6 Wochen Work & Travel in Kanada


von Lea

Kanada: ein Land, zwei Sprachen, mein Traum
– meine Reisevorbereitungen

Ich beantragte im März mein Work-and-Travel-Visa auf der Homepage der Regierung. März war ziemlich knapp, denn die Visa sind limitiert und schnell ausgebucht. Schon Mitte April bekam ich meine Zusage. Im Internet buchte ich auf www.lastminute.de mein Flugticket für München – Montreal und wieder zurück, was mich 900 € kostete. Warum Montreal? Ich las, dass es die größte bilinguale Stadt sei. Für die Provinz Quebec ist Französisch sehr wichtig. Die Städte sind eindeutig Französisch, Werbung in der Stadt, Verkehrsschilder, Zugtickets, Informationsstände und die Menschen – „Quebecois“ genannt – reden dich auf französisch an. Die meisten Einwohner können nur Französisch sprechen, wenige sind bilingual und die vielen Touristen aus aller Welt unterhalten sich hier auf Englisch.

Schon bald beantragte eine Reiseversicherung beim ADAC und eine VISA Kreditkarte für mein Bankkonto. Ich fing an zu telefonieren, viel im Internet zu suchen – nach Stellenangeboten, nach Jobs für Deutsche, deutschsprachige Kindergärten… die Kindergärten und Schulen sind im Sommer zu. Letztendlich fand ich nichts.

Es geht los! Arbeiten und…

In Montreal am Flughafen angekommen stellten mir die Grenzbeamten mein Visum aus. Es ist ab dem Einreisetag ein Jahr lang gültig. Es ist verboten als Kinderaufsicht, Lehrer in Schulen, im Gesundheitswesen und in der Landwirtschaft zu arbeiten.

Schon in Deutschland hatte ich glücklicherweise eine kanadische Touristin aus Montreal kennen gelernt, die mich für eine Woche zu sich einlud. Ich wohnte gleich die erste Woche bei ihrer Familie. Sie hat mir mein Bewerbungsschreiben auf beiden Sprachen (sehr wichtig, denn viele können nur Französisch oder nur Englisch) korrigiert, optimiert und ausgedruckt (ca. 25 Stück). Wir gingen in die Stadt und kauften eine Simkarte für mein Handy – mein europäisches Handy musste erst für Kanada deaktiviert werden (45 $) – und beantragten im Rathaus eine Sozialversicherungsnummer.

Danach gingen wir zusammen in den Touristenteil der Stadt. In den Restaurants habe ich nach „Est-ce que vous engagez?“ gefragt, mich vorgestellt, Smalltalk gemacht und bin weiter ins nächste Restaurant gegangen. Zwei Tage verliefen so, bis mich ein Restaurant anrief, und mich für den nächsten Tag zum Probearbeiten einlud. Von dem Tag an wollte mich mein Chef „40 Stunden die Woche“. Ich verdiente den Mindestlohn: ca. 8,5 Can $ pro Stunde. Ich konnte davon gut meine Jugendherberge bezahlen, die mich 25 $ die Nacht kostet. Bezahlt wurde ich alle zwei Wochen per Scheck. Meine Schecks kann ich erst in Deutschland bei meiner Bank einlösen.

…Reisen

Drei Wochen arbeitete ich. Danach wollte ich mehr vom Land sehen und ging die letzten drei Wochen auf eine Tour von Montreal – Quebec – Ottawa – Toronto – Niagara Fälle – New York. Gereist bin ich per Mitfahrgelegenheit. Auf www.kijiji.ca oder www.craiglist.ca habe ich immer ein passendes Angebot gefunden. In den Autos konnte ich viel mit den Einheimischen reden und mir Reisetipps suchen. Freundschaften knüpfte ich auch – sie wollten mich alle gleich in facebook hinzufügen. Das war praktisch, denn dann konnte ich sie auch nach einem Schlafplatz für einige Nächte fragen. So versuchte ich auf meiner Tour, immer bei Bekannten privat zu schlafen (www.couchsurfing.com). Internetzugang war nie ein Problem. In jedem Hostel, McDonalds oder Subway, Bahnhof, in den meisten Bussen und an vielen touristischen Plätzen gab es gratis WLAN. Über ein Smartphone konnte ich problemlos meine weitere Reise planen und nach Hause Skypen. Hostels reserviert habe ich selten. Wenn sie voll waren, dann suchten sie mir immer per Telefon an der Rezeption nach einer Alternative in der Nähe.

In den Herbergen traf ich viele Studenten aus Europa, die für das kommende Trimester ein WG-Zimmer suchten. Außerdem traf ich viele aus Europa, die das gleiche Arbeitsvisum wie ich hatten. Einige fanden einen Job in der Jugendherberge direkt. Sie arbeiteten an der Rezeption für 20 Stunden die Woche und hatten freie Logie.

Fazit

6 Wochen waren eindeutig zu kurz, um zu arbeiten und zu reisen. Also, lernt aus meiner Erfahrung und plant insgesamt mehr Zeit für so ein großes Land ein ;)

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