Macht Airbnb für Work & Travel Sinn?

Als Work & Traveller ist man ständig auf der Suche nach guten Unterkünften, die nicht viel kosten. Egal ob ein Campingplatz inmitten atemberaubender Landschaften, ein Party-Hostel direkt am Strand oder bei fremden Leuten auf der Couch – Es gibt zahlreiche Optionen. Mit Airbnb kommt nun noch eine weitere Möglichkeit dazu, die für viele Work & Traveller interessant ist. Es ist ein bisschen wie Couchsurfing, aber mit mehr Freiraum und Privatsphäre. Es hat etwas von einem Hotel, ist aber deutlich günstiger. Für viele Reisende ist Airbnb die perfekte Mischung. Doch wie funktioniert das überhaupt? Was sind die Vor- und Nachteile dieser Art des Übernachtens? Ist das überhaupt was für Work & Traveller? Und welche Tipps und Tricks sollte man bei der Buchung beachten?

Themen dieser Seite:

Was ist Airbnb überhaupt?

Airbnb ist ein Online-Marktplatz für die Buchung und Vermietung privater Unterkünfte oder Teile davon. Das Unternehmen wurde 2008 im kalifornischen Silicon Valley gegründet und konnte seitdem ein beeindruckendes Wachstum verzeichnen. Jeder User mit einem Profil kann weltweit nach Unterkünften suchen sowie auch selbst eine eigene Unterkunft vermieten. Nach eigenen Angaben bietet das Unternehmen mittlerweile 1,5 Millionen Unterkünfte in 190 Ländern (Stand: August 2015). Über die Plattform kann man Kontakt zu den Gastgebern aufnehmen und die Buchung abwickeln. Auch die Zahlung erfolgt über die Website, meist per Kreditkarte. Dabei zahlen Gäste eine Gebühr von etwa sechs bis zwölf Prozent und Gastgeber drei Prozent an Airbnb. Kritik gab es zuletzt an dem Unternehmen, da Airbnb-Vermieter im Gegensatz zu Hotels und Pensionen keine Steuern zahlen. Außerdem tummeln sich mittlerweile auch viele kommerzielle Anbieter auf der Plattform, die mit Privatunterkünften bei Einheimischen nicht zu tun haben. Ähnliche Plattformen wie Airbnb sind wimdu oder 9flats.

Welche Optionen habe ich?

Auf Airbnb hast du als User prinzipiell zwei Möglichkeiten: Du kannst weltweit Unterkünfte für deinen Urlaub oder auch einen längeren Aufenthalt buchen oder selbst eine Unterkunft oder ein Zimmer vermieten. Als Gast kannst du zwischen einer ganzen Unterkunft, einem Privatzimmer oder auch einem geteilten Zimmer wählen. Mit der Unterkunftsart variieren auch die Preise stark: Eine eigene Wohnung oder gar Haus ist deutlich teurer als ein kleines Zimmer in einer privaten Wohnung. Die Preise sowie auch die Standards der Airbnb-Unterkünfte sind daher sehr unterschiedlich. Deshalb eignet sich die Online-Plattform sowohl für Backpacker als auch für Reisende mit großem Budget. Wichtig ist, dass man sich vor allem bei den günstigeren Unterkünften die Bewertungen ehemaliger Gäste, Fotos und die Lage ganz genau anschaut. Bei Airbnb kannst du allein, zu zweit oder auch als Gruppe nach einer Unterkunft schauen. Für Gruppen ab drei Personen lohnt es sich meist, eine komplette Unterkunft zu buchen. Am günstigsten ist es oft, zu zweit ein Privatzimmer zu mieten. Bei den Unterkünften mit Mehrbettzimmern handelt es sich in der Regel nicht um Privatpersonen, sondern um Hostels, die auf der Plattform inserieren. In solchen Fällen kannst du dir die Airbnb-Gebühr sparen und lieber das Hostel direkt kontaktieren.

Du möchtest lieber in ein passendes Hostel? Dann haben wir auf der folgenden Seite zehn Tipps, wie du dein Backpacker-Hostel am besten finden und buchen kannst:

>> 10 Tipps für das Finden des richtigen Backpacker-Hostels

Oder doch ein günstiges Hotel?

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Das sind die Must Haves für dein Work & Travel

Wie kann ich bei Airbnb buchen?

Um über Airbnb eine Unterkunft zu buchen oder auch zu vermieten, brauchst du zunächst ein Profil. Da Airbnb keine rechtlichen Verpflichtungen übernimmt und sich über die Website fremde Menschen in privaten Wohnungen treffen, erfolgt bei der Anmeldung eine umfangreiche Identitätsprüfung. Wer Airbnb als Gast nutzen möchte, muss dabei folgende Angaben machen:

  • Eine gültige E-Mail-Adresse
  • Ein Profilbild
  • Eine gültige Telefonnummer, die per SMS oder Anruf bestätigt werden muss
  • Ein ausführliches Facebook-, LinkedIn oder Google-Profil
  • Ein personalisiertes Zahlungsmittel wie z.B. Kreditkarte oder Paypal
  • Eine Kopie des amtlichen Personalausweises, Führerscheins oder Reisepasses
  • Manchmal auch ein Video, indem der User persönliche Daten nennt (das ist meist dann erforderlich, wenn Airbnb mit dem verknüpften Facebook-Profil nicht zufrieden ist, weil es beispielsweise unvollständig ist)

Ohne die Angabe all dieser Daten ist eine Nutzung der Plattform als Mieter nicht mehr möglich. Auch in diesem Zusammenhang wurde das Unternehmen kritisiert, da es große Datenmengen von seinen Usern erhebt. Anderseits dient es natürlich auch der Sicherheit: Desto mehr Daten das Unternehmen von seinen Usern hat, umso größer ist auch die Sicherheit für den einzelnen. Schließlich wäre jeder User schnell ausfindig zu machen und könnte zur Rechenschaft gezogen werden, wenn er zum Beispiel in einer Unterkunft Schaden anrichtet.

Über die Website oder auch App von Airbnb kannst du dann nach Unterkünften in Städten und Regionen rund um den Globus suchen. Wenn du ein interessantes Angebot entdeckst, kannst du dem Gastgeber entweder erstmal eine Nachricht schicken, um beispielsweise noch weitere Details zu klären, oder die Unterkunft direkt buchen. Innerhalb von 24 Stunden erhält man dann eine Antwort, ob die Unterkunft zu dem gewünschten Termin verfügbar ist. Es gibt aber auch Unterkünfte, die man direkt buchen kann, ohne auf die Antwort des Gastgebers zu warten. Diese sind mit einem entsprechenden Symbol, einem gelben Blitz, und der Info „Sofortbuchung“ markiert. Das ist besonders praktisch, wenn man kurzfristig eine Unterkunft sucht. Sobald der Gastgeber die Buchung bestätigt hat (bei der Sofortbuchung geschieht das automatisch), wird der entsprechende Betrag von deinem Kreditkartenkonto abgebucht. Der Gastgeber erhält das Geld jedoch erst einen Tag nach deiner Ankunft, sodass dir noch Zeit zur Reklamation bleibt, solltest du die Unterkunft nicht so vorfinden wie in der Annonce beschrieben.

Fünf Gründe, warum du als Work & Traveller nur noch Airbnb-Unterkünfte buchen solltest!

  1. Du wohnst bei Einheimischen: Airbnb erlaubt dir einen Blick hinter die Kulissen deines Reiselandes. Du siehst wie die Locals wohnen, statt in einem unpersönlichen Hotelzimmer unterzukommen oder in einem Hostel nur andere Backpacker zu treffen.
  2. Du lebst in authentischen Wohngegenden: Über Airbnb wohnst du häufig in Gegenden, wo die Menschen wirklich leben und nicht nur die Touristen. Du erlebst den Alltag in einer tollen Stadt wie ein Local und siehst mehr als gewöhnliche Touristen. Natürlich solltest du trotzdem darauf achten, dass die Unterkunft nicht allzu weit vom Zentrum entfernt ist.
  3. Du bekommst Insider-Tipps: Als Gast bei Einheimischen kannst du dich mit all deinen Fragen immer direkt an deine Gastgeber wenden. Dabei leiern sie nicht die immer gleichen Touri-Tipps runter wie die Angestellten an der Hotelrezeption, sondern du kannst wirklich gute Tipps und Insider-Infos in deiner unmittelbaren Wohngegend bekommen.
  4. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Über Airbnb kannst du richtig schöne Unterkünfte zu wirklich guten Preisen finden. Privatzimmer sind in der Regel deutlich günstiger als Hotels und Pensionen und du erhältst zusätzlich ein heimisches Ambiente. Besonders günstig ist es meist, wenn man als Gruppe eine ganze Unterkunft oder als Paar ein Privatzimmer mietet.
  5. Du sparst Geld: Wenn du über Airbnb in typischen Wohnvierteln, anstatt in touristischen Gebieten übernachtest, sparst du außerdem viel Geld bei Einkäufen, Restaurant- und Cafébesuchen. Denn dort ist nicht alles nur viel authentischer als in den Touri-Gegenden, es ist auch deutlich günstiger.   

Expertentipp von unserer Autorin (Digitale Nomadin Julia Schneider): Preise bei Langzeitaufenthalten verhandeln

Autorin Julia Schneider gibt wertvolle Tipps

Als Vielreisende nutze ich in letzter Zeit auch immer häufiger Airbnb. Während ich früher meist als Couchsurferin oder in Hostels unterwegs war, habe ich Airbnb als Alternative mittlerweile zu schätzen gelernt. Die Vorteile liegen für mich auf der Hand: Die Buchung ist unkompliziert, man muss nicht wie bei Couchsurfing ewig nach einem Gastgeber suchen, es gibt viele schöne Privatzimmer zu fairen Preisen und man wohnt viel authentischer als im Hotel. Ich nutze Airbnb sowohl für Kurztrips als auch für längere Aufenthalte. In Buenos Aires habe ich beispielsweise ein Zimmer über Airbnb für sechs Wochen gemietet. Oft bieten Gastgeber auch einen Discount für die Langzeitmiete, schon ab einem Aufenthalt von einer Woche kann man Geld sparen. Deshalb mein Tipp: Wer länger bleiben möchte, sollte die Gastgeber direkt anschreiben und nach einem Discount fragen, statt einfach zu dem angegebenen Preis zu buchen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Gastgeber nicht schon selbst einen reduzierten Preis für längere Aufenthalte anbieten. Da Langzeitbuchungen für so gut wie jeden Gastgeber attraktiv sind, lohnt es sich, via privater Nachrichten über den Preis zu verhandeln. Natürlich ist auch immer ein Risiko dabei, denn man bucht eine Unterkunft für einen relativ langen Zeitraum, ohne sie vorab gesehen zu haben. Wenn man sich entscheidet früher zu gehen, bekommt man meist nur einen Teil des Geldes oder im schlimmsten Fall gar nichts zurück. Daher kann es auch sinnvoll sein, erstmal nur eine Woche zu buchen und vor Ort zu entscheiden, ob man länger bleiben möchte. Dann besteht zwar das Risiko, dass die Unterkunft nicht mehr verfügbar ist, aber man zahlt auch nicht so hohe Gebühren, da diese prozentual zur Buchungssumme berechnet werden.

Vor- und Nachteile von Airbnb

Wie die meisten Dinge im Leben hat auch die Buchungsplattform Airbnb ihre Stärken und Schwächen. Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob Airbnb wirklich das Richtige für deine Work & Travel-Reise ist, dann hier noch mal die Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Vorteile von Airbnb

  • Du findest günstigere Privatzimmer als in Hostels, Pensionen oder Hotels
  • Im Idealfall lebst du bei Einheimischen in authentischen Wohngegenden, bekommst einen Blick hinter die Kulissen und Insider-Tipps
  • Es gibt zahllose Unterkünfte rund um den Globus
  • Die Buchung ist unkompliziert und schnell
  • Du schläfst in einem echten Zuhause, statt in einem unpersönlichen Hotelzimmer

Nachteile von Airbnb

  • Du kannst immer nur eine Unterkunft anfragen und musst dann bis zu 24 Stunden auf eine Antwort warten. Die meisten Gastgeber reagieren deutlich schneller, aber manche lassen auch auf sich warten oder antworten gar nicht.
  • Die Stornierung bereits gebuchter Unterkünfte ist oft unflexibel. Meist erhältst du nur 50 Prozent des Preises zurück, wenn du früher gehen willst oder doch nicht anreisen kannst. Prinzipiell behält Airbnb immer die Vermittlungsgebühr, also sechs bis zwölf Prozent der Buchungssumme, ein.
  • Bei der Anmeldung musst du viele persönliche Daten preisgeben. Datenschützer kritisieren das Unternehmen in diesem Zusammenhang, da es von seinen Usern ungewöhnliche viele persönliche und sehr sensible Daten fordert. Außerdem werden die Daten zu beliebigen Geschäftszwecken weiterverwendet.
  • Mittlerweile gibt es auch viele kommerzielle Anbieter auf Airbnb, sodass das Motto „weltweit private Unterkünfte finden“ nicht mehr hundertprozentig zutrifft. Allerdings kann man als User ziemlich gut erkennen, ob es sich um eine private Unterkunft oder ein Hostel, Hotel etc. handelt, wenn man sich die Beschreibung und Bewertungen ehemaliger Gäste genau anschaut.

Special: Selbst Airbnb-Vermieter werden!

Deine Wohnung oder auch WG-Zimmer steht öfter mal leer und dir gefällt die Idee von Airbnb? Dann werde doch selbst Airbnb-Vermieter und verdiene etwas Geld über die Plattform! Egal ob du nur übers Wochenende oder für mehrere Monate unterwegs bist – der leerstehende Wohnraum kann definitiv besser genutzt werden als nur vor sich hinzugammeln. Mit einem Airbnb-Profil kannst du problemlos ein Inserat aufgeben. Damit du auch bald Gäste bei dir beherbergen kannst, solltest du die Wohnungsbeschreibung möglichst detailliert und ansprechend ausfüllen. Auch Bilder sind sehr wichtig: Du solltest mehrere Fotos hochladen, die alle Aspekte deiner Unterkunft in möglichst ansprechender Form zeigen, aber trotzdem der Realität entsprechen. Im Kalender kannst du dann genau eintragen, an welchen Daten deine Unterkunft verfügbar ist. Diesen solltest du auch regelmäßig aktualisieren, damit du nicht ständig Anfragen für Zeiträume bekommst, in denen deine Unterkunft ohnehin nicht verfügbar ist.

Sobald deine Unterkunft gebucht wird oder du eine private Nachricht bekommst, informiert Airbnb dich per E-Mail und SMS. Du solltest die Buchung dann so schnell wie möglich bestätigen oder ablehnen bzw. auf die Nachricht antworten. Maximal hast du 24 Stunden Zeit. Wenn du innerhalb dieser Zeit nicht reagierst, wirst du von Airbnb abgemahnt. Passiert das öfter, erscheint deine Annonce in den Suchergebnissen nicht mehr sehr weit oben und es kann außerdem passieren, dass Airbnb dein Inserat vorübergehend sperrt. Außerdem sehen andere User auf deinem Profil deine durchschnittliche Antwortrate. Wenn diese sehr niedrig ist, verringerst du deine Chancen, dass potentielle Gäste dich anschreiben bzw. deine Unterkunft mieten wollen.

Fazit

Wenn man mal eine Auszeit von Mehrbettzimmern und dem Hostelleben braucht, ist Airbnb eine großartige Alternative. Oder aber auch die Portale WIMDU oder 9flats. Hier findet man oft schöne Privatzimmer in authentischen Wohngegenden, die deutlich günstiger sind als Hotels und Pensionen. Gerade wenn man beim Work & Travel mal länger an einem Ort bleiben möchte, kann man über die Plattform private Unterkünfte für einen längeren Zeitraum finden und dabei oft auch einen besseren Preis aushandeln. Sicherlich gibt es auch einige berechtigte Kritik an dem Unternehmen, doch wer ein Facebook-Profil besitzt, braucht sich über den fragwürdigen Datenschutz bei Airbnb nicht aufzuregen. Darüber hinaus bietet Airbnb eine wunderbare Möglichkeit, während des Work & Travel-Aufenthalts zusätzliches Geld zu verdienen, indem man die Wohnung oder das Zimmer in Deutschland über die Plattform vermietet.

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