Die Zukunft von Work & Travel

Work & Travel ist unter jungen Deutschen eine Erfolgsgeschichte. Seit es das Programm gibt entschließen sich immer mehr Abenteuerlustige, ihrem Heimatland für eine Weile den Rücken zu kehren und das Glück in der Ferne zu suchen, nicht selten am anderen Ende der Welt. Seit nun mehr als 15 Jahren erfreut sich das Auslandsprogramm Work & Travel wachsender Beliebtheit und ein Ende der Euphorie ist noch nicht absehbar. Doch wie wird sich das Programm in den nächsten fünf Jahren entwickeln? Welche Trends lassen sich erkennen und welche neuen Work & Travel-Destinationen wird es evtl. geben? In diesem Beitrag wagen wir einen Blick in die Glaskugel und überlegen, wie Work & Travel und der Working Holiday Maker von morgen aussehen könnten.

Neue Work & Travel-Destinationen in Asien & Lateinamerika

In den vergangenen Jahren haben sich einige Länder aus dem asiatischen Raum in die Reihe der Work & Travel-Destinationen für junge Deutsche gewagt. Mittlerweile können Backpacker, die ein Abenteuer abseits des Mainstreams suchen, Länder wie Japan, Südkorea, Hongkong und Taiwan als Work & Traveller bereisen. Das trägt der wachsenden Wirtschaftsmacht Asiens Rechnung. Für junge Menschen ist es hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft eine hervorragende Idee, längere Zeit in einem aufstrebenden asiatischen Land zu verbringen, die Sprache zu erlernen und die Kultur kennen und vor allem verstehen zu lernen. Mit Blick in die Zukunft ist es durchaus wahrscheinlich, dass sich weitere Nationen dem Trend anschließen und Working-Holiday-Visa für 18- bis 30-jährige Europäer einführen. Mögliche Work & Travel-Destinationen der Zukunft wären beispielsweise Singapur, wo es derzeit schon ein ähnliches sechsmonatiges Programm gibt, und vielleicht sogar China. Das wäre angesichts der wachsenden Beliebtheit der chinesischen Sprache ein wichtiger Schritt. Vor kurzen sind außerdem die ersten Work & Traveller nach Israel aufgebrochen. Seit Ende Februar ist das Abkommen mit dem isarelischen Staat wirksam. Auch in Lateinamerika werden sich vermutlich weitere Staaten zu Work & Travel-Destinationen junger Deutscher entwickeln. Seit 2014 kann man bereits mit einem Working-Holiday-Visum ein Jahr lang Chile bereisen. Im Juni 2016 unterzeichnete Außenminister Steinmeier ein Working-Holiday-Abkommen mit Argentinien. Als nächstes Land folgt Brasilien. Auch ein Abkommen mit Uruguay ist in naher Zukunft denkbar.

>> Work & Travel Chile

>> Work & Travel Brasilien

>> Work & Travel Japan

>> Work & Travel Taiwan

>> Work & Travel Argentinien

Neue Formen des Backpacking

Auch die Art, wie wir reisen verändert sich. Während die ersten Work & Traveller noch auf überteuerte Internet-Cafés und zum Teil heruntergekommene Unterkünfte angewiesen waren, haben die heutigen Working Holiday Maker ganz andere Möglichkeiten. Vor allem das Internet hat, wie in so vielen anderen Lebensbereichen auch, vieles verändert. Auf verschiedenen Webseiten kann man sich Privatunterkünfte organisieren, ob bezahlt oder unbezahlt. AirBnB und Couchsurfing sind dabei nur die bekanntesten. Dadurch vermischen sich Traveller und Locals noch mehr als früher. Außerdem erleichtern Smartphones und nützliche Apps den Work & Travellern das Reisen. Auch neue Leute kennenlernen ist dank des Internets einfacher als je zuvor, auf entsprechenden Webseiten kann man Reisepartner, Sprachtandems oder einfach nur Leute zum Abhängen finden. Eine weitere Entwicklung unter jungen Reisenden ist das sogenannte Flashpacking. Flashpacker reisen ebenfalls viel umher und das meist mit einem Rucksack auf dem Rücken, aber sie wollen dabei auf gewisse Standards nicht verzichten. Sie geben lieber etwas mehr Geld für die Unterkunft aus und verzichten dafür auf Kakerlaken und schimmelige Bäder. Nicht das billigste Transportmittel ist das Beste für Flashpacker, sondern das komfortabelste oder schnellste. Flashpacker sind wie Backpacker neugierige Weltentdecker, die viel reisen und das Abenteuer suchen, aber eben auf eine etwas bequemere Art und Weise. Dadurch geben sie natürlich etwas mehr Geld aus. Auch unter Work & Travellern wird es immer mehr Menschen geben, die auch auf Reisen auf einen gewissen Standard nicht verzichten möchten.

Verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten

Für Work & Traveller wird es außerdem immer leichter, mit den Lieben daheim zu kommunizieren. Während man vor wenigen Jahren noch auf Telefonkarten und Internetcafés angewiesen war, sind heutzutage die meisten Working Holiday Maker mit Smartphone und Notebook unterwegs. Das Telefonieren, Texten, E-Mails schreiben und Fotos hochladen ist quasi kostenlos, solange man gutes WLAN findet, was in den meisten Work & Travel-Destinationen kein Problem ist. Was einerseits ungemein praktisch ist, birgt auf der anderen Seite auch viele Gefahren. Zu leicht kann man es mit der Kommunikation mit Zuhause übertreiben und verpasst dann das Leben vor Ort. Daher sollte man immer auch auf eine gewisse Balance zwischen Kontakt mit den Daheimgebliebenen und neuem Leben vor Ort achten.

Digitales Arbeiten

Das Internet bietet außerdem ganz neue Jobmöglichkeiten für Work & Traveller. Dank der immer einfacheren globalen Kommunikation und Datenübertragung, können Working Holiday Maker nicht mehr nur für Arbeitgeber im Gastland tätig werden, sondern auch für Auftraggeber aus der Heimat. Immer mehr Work & Traveller befassen sich deshalb mit dem Trend des digitalen Geldverdienens. Dadurch bleibt man auf dem heimischen Arbeitsmarkt, kann Dinge tun, die man schon gut kann, und muss sich nicht mit einer neuen Sprache oder neuen Tätigkeiten rumschlagen. Digitales Arbeiten und Reisen im Gastland lässt sich außerdem noch besser verbinden. Da man praktisch überall arbeiten kann, ist man nicht für mehrere Monate an einen Arbeitsort gebunden und kommt daher mehr rum.

Veränderte Job-Situation

Wer sich lieber vor Ort einen Job sucht, hat es heute nicht unbedingt leichter als früher. Tendenziell sind immer mehr Work & Traveller vor allem in den beliebten Destinationen unterwegs, wodurch die Konkurrenz gestiegen ist. Durch den Anstieg der Work & Traveller entstehen jedoch im Land auch neue Arbeitsplätze. So gibt es immer mehr auf Backpacker spezialisierte Unternehmen, die solche auch gerne einstellen, da sie die Zielgruppe am besten ansprechen. In vielen Ländern haben sich einige Wirtschaftszweige auch schon an die helfenden Backpacker-Hände gewöhnt und sind teilweise auf diese angewiesen.

Neue Produkte

In der jüngsten Vergangenheit sind außerdem zahlreiche neue Produkte rund um Work & Travel entstanden. Dabei ist ein Trend zu mehr Individualität zu beobachten. Während zu Beginn des Work & Travel-Hypes noch sehr wenige Anbieter den Markt dominierten und außerdem sehr ähnliche Produkte anboten, gibt es mittlerweile ganz verschiedene Programm-Pakete, die individuelle Interessen ansprechen. Ob man als Au-pair arbeiten möchte, einen Farmjob sucht oder einfach nur Hilfe bei der Visumbeantragung und anderem bürokratischen Kram braucht – jeder kann sich das richtige Programm rauspicken und zahlt dann auch nur für das, was er wirklich braucht. Für die Zukunft kann man erwarten, dass es noch mehr individuelle Produktpakete und weitere Anbieter und Dienstleister rund um Work & Travel als Auslandszeit geben wird. Das ist vor allem für die Reisenden gut, die dann mehr Auswahl haben. Auch die Informationsprodukte rund um Work & Travel werden immer mehr. Nie konnte man sich schon vorab so gut über den Auslandsaufenthalt informieren. Allein im Internet gibt es tausende kostenlose Informationen, angefangen bei Erfahrungsberichten, bis hin zu detaillierten Anleitungen für die Visumsbeantragung, die Eröffnung eines Bankkontos etc. und ausführliche Packlisten. Auch in gedruckter Form oder in Form eines E-Books bieten viele Anbieter strukturierte Informationen zu Work & Travel. Dadurch ist auch die Organisation in Eigenregie erheblich einfacher geworden.

>> Work & Travel Packliste von Auslandsjob.de

Fazit

Work & Travel entwickelt sich stetig weiter. Viele Sachen sind heute ganz anders als noch vor 15 Jahren. Auch in Zukunft wird es viele Veränderungen geben, die heute noch gar nicht vorhersehbar sind. Sowohl die Art des Reisens als auch die Jobsuche wandelt sich. In vielen Bereichen treibt vor allem das Internet die Veränderungen voran. Viele Sachen werden dadurch einfacher. Für die Zukunft ist zu erwarten, dass die Popularität des Programms Work & Travel weiter zunimmt und viele neue Produkte auf dem Markt zu finden sein werden. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass die Mobilität junger Menschen in der Zukunft weiter wächst und an Bedeutung gewinnt und dass Deutschland folglich noch mit vielen weiteren Staaten Working Holiday-Abkommen treffen wird.

Welches Land sollte deiner Meinung noch ein Working-Holiday-Visa-Abkommen mit Deutschland abschließen? Schreibe uns einen Kommentar mit deinem Wunschland.

Das könnte dich auch interessieren

Die Entwicklung von Work and Travel in den letzten 15 Jahren

Die besten Festivals rund um die Welt

Als Skilehrerin in Japan – Work and Travel mal anders

Australien vs Neuseeland


0 Gedanken zu „Die Zukunft von Work & Travel“

Schreibe einen Kommentar