Die Work and Traveller Barbara und Annalena sind schon seit drei Monaten in Neuseeland. Sie kommen aus der Nähe von Kassel und haben sich nach dem Abitur entschlossen, dieses Abenteuer am anderen Ende der Welt mit der besten Freundin zu erleben. Sarah vom work & travel-Magazin hat die beiden jetzt interviewt. Annalena und Barbara erzählen, wieso sie sich für Work and Travel entschieden haben, wie lange ihre Planungsphase dauerte, ob die beste Freundin eine gute Reisebegleitung ist und vieles mehr. Hier habt ihr also die einzigartige Möglichkeit zu erfahren, wie zwei verschiedene Personen aus unterschiedlicher Sicht die gleichen Work and Travel Erfahrungen wahrnehmen.
Warum Neuseeland und warum Work and Travel?
Sarah/work & travel-Magazin: Wieso habt ihr für den Auslandsaufenthalt gerade Neuseeland ausgewählt?
Barbara: Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht mehr. Neuseeland, Australien und Kanada sind so die typischsten Work and Travel-Ziele. Warum wir uns ausgerechnet Neuseeland ausgesucht haben, weiß ich nicht mehr, aber ich habe es bisher auf jeden Fall nicht bereut. Hier gibt es so viele schöne Landschaften und so viele nette Menschen.
Annalena: Wenn man Zuhause immer nur Gutes über Neuseeland hört, reizt es schon sehr, das Land auch mal auf eigene Faust zu erkunden, gerade weil es das am weitesten von Deutschland entferntes Land ist. Wenn man hier ist, bekommt man ein Gespür dafür, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern (Südafrika, Samoa, Indien etc.) zwar alle vor anderen kulturellen Hintergründen aufgewachsen sind, sie sich aber doch im Inneren sehr ähneln. Da ich genau von dieser Erfahrung bezüglich Neuseeland (hier kommen viele Menschen unterschiedlichster Nationen zusammen) gehört habe, wollte ich das unbedingt auch einmal selbst erlebt haben.
Sarah/work & travel-Magazin: Und warum habt ihr euch für Work and Travel entschieden?
Annalena: Ich wusste nie so genau, was ich nach der Schule machen wollte, d.h. ich wusste nicht, was ich studieren will, wo ich studieren will und was eigentlich meine angestrebten Ziele sind. Aus dem Grund habe ich mich dazu entschieden, dieses Gap Year zu machen. Als ich dann gehört habe, dass Barbara einen ähnlichen Plan verfolgt, sich aber nicht sicher war, ob sie denn alleine Work and Travel machen könnte, habe ich angefangen, mich darüber zu informieren und schließlich kurzerhand entschlossen, mich ihr anzuschließen. Am besten gefallen an der Idee hat mir, dass ich zusammen mit meiner besten Freundin ein Stück der Welt bereisen kann und gleichzeitig die Chance habe, über mich hinauszuwachsen.
Barbara: Für mich stand schon länger fest, dass ich nach der Schule erst mal ein Jahr „pausieren“ möchte, bevor das Studium und damit irgendwie auch der „Ernst des Lebens“ losgeht. Gerade meine Eltern haben es immer unterstützt, das Jahr zu nutzen, da man später selten noch mal die Gelegenheit dazu bekommt. Ursprünglich wollte ich ein FSJ im Ausland machen, weil ich dort den Wunsch, Gutes zu tun und den, etwas von der Welt zu sehen, hätte verbinden können. Nachdem ich von meinen Geschwistern aber so viel Positives aus Ihren Work&Travel – Jahren gehört habe, hat es mich doch mehr gereizt, so ein Leben in Freiheit und mit so vielen schönen Landschaften zu erfahren.
Die Planung
Sarah/work & travel-Magazin: Habt ihr den Auslandsaufenthalt selber organisiert oder die Hilfe einer Organisation in Anspruch genommen?
Annalena: Wir haben unseren Aufenthalt selbst organisiert, da sich die Arbeit der Organisationen meist auf reine Formalien, wie z.B. Konto eröffnen, Steuernummer beantragen usw. beschränkt. Unserer persönlichen Erfahrung nach schafft man dies aber auch ohne große Mühe alleine.
Barbara: Wenn man alleine reist, ist eine Organisation für die Ersten Tage wahrscheinlich nicht schlecht, weil man sich etwas mehr „aufgehoben“ und nicht so hilflos fühlt, aber ich würde auch sagen, dass man das zu zweit auch ohne Organisation schafft.
Sarah/work & travel-Magazin: Wie lange habt ihr euch im Vorfeld auf euer Abenteuer vorbereitet und wo habt ihr euch informiert?
Barbara: So richtig vorbereitet haben wir uns eigentlich gar nicht. Durch meine Geschwister, die ja beide ebenfalls Work and Travel gemacht haben, wusste ich über die allgemeinen Sachen schon recht gut Bescheid und Einzelheiten kann man sowieso nicht planen, sondern eher spontan auf sich zukommen lassen. Wir haben ca. zwei Monate vor Abflug unseren Flug gebucht, danach das Visum beantragt und ein paar Wochen später habe ich dann angefangen, mir die wichtigste Ausrüstung wie Wanderschuhe und einen Rucksack zuzulegen. Das wichtigste war eigentlich der Lonely Planet Reiseführer, mit dem wir dann aber erst vor Ort und nach und nach unsere Reiseroute geplant haben. Informationen von außen haben wir eigentlich so gut wie keine in Anspruch genommen, aber wir sind im Vorfeld bei Facebook noch Gruppen beigetreten, wo unter anderem Autos oder Jobs vermittelt werden. Dort trifft man viele Gleichgesinnte und kann bei Unsicherheiten auch andere Backpacker fragen, was gerade am Anfang hilfreich ist.
Annalena: Hin und wieder habe ich mir Berichte im Internet durchgelesen, um einen groben Überblick darüber zu bekommen, was einen erwartet. Viel mehr als den Flug gebucht, das Visum beantragt und eine Grundausstattung besorgt, habe ich aber nicht gemacht, weil ich finde, dass der abenteuerliche Aspekt ein wenig darunter leidet, wenn man versucht, alles genauestens zu planen.
Sarah/work & travel-Magazin: Plant ihr, wie zu Beginn eurer Reise 9 Monate in Neuseeland zu bleiben?
Annalena: Knapp zwei Monate nach unserer Ankunft habe ich beschlossen, schon Mitte März nach Hause zu fliegen. Diese Entscheidung zu treffen, hat viele Gespräche mit meiner Familie, meinen Freunden und natürlich Barbara und lange Überlegungen benötigt, da es überspitzt ausgedrückt eine Entscheidung fürs Leben ist. Ich werde wahrscheinlich nie wieder die Gelegenheit bekommen, nach Neuseeland zu fliegen und trotzdem habe ich mich gegen weitere drei Monate entschieden, weil ich für mich gemerkt habe, dass mir ein halbes Jahr reicht, um den Großteil des Landes zu erreichen und eine Vielzahl an Erfahrungen zu sammeln. Hinzu kommt noch, dass ich die restliche Zeit vor meinem Studium wohl oder übel mit Geldverdienen verbringen muss und das in Deutschland aufgrund der Arbeitsbedingungen lohnenswerter als in Neuseeland ist. Trotz alledem freue ich mich selbstverständlich auf die verbleibende Zeit hier als Backpacker und weiß noch mehr zu schätzen, dass dies eine einmalige Gelegenheit ist, Erfahrungen für mein Leben zu sammeln.
Barbara: Obwohl ich es natürlich sehr schade finde, dass Annalena früher fliegt, stand für mich von Anfang an fest, so lange wie möglich hier zu bleiben. Es wird sicherlich nicht einfach und vor allem ganz anders werden, alleine herumzureisen, schon alleine wegen des Spritgeldes, das dann nicht mehr durch zwei geteilt wird. Außerdem hat man dann niemanden mehr, mit dem man seine Gedanken und Erlebnisse teilen kann oder der Probleme mit einem gemeinsam bewältigt. Trotzdem denke ich, dass es auch eine Chance für mich ist, noch mehr über mich selbst zu lernen und noch mal andere Erfahrungen zu machen, da ich in den letzten zwei Monaten (dafür ist mein Freund für einige Wochen mit mir hier) ganz auf mich selbst gestellt bin. Wie ich diese Zeit tatsächlich verbringe, ob ich viel Wwoofe, mich anderen Backpackern anschließe oder alleine per Auto oder Bus weiterfahre, weiß ich noch nicht, aber ich habe einige Ideen und hoffe, dass ich aus dieser Zeit eine Menge an Erfahrungen mitnehmen kann. Schon jetzt, so abseits von Verpflichtungen, Eltern und vorgeschriebenen Plänen habe ich schon einiges über mich selbst lernen können und ich hoffe, ich werde durch die Zeit alleine noch etwas offener und selbstständiger.
Erwartungen & Ängste
Sarah/work & travel-Magazin: Welche anfänglichen Probleme musstet ihr schon bewältigen?
Barbara: Richtig große Probleme hatten wir zum Glück noch gar nicht. Ab und zu gab es mal Kleinigkeiten am Auto, als der Spiegel abfiel oder das Auto nicht mehr anspringen wollte, aber bisher hat sich alles mehr oder weniger von alleine gelöst. Die Jobsuche hat uns anfangs etwas verzweifeln lassen, weil wir so oft vertröstet wurden, aber auch das hat sich nach einer Woche ja erledigt gehabt. Allerdings mussten wir auch bei unserer Bezahlung sehr oft nachfragen und hatten schon Angst, wir würden unser Geld nie bekommen. Nach einigen Nachfragen kam das Geld dann aber auch, sodass ich sagen würde, bisher sind wir zum Glück recht problemfrei gewesen.
Annalena: Die größten Probleme sind hier meistens jene, die man mit sich selbst auszumachen hat, wie z.B. Heimweh, Konflikte oder Unsicherheit. Alles andere, was uns wirkliche Probleme hätte machen können (Arbeitssuche, Autokauf) ist am Ende einfacher von statten gegangen als erwartet und dazugehörige Zweifel haben sich dadurch von selbst aufgelöst.
Sarah/work & travel-Magazin: Welche Hoffnungen und Erwartungen habt ihr an die nächsten Monate?
Barbara: Vor allem hoffe ich natürlich, noch viele schöne Landschaften sehen zu können und viel zu erleben. Wir wollen ein bisschen in die Action-Welt eintauchen und unter anderem Bungee Jumping und einen Fallschirmsprung machen. Das wird bestimmt noch mal eine ziemlich coole und ganz andere Erfahrung. Ansonsten hoffe ich eigentlich einfach, dass die nächsten Monate genauso schön werden wie die letzten beiden. Gerade auf die Zeit, in der mein Freund hier ist, freue ich mich besonders, weil es einfach super schön ist, solche Erlebnisse mit den wichtigsten Menschen zu teilen. Von den beiden Monaten, die ich dann tatsächlich ganz alleine hier bin, erhoffe ich mir einfach ein Stück mehr Selbstständigkeit und Mut, auf andere zuzugehen, sich auszuprobieren und ganz alleine etwas zu schaffen.
Annalena: Ich hoffe natürlich, dass die nächsten zwei Monate genauso unproblematisch, aber ebenso ereignisreich ablaufen wie die bisherigen. Für die drei Wochen, in denen Barbara in Deutschland ist, werde ich mich zwei Schulkameraden anschließen. Darauf freue ich mich auch sehr, da ich auf diesem Weg vielleicht nochmal eine andere Art, Neuseeland zu erkunden, erfahre.
Die Jobsuche
Sarah/work & travel-Magazin: Und wie gestaltet sich eure Jobsuche? In welche Richtung soll es hier am liebsten gehen?
Barbara: Wir haben ja jetzt schon für 3 Wochen auf Kiwiplantagen gearbeitet, das war zwar echt langweilig, aber immerhin ist man bei der Arbeit draußen und hat – wenn es nicht gerade geregnet hat – recht viele Stunden zusammenbekommen.
Annalena: Im Moment sind wir wieder auf der Suche nach Arbeit und schauen dabei auch nach Seasonal work. Das heißt, wir werden wahrscheinlich wieder auf Plantagen arbeiten, nur dieses mal mit anderem Obst. Wir versuchen, die Arbeit online auf verschiedenen Seiten wie „backpackerboard“ oder ähnlichem zu finden, damit wir nicht wieder Zeit in einem Hostel verschwenden wie letztes Mal.
Sarah/work & travel-Magazin: Was vermisst ihr zurzeit am meisten? Habt ihr Tipps gegen Heimweh?
Barbara: Natürlich vermisst man Freunde und Familie, gerade jetzt in der Adventszeit, die für mich immer vor allem Gemeinschaft und Zeit mit der Familie bedeutet. Mein fester Freund fehlt mir auch sehr und man merkt, dass so eine große Entfernung auch ziemlich belastend sein kann, aber am Ende zählt, finde ich nur, dass man sich immer wieder zusammenrafft. An sich habe ich bisher aber sehr selten wirklich Heimweh gehabt, da man ja viel Ablenkung und viele schöne Erlebnisse hat, sodass man gar nicht so oft an Zuhause denkt. Dadurch, dass wir hier ziemlich sparsam leben, vermisse ich aber auch Kleinigkeiten, die einem Zuhause selbstverständlich erscheinen, wie die Dusche, von Mama gekochtes Essen oder auch mal das eigene Zimmer, in das man sich zurückziehen kann.
Annalena: Auch ich hatte bisher nicht so sehr mit Heimweh zu kämpfen, wie ich es erwartet hatte. Allerdings kriege ich von meiner Familie immer wieder zu hören, wie sehr sie mich vermisst, was mich dann schon ein wenig runterzieht. Was man dagegen machen könnte, kann ich gar nicht so richtig sagen, aber ich denke, eine ausführliche „Berichterstattung“ beruhigt die Familie und ich selbst lenke mich am besten ab, indem ich mich auf den Moment konzentriere und die Reise genieße.
Work and Travel mit oder ohne Reisepartner?
Sarah/work & travel-Magazin: Ihr habt die beste Freundin aus der Heimat als Travelbuddy dabei – eine gute Entscheidung?
Barbara: Gerade am Anfang waren wir glaube ich beide echt froh, nicht auf uns alleine gestellt zu sein. Es gibt einem auf jeden Fall Sicherheit, wenn man immer jemanden dabei hat, dem es genauso geht. Außerdem ist es natürlich super schön, die ganzen Erfahrungen ausgerechnet mit der besten Freundin zu teilen. So kann man es sich such ruhig anmerken lassen, wenn man mal schlecht drauf ist, man wird getröstet und weiß meistens, wie man miteinander umgehen kann. Natürlich gibt es auch mal kleine Streitereien, schon alleine dadurch, dass man den ganzen Tag zusammen verbringt, aber ich denke, Konflikte kommen immer auf und mit der besten Freundin kann man die dann doch immer gut lösen. Unserer Freundschaft tut es auf jeden Fall auch gut, dass wir so viel Zeit zusammen verbringen und auch viel reden können.
Annalena: Ich bin wirklich froh, Barbara dabei zu haben, denn ohne sie, oder generell alleine, hätte ich manche Dinge sicherlich nicht gemacht, wie z.B. das Schlafen an der Straße oder manch abenteuerliche Wanderung. Ab und zu kommt man sich schon in die Quere, aber das ist in so einer Situation völlig normal. Die vielen gemeinsamen Erinnerungen machen die paar Konflikte aber um ein Tausendfaches wett und gleichzeitig können wir die Zeit vor dem Studium, das wir nicht in der selben Stadt absolvieren werden, nochmal richtig auskosten.
Erfahrungen in und mit Neuseeland
Sarah/work & travel-Magazin: Was war die bisher schlimmste und schönste Erfahrung, die ihr gemacht habt?
Barbara: Eigentlich muss ich sagen, dass ich hier bisher gar keine schlimmen Erfahrungen gemacht habe. Bei den schönen Erfahrungen kann ich mich dagegen gar nicht entscheiden, wir hatten viele schöne Momente und haben viele schöne Orte gesehen, wobei mich vor allem der Norden sehr überzeugt hat.
Annalena: Am meisten hat mich erstaunt, dass meine Familie so sehr darauf gedrängt hat, früher heimzukehren, weil sie es „ohne mich nicht aushalten“. Ob das eine schöne oder schlimme Erfahrung ist, kann ich gar nicht so richtig sagen, aber ich habe auf keinen Fall damit gerechnet. Was die wirklich schönen Erfahrungen angeht, schließe ich mich Barbara an. Neben dem Norden hat mir aber auch die Coromandel Peninsula sehr gut gefallen, da sie auf mich wie eine kleine Schwester des Nordens wirkte, aber das Wetter aufgrund der Zeit, zu der wir da waren, besser war und wir somit die vielen, schönen Buchten erst so richtig genießen konnten.
Sarah/work & travel-Magazin: Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit den „Kiwis“ gemacht?
Barbara: Leider kommt man hier ohne Wwoofen gar nicht so sehr in Kontakt mit Neuseeländern, sondern unterhält sich tatsächlich eher mit anderen Backpackern, die zum Großteil auch noch deutsch sind. Aber schon in der Supermarktkasse oder wenn man einfach in der Stadt herumsteht, bekommt man einen ganz guten Eindruck von der Freundlichkeit und Offenherzigkeit der Neuseeländer. Man wird einfach so mal angesprochen, bekommt ungefragt Informationen über schöne Unternehmungen oder führt einfach eine kurze, nette Unterhaltung.
Annalena: An dem Punkt ist ein Mann zu erwähnen, der uns mit seiner hilfsbereiten Art sehr beeindruckt hat. Der besagte Neuseeländer weckte uns nämlich einmal mitten in der Nacht durch sein Hupen. Am nächsten Morgen kam er dann aber noch mal zu uns, hat uns erklärt, dass er in uns seine Avocadodiebe gefunden geglaubt hatte und entschuldigte sich für die nächtliche Störung. Spontan wurden wir dann noch zu einem leckeren Frühstück eingeladen, wo uns außerdem eine Dusche, die Möglichkeit zu waschen und zu schlafen angeboten wurde. Als wäre das nicht schon mehr als genug Gastfreundlichkeit gewesen, lud er uns außerdem noch zum Weihnachtsessen ein, was uns wirklich berührt hat. Sowas könnte ich mir in Deutschland nie vorstellen, deswegen würde ich sagen Gastfreundlichkeit und Offenherzigkeit sind zwei sehr kiwitypische Eigenschaften.
Neuseeland vs. Deutschland
Sarah/work & travel-Magazin: Was sind eurer Meinung nach die größten Unterschiede zum Leben in Deutschland?
Barbara: Einmal der schon angesprochene fehlende Komfort. Das heißt, man duscht bei irgendwelchen öffentlichen Duschen oder wäscht sich bei Waschbecken die Haare, wir kochen sehr einfach und preisgünstig. Dadurch freut man sich aber auch über Kleinigkeiten wie Obst, mal Kekse oder eben eine richtige Dusche. Man wird auf jeden Fall anspruchsloser und lernt den Komfort von Zuhause zu schätzen.
Annalena: Auf der anderen Seite hat man hier aber auch mehr Freiheiten und kann unkompliziert, meistens ohne Pflichten, in den Tag hinein leben – das ist schon ein sehr cooles Gefühl, das den fehlenden Komfort auf alle Fälle ausgleicht.
Tipps für angehende Work and Traveller
Sarah/work & travel-Magazin: Würdet ihr sagen, Work and Travel ist für jeden was oder sollte man ein bestimmter Typ sein?
Barbara: Ich würde sagen, jeder, der Spaß am Reisen hat und auch mal auf etwas Luxus verzichtenkann, ist der richtige Typ für Work&Travel. Im Prinzip kann sich jeder hier das Abenteuer ja nach seinem Geschmack und natürlich anhand seiner Finanzen selbst zusammenstellen. Der eine geht vielleicht gerne wandern, der andere lieber feiern, jeder kann seine Zeit nach seinen Interessen gestalten. Ich würde sagen, das wichtigste ist, offen gegenüber Neuem zu sein und sich vorstellen zu können, längere Zeit von Freunden und Familie getrennt zu leben.
Sarah/work & travel-Magazin: Was muss unbedingt ins Reisegepäck und was ist total überflüssig?
Barbara: Ich würde sagen, alles, was reinpasst, kann man ruhig mitnehmen, da die Lebenshaltungskosten hier eher höher als in Deutschland sind. Alles, was man nicht mehr unterbringt, kann man aber auch hier relativ billig zum Beispiel im Warehouse kaufen. Was ich auf jeden Fall erst hier kaufen würde, ist Campingausrüstung wie Gaskocher, Zelte oder Isomatten, manchmal hat man zumindest Teile davon nämlich sogar im Auto mit dabei. Das einzige, was ich bisher wirklich vermisse, ist ein Laptop, da wir uns im Vorfeld entschieden hatten, so wenig wie möglich an elektronischen Geräten mitzunehmen. Gerade, um Bilder von der Kamera auf die Festplatte zu machen, Blogs zu schreiben oder mal einen Film zu gucken, wäre ein Laptop aber einfach super praktisch und wesentlich weniger umständlich, als deswegen in die Bücherei zu gehen.
Annalena: Überflüssig ist alles, was man zum schön machen braucht, also schicke Klamotten, Schmuck und Schminke – es sei denn, man plant, häufiger Feiern zu gehen, aber selbst dann, könnte man all das auch noch in den weit verbreiteten Supermärkten Warehouse, Pak´n´ Save usw. bekommen. Andersherum sollte man meiner Meinung nach auf jeden Fall ein paar einfache Anziehsachen und sehr viel Unterwäsche mitnehmen.
Fazit
Sarah/work & travel-Magazin: Und für alle, die mit dem Gedanken spielen Work and Travel in Neuseeland zu machen, was könnt ihr ihnen mit auf dem Weg geben?
Barbara: Ich kann auf jeden Fall jedem nur empfehlen, die Möglichkeit zu nutzen, Work&Travel zu machen. Am besten arbeitet ihr vorher Zuhause schon mal, dann könnt ihr die Zeit hier noch mehr genießen und müsst nicht ständig aufs Geld schauen. Und ansonsten kann ich nur sagen: Zögert nicht, sondern nutzt die Chance, alleine oder mit Freunden, was von der Welt zu sehen. Ich habe noch keinen Tag bereut, hier zu sein und man erlebt einfach so Vieles, zu dem man später nie wieder die Chance hat.
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