Work and Travel in Neuseeland abgebrochen… dank Corona!

Anfang März ging es mit 2 weiteren Freundinnen los nach Neuseeland. Wir hatten 3,5 entspannte und abenteuerlustige Wochen, sind mit unserem Camper an jeden Ort gefahren und haben es uns gut gehen lassen. Als hier in Deutschland die Panik und Verbote aufgrund des Corona-Virus ausbrachen, haben wir noch darüber gelacht, unser Lotterleben genossen und noch nicht mal annähernd was von mitbekommen. Wir haben nicht mal im Ansatz vermutet, dass es so enden würde, wie es geendet hat.

Die ersten Warnungen bzw. Anrufe von Familie und Freunde mit der eindringlichen Botschaft „kommt zurück“ haben wir belächelt und drauf angestoßen. Wir konnten uns die Welt hier wie sie derzeit ist, nicht vorstellen. Wir fuhren weiterhin frei und unbekümmert Tag ein Tag aus durch Neuseeland.

Plötzlich änderte sich dann jedoch die Zeit. Der erste Hamsterkauf, die ersten Kontrollen der Polizei auf den Straßen und auf den Campingplätzen nach den jeweiligen Einreisedaten. Wir haben gar nicht verstanden, worum es hier grade geht, bis wir überall an Restaurants, öffentlichen Sanitäreinrichtungen oder Supermärkten Schilder und Warnungen zu Covid-19 gelesen haben. Da wurde es uns dann bewusst, dass es ernster werden würde als bislang angenommen.

Jedoch… Selbst das haben wir aber noch leichtfertig hingenommen. Nachdem die Grenzen zu Australien dicht waren, wo ich noch weitere 3 Monate hinreisen wollte, haben mir meine Eltern allerdings Druck gemacht und mich zu einer Entscheidung gedrängt: weiterhin in Neuseeland zu bleiben für unbestimmte Zeit (wo auch immer und evt. auch alleine, wenn ich keine Gleichgesinnte treffe) oder die Reise abzubrechen und zurück nach Deutschland zu kommen. Wo ich bis September bei meinen Eltern wohnen müsste und erstmal keinen Job in Aussicht habe. Das war ein richtig blöder Moment. Ein Tiefschlag, der mich unfassbar traurig gemacht hat. Diese Weitsicht, die Reise abbrechen zu müssen, kam mir bis dahin gar nicht.

Ich habe mich dann schweren Herzens für den Abbruch entschieden. Diese unbestimmte Zeit, der einbrechende Alltag und die Ungewissheit was nun tatsächlich passieren würde, wo ich lande und und und war zu viel. Zu groß die Last, dass ich unendliches Heimweh bekomme, jedoch festsitze auf einer Insel. Die zwar so schön zu bereisen ist, aber dennoch sehr alleine sein kann. Und was bringt es mir, an einem Ort zu sein, mich aber nicht bewegen zu dürfen? Niemand weiß wie sich das Corona-Virus entwickelt und da Neuseeland sehr strikt in den Vorschriften war, war es unmöglich vorherzusehen, wann ein normaler Alltag mit Reisen wieder möglich werden würde. Vielleicht wäre meine Entscheidung hinsichtlich des Reiseabbruchs anders ausgefallen, wenn ich das Land hätte bereisen dürfen. Aber das war erst einmal nicht in Sicht.

Der Start des Lock Downs in Neuseeland

Der lock down begann und Neuseeland blieb still. Nichts bewegte sich mehr und nur systemrelevante Einkaufsmöglichkeiten waren geöffnet. Reiseverbote bestanden und alle hielten sich dran. Die Kontrollen der Polizei verschärften sich. Das einzige was ich in den 12 Tagen des lock downs gesehen habe, war die Farm in der Nähe von Hamilton, auf der wir durch Zufall unterkamen. Dort hatten wir neben einem Bett auch sanitäre Einrichtungen zur Verfügung. Im Austausch halfen wir auf der Farm.

Wir fütterten die Kühe, halfen im Holz, räumten den Reitplatz auf und machten alles winterfest. Glück mit dem Wetter hatten wir auch noch und somit konnten wir in unseren Pausen die Sonne genießen und Farbe tanken. Uns gings also wirklich gut.

Andere Reisende haben wirklich die Zeit über in einem Hotelzimmer sitzen und warten müssen. Für einen Spaziergang durftest du raus, aber nicht zu weit von deinem Haus. Sport durftest du machen, aber nur in Nähe deines Wohnhauses. Im Park sitzen und dort die Sonne genießen war verboten. Wir haben von jeder neuen Katastrophe immer Glück gehabt und das Beste abbekommen. 

Nun sitze ich zu Hause bei meinen Eltern. Wohnungs- und arbeitslos und stricke mir einen neuen Plan zurecht. Irgendwas wird schon kommen, dafür bin ich Optimistin genug. Aber eins ist sicher: Von diesem Abenteuer werde ich noch lange zu erzählen haben, auch wenn es einen kleinen bitteren Beigeschmack durch den Reiseabbruch beinhaltet. 😊


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