Im eigenen Auto wohnen

Mobiles Backpacking in Australien

Im eigenen Auto wohnenKostenfaktor: Sehr niedrig, Anschaffungskosten und Versicherung für’s Auto, ggf. Campingplatzgebühr & Campingausstattung

Zeitfaktor: Auch kurzfristiger Autokauf möglich, bietet zu jeder Zeit einen Schlafplatz

Räumlicher Faktor: Mobiles zu Hause, daher nahezu überall möglich

Persönlicher Faktor: Zwar „Dach“ über dem Kopf, aber sehr enger Raum, relativ anspruchsloses Wohnen, Campingsausstattung ggf. nötig, viel Privatsphäre

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Das Auto: am Tag Transportmittel, in der Nacht dein Schlafplatz. Wer möchte nicht einmal in den Geschmack des mobilen Wohnens kommen? Und wann kann man das nicht besser praktizieren als auf einer Work and Travel Reise?

Dieses andersartige Wohnen bringt gleichermaßen viele Vor- und Nachteile mit sich. Anhand der Tabelle kristallisieren sich schon einige davon heraus. Es gibt aber  noch sehr viel mehr. Und am Ende entscheidet jeder individuell, ob die Vor- oder Nachteile überwiegen, denn nicht jeder Mensch ist der Typ dafür. Dieses Kapitel verschafft u.a. einen Überblick über die Vor- und Nachteile, was es zu beachten gibt und welche Möglichkeiten du damit hast. Somit kannst auch du auf einer theoretischen Grundlage entscheiden, ob du der Typ dafür bist oder nicht.

Interessiert dich die Abwicklung des Autokauf oder –verkaufs oder die Verkehrsregeln in Australien, so sei auf das Kapitel „Autokauf & -verkauf“ hingewiesen.

Vorteile – was spricht dafür?

Vorteile bietet diese Art des Wohnens auf jeden Fall für abenteuerlustige und spartanisch lebende Reisende, die nichts planen (außer einem Autokauf) oder buchen wollen, sondern in den Tag hineinleben und einfach mal spontan losfahren möchten.

Spontanität – Mobilität – Flexibilität

Es versteht sich wahrscheinlich von selbst, warum du mit deinem eigenen Auto spontan, mobil und flexibel bist: Du hast dein zu Hause immer bei dir und kannst es mobil mitführen egal, wohin es dich treibt. Oder sagen wir, fast egal. Eine Einschränkung ist hier lediglich gegeben, wenn du Schotterpisten („gravel roads“) mitnehmen willst, aber keinen Wagen mit Allradantrieb führst. Vor allem zur Regenzeit im tropischen Norden kann dies erhebliche Einschränkungen mit sich bringen. Dennoch kannst du in den allermeisten Fällen spontan sein, ggf. auch mal umdisponieren oder den Wohnort beliebig wechseln. Und dabei musst du dir keinerlei Gedanken darüber machen, wie du dorthin kommst und wo du übernachten wirst.

Kostengünstig

Da du Transport- und Übernachtungskosten in einem abdeckst, ist das eigene Auto die denkbar günstigste Variante, deinen Work and Travel Aufenthalt auf dem fünften Kontinent zu verbringen. Ein eigenes Auto zu haben, bindet dich natürlich auch an dieses Gefährt, weshalb viele Backpacker einen Mietwagen in Erwägung ziehen. Dem ADAC zufolge ist ein eigenes Auto ab drei Monaten günstiger als ein Mietwagen. Zudem kannst du dir den anfallenden Sprit auch bei Bedarf und dem nötigen Platz mit anderen teilen. Das können Freunde sein, mit denen du gemeinsam reist oder völlig fremde Menschen aus aller Welt, denen du eine Mitfahrgelegenheit bietest. Viele (reisende) Autobesitzer tun dies und heften Anzeigen für einen solchen „Lift“ (Mitfahrgelegenheit) an schwarze Bretter oder stellen diese ins Netz. Ob du dafür Geld nimmst oder nicht, bleibt dir überlassen. So oder so ist es aber ratsam, vorab die Beteiligung bei Pannen oder eine Haftung zu regeln.

Auf jeden Fall hast du neben dem Sparen obendrein noch die tolle Möglichkeit, andere nette Menschen kennenzulernen. So etwas geht mit einem Flugzeug- oder Busplatz natürlich nicht.

Darüber hinaus kannst du auch mal „freecampen“ (nähere Informationen weiter unten), so dass dir keinerlei Kosten für eine Übernachtung entstehen.
Was diese Art des Wohnens zusätzlich kostengünstig macht, ist die Tatsache, dass du deine zu Beginn getätigte Investition des Kaufs durch den Verkauf teilweise wieder decken kannst. Es ist zwar nicht immer einfach, das Auto am Ende – vor allem unter Zeitdruck – wieder loszuwerden, doch ist es dir geglückt, hast du im Prinzip deine entstandenen Kosten sowohl für das Wohnen, als auch für das Reisen indirekt und zum Teil zurückgeholt. Keine Fluggesellschaft und kein Hostel würden dir deine Ausgaben wieder zurückerstatten.

Auch sparst du mit deinem eigenen Auto die Kosten für Tagestouren, indem du einfach selbst dorthin fährst. Viele mehr-tägige Touren kosten nämlich hunderte von Dollar. Du hingegen zahlst nur den Sprit und die Übernachtung.

Bessere Zugänge zur Kultur und Natur

Abgesehen von den Kosten hast du ohne dein eigenes Auto oder ohne Touren auch kaum einen Zugang zu außerstädtischen Orten und Attraktionen wie Nationalparks beispielsweise. Schwer zugängliche oder nicht von Touren angepeilte Orte blieben dir wahrscheinlich ganz im Verborgenen.

Daher hast du viel mehr Zugänge zu Australiens Kultur und Natur. Wenn du mit dem Überlandbus oder gar dem Flugzeug reist, kannst du nicht mal eben spontan bei dem ausgeschilderten Wasserfall halten und dorthin wandern. Und gerade von einem Flugzeug aus hast du keine wirkliche Vorstellung von den Weiten des Outbacks; oder den Einwohnern dessen. Nicht selten wirst du mitten im Nichts 200-Seelendörfer passieren und die zumeist seltsamen, aber sehr netten Menschen kennenlernen. Man kann sagen, dass du Australien in deinem eigenen Auto viel intensiver und mit all‘ seinen Facetten erlebst; sofern du natürlich auch offen dafür bist.

Unabhängigkeit & Privatsphäre

Es kann schon mal vorkommen, dass Überlandbusse restlos ausgebucht sind und du daher weit im Voraus buchen musst. Und was, wenn du dann mal spontan, aufgrund eines Jobangebots beispielsweise, abreisen möchtest? Einen Flug spontan zu buchen, ist leider in den meisten Fällen unbezahlbar. Dein eigenes Auto macht dich unabhängig von solchen äußeren Einflüssen. Du setzt dich einfach von deinem Bett direkt ans Steuer und los geht’s.

Da das Auto deins und kein öffentlicher Raum ist, genießt du natürlich auch deine Privatsphäre. Du bekommst keinen unbekannten Besuch mitten in der Nacht bzw. musst dir generell nicht den Raum mit anderen teilen. Vor allem bist du – oder du und deine Gruppe – wirklich isoliert, wenn du dich an einem Spot im Outback befindest. An diese Ruhe kommt kein Hostel der Welt heran.

Atemberaubende Spots

Naturfreaks zählen darüber hinaus genau solche Schlafspots zu den entscheidenden Vorteilen. Stell dir vor, du parkst dein Auto an einer Küste, lässt den Kofferraum auf (spannst natürlich ein Moskitonetz davor), und hast von deinem Bett aus eine Aussicht wie in einem Bilderbuch. Ob am Tag oder in der Nacht; der atemberaubende Sternenhimmel in Australiens Outback oder der Ausblick bei Tageslicht an einer Klippe ist ein Privileg für Reisende im Auto. Gerade in Nationalparks findest du solch‘ außergewöhnlichen Schlafplätze vor.

In Australien in einem eigenen Auto wohnen

Nachteile – oder was es zu beachten gibt

Wer viel Platz braucht, feste vier Wände um sich herum haben oder ausschließlich in der Zivilisation, bzw. in Städten leben möchte, für den eignet sich diese Art der Unterkunft eher nicht. Aber auch für diejenigen, für die es sich auf jeden Fall eignet, seien ein paar Hinweise zu nennen.

Wetterabhängigkeit

Was tun, wenn es tagelang nur regnet? Was tun, wenn es draußen zu kalt oder viel zu heiß ist? Meistens hilft hier am Tage nur die Flucht in klimatisierte Einkaufszentren oder zu sonstigen Freizeitaktivitäten. Doch über Nacht kann es unerträglich werden; seien es die Null Grad Außentemperatur in der Wüste oder 30 Grad mit immens hoher Luftfeuchtigkeit in den tropischen Gebieten, die dir den Schlaf rauben können. Eine Heizung oder Klimaanlage funktioniert im Stand im Auto leider nicht.

Auch wenn du zur Regenzeit campieren möchtest, kann es passieren, dass dein aufgeschlagenes Camp regelmäßig überflutet wird und du dann doch in ein Hostel flüchten musst. Auf jeden Fall wirst du beim Wohnen im eigenen Auto lernen (müssen), dich an das Wetter anzupassen.

Wenig Platz

In einem Auto zu wohnen, mag nach Freiheit klingen, jedoch gewiss nicht nach Bewegungsfreiheit. Wirklich aufhalten kannst du dich höchstens in einem Campervan. Wenn du hingegen das Auto verlässt, hast du natürlich gleich jede Menge Platz vor dir. Doch solltest du dich einmal in deinem kleinen, „geschützten“ zu Hause aufhalten wollen (bei Regen beispielsweise), so geht dies wohl nur sitzend oder in der Waagerechten.

Auch zum Verstauen deines Hab und Guts hast du nur begrenzt Platz. Das kann auch mangels Regale, Schubladen oder Schränke ganz schön chaotisch aussehen, wenn die Sachen wild herumfliegen; vor allem in einem Kombi oder sogar noch kleinerem Auto. In einem Campervan kann es allerdings schon wieder anders aussehen. Du wirst jedoch mit Sicherheit in einem Auto länger nach bestimmten Dingen suchen, als in einem Hotel. Selbstverständlich kann man auch hier ein System entwickeln, doch dies bedarf mit Sicherheit einiger Zeit.

Klotz am Bein

Solltest du hauptsächlich Städtetouren planen, ist diese Art des Wohnens nicht unbedingt in Betracht zu ziehen. In der Stadt ist ein eigenes Auto aufgrund der wenigen Parkplätze, teuren Parkgebühren und hingegen vielen Park- und vor allem Campingverbote eher belastend. Es kann dir schnell ein Klotz am Bein werden, selbst wenn du dir die Stadt nur eins, zwei Tage ansehen möchtest. Und auch, wenn du einen Parkplatz für den Tag gefunden haben solltest, heißt das noch lange nicht, dass du dort auch schlafen kannst oder zumindest darfst. Es ist wahrscheinlich sowieso eher unangenehm, wenn dich die vielen Menschen auf der Straße beim Schlafen beobachten können, sofern du keine flächendeckenden Gardinen angebracht hast.

Wenn du dein Auto (für längere Zeit) irgendwo abstellst, musst du darüber hinaus darauf achten, deine Wertgegenstände stets mitzunehmen. Gerade wenn ein Auto so voll bepackt ist wie das eines Backpackers, lädt es Diebe besonders dazu ein, jenes aufzuknacken.

Teurer Autokauf, schwerer Verkauf

Sobald du planst, dir ein Auto zuzulegen, benötigst du zu dem Zeitpunkt auf einmal eine ganze Stange Geld; und das auch noch cash. In den meisten Fällen zahlst du dein Auto tatsächlich bar. Und ein Auto – sofern du kein Schrauber bist und ständig an einem billigen oder alten Gefährt werkeln möchtest – kostet in der Regel ein paar Tausend Dollar. Im Vergleich bezahlst du während deiner Reise den Transport oder die Übernachtung bei allen anderen Möglichkeiten und Unterkünften häppchenweise.

Auch die Versicherungen sind nicht gerade billig.  Die wenigsten Backpacker haben im Verlaufe ihrer Reise noch so viel Budget auf einmal. Daher empfiehlt es sich, die Investition gleich am Anfang der Reise zu tätigen. Je länger du das Auto hast, desto eher lohnt es sich auch (finanziell).

Darüber hinaus muss das Auto vor deiner Abreise auch wieder verkauft werden. Dies ist gar nicht so einfach, zumal es auch richtig kompliziert wird, wenn du es in nicht in dem Staat verkaufst, wo du es registriert hast.

Es passiert leider recht häufig, dass die Autos am Ende unter Wert verkauft werden müssen. Dies betrifft ganz besonders den „Cash for Cars“-Handel, der oft den letzten Ausweg darstellt. Der Verkauf muss also sehr weit im Voraus und gut geplant werden. Dies ist auf jeden Fall ein Stressfaktor, den du ohne eigenes Auto nicht hast (alle Information zum Kauf und Verkauf inkl. der Formalitäten wie Registrierung z.B. erfährst du im Kapitel Autokauf & –verkauf).

Breakdown

Es muss nicht, kann aber jedem passieren; egal, auf welchem Kontinent und in welchem Auto. Doch vor allem, wenn du – was für Australien eben sehr typisch ist – weite Strecken zurücklegst. Ein Auto kann wegen kleinerer oder schwerwiegenderer Probleme liegenbleiben. Davon abhängig hält es dich vielleicht nur ein paar Tage auf, eventuell dauert es aber auch Wochen. Im schlimmsten Falle ist der Schaden irreparabel oder du hast deine Panne im Outback. Dies kann deine Reiseplanung ganz schön auf den Kopf stellen; sowohl organisatorisch, als auch finanziell.

Einrichtung und Ausstattung

Bisher wurden Gründe dafür und dagegen aufeinander folgend dargestellt. Jetzt geht es darum, wie das Reisen im Auto konkret aussehen kann.

Als erstes kommt dabei die Frage auf, welcher Typ Auto sich eignet. Im Prinzip kannst du natürlich in jedem schlafen. Doch eignen sich vor allem Kombis („station wagons“) und Campervans dafür. Bei Letzteren musst du meist nicht weiter überlegen, wie dein Schlafplatz aussehen könnte. Bei Kombis hingegen schon.

Dein Schlafplatz

Der Fahrer- oder Beifahrersitz stellt sich wahrscheinlich in jedem Auto sehr bald als äußerst ungeeignet und unkomfortabel heraus. Daher handhaben es viele Backpacker so, dass sie die Rücksitze umklappen und eine Matratze oder zumindest eine Isomatte darauf legen. Während der Fahrt eignet sich das improvisierte Bett als gute Ablage für all‘ deine Sachen, am Abend können diese dann auf die Vordersitze verlagert werden und dein Bett ist wieder frei. Am Anfang mag dies noch recht lästig sein, doch irgendwann ist das Umbauen mit ein paar Routinegriffen erledigt.

Daneben hast du natürlich auch immer die Möglichkeit, ein Zelt oder einen „Swag“ mitzuführen, wenn du lieber draußen schlafen möchtest oder dein Auto nicht zum Zeltplatz mitnehmen darfst.

Campingausstattung (nötig)

Da dir dein Auto nicht nur als Schlafplatz, sondern auch als Transportmittel dient und du gerade in Australien auch sehr lange Strecken zurücklegen wirst, ist es unabdingbar, mindestens einen Benzin- und mindestens einen Wasserkanister mitzuführen. Benzinkanister retten dich vor allem im Outback, wo teilweise erst nach 400 Kilometern die nächste Tankstelle folgt. Dies ist zwar selten, aber möglich. Ein Wasserkanister ist zum Beispiel obligatorisch, wenn der „Worst Case“ eintritt und du mitten in der Wüste liegen bleibst. In der Regel wird dir von Vorbeifahrenden geholfen, doch die gibt es nicht immer und überall. Wenn du also mehr als einen Tag in der Hitze festhängst, ist genügend Wasser das Mindeste. Darüber hinaus sind Wasserkanister auch äußerst praktisch, wenn du dein Geschirr abwaschen oder dich kurz abduschen willst, wo es sonst kein Wasser gibt.

Campingausstattung (möglich)

Je nachdem, welcher Reisetyp du bist, gibt es die unterschiedlichste Campingausstattung.

Neben den elementaren Dingen wie einer (Schaumstoff-) Matratze oder Isomatte gibt es auch noch die Küchenutensilien beispielsweise. Wenn du gerne selber viel kochen möchtest, empfehlen wir dir einen kleinen mobilen Gaskocher. Meistens hat der eine Leistung von 2,3 kW und verfügt über ein bis zwei Zündungen für entsprechend ein bis zwei Töpfe oder Pfannen, die du dir auch erst mal zulegen musst. Auch für den morgendlichen Kaffee, der in einem Espressokocher zubereitet wird, eignet sich der Gaskocher sehr gut.

Zu den Küchenutensilien gehört natürlich auch Besteck und zwar nicht nur bestehend aus den Standard- Messern und Gabeln, sondern bestenfalls auch aus einem scharfen Messer und einer Schere. Auch einen Wasserkocher dabei zu haben, kann nicht schaden. Da du wahrscheinlich nicht ausschließlich wildcampen, sondern auch auf Campingplätzen stehen wirst und dort Strom hast, kannst du diesen dann für Instantfood oder Tee beispielsweise benutzen.

Zusätzlich bietet sich eine Kühltasche an. Sie ist kein perfekter Ersatz für einen Kühlschrank, aber immerhin kannst du Nahrung wie Milch oder Joghurts ein wenig länger darin aufbewahren. Sie sind in jedem Supermarkt erhältlich.

Wer lieber eine wirksamere Kühlmöglichkeit haben möchte, kann sich auch eine Kühlbox zulegen. Sie bezieht Strom über den Zigarettenanzünder. Dann musst du dir zumindest kein Bier mehr mit mindestens Zimmertemperatur antun. Doch auch diese Box ersetzt den Kühlschrank logischerweise nicht perfekt.

Neben den Küchenutensilien kannst du dir auch überlegen, dir Campingstühle und einen einklappbaren Tisch zu besorgen. Sie nehmen nicht viel Platz weg und so kannst du stets ein kleines Camp neben deinem Auto aufschlagen und entspannen.
Letztlich hast du natürlich noch eine riesige Spannbreite an Freizeitbeschäftigung oder sonstiger Ausstattung, die du dir für dein mobiles zu Hause kaufen kannst. Um nur einige Anregungen zu nennen: ein Fuß- oder Volleyball, Luftmatratze, Badminton-Schläger, eine Plane ggf. für den Schutz deines Camps bei Regen, Gardinen (vor allem in der Stadt von Vorteil), und so weiter und so fort.

Tipp: Beim obigen Thema „atemberaubende Spots“ erwähnten wir bereits das Moskitonetz. Dies ist tatsächlich sehr zu empfehlen, da es auch nachts noch richtig heiß sein kann und du dann ohne Probleme mit geöffnetem Fenster – oder besser: geöffneter Heckklappe –  schlafen kannst. Gerade, wenn du dich im Outback oder auf dem Land befindest, wirst du ohne Moskitonetz schnell unangenehmen Besuch von Moskitos oder anderen Insekten bekommen. Hast du das Netz erst mal vor den offenen Kofferraum gespannt, hast du auch noch mehr das Gefühl von Draußensein. Ein Moskitonetz bietet dir also die Möglichkeit zum Lüften, zum Schutz vor Insekten und der Nähe zur Natur.

Die ideale Backpacker-Ausrüstung zum Wohnen im eigenen Auto:

Zusammen mit unserem Partner Outdoorer haben wir die wichtigsten Utensilien für das Wohnen in einem Auto oder Campervan in einem übersichtlichen Shop zusammengestellt. Du kannst dir also bequem kostengünstiges und hochwertiges Backpacking-Equipment nach Hause bestellen und dich so optimal auf das Reisen in deinem eigenen Auto vorbereiten. Was letztlich genau in deinem Rucksack landen sollte und was du erst vor Ort kaufen möchtest, hängt natürlich ganz davon ab, welche Pläne du hast und wie deine idealer Aufenthalt aussehen soll.

Der Shop für deine Work and Travel Packliste

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Arten des Campens und der Spots

Wo darfst du dich eigentlich überall mit deinem Auto zum Übernachten hinstellen? Müssen es immer gekennzeichnete „Camping Grounds“ sein? Neben den kostenpflichtigen und extra zur Verfügung gestellten Möglichkeiten für Camper gibt es auch kostenlose Spots. Doch hier musst du einiges beachten, denn wildcampen kann statt kostenlos plötzlich richtig teuer werden. Was möglich ist und was du darfst und was nicht, zeigen wir dir jetzt.

>> Jetzt weiterlesen: Arten des Campens

Versicherung des Autos

Einige Backpacker sind tatsächlich während ihres gesamten Aufenthaltes ohne Versicherung gefahren. Davon raten wir allerdings ab, denn zum einen kann es dich persönlich enorm stressen, dass du unter keinen Umständen noch nicht mal eine Delle verursachen darfst. Es ist nicht zu unterschätzen, plötzlich im Linksverkehr fahren zu müssen. Kommt es dann mal zu einem kleinen oder weniger kleinen Verkehrsunfall, wird es zum anderen plötzlich so teuer für dich, dass du deine Reise ggf. beenden musst.

Versicherungen sind leider nicht sehr günstig in Australien, doch eine Teilkaskoversicherung solltest du dir in jedem Falle zulegen.

Was neben einer Versicherung auch nicht schadet, ist eine Mitgliedschaft beim australischen Pendant zu unserem ADAC. In Australien heißt er „AAA“(„Australien Automobile Association“). Ein Problem jedoch schon vorab: Der AAA schleppt in der Regel nur bis zu 80 Kilometer kostenfrei ab; im Outback ist dies natürlich nicht sehr viel. Konkrete Preise und Versicherungsdienstleister erhältst du im Kapitel „Autokauf & -verkauf“.

Diebstahl

In der Regel wirst du als Backpacker nicht unbedingt ein neues, modernes Auto fahren. Und ein altes ohne Zentralverriegelung aufzuknacken ist ein Leichtes. Daher solltest du deine Wertsachen immer am Mann haben. Besonders wichtig ist es allerdings, deine Ausweise und Dokumente – oder zumindest Kopien davon – bei dir zu haben. Wenn eine Kamera gestohlen wurde, ist dies zwar ärgerlich, verhindert aber nicht ggf. deine Ausreise, wie wenn dein Reisepass gestohlen wurde.

Verkehr und Liegenbleiben

An sich ist Australien ein sicheres Land, was den Verkehr anbelangt. Es ist keinesfalls vergleichbar mit südlicheren Ländern Europas oder Indien beispielsweise, wo es besonders chaotisch zugeht. Gleichzeitig wirst du dort auch nicht unbedingt auf den „Sonntagsfahrer“ – wie er in Deutschland bekannt ist – stoßen. Aber du musst dich auf den Linkverkehr einstellen! Und das kann Herausforderung genug sein. Nicht nur du, sondern auch andere Touristen können somit eine Gefahr für den Verkehr darstellen. Es passiert gerade am Anfang sehr schnell, dass du zum Beispiel nach dem Linksabbiegen aus Versehen auf die Gegenfahrbahn fährst. Und hast du schon einmal einen 50 Meter langen Roadtrain von rechts überholt?

Im Kapitel über die Nachteile wurden Breakdowns bereits als nervige Angelegenheit angesprochen. Sie können darüber hinaus aber auch eine Gefahr für deine persönliche Sicherheit darstellen. Denn wenn du mitten im Outback auf Nebenstraßen liegenbleibst, kann es durchaus passieren, dass tagelang keine Menschen da sind um zu helfen oder du keinen Empfang hast um einen Abschleppdienst zu rufen. Dies ist natürlich der Worst Case, aber ausschließen kann man es leider nicht.

Andere Gefahren

Sich außerhalb der Zivilisation zu befinden und zu übernachten, klingt und ist auch abenteuerlich und schön, ist aber auch mit einer gesunden Portion Vorsicht zu genießen. In Australien gibt es nicht mehr und nicht weniger Straftäter als bei uns, aber einsame, verlassene und abgelegene Orte sind auch in Australien sog. „Angsträume“, die man zumindest nicht alleine aufsuchen sollte.

Aus der Praxis – ein Beispiel

Von ehemaligen Backpackern haben wir nun zum Abschluss noch ein rechnerisches Beispiel für dich.

Ausgangssituation

Zwei Backpacker (ein Paar) teilten sich ein Auto und fuhren in sechs Monaten einmal um den Kontinent und ins Zentrum. Das entspricht circa 28.000 Kilometern. Es handelte sich um einen Mitsubishi Magna Station Wagon, der 153.000 Kilometer runter hatte. Eine Versicherung wurde nicht abgeschlossen. Es gab während der gesamten Zeit einen Breakdown.

Zum Rechenbeispiel

Sie kauften ihn für 3.800,- AUD (inkl. Kompletter Campingausstattung und Matratze).

Sie verkauften ihn für 3.100,- AUD. Die Reparatur nach dem Breakdown kostete 300,- AUD. Vor dem Verkauf ließen sie ihren Wagen für 700,- AUD „servicen“ (inkl. Reifenwechsel).Das ergibt die Kosten für das Auto ohne Übernachtung oder Sprit von 1.700,- AUD.
Pro Person sind es ungefähr 850,- AUD.

Hochgerechnet auf ein halbes Jahr pro Nacht und Person macht das in etwa 5 Dollar. Um die Kosten für Übernachtung mit einzubeziehen, musst du im Schnitt circa 15,- AUD pro Person und Nacht hinzu berechnen.

Die Berechnung für Sprit ergab sich in diesem Fallbeispiel folgendermaßen:
Gefahren sind sie 28.000 Kilometer. Bei einem Spritverbrauch von durchschnittlich 9 Liter pro 100 Kilometer und einem Benzinpreis von 1,10 AUD pro Liter, betrugen die Kosten für Sprit circa 2.772,- AUD. Geteilt durch zwei sind das 1.386,- AUD Reisekosten pro Person. Pro Tag und Person entspricht dies also circa 8,- AUD.

Zusammenfassung: Für das Wohnen und Reisen im eigenen Auto zahlst du circa 28 Dollar pro Tag.

Vorsicht: Dieses Beispiel ist sehr individuell und keinesfalls eine pauschale Grundlage. Wir wollten dir nur aufgrund des Falles zeigen, in welchen Kostendimensionen du dich ungefähr befinden kannst.

Wie teuer es für dich wirklich wird, hängt von sehr vielen Komponenten ab. In diesem Fall wurde zum Beispiel sehr viel Strecke in sehr wenig Zeit zurückgelegt. Darüber hinaus ist recht selten, dass ein Auto innerhalb von 28.000 Kilometern nur eine Panne hat. Das hängt natürlich sehr von deinem Auto ab und was du bereit bist, auszugeben.

Weitere Tipps:

>> Backpacking-Shop für das Wohnen im eigenen Auto

>> Campen & Zelten in Australien

>> Zelt & Campingplätze in Australien

>> Mit dem Camper-Van durch Australien

 


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