von Theresa
Hallo, ich heiße Theresa und habe für 3 Wochen ein Auslandspraktikum in einer finnischen Gastorganisation absolviert. Die Reise führte mich nach Tampere, die zweitgrößte Stadt Finnlands, mit ca. 220.000 Einwohnern. Dort war es meine Aufgabe in einer Firma namens „Jotel Oy“ meine Kenntnisse, welche ich bis dato in meiner Ausbildung bei der Firma „Thales Transportation Systems GmbH“ in Arnstadt erworben hatte, unter Beweis zu stellen.
Vorbereitung
Vorab musste ich mich noch um eine Unterkunft in Tampere kümmern.Da die Jugendherberge in Tampere zu der Zeit renoviert wurde, suchte ich im Internet nach einer kleinen Wohnung, in der mein Kollege und ich Platz fanden. Bei der Suche nach einer Unterkunft wurde uns durch unseren Arbeitgeber sehr geholfen und auch unser finnische Betreuer vom tredu in Tampere stand uns zur Seite. Letztlich fand ich eine kleine nett eingerichtete Wohnung nahe dem Stadtzentrum von Tampere, nah gelegen zum Damm und dem Vapriikki Gelände. Unser Vermieter Matti und seine Frau Eva halfen uns sehr den finnischen Alltag zu meistern und standen uns mit Rat und Tat zur Seite, falls einmal das ein oder andere Problem auftauchte. Daher empfehle ich es sehr eine kleine Wohnung zu mieten, da man hier direkt einen einheimischen Ansprechpartner zur Verfügung hat.
Mein Arbeitsalltag in Tampere
Mein Arbeitsplatz lag etwas außerhalb der Stadt, genau gesagt zwischen Tampere und der Nachbarstadt Kangasala. Montag bis Donnerstag musste ich morgens und nachmittags jeweils eine halbe Stunde mit dem Bus fahren um zur Arbeit zu kommen. Ich fuhr mit der Linie 40 vom Stadtzentrum Richtung Kangasala. Das Busnetz in Tampere ist sehr gut ausgebaut und daher ist es sehr unproblematisch den Bus zur Arbeit zu nehmen. Außerdem gibt es sehr günstige Monatskarten für die einzelnen Buszonen. Meine Firma war „Jotel Oy“, welche elektronische Kontrolleinrichtungen für einen großen Elektrohersteller in Finnland produzierte.
Ich wurde von Anfang an herzlich aufgenommen und behutsam in den Arbeitsalltag eingeführt. Meine Bezugsperson war Herr Torkkel, jedoch wurde ich die meiste Zeit von Anna, einer netten jungen Frau aus der Versandabteilung betreut. Meine Kollegen erklärten mir vor Ort wie ich die einzelnen elektrischen Komponenten auf die Leiterplatte oder Platine löte und diese dann anschließend teste. Das Verpacken und Versenden der Waren gehörten ebenso zu meinen Aufgaben. Somit durfte ich den kompletten Fertigungsprozess der Produkte mit ansehen und Teil davon werden. Meine Arbeiten im Unternehmen war sehr vielfältig und gestalteten sich sehr abwechslungsreich. Es kam nie Langeweile auf, da man stets eine neue Aufgabe zu erledigen hatte, was ich als sehr positiv empfand.
Vorteile meines Praktikums
Rückblickend kann ich sagen, dass ich durch meine Arbeit in einer finnischen Firma mein Fachenglisch weitaus verbessert habe, sowie neue Fähigkeiten erlernt habe, was das Arbeiten mit neuen und fremden Leuten angeht. Des Weiteren konnte ich auch meine Fähigkeiten im Bereich der Elektrotechnik ausbauen, da es zu meinen Aufgaben gehörte Spannung, Strom, sowie den Widerstand der Komponenten zu bestimmen. Mit der Zeit fiel es mir immer leichter selbstständig zu arbeiten, obwohl ich aber auch die Arbeit im Team sehr genoss. Gerne fachsimpelten wir nach wenigen Tagen bereits in Englisch über fachliche Themen.
Die Mittagspausen verbrachte ich im Pausenraum, zusammen mit meinen Kollegen. Die Firma hatte keine eigene Kantine, weshalb ich mir immer selbst gekochtes Essen mit auf Arbeit genommen habe. Hier hatte man die Gelegenheit einmal die Kollegen über die typischen finnischen Gewohnheiten und Essen auszufragen. Gerne ließen sie mich an ihren Gesprächen teilhaben und somit gerieten wir sehr oft in regen Austausch.
Ergänzung des Arbeitsalltags
Der Arbeitstag ging von 7.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Da war man manchmal schon sehr geschafft von der Arbeit, weshalb ein Museumsbesuch oder ein Spaziergang durch die Stadt nicht fehlen durfte. Oft schlenderte ich direkt von der Bushaltestelle zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten um sie zu fotografieren. Freitags waren wir im tredu, der technischen Ausbildung in Tampere, wo wir den Englischunterricht und im Anschluss den Automatisierungskurs besuchten. Hier betreute uns Matti, ein Lehrer für Elektrotechnik. Er nahm uns auch privat mit zu Supermärkten und erklärte uns vieles, was man so während eines Finnlandaufenthaltes wissen muss. Beachtlich waren die Preise im Supermarkt. Diese sind um einiges höher als in Deutschland, jedoch war es kein Problem trotz alledem mit dem Geld gut zu haushalten. Alkohol war sehr teuer. Die Finnen müssen hochprozentigen Alkohol sogar in einer separaten Markthalle „Alko“ kaufen. Wer gerne einmal etwas trinkt kann daher schon sehr viel Geld ausgeben.
Freizeit und Allgemeines
Wenn es einmal um das Thema Einkaufen und Geld geht, ist es wichtig zu erwähnen, dass in Finnland keine 1- und 2 – Cent Münzen benutzt werden. Finnland ist bekannt für Lakritz Produkte, welche hier eine Spezialität sind, wie ich mir sagen ließ. In der „Kaupphalli“, der großen Markthalle in Tampere, gab es viel Kulinarisches zu entdecken. Neben Rentier probierte ich hier auch die traditionelle „Mustamakkara“. Sehr interessanter Geschmack, etwas, was man auf jeden Fall einmal probiert haben sollte.
Helsinki
An den Wochenenden hatte man dann genug Zeit die Stadt und das Umland zu erkunden. Der größte Ausflug ging nach Helsinki. Hier nahmen wir den Bus und die Bahn, womit man sehr günstig für ca. 10 € die 170km bis nach Helsinki fahren konnte. Es empfiehlt sich eine Kreditkarte zu haben, was das Buchen der Tickets im Internet für einen deutlich geringeren Preis ermöglicht, da man dort keine Möglichkeit hat mit einem deutschen Girokonto zu bezahlen. In Helsinki angekommen besuchten wir das Naturkundemuseum, schauten uns den Bahnhof genauer an und schlenderten durch die Stadt bis hin zum Hafen und über den Markt. Hier verkauften viele Händler tolle Sachen, von selbstgefilzten Saunamützen bis hin zum geschnitzten Buttermesser. Die Stadt hat mir sehr gut gefallen. Dort besuchten wir auch den internationalen „Foodmarket“. Eine Freude für jeden Feinschmecker. Der Tag war leider viel zu schnell zu Ende, so wie der gesamte Aufenthalt.
Tampere und Umgebung
Wir durften viel von Tampere sehen und erleben. Die Stadt bietet neben den tollen ruhigen Plätzen auch wunderschöne architektonische Bauwerke, sowie interessante Museen und Bars. Von der Moro Sky Bar kann man bei Nacht ganz Tampere beleuchtet sehen, aber auch die vielen kleinen Cafés und Bars bieten ein wunderbares Ambiente. Ich war sehr froh, die Chance bekommen zu haben an einem solchen Projekt teilnehmen zu können. Man zehrt so manchen Tag noch von den Eindrücken aus dem Norden. Die Leute waren sehr gastfreundschaftlich und liebevoll, was den Aufenthalt umso schöner machte. Vielen Dank an dieser Stelle an alle, die mir dies ermöglicht haben. Ich sage:
MORO MORO & hoffentlich bis ganz bald!
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