
Work and Travel – Infos für Eltern
Work and Travel aus Elternsicht
Es kann so schnell gehen – das Abitur ist geschrieben, der Wunsch nach dem Ausziehen wird laut und der Nachwuchs nimmt erstmalig den Begriff „Work and Travel“ in den Mund. Es muss alles auf einmal geschehen. Während das Kind vor Euphorie durchzudrehen scheint, geschieht dies bei manchen Eltern eher aufgrund von Besorgnis und Unsicherheit, ob ihr Kind für eine solche Reise auch wirklich schon gewappnet ist. De facto ist ein solches Vorhaben nicht nur das Abenteuer des Kindes, sondern auch das der Eltern.
Gute Gründe
Es ist Ihrem Abenteurer in spe aber auch kaum zu verübeln – so ist eine Auslandserfahrung nicht nur dem persönlichen Tatendrang auszubrechen geschuldet, sondern heutzutage auch einfach schon sehr gängig. Für viele Unternehmen ist eine solche Reise beispielsweise ein Vorteil für Bewerbungen. In Stellenausschreibungen fordern sie nicht selten „interkulturelle Kompetenzen“ und fortgeschrittene Fremdsprachenkenntnisse. Auch kann man sich in einigen Universitäten eine Auslandserfahrung anrechnen und somit seinen Durchschnitt verbessern lassen. Das Internet bietet zudem eine solche Fülle an Informationen, Foren, Blogs und Homepages von Agenturen, dass die Organisation immer einfacher wird.
Es ist von Eltern zu Eltern natürlich unterschiedlich, was in ihren Köpfen vorgeht, wenn ihr Nachwuchs mit der Planung herausrückt. Die Themen, die sie in Bezug auf Travel and Work beschäftigen, sollten aber bei allen ungefähr die gleichen sein:
Geld, Sicherheit und Motivation
Thema Geld
Ja, alleine der Flug kostet oft schon ein Vermögen. Weiterhin erfordern einige Visa ein ordentliches Startkapital. Ihr Kind muss zudem – so wie hier auch – essen und wohnen. Letztlich kommen horrende Zusatzkosten hinzu wie die Mobilität entweder via Flugzeug, Bus, Bahn oder mit dem eigenen Auto. Sie fragen sich wahrscheinlich zu Recht, ob Ihr Kind die richtige Vorstellung davon hat, was da an Kosten auf sie/ihn zukommt. „Dieses Abenteuer nennt sich Travel and Work“, wird Ihnen Ihr Kind sicherlich entgegenbringen und darauf hinweisen, dass es dort auch arbeiten möchte. Und beide werden Recht behalten. Nein, Ihr Nachwuchs hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine genaue Vorstellung von den Kosten. Aber das ist ja auch die Herausforderung und das Gute daran. Ihr Kind wird dort arbeiten müssen und für eigenverantwortliches Wirtschaften sensibilisiert werden. Genau an solchen Aufgaben wachsen die jungen Work and Traveller.
Thema Sicherheit
Da ist zum Einen das mitunter extreme Klima von feucht-heißen Tropen, bis hin zur trockenen, heißen Wüste. Zum Anderen die Fauna: Gerade bei Australien denkt man sofort an giftige Spinnen- und Schlangenarten, Haie und Quallen. Glauben Sie, Ihr Nachwuchs ist sich dessen bewusst? Wir können Ihnen sagen, wahrscheinlich schon. Nicht nur Eltern verbinden diese „Gefahren“ mit Work and Travel – Zielen fernab von Europa. Doch lassen Sie sich beruhigen, die Gefahren sind zwar vorhanden, aber laut Statistiken fast irrelevant. Zumeist treffe es auch eher die Einheimischen, da die Touristen den Warnschildern, die beispielsweise ein Verbot des Badens aussprechen, mit mehr Respekt gegenüber treten.
Thema Motiviation
Sie fragen sich, warum Ihr Kind unbedingt weit weg möchte? Allgemein rätseln Sie, warum Ihr Sprössling gleich für so lange Zeit im Ausland sein will und was die Mischung aus Arbeiten und Reisen so attraktiv macht. Doch wie bereits im ersten Absatz beschrieben, ist eine solche Reise alleine schon rational sehr vorteilhaft. Für Ihr Kind persönlich bedeutet Travel and Work wahrscheinlich das große, eigene Abenteuer: Nach der langen Schulzeit einfach ausbrechen, auf eigene Faust ein anderes Land erkunden und den Horizont erweitern zu wollen. Etwas, das viele Eltern zu ihrer Jugendzeit aufgrund der mangelnden Möglichkeiten noch nicht wahrnehmen konnten. Und vielleicht ist es daher nicht immer ganz leicht, dieses Vorhaben nachzuvollziehen. Oder vielleicht gerade deshalb schon?
Unsere ganz einfachen Tipps an Sie als Eltern
Sie werden es höchst wahrscheinlich nicht schaffen, das Vorhaben aus dem Kopf Ihres ambitionierten Kindes zu bekommen, wenn es erst einmal darüber nachgedacht hat. Also unterstützen Sie Ihr Kind einfach! Planen Sie zum Teil mit. Egal, welches Thema Sie am meisten besorgt, setzen Sie sich bestenfalls einmal mit Ihrem Kind zusammen und spielen Sie alles durch. Das kann Ihnen und Ihrem Kind immens helfen und auch ein wenig die Sorgen nehmen, wenn Sie selbst integriert sind. Stöbern Sie doch einmal gemeinsam im Internet, wie die Steuererklärung hinterher abgewickelt werden kann, wie teuer derzeit Autos im Zielland sind oder welche Auslandskrankenversicherung für eine solche Reisen am beste abgeschlossen werden sollte. Vielleicht schlagen Sie Ihrem Nachwuchs vor, eine Liste zu erstellen, die Chancen und Risiken aufzeigt und sichern sich so gemeinsam gegen eventuelle Notfälle ab. Wenn die Planung real wird und der Abreisetag feststeht, sind auch passende Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten eine schöne Möglichkeit, Ihrem Kind zu zeigen, dass Sie bei dem Vorhaben ganz hinter ihm stehen.
In Kontakt bleiben
Was auch sehr wichtig sein kann um Missverständnisse zu umgehen, ist vorab zu klären, auf welche Art und Weise und vor allem wie häufig Sie mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn kommunizieren möchten. In unseren modernen Zeiten mit Skype, Whatsapp und Co. ist es per se kein Problem mehr, ohne Kostenaufwand in den Austausch zu gehen, jedoch könnten die Vorstellungen über die Häufigkeit (weit) auseinander gehen. Natürlich wird Ihr Kind dort viel erleben und nicht stets an zu Hause denken, aber äußern Sie ruhig den Wunsch, jede Woche wenigstens ein Lebenszeichen übermittelt zu bekommen. Sie finden garantiert ein Übereinkommen. Ein Vater berichtete uns einmal, dass jedes Mal, wenn er mit seiner Tochter telefonierte, sich erkundigte, wo sie sich gerade befand, googlete parallel, was es in der Region Spannendes zu besichtigen gab und informierte sie anschließend darüber. So war er in die Reise indirekt involviert, wusste also, was als nächstes anstand und erfreute sich gemeinsam mit seiner Tochter daran. Auch war es für sie nicht nur praktisch, wenn gerade einmal kein Internet vorhanden war, sondern auch schön zu wissen, dass ihr Vater mitfieberte.
Über uns
Wir – das Team von Auslandsjob.de – gehören zum großen Netzwerk der INITIATIVE auslandszeit. Bereits seit 2008 geben wir Orientierung zu Wegen ins Ausland und können auf eigene langjährige Auslandserfahrung zurückgreifen. Mit allen Partnern, die ihre Auslandsprogramme & Services auf Auslandsjob.de anbieten, stehen wir in engem und regelmäßigem Kontakt. Seit 20014 und 2016 haben wir außerdem zwei eigene Tochterunternehmen, die Programme im Rahmen von Work and Travel, sowie nachhaltiger Freiwilligenarbeit in Lateinamerika anbieten.