Orte zum Campen & Zelten in Australien

Camping- und Zeltplätze

Wo darfst du dich eigentlich überall mit deinem Fahrzeug oder Zelt hinstellen? Müssen es immer gekennzeichnete Campgrounds oder Caravan Parks sein? Oder darfst du dich hinstellen, wo du magst? Diese Fragen versuchen wir nun zu beantworten.

Campingplätze

Campingplätze – in Australien „caravan parks“ genannt – bieten dir im Prinzip alles an Ausstattung („amenities“), was auch alle anderen Unterkünfte bieten: Duschen, Waschräume, Strom, Gemeinschaftsküche, Toiletten, Rezeption, etc. (genau die Annehmlichkeiten, die dir beim Wildcampen nicht zur Verfügung stehen). Der kleine, aber feine Unterschied: Du befindest dich draußen und in keinem Gebäude. Sie sind in den meisten Fällen gut gepflegt und in hübschen naturräumlichen Lagen. Natürlich gibt es gewaltige Unterschiede in der Ausstattung und im Anspruch, jedoch ist beispielsweise immer gewährleistet, unter Süßwasser zu duschen. Klingt komisch, du wirst es aber wertschätzen, sofern du dich für längere Zeit als Wildcamper nur im Meer „duschen“ konntest.

Darüber hinaus schläfst du in den meisten Fällen viel ruhiger, da keine Zimmertüren – seien es die eigenen oder die der Nachbarn –  knallen oder Leute auf dem Flur herumlaufen. Ein Campingplatz ist viel großräumiger und aufgrund der Outdoor-Lage ruhiger.

Auf Campingplätzen kannst du in deinem Auto bzw. Camper-Van, in kleinen, gut ausgestatten Hütten oder einfach nur in deinem Zelt nächtigen; alles ist möglich. Die Preisklassen variieren dabei relativ stark. Ein einfacher Zeltplatz ist natürlich am günstigsten. Manchmal darfst du dein Auto in die Parzelle stellen, manchmal muss es aber auf den Parkplätzen am Eingang hinterlassen werden. Ohne Strom („unpowered site“) zahlst du dafür im Durchschnitt pro Auto (oder für zwei Personen) 15 bis 30 AUD.  Das rentiert sich richtig, da dieses Entgeld sonst (Hotelzimmer) pro Person anfällt!
Mit Stromanschluss („powered site“) wird es ein paar Dollar teurer. Benötigst du den Strom aber nur für deinen Laptop oder zum Handyaufladen, geben wir dir den Tipp, dich dafür einfach in die Campingküche („camp kitchen“) zu setzen und dort den Strom abzuzapfen. So sparst du dir den Aufpreis.

Die eben genannten Hütten oder Bungalows werden in Australien auch „Cabins“ genannt. Sie sind dem gegenüber noch ein wenig teurer. Mit 25,- AUD pro Person und Nacht ist dabei zu rechnen. Sie verfügen nicht nur über ein Bett, sondern auch über eine kleine Küchenzeile und Schränke. Mietbar sind ebenfalls die sog. „On-Site-Vans“, also Wohnwagen.

Planst du, regelmäßig auf Campingplätzen zu rasten, empfehlen wir dir, Mitglied eines Campingverbands zu werden. Sie sind meist (ähnlich wie bei den YHAs in Bezug auf Hostels) in sehr gutem und anspruchsvollem Zustand und durch die Mitgliedschaft erhältst du Rabatte und kannst sparen. In der Linkliste am Ende des Kapitels findest du Beispiele hierfür.

Bush camping

Was gibt es herrlicheres, als an einem einsamen Strand eines Parks wie dem Exmouth Nationalpark im Westen Australiens zu übernachten? Und ist es nicht eine schöne Vorstellung, abends im Camp zu sitzen und von einer Gruppe Kängurus umgeben zu sein?

Diese Vorstellungen sind beim Buschcamping sogar realistisch.  Warum? Weil es sich hier um Campgrounds in Nationalparks handelt, wo der Zugang zur Natur – und zu den Tieren – entsprechend besser ist als auf einem künstlich angelegten Campingplätz. Während sich dort nämlich Massen an Touristen dicht an dicht tummeln können, wird es in Nationalparks selten eng.

Zur Verfügung stehen dir Bio- bzw. Plumpsklos („dunnies“ oder „pit toilet“), meistens eine Wasserstelle zum Kanister auffüllen, Grillvorrichtungen sowie Bänke und Tische. Selten findest du Duschen vor und wenn, ist das Wasser meist kalt. Das schadet aber nicht unbedingt, denn ist warmes Wasser vorhanden, wird es oft solarbetrieben, so dass es am Abend auch mal richtig heiß ist. Und bei der australischen Hitze ist eine Abkühlung gar nicht schlecht.

Das Buschcamping ist – wie du siehst – also sehr spartanisch. Anders als auf richtigen Campingplätzen gibt es auch keine Rezeption oder Ähnliches. Dir steht jedoch am Eingang meist eine Station mit Informationsblättern und einer Karte des Nationalparks zur Verfügung. Die Bezahlung erfolgt in den meisten Fällen über den Ranger, der herumgeht und das Geld einsammelt. Hab daher am besten immer genügend Kleingeld parat! Pro Nacht zahlst du im Schnitt nur 8 ,-(je nach Nationalpark bis 20,-) AUD pro Auto, exklusive dem Eintritt („entrance fee“). Dieser wird pro Person erhoben. Die Bezahlung kann aber auch auf Vertrauensbasis via der sog. „self-registration“ erfolgen. In dem Falle befindet sich ebenfalls beim Eingang eine wetterfeste Box mit Formularen, die du zuerst ausfüllst. Sie enthalten gleichzeitig eine Quittung, die du unter deine Windschutzscheibe legst, damit der Ranger sieht, dass du bereits gezahlt hast. Nachdem du die Formulare ausgefüllt hast, schmeißt du diese zusammen mit dem Geld zurück in die Box. Es sollte sich von selbst verstehen, das Vertrauen nicht zu brechen um diese schöne Möglichkeit des Übernachtens auch für die Zukunft zu gewährleisten; zumal die Übernachtung im Nationalpark auch wirklich sehr günstig ist.

In größeren und überlaufenen Parks wie dem Uluru National Park beispielsweise läuft das Ganze natürlich professioneller und organisierter ab; ähnlich wie bei großen Campingplätzen.

Wichtig ist noch der Hinweis, dass Caravans (Wohnmobile) oder ähnlich große Fahrzeuge u.a. mit Anhänger leider nicht immer gestattet sind. Das Anwerfen eines Generators ist auch oft verboten. Dadurch wird der zu große Eingriff des Menschen (Lärm, Müll) in die Natur verhindert. Deswegen ist das Campieren auch ausschließlich auf den dafür vorgesehenen Campgrounds erlaubt. Informiere dich darüber am besten im Vorfeld in Touristen-Informationszentren oder auf der Homepage des Nationalparks, sofern es eine gibt.

Free Camping

Das Übernachten im eigenen Auto ist – wie auch schon oben bei den „Vorteilen“ dargestellt – vor allem deshalb so beliebt, weil es die kostengünstigste Variante ist. Vor allem beim „Free Camping“ entstehen dir gar keine Kosten. Oder?
Generell ist es erlaubt, in Australien wild und umsonst zu campen. Doch gibt es gerade im Outback Stellen, die in Privatbesitz sind oder zum Gebiet der Aboriginies gehören. In beiden Fällen musst du dir erst eine Genehmigung einholen, da das Schlafen hier strengstens verboten ist.

Solltest du dich dennoch (aus Versehen) einmal in ein Gebiet stellen, wo es ausdrücklich verboten ist, kannst du dich auf bis zu 1.000,- AUD Bußgeld einstellen. Dann war das Vergnügen alles andere als geldsparend. Oftmals wirst du aber erst mündlich verwarnt und zahlst Strafen im dreistelligen Bereich.
Manchmal ist es auch nicht gleich ersichtlich, ob der Spot, auf dem du rasten möchtest, legal ist oder nicht. Es gibt zum Beispiel kleine Wege, die vom Highway abgehen. Es ist natürlich verlockend, der Schotterpiste ein wenig zu folgen, denn so erreichst du Orte mitten im Nichts, wo du es dir gemütlich machen kannst. Es wird selten an solchen Orten kontrolliert, doch es wäre ärgerlich, wenn es einmal passiert und du nicht wusstest, dass du hier nicht stehen darfst. Dem kannst du vorbeugen, denn dafür gibt diverse Guides, die du an Touristen-Informationsstellen oder an Rezeptionen käuflich erwerben kannst.  Diese Guides beinhalten sogar Karten, anhand derer du genauso schöne Plätze in der Wildnis finden und dort rasten kannst; und zwar ganz legal. Solche Spots gibt es vor allem an der Westküste.

Legal und praktisch sind auch die sog. „Rest(ing) Areas“. Sie befinden sich ständig entlang der Highways und verfügen über Plumpsklos, Bänke und Tische. Dort darfst du für eine oder auch mehrere Nächte übernachten. Auch diese sind in den Guides oder den Links, die am Ende des Kapitels erfolgen, aufgelistet.

Road houses im Outback

Wenn du auf der Durchreise bist und nach einem langen Roadtrip einfach nur einen Rastplatz benötigst, bieten sich dir auch die sehr günstigen Stell- oder Zeltplätze an Roadhäusern an. Diese befinden sich in regelmäßigen Abständen an den Highways; sind sie noch so abgelegen. Kostenpunkt beläuft sich auf ein paar bis zehn Australische Dollar pro Auto und Nacht.

Der städtische Raum

Die beschrieben Fälle spielen sich alle eher im ländlichen Raum ab. Darüber hinaus möchtest du wahrscheinlich ab und an auch mal in der Stadt übernachten. In jeder Stadt findest du in dessen Peripherie Campingplätze. Hier sei aber schon vorab gesagt, dass das Campen dann nicht mehr unbedingt günstiger ist als die anderen Unterkünfte, die du im Zentrum der Stadt findest. Du musst nämlich zusätzlich zu den Campingplatz-Gebühren auch noch die Anbindung an die Innenstadt hinzu rechnen.

Ein Campieren in der Stadt ohne Campingplatz ist in der Regel verboten. Für ein paar Nächte wird es wahrscheinlich gutgehen, wenn du auf einem öffentlichen, gebührenpflichtigen Parkplatz stehst und ein Park-Ticket gelöst hast. Es ist allerdings sehr ungern gesehen, so dass du früher oder später wahrscheinlich angewiesen wirst, den Parkplatz zu verlassen.

Daneben kannst du auch versuchen, dich in einem Wohngebiet an die Straße zu stellen. Doch auch dies ist eher nicht legal. Viele Orte – vor allem an Stränden – sind derweil schon zahlreich beschildert, dass das Campen verboten ist. Das hohe Backpacker- oder generell Touristenaufkommen ist daran schuld, denn natürlich ist das Schlafen am Strand und in einer Stadt sehr beliebt.

Camping-Hostel/-Hotel, etc.

Wie du siehst, sind die Möglichkeiten im städtischen Raum sehr beschränkt. Eine Alternative sind Hostels, die Park- oder neben den üblichen Dorms auch richtige Zeltplätze zur Verfügung stellen. Diese Zeltplätze sind große Wiesen, auf denen auch gegrillt werden kann. In seltenen Fällen, wenn es solche Wiesen nicht gibt, erlauben manche Hostelbesitzer auch das Zelten im Garten.
Du findest sie allerdings eher in kleineren Städten wie Hervey Bay, oder Exmouth z.B.

>> Mehr Infos zum Zelten

In privaten Gärten campieren

Du kannst das Campen mittlerweile auch mit dem Verbleib in einer privaten Unterkunft kombinieren. Es gibt schon einige Internet-Plattformen, über die du private Gärten findest, auf denen du dein Zelt aufschlagen darfst. Manche Bewohner verlangen mehr, manche weniger Geld dafür. So oder so ist es aber sehr günstig. Ein von uns recherchierter Garten in Sydney kostet beispielsweise nur zwei Dollar pro Nacht. Was du alles mitbenutzen darfst, gibt der Hausbewohner in seinem Profil an. In manchen Gärten darfst du lediglich übernachten, andere erlauben dir die komplette Mitbenutzung der Küche, des Badezimmers sowie des Internetzugangs. Das im fremden Gärten campieren ist noch nicht weit verbreitet, aber möglich!

Verhaltensregeln im Busch

„Take nothing but photographs, leave nothing but footprints”, heißt der Grundsatz für Buschcamper und das nicht nur in Australien. Zu Deutsch heißt es: Nimm‘ dir nur Fotos und hinterlasse nur Fußspuren.

Der Grundsatz spielt u.a. Müll an. Es  ist wichtig, dass du deinen verursachten Müll immer fachgerecht entsorgst. Wenn du nicht völlig in der Wildnis stehst, sollten Mülleimer immer vorhanden sein. Wenn nicht, nimm deinen Müll bitte in einer Tüte gesammelt mit. Selbst Bioprodukte (Nahrung) gehören in die Mülltonne. In Wüstenklima wird nicht mal Obst schnell abgebaut; es vertrocknet lediglich und bleibt noch viele Jahre so liegen. Bitte achte darauf um die schöne Umwelt ihrer selbst wegen und auch für nachkommende Reisende zu schützen!

Was in dem Grundsatz nur zwischen den Zeilen steht, aber ebenso ein großes Thema in Australien darstellt, ist das Feuer. Sicher ist Grillen bei warmem Wetter und in der Natur eine schöne Vorstellung. Es ist jedoch auch sehr gefährlich. Gerade in der Trockenzeit kann aus einem kleinen Feuer schnell ein flächendeckender Großbrand werden (daher bitte auch niemals Zigaretten aus dem Fenster werfen!), weshalb das Feuermachen zu der Zeit auch oft verboten ist. Wenn dort Verbotsschilder stehen, halte dich bitte unbedingt daran!
Ebenfalls wichtig: Sind Plumpsklos o.Ä. vorhanden, sind diese in jedem Falle zu benutzen. Das entlastet die Natur; so eklig sie auch seien können.
Theoretisch sollten diese Verhaltensregeln aber auch selbstverständlich sein.

Links

Abschließend wie immer eine Übersicht über alle möglichen Links zu diesem Thema.

Rast- & Campingplätze (kostenpflichtig & umsonst)

www.campsaustraliawide.com

Campingverbände (für Mitgliedschaften)

www.big4.com.au
www.familyparks.com.au

Australian Automobile Association (Pendant zum ADAC)

www.aaa.asn.au

In privaten Gärten campieren

http://campinmygarden.com/


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