papier. Das Ganze stülpst du über den Blitz – fertig ist der Diffusor. Noch einfacher funktioniert das Modell mit einer Aluschale (z. B. eine Grillschale), in die mittig ein Loch geschnitten wird.
- Eine andere Art, einen Blitz abzuschwächen: Eine Zigarettenschachtel oder andere kleine weiße Schachtel oben und unten öffnen und über den eingebauten Blitz stecken.
- Alternativ reicht es auch, den Blitz mit einer durchsichtigen Tüte zu umwickeln oder eine Visitenkarte mit der hellen Seite von unten her schräg vor den Blitz zu klemmen. Das Ergebnis: Der Blitz ist diffuser, nicht mehr so hell und schafft eine weichere Atmosphäre.
Hack 14 | Bokeh Hack
Aktuell großer Beliebtheit erfreut sich der Bokeh Hack. Nimm dazu ein Stück Karton und schneide aus der Mitte eine beliebige Form heraus. Befestige den Karton vor dem Objektiv. Alle Lichter im Hintergrund nehmen die Form des ausgeschnittenen Musters an.
Hack 15 | Motion Blur

Bewegungsunschärfen halten Geschwindigkeit in Fotografien fest. Setze dazu die Belichtungszeit geringfügig hoch. So entstehen Unschärfen von sich bewegenden Objekten. Das Bild wirkt lebhafter.
Hack 16 | Die Nachbearbeitung
Mithilfe eines Programms zur Fotobearbeitung lassen sich Digitalbilder komplett verändern. An dieser Stelle soll lediglich auf eine Möglichkeit eingegangen werden: Du versuchst, eine touristische Attraktion zu fotografieren, aber zu keinem Zeitpunkt ist der Ort menschenleer? Da gibt es Abhilfe dank Photoshop.
#1: Befestige deine Kamera auf einem Stativ.
#2: Fotografiere dein Objekt alle zehn Sekunden, bis du ca. 15 Bilder hast.
#3: Öffne alle Bilder in Photoshop und nutze die Funktion des „Medians“. Das Programm erkennt nun alle Veränderungen zwischen den Bildern und löscht diese heraus. Zurück bleibt eine menschenleere Touristenattraktion.
Hack 17 | Schwarz-Weiß-Fotografie
- Da Schwarz-Weiß-Fotos keine Farben haben, ist eine Differenzierung der Farben nach Kontrasten wichtig.
- Das richtige Licht: Möchtest du scharfe Kontraste oder möglichst intensiv texturierte Ebenen? Wie sieht es mit Schattenwurf aus? Geduld ist gefragt, bis das Licht die Szene passend ausleuchtet.
- Muster sind in der farbigen Realität manchmal kaum zu erkennen, wirken in der Schwarz-Weiß-Fotografie jedoch intensiv. Ähnlich verhält es sich mit Texturierungen.
- Bei der Schwarz-Weiß-Fotografie von Landschaften wirken Wolkenformationen am Himmel sehr viel krasser als strahlender Sonnenschein. Sie verleihen den Fotografien eine besondere Dynamik und Bewegung.
- Um schon vor dem Foto eine Vorstellung davon zu haben, wie die Realität in ihrer Schwarz-Weiß-Abbildung wirkt, bedarf es etwas Übung.
- Kann die Kamera sowohl Farb- als auch Schwarz-Weiß-Fotos speichern, wähle das Farbfoto und konvertiere das Bild nachträglich im Bildbearbeitungsprogramm.
Hack 18 | Architekturfotografie
Während du bei Naturaufnahmen mit der Bildgestaltung (Hack 1-10) gut bedient bist, hat die Fotografie von Gebäuden einige Sonderregeln:
#1: Bei alten Gebäuden empfiehlt es sich, das gesamte Gebäude aufzunehmen und noch einen Teil der Umgebung zu zeigen. So wirken sie erhabener und weniger altbacken.

#2: Fotografien moderner Architektur dürfen dem Stil entsprechen: Es muss nicht das ganze Gebäude sein, vor allem Detailfotografien strukturierter Flächen wirken gut. Experimentiere hier auch mit ungewöhnlichen Blickwinkeln.

#3: Überlege dir grundsätzlich, was du mit dem Foto aussagen möchtest. Passt die Umgebung zu der Aussage oder eher nicht? Entscheide danach, inwieweit du die Umgebung einbindest oder nur das Gebäude fokussierst.
#4: Architektur lebt von den Lichtverhältnissen. Beachte immer auch, wie das Licht steht und welche Wirkung es erzielt. Besonders gut wirkt Licht, das schräg von vorne einfällt – die Flächen wirken dann am lebendigsten.
#5: Im Unterschied zum Tag wirken Gebäude in der Nacht häufig voller Leben. Nutze für das Foto ein Stativ, um Unschärfen zu vermeiden, da die Belichtungszeiten nachts höher sind.

#6: Gebäude, die aus zu großer Nähe fotografiert werden, wirken oftmals verzerrt. Nutze lieber eine moderate Brennweiten-Einstellung zwischen Weitwinkel- und Teleobjektiv, damit Linien gerade zum Bildrand verlaufen.
#7: Suche dir einzelne Details heraus.

#8: Beschränke dich nicht auf Gebäude. Auch Brücken, Türme und Monumente sind architektonische Konstrukte, die unter Umständen großartige Motive darstellen.
Hack 19 | Panorama-Fotos
Besonders bietet sich in der Natur die Panorama-Fotografie an, um atemberaubende Landschaften festzuhalten. Smartphones, die auf Knopfdruck ein Bild aus der Bewegung heraus aufnehmen und selbstständig zu einem Panoramabild zusammenfügen, sind dabei eine dankbare Unterstützung. Doch es geht auch manuell.
- Stelle die Kamera auf ein Stativ.
- Schalte alle Einstellungen auf manuell – nur so ist gewährleistet, dass Kontrast und Fokus gleichbleibend sind.
- Nutze keine Polarisationsfilter, wenn es nicht wirklich notwendig ist.
- Nutze eine 50-mm-Linse oder mehr, d. h., zoome etwas in das Bild hinein, um Verzerrungen zu vermeiden.
- Alternativ zum Stativ: Halte die Kamera dicht ans Auge und winkle die Arme am Körper an. So hast du die beste Stabilität, um allzu große Verschiebungen während des Drehens zu vermeiden. Versuche, dich über Schultern und Hüften zu drehen und drehe eher dich um die Kamera als andersherum.
Fazit
Nicht jeder hat den Anspruch, sensationelle Bilder mit nach Hause zu bringen und ist deshalb nicht bereit, kiloweise Equipment mit auf die Reise zu nehmen. Um passable Urlaubsfotos zu schießen, muss es jedoch nicht immer die teure, sperrige Ausrüstung sein. Allein schon durch wenige Kniffe bei der Bildkomposition lässt sich die Qualität der Fotos enorm verbessern. Und soll es dann doch einmal etwas professioneller wirken, helfen zahlreiche DIY-Tools dabei, die Bilder besser auszuleuchten und spannende Effekte zu erzielen.
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