Schritt 19: Die Eingewöhnung im Ausland
Neuen Wohnort & Umgebung erkunden
Ein längerer Auslandsaufenthalt ist eine unglaubliche spannende und prägende Erfahrung. Du lernst den Alltag in einer ganz anderen Kultur kennen, musst mit einer fremden Sprache zurechtkommen und erlebst eigentlich jeden Tag irgendwelche überraschenden, lustigen und manchmal auch skurrilen Situationen. Damit du das meiste aus deinem Auslandsaufenthalt machst, solltest du so früh wie möglich Kontakt zu Einheimischen und evtl. auch anderen Expats suchen. Gemeinsam mit deinen neuen Bekanntschaften sowie ab und zu vielleicht auch mal allein kannst du dann deinen neuen Wohnort und die Umgebung drum herum erkunden. Doch was kannst du alles unternehmen, wie findest du die richtigen Leute dafür und wo holst du dir Tipps und Inspiration?
Bestimmten Gruppen anschließen
Wenn du deinen neuen Wohnort und die Umgebung besser kennenlernen möchtest, schließt du dich am besten bestimmten Gruppen an. So musst du nicht alles selbst organisieren und erhältst Tipps und Inspiration von anderen. Außerdem macht es natürlich gemeinsam mit anderen Leuten meist mehr Spaß, Ausflüge und ähnliches zu erleben. Gruppen, denen du dich anschließen kannst, sind beispielsweise Wandergruppen, Radgruppen, Kanugruppen, kulinarische Gruppen, Kunst- und Kulturfreunde und vieles mehr – eben alles, das sich für Ausflüge und das Erkunden deiner Umgebung eignet. Dabei kannst du ganz deinen Interessen folgen oder verschiedene Dinge ausprobieren, um deine Heimat gleich aus mehreren Perspektiven kennenzulernen. Bei solchen Gruppen triffst du meist auf eine gute Mischung aus Einheimischen und anderen Zugezogenen. So knüpfst du außerdem schnell neue Kontakte und schließt vielleicht sogar dauerhafte Freundschaften. Häufig triffst du bei solchen Gruppen auf Menschen, die selbst Anschluss und neuen Bekanntschaften suchen. Doch wie findest du solche Gruppen? Manchmal hilft schon eine einfache Google-Suche, bei der du deinen neuen Wohnort und das jeweilige Interesse eingibst. Auch auf Webseiten wie meetup.com oder couchsurfing.org findest du verschiedenste Interessengruppen, die regelmäßig Ausflüge und Treffen aller Art organisieren. In größeren Städten wirst du dabei oft eine unheimlich große Auswahl vorfinden. Auch auf Facebook gibt es in zahlreichen Städten spezielle Gruppen für Ausflüge, Radtouren, Wanderungen, kulinarische Touren, Pub Crawls und ähnliches.
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Geocaching
Eine wunderbare und unterhaltsame Methode, deine neue Umgebung auf spielerische Art zu entdecken, ist das sogenannte Geocaching. Hast du schon mal davon gehört, es aber noch nie ausprobiert? Dann ist ein Auslandsaufenthalt die ideale Gelegenheit, das Ganze endlich mal auszuprobieren und dabei deine neue Heimat besser kennenzulernen. Millionen von kleinen Schätzen, die sogenannten Geocaches, sind auf der ganzen Welt versteckt. Sicher gibt es auch in deiner neuen Umgebung einige davon. Im Internet oder über die App findest du die genauen Koordinaten der Verstecke heraus und kannst dann mit einem GPS-Empfänger, der App oder auch ganz altmodisch und etwas abenteuerlicher mit einer genauen Landkarte auf die Suche gehen. In den wasserdichten Behältern findest du meist ein Logbuch, in dem du dich eintragen kannst, sowie kleine Tauschgegenstände. Am besten tust du dich für die moderne GPS-Schnitzeljagd mit deinen neuen Kontakten zusammen oder suchst über das Internet nach Geocaching-Fans in deiner Umgebung.
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Gleichgesinnte suchen
Um deine neue Umgebung besser kennenzulernen ist es natürlich sinnvoll, sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen. Mit deinen neuen Kontakten vor Ort kannst du dann die verschiedensten Aktivitäten und Unternehmungen planen, ohne dich auf ein bestimmtes Thema wie etwa Wandern oder Radfahren festzulegen. Dabei lohnt es sich, den Kontakt sowohl zu Einheimischen als auch zu anderen Expats zu suchen. Einheimische Freunde und Bekanntschaften sind unheimlich wichtig für eine gelungene Integration an deinem neuen Wohnort. Außerdem kannst du nur so die Sprache deines Gastlandes wirklich gut lernen. Andererseits wirst du schnell feststellen, dass es oft einfacher ist, die Umgebung mit anderen Expats und Zugezogenen zu erkunden, da die meist mehr Zeit und außerdem Interesse an neuen Bekanntschaften haben. Darüber hinaus tut es oft gut, sich mit Menschen auszutauschen, die sich in genau der gleichen Situation befinden.
Stadtmagazine und Blogs sichten
Wenn du bereits erste Kontakte geknüpft und vielleicht sogar schon Freundschaften geschlossen hast, brauchst du jedoch wahrscheinlich auch ein paar Ideen, was du an deinem neuen Wohnort alles so machen kannst. Die besten Anregungen holst du dir meist in Stadtmagazinen und Blogs, die sich mit deinem neuen Wohnort beschäftigen. Gute Stadtmagazine findest du meist nur in größeren Städten, aber interessante Blogs gibt es oft auch schon für kleinere Orte. Dort findest du neben Anregungen für Ausflüge und Unternehmungen, auch Tipps zu den besten Cafés, Restaurants, Shops, Bars etc. in deiner Stadt, die du dann gleich selbst ausprobieren kannst. Die Magazine kannst du an den meisten Kiosken erwerben oder auch in verschiedenen Cafés kostenlos lesen. Meist gibt es dort auch eine Kontaktbörse, über die du neue Leute kennenlernen kannst, sowie einen Kleinanzeigenmarkt, wo du unter anderem nützliche Dinge für deine neue Wohnung findest.
Einen Reiseführer holen
Auch ein Reiseführer ist nicht unbedingt verkehrt, wenn du deine neue Umgebung wirklich intensiv kennenlernen willst. Zwar sind Reiseführer eigentlich für Touristen gemacht, allerdings findest du darin (zumindest in den guten) wirklich alles Sehenswerte, das deine Stadt zu bieten hat, sowie meist auch verschiedene Ausflug-Tipps für die Umgebung. So gehst du auf jeden Fall sicher, dass du an deinem Wohnort keines der absoluten Highlights auslässt. Die weniger bekannten Schätze kannst du dann immer noch mit deinen neuen einheimischen Freunden entdecken. Außerdem ist es ein unglaublich entspannendes Gefühl, wenn du den Reiseführer nicht in ein paar Tagen abarbeiten musst, sondern viel mehr Zeit hast als übliche Touristen. Du kannst dir beispielsweise vornehmen, jede Woche eine Attraktion aus deinem Reiseführer zu besichtigen. Für junge Menschen sind die Reiseführer des australischen Verlags Lonely Planet oft sehr hilfreich. Für besonders Kulturbeflissene und Geschichtsinteressierte lohnen sich die etwas teureren Führer der Baedeker-Reihe.
Besucher aus der Heimat rumführen
Besuch aus der Heimat ist ein großartiger Anlass, deine neue Umgebung noch besser kennenzulernen. Wenn du schon eine Weile im Ausland wohnst, hat sich mittlerweile wahrscheinlich schon der Alltag eingeschlichen und deine Entdeckungslust ist merkbar gesunken. Besucher aus der Heimat kommen mit frischer Energie und Neugier, sodass auch du wieder alles mit etwas frischeren Augen siehst und vielleicht auch noch mal neu entdeckst. Wenn du Fremde durch deine neue Heimat führst, lernst du den Ort außerdem noch mal aus einer anderen Perspektive kennen. Vielleicht interessieren sich deine Besucher auch für bestimmte Themen, mit denen du dich bislang in deinem Gastland noch gar nicht beschäftigt hast. Dann ist das die ideale Gelegenheit, noch mal völlig neue Dinge zu entdecken. Vielleicht informierst und beliest du dich vor dem Besuch auch noch mal etwas ausführlicher, um deinen Gästen ein wirklich guter Guide zu sein. Auch Restaurants und Bars, die du schon längst mal testen wolltest, aber im Alltag einfach nicht dazu kommst, kannst du mit deinen Gästen endlich aufsuchen. Selbst die typische Touri-Bootstour in deiner Stadt kann mit Leuten, die zum allerersten Mal vor Ort sind, richtig Spaß machen.
Auch mal allein losziehen
Ganz wichtig ist außerdem, dass du auch mal allein losziehst. Dann nimmst du nämlich deine Umgebung ganz anders wahr, als wenn du in der Gruppe unterwegs bist und ständig durch Gespräche abgelenkt wirst. Außerdem kommst du auch viel leichter mit den Locals – beispielsweise Ladenbesitzer, Kellner oder einfach jemand auf der Parkbank neben dir – ins Gespräch. Eine schöne Methode ist außerdem, eine neue Umgebung ganz absichtslos zu erkunden, indem du beispielsweise einfach drauf losläufst und an jeder Kreuzung abwechselnd links und rechts abbiegst. Das wird dich garantiert an Ort führen, die du sonst nicht kennengelernt hättest. Wenn dir das zu langweilig ist, kannst du auch eine Kamera mitnehmen und eine Fototour durch deinen neuen Wohnort machen. Dazu kannst du dir auch ein bestimmtes Thema aussuchen und beispielsweise Street Art oder ausgefallene Balkone fotografieren. Wenn du dich auf eine ganz bestimmte Sache konzentrierst, wirst du plötzlich Dinge entdecken, die dir sonst nie aufgefallen wären. Natürlich kannst du solche Aktivitäten auch zu zweit oder mit einer Gruppe unternehmen, aber allein bist du auf jeden Fall aufmerksamer und weniger abgelenkt.
Radfahren und zu Fuß gehen
Außerdem solltest du dir unbedingt angewöhnen, an deinem neuen Wohnort so oft wie möglich zu Fuss zu gehen oder Rad zu fahren. So lernst du deine Stadt viel besser kennen, als wenn du immer mit Öffentlichen, mit dem Taxi oder auch mit dem eigenem Auto fährst. Das ist außerdem viel gesünder und kostengünstiger. Natürlich eigenen sich nicht alle Städte der Welt für Fußgänger und Radfahrer, aber sofern das in deinem Gastland möglich ist, lohnt es sich oft, lieber ein Fahrrad statt ein Auto anzuschaffen. Noch mehr siehst du, wenn du nicht immer denselben Weg für die Fahrt zur Arbeit oder andere alltägliche Gänge wählst, sondern auch einfach mal spontan ganz woanders lang fährst bzw. gehst.
Fazit
Es gibt etliche Möglichkeiten, wie du bei einem Auslandsaufenthalt deinen neuen Wohnort erkunden und intensiv erleben kannst. Wichtig ist, dass du es nicht lange aufschiebst, sondern gleich zu Beginn deines Aufenthalts mit der intensiven Erkundung deines neuen Wohnorts startest. Irgendwann schleicht sich nämlich auch im Ausland der Alltag ein und dann fehlt dir vielleicht die Zeit, Energie und Lust dafür. Am Anfang ist alles noch am spannendsten und diese Anfangsenergie solltest du nutzen! Sonst ist dein Aufenthalt im Ausland irgendwann vorbei und du ärgerst dich, dass du nicht das beste draus gemacht hast.
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