Schritt 16: Der Umzug ins Ausland
Du hast dir im Ausland erfolgreich einen Job gesucht, den Arbeitsvertrag schon so gut wie unterschrieben und musst eigentlich nur noch deine Sachen packen, bevor das Abenteuer im Ausland endlich beginnt? Meist gibt es jedoch noch vor der großen Reise einige organisatorische Dinge in der Heimat zu erledigen, bevor du wirklich gut vorbereitet in deinen Auslandsaufenthalt starten kannst. Doch was genau muss man vor einer längeren Auslandszeit alles erledigen? Woran solltest du auf jeden Fall denken, was auf keinen Fall vergessen?
Verträge kündigen
Vor einer längeren Zeit im Ausland solltest du auf jeden Fall all deine bestehenden Verträge kündigen, um nicht unnötige, womöglich doppelte Ausgaben während deiner Zeit im Ausland zu haben. Das ist auf jeden Fall eines der ersten Dinge, um die du dich kümmern solltest. Denn bei den meisten Verträgen musst du bestimmte Kündigungsfristen einhalten. Je früher du dich also darum kümmerst, desto größer sind deine Chancen, rechtzeitig aus dem Vertrag herauszukommen. Folgende Verträge solltest du kündigen:
Alle weiteren Verträge, die laufende Kosten verursachen und dir im Ausland keinen Nutzen bringen. Wenn du nur vorübergehend ins Ausland gehst, kannst du Verträge oft auch ruhen lassen bis du wieder zurückkommst.
Wohnsitz abmelden
Wenn du deinen Wohnsitz in Deutschland offiziell abmeldest, ist es deutlich leichter, aus bestehenden Verträgen herauszukommen, da das als außerordentlicher Kündigungsgrund gilt. Sobald du aus deiner Wohnung ausgezogen bist und in Deutschland keine neue Unterkunft beziehst, kannst du deinen Wohnsitz bei der zuständigen Meldebehörde abmelden. Lass dir unbedingt eine Abmeldebescheinigung ausstellen. Damit kannst du dann laufende Verträge kündigen und du hast es im Ausland außerdem leichter, wenn du zum Beispiel einen neuen Reisepass bei einer deutschen Auslandsvertretung beantragen musst.
Auto abmelden oder verkaufen
Wenn du ein Auto oder ein anderes Fahrzeug besitzt, solltest du dir gut überlegen, was du damit während deiner Auslandszeit machst. Es einfach nur stehen zu lassen, ist meist keine gute Idee. Schließlich verursacht es nicht unerhebliche monatliche Kosten. Wenn es während deiner Zeit im Ausland von niemanden anderes genutzt wird, meldest du es am besten ab und stellst es irgendwo unter. Wenn du für lange Zeit ins Ausland gehen willst und vielleicht gar nicht so genau weißt, ob du überhaupt zurückkommst, ist ein Verkauf wahrscheinlich am sinnvollsten. Um einen guten Preis zu erzielen, solltest du ausreichend Zeit für den Verkauf einplanen. Formalitäten wie das Umschreiben des Fahrzeugs können zusätzlich Zeit kosten.
Hier Jobs im Ausland finden
Wohnung abmelden
Auch die Frage, ob du deine Wohnung ganz aufgeben willst oder dir einen Unter- bzw. Zwischenmieter für die Zeit deiner Abwesenheit suchst, ist eine wichtige Entscheidung, die du gut durchdenken solltest. Wer fest entschlossen ist, Deutschland dauerhaft den Rücken zu kehren, dem fällt es vermutlich weniger schwer, die Wohnung in der Heimat aufzugeben. Wer jedoch sehr an seiner Bleibe hängt und außerdem in einer Großstadt mit umkämpften Wohnungsmarkt lebt, sollte das Ganze gut durchdenken. Wenn du planst, irgendwann zurückzukommen oder zumindest prinzipiell die Möglichkeit besteht, dass du zurückkehrst, kannst du dir auch für eine paar Monate oder sogar ein Jahr und länger einen Zwischenmieter suchen. Solltest du doch irgendwann zurückkommen, musst du nicht wieder bei null anfangen. Vor allem für diejenigen, die eine schöne Wohnung in guter Lage besitzen, ist das ein guter Kompromiss. Außerdem kannst du auch deine Möbel und viele persönliche Dinge in der Wohnung lassen und musst sie nicht irgendwo anders unterbringen oder gar entsorgen.
Zwischenmieter suchen
Wenn du erstmal nur für eine bestimmte Zeit ins Ausland gehst oder noch nicht so genau weißt, ob du irgendwann zurückkehrst, ist die Zwischenmieter-Lösung ideal. Vor allem in beliebten Großstädten wirst du kaum Probleme haben, einen Zwischenmieter für mehre Monate oder sogar ein Jahr und mehr zu finden. Wichtig ist vor allem, dass du die Person weise auswählst. Auch dafür braucht es etwas Zeit, weshalb du am besten nicht erst kurz vor der Abreise mit der Suche beginnst. Auf folgenden Internet-Portalen kannst du dein Angebot inserieren oder auch Suchende direkt kontaktieren:
Außerdem kannst du dich an die örtliche Mitwohnzentrale wenden, die Zwischenmieter für Wohnungen und Zimmer vermittelt. Allerdings berechnet die für ihre Dienstleistung meist eine Provision, die von der Dauer der Zwischenvermietung und der Höhe der Miete abhängt. Am besten ist es immer, wenn du deinen Zwischenmieter oder Zwischenmieterin vorab persönlich kennenlernst. Dazu lädst du die Interessierten am besten zu einer Wohnungsbesichtigung ein. Wer wirklich interessiert ist, wird dazu auch aus einer anderen Stadt anreisen. Beim persönlichen Kontakt kannst du dann am besten entscheiden, wer vertrauenswürdig erscheint und wen du über längere Zeit in deiner Wohnung wohnen lassen möchtest. Außerdem solltest du auf jeden Fall eine Kaution vereinbaren, die im Notfall den schlimmsten Schaden abdeckt.
Wohnung kündigen
Wenn du dir nicht wirklich vorstellen kannst, irgendwann nach Deutschland oder in dieselbe Stadt zurückzukehren, ist es wahrscheinlich das Beste, einen endgültigen Strich unter dieses Lebenskapitel zu ziehen und die Wohnung ganz aufzugeben. Dann solltest du auf jeden Fall darauf achten, das rechtzeitig zu machen, da die Kündigungsfrist für eine Wohnung oder ein WG-Zimmer in der Regel drei Monate beträgt. Außerdem musst du auch Zeit dafür einplanen, deine Möbel zu verkaufen oder anderweitig zu entsorgen, die Wohnung zu streichen und eventuelle Reparaturen zu erledigen. Alternativ kannst du auch selbst einen Nachmieter für deine Wohnung oder dein Zimmer suchen, wenn dein Vermieter damit einverstanden ist. Dann kannst du dich mit dieser Person individuell einigen, sodass du beispielsweise nicht unbedingt streichen musst oder der Nachmieter direkt deine Möbel für eine bestimmte Summe übernimmt. Das kann dir viel Zeit und Aufwand ersparen.
Umzugshelfer organisieren
Beauftrage einen Spezialisten, der dir als Umzugshelfer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Persönliche Gegenstände
Wenn du deine Wohnung kündigst, aber nicht gleich dein gesamtes Hab und Gut aufgeben willst, brauchst du ein Zwischenlager für die Zeit deiner Abwesenheit. Wenn auch Freunde und Familie keinen Platz für deine Sachen haben oder in einer ganz anderen Stadt wohnen, lohnt sich ein professioneller Storage-Dienst. Davon gibt es immer mehr, sodass du sicher auch in deiner Stadt ein bezahlbares Angebot findest, wo du zumindest die Sachen, die dir wirklich am Herzen liegen, unterbringen kannst. In sogenannten Self-Storage-Anlagen kannst du eine Kabine mieten, erhältst einen Schlüssel und hast im Prinzip rund um die Uhr Zugang zu deinen persönlichen Sachen. Anbieter sind zum Beispiel:
Da die Lagerhallen in der Regel videoüberwacht sind, ist das eine sichere Lagermöglichkeit für deine Möbel, persönliche Gegenstände und andere wertvolle Dinge.
Möbel, Bücher, Kleidung etc. verkaufen oder verschenken
Wer den Auslandsaufenthalt dagegen zum Anlass nehmen möchte, sich von vielen, vielleicht unnötigen Dingen zu trennen, der kann Möbel, Einrichtungsgegenstände, Bücher, Kleidung und vieles mehr verkaufen oder auch verschenken. Das ist die ideale Möglichkeit, endlich auszumisten und vielleicht sogar noch etwas Geld für den Auslandsaufenthalt zu sammeln. Wenn du genügend Zeit und Energie investierst, kannst du dabei noch einiges Geld verdienen und außerdem Menschen mit Dingen glücklich machen, die sonst über längere Zeit nur rumstehen würden. Viele Sachen kannst du beispielsweise auf dem Flohmarkt deiner Stadt verkaufen, wo du in der Regel gegen eine kleine Gebühr einen Stand mieten kannst. Allzu viel Geld darfst du dir für gebrauchte Kleidung, Bücher, DVDs und diverse Einrichtungsgegenstände jedoch nicht erhoffen. Meist macht es eher die Menge. Alternativ kannst du dich auch mit Freunden zusammentun und zum Beispiel selbst einen Flohmarkt in deinem Hinterhof oder in der Garage eines Freundes organisieren. Auch in deiner Wohnung kannst du einen kleineren Flohmarkt veranstalten und musst die ganzen Sachen dann noch nicht mal irgendwohin transportieren. Über soziale Netzwerke wie Facebook kannst du die Sache bekannt machen und möglichst viele Freunde sowie Freunde von Freunden einladen. Ansonsten ist natürlich das Internet ideal, um Leute zu finden, die genau das suchen, was du loswerden möchtest. Gebrauchte Sachen, Möbel, Bücher, Elektronik etc. kannst du beispielsweise über folgende Portale verkaufen:
Für viele Städte gibt es außerdem spezielle Facebook-Gruppen, in denen du deine Angebote posten kannst.
Fazit
Vor einem längeren Auslandsaufenthalt gibt es einiges, das du organisieren musst – egal, ob du nur für ein paar Monate oder für immer weggehst. Vor allem, wenn du während deiner Auslandszeit keine unnötigen und vermeidbaren Kosten haben möchtest, solltest du dich rechtzeitig darum kümmern und den Zeit- sowie Energieaufwand nicht unterschätzen. Prinzipiell musst du dich entscheiden, ob du in der Heimat alles aufgibst oder lieber einen Puffer für eine eventuelle Rückkehr behältst. Beides ist jedoch mit einem gewissen zeitlichen und organisatorischem Aufwand verbunden.
Weitere Schritte zu deinem Job im Ausland
Der Auslandsjob-Guide
- weiter zum nächsten Schritt 17: Die ersten To Do’s vor Ort
- zurück zu Schritt 15: Arbeitsvertrag für den Auslandsjob
- zurück zur Übersicht