Freiwilligenarbeit in Ecuador & Galapagos


von Sarah

Ich startete vom Berliner Flughafen aus in Richtung Ecuador. Mich erwarteten spannende sechs Wochen, welche ich in zwei Projekten verbringen wollte. Mein erster Einsatz führte mich in den etwas abgelegenen Vorort Tumbaco, welcher ca. 30 Minuten von der Hauptstadt Quito entfernt liegt.

Aber bevor ich euch etwas über meine Zeit im Projekt erzähle, kurz etwas über mich. Was führte mich überhaupt nach Ecuador? Das kleine südamerikanische Land am Pazifik kannte ich zuvor nur von der Weltkarte. Doch je näher ich mich mit den Ländern Südamerikas beschäftigte, umso faszinierter war ich von Ecuador. Bei „South America Inside“ fand ich die passenden Projekte. Ich habe mich für die Arbeit mit behinderten Kindern durch Hippotherapie entschieden. Im Anschluss würde ich dann auch noch die Chance bekommen, mich in dem einzigartigen Ökosytem auf den Galapagos-Inseln nützlich zu machen. Also los!!

Teil 1: Freiwilligenarbeit im Pferdeprojekt in Ecuador

Ein Mitarbeiter des Projekts empfing mich mit einem Schild am Flughafen von Quito. Als wir im Haus ankamen, fühlte es sich zunächst ungewohnt und etwas seltsam an. Doch als ich die Ställe mit den Pferden besuchte, die vielen lächelnden Menschen sah und den Geruch von Land und Pferden roch, fühlte ich mich direkt wohl. Der Stress und der Lärm von Berlin fielen von meinen Schultern und endlich konnte ich wieder das tun, was ich am meisten mag: mich um Pferde und Kinder kümmern.

Untergebracht war ich in einem separaten Haus für die Volontäre. Außer mir war noch ein anderer Volontär da. Wir hatten eine eigene Küche und konnten uns somit gut selbst versorgen. Auf einer Farm ist immer viel zu tun und so ging es am nächsten Tag auch direkt los.

Mein Arbeitsalltag auf der Pferdefarm

Im Wechsel mit noch einem anderen Volontär halfen wir bei der morgendlichen Fütterung. Anschließend war genug Zeit zum frühstücken. 08:00 ging der reguläre Arbeitstag los und meistens warteten schon Familien mit ihren Kindern auf die Pferdetherapie. Diese war zwei Mal wöchentlich und dauerte 3-4 Stunden. Ich führte dabei die Pferde und gab Hilfestellung für die Kinder. Zu meinen anderen Aufgaben gehörte das Putzen und Satteln der Pferde, tränken, auf die Koppeln schaffen, füttern und Ställe ausmisten. Diese Aufgaben beschäftigten mich den Vormittag. Von 12:00 bis 14:00 war Mittagspause.

Im Anschluss kamen Kinder und Erwachsene aus der Umgebung zum Reitunterricht. Auch ich durfte täglich reiten und konnte schnell zeigen, was ich kann. So bekam ich die Chance, selbst Reitunterricht an die Einheimischen zu geben. Dadurch kam ich schnell mit den Leuten in Kontakt und fühlte mich schon bald als ein fester Bestandteil des Teams. Es ist also kein Wunder, dass die drei Wochen ziemlich schnell verflogen und es schwer fiel, mich von den liebgewonnenen Pferden und Menschen zu verabschieden.

>> Weitere Infos zum Projekt: Pferdetherapie in Ecuador

Teil 2: Wildlife & Nature – Volunteering auf Galapagos

Doch die Aufregung auf das nächste Projekt überwog schnell. Begeistert verfolgte ich den Landeanflug auf die Insel San Cristobal und konnte kaum glauben, dass ich bald die legendären Galapagosinseln sehen werde. Giovanny, der das Projekt zum Schutz und Erhalt der einheimischen Lebensräume ins Leben gerufen hat, holte mich persönlich ab. In dem Projekt schloss ich direkt Freundschaft mit einigen anderen Volontären, die es in diesem Projekt zahlreich gab, und zusammen erkundeten wir direkt die Insel.

Aufgaben und Arbeitsalltag auf San Cristobal

Insgesamt war das Projekt so konzipiert, dass wir von Montag bis Freitag jeweils von 08:00-12:00 und von 14:00-17:00 arbeiteten. Die Wochenenden und Abende waren zur freien Verfügung.

An den Vormittagen wanderten wir, ausgerüstet mit Arbeitsschuhen, Handschuhen und Macheten, zu einer der vielen Plantagen. Die Aufgaben waren immer sehr unterschiedlich. Wir entfernten Unkraut und wild wuchernde Pflanzen, welche eingeschleppt wurden und das Wachstum der einheimischen Pflanzen einschränken. Zusammen mit dem Nationalpark Galapagos werden Pflanzensetzlinge großgezogen und dann in die ursprüngliche Umgebung von uns Freiwilligen eingepflanzt. Diese müssen regelmäßig freigeschnitten und gegossen werden. Aber keine Angst, für den Transport von dem Wasser war der Esel „Ricky Martin“ verantwortlich.

An den Nachmittagen kümmerten wir uns um den hauseigenen Garten und Beete. Dort werden für den Eigenbedarf verschiedene Gemüse und Kräuter angebaut. Auch die Ernte von Orangen, Mandarinen, Papaya, Passion-fruit, Avocado und Bananen war unsere Aufgabe. Alles was im Überschuss vorhanden ist, wird an die Bevölkerung abgegeben. Einmal in der Woche war zudem Reittherapie für behinderte Kinder. Dann können Familien mit ihren Kindern zur Hacienda kommen und bekommen kostenlose Therapie.

Mein persönliches Highlight

Als ganz besonderes Highlight habe ich die Kaffeeproduktion empfunden. Es war spannend, den gesamten Prozess vom Pflücken bis zum Rösten und Mahlen mitzuerleben. Und seitdem ich die Mühe kenne, welche in jedem Löffel Kaffeepulver steckt, ist Kaffeetrinken zum Genuss geworden.

Nach getaner Arbeit fuhren wir alle zusammen mit Taxen in die ca. 20 Minuten entfernte Stadt. Dort gibt es Internetcafés, Einkaufsmöglichkeiten, nette Restaurants (wenn man selbst mal keine Lust auf Kochen hat) und auch einige Travel Agencies. Und immer dabei, die Seelöwen, welche sich wie selbstverständlich überall aalen. An den Wochenenden habe ich mit anderen Freiwilligen Touren unternommen, wie z.B. eine Schnorcheltour, eine Inselrundfahrt mit Besuch bei den Riesenschildkröten, Bootstouren zu anderen Inseln und vieles mehr.

Fazit

Auch diese drei Wochen gingen unglaublich schnell vorbei. Schon saß ich wieder im Flieger in Richtung Deutschland. Doch ich habe die Zeit richtig genossen. Die aktive Arbeit hat mir großen Spaß bereitet, es wurde nie langweilig, die Einheimischen haben uns willkommen geheißen und ich habe viele tolle neue Leute kennengelernt.

>> Weitere Projektinfos: Freiwilligenarbeit im Tierschutz & Wildlife in Ecuador & Galapagos

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