Typisches kanadisches Essen
10 kanadische Gerichte, die du probieren musst
Wer an Kanada denkt, dem kommen als erstes der wahrscheinlich lange Winter, Eishockey, wilde Natur, Bären und Elche in den Sinn. Woran man sicher nicht denkt, ist eine weltberühmte Küche.
Kanada wird in dieser Hinsicht jedoch oft unterschätzt. Nicht nur in den Metropolen wie Toronto und Vancouver findet man eine große und sehr authentische Vielfalt internationaler Küchen, sondern das Land bietet auch seine ganz eigenen Spezialitäten.
Zugegeben, man muss ein wenig danach suchen, aber eine kulinarische Entdeckungsreise lohnt sich auf jeden Fall. Unsere kleine Liste hilft ein wenig bei der Orientierung – entdecke mit uns 10 kanadische Gerichte, die du unbedingt probieren musst.
Das typische kanadische Essen im Überblick:
Die Poutine
Wenn es ein Gericht gibt, das wirklich typisch kanadisch ist, dann ist es wohl die Poutine. Seinen Ursprung hat das deftige Gericht in Québec. Von dort hat es seinen Siegeszug im ganzen Land gestartet und ist jetzt das kanadische Fastfood der Wahl nach einer durchzechten Nacht – egal ob in Montreal, Toronto oder Vancouver. Gesund sieht definitiv anders aus. Die Poutine besteht aus einer großen Portion Pommes Frites, teilweise doppelt frittiert, getränkt in einer dunklen und mächtigen Bratensauce und abgerundet mit geriebenen Käsestücken. Wer durch Québec reist, kommt um die Poutine nicht herum. Aber auch so gehört das “Signature Dish” mindestens einmal zu jedem Kanada-Trip.
Chicken Wings
Auch wenn es sie in etlichen anderen Ländern gibt und sie vielleicht nicht urtypisch kanadisch sind, sind Chicken Wings ein fester Bestandteil der kanadischen Kultur. Sie sind der wahrscheinlich beliebteste Snack in den unzähligen Sports Bars des Landes. Ein Eishockeyspiel live im randvollen Pub, ein Pitcher Bier und dazu ein Teller Chicken Wings – das einmal mitzuerleben gehört genauso zu einer Kanada-Reise wie eine Portion Poutine. Die Kanadier haben das Marinieren des leckeren Fingerfoods perfektioniert – ob exotisch hawaiianisch, super-spicy oder ganz klassisch Barbeque – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Caeser
Was die Poutine als Gericht ist, ist der Caesar als Drink. Der typisch kanadische Cocktail, nicht süß sondern eher herzhaft, wurde 1969 von Restaurantmanager Walter Chell in Calgary erfunden. Von dort hat sich der Cocktail rasend schnell verbreitet und ist zum beliebtesten Drink des Landes aufgestiegen. Angeblich werden in Kanada jedes Jahr um die 350 Millionen rekordverdächtige Caesars serviert. Der Cocktail beinhaltet Wodka, Clamato Juice (eine Mischung aus Tomatensaft und Muschelbrühe), Worchester Sauce und Tabasco Sauce und wird mit viel Eis und etwas Sellerie serviert. Ein richtiger Caesar wird in einem Glas mit Salzrand serviert.
Pierogis
Die Pierogis haben ihren Ursprung in Ost-Europa, wurden aber schnell vor allem durch Einwanderer aus der Ukraine bekannt gemacht. Mittlerweile sind die Pierogis in Kanada wahrscheinlich weiter verbreitet als in ihrem eigentlichen Ursprungsland. Das einfache, aber reichhaltige Gericht findet sich auf den Speisekarten von Pubs und Bistros und in den Tiefkühlabteilungen sämtlicher Supermärkte. Die kleinen Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln,Käse oder Gemüse, gekocht und dampfend heiß serviert, sind dabei vor allem perfekt um den langen und kalten kanadischen Winter zu überstehen.
Tim Hortons Donuts
Tim Horton oder kurz Timmy’s, steht für Kanada wie das Ahornblatt auf der Nationalflagge. Die ursprünglich nur auf Kaffee und Donauts spezialisierte Kette hat seit den 90er Jahren auch ein komplettes Lunchangebot im Programm. Gegründet wurde das Unternehmen 1964 von einem Profi-Eishockeyspieler und hat McDonalds als größtes Franchise-Unternehmen in Kanada überholt. Die Kanadier sind stolz auf ihre ganz eigene Kaffee- und Donutkette. Egal ob morgens vor der Arbeit oder zum Lunchbreak, ohne einen Kaffee und einem Donut von Timmy’s geht es nicht. Kämpf dich durch die Warteschlangen zur Mittagszeit und probier eines der günstigen Lunch-Deals: Eine Suppe, ein Sandwich, Kaffee und ein Donut der Wahl für etwas über 5$.
Pancakes mit Ahornsirup
Pancakes gehören einfach zu einem typisch kanadischen Frühstück. Dick, luftig und gern in mehreren Schichten gestapelt, werden sie in allen möglichen Varianten serviert. Mit Nutella, Früchten, Sahne oder Eis. Das Original ist und bleibt jedoch die Variante mit ausschließlich Ahornsirup und ein wenig Butter. Oft wird das Ganze noch mit einer kleinen Portion gebratenem Speck verbunden. Laut dem einheimischen Urteil wird der beste Ahornsirup in Québec produziert. Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich mit der Creperie Catherine eines der besten Pancake Restaurants des Landes genau dort befindet. Wer es nicht mehr abwarten kann, findet hier ein leckeres Rezept für original kanadische Pancakes.
Beaver Tails
Keine Sorge, hier handelt es sich nicht etwa um zubereitete Teile des typisch kanadischen Nagers. Die Beaver Tails und die gleichnamige Kette haben ihren Ursprung in Ottawa. Die süße Kreuzung aus Donut und Waffel, die noch heute nach einem alten Familienrezept gebacken wird, wurde ursprünglich lediglich mit Zucker und Zimt bestreut. Heute gibt es die Beaver Tails in allen möglichen Varianten – mit Ahornbutter, Nutella oder Apfelmus. Noch populärer wurden die Beaver Tails als Bilder von Barack Obama beim Probieren der kanadischen Spezialität in Ottawa die Runde machten. Gerade im Winter erfreuen sich die rot-grünen Beaver Tails Verkaufsstände größter Beliebtheit.
Kraft Dinner
Sicher keine Spezialität und sicher auch nicht gesund. Trotzdem findet sich eine Packung Kraft Dinner, ein Makkaroni-Käse Fertiggericht mit reichlich Konservierungsstoffen, wahrscheinlich in jedem kanadischem Haushalt. Nicht selten wird das Gericht, das bereits 1937 auf den Markt kam, sogar als das wahre kanadische „National Dish“ bezeichnet. Der Konsum von „KD“ liegt in Kanada 50% über dem in den USA – und das bei einer vielfach kleineren Bevölkerung. Das Kraft Dinner ist soweit verbreitet, dass man davon ausgehen kann, dass wahrscheinlich jeder Kanadier das gelbe Fertiggericht schon einmal probiert hat.
Lokale Biere
Wie man sieht, ist kanadisches Essen ziemlich mächtig und reichhaltig. Was gibt es besseres, als das Ganze herunterzuspülen mit einem kühlen Bier. Neben den großen Marken finden sich fast überall in Kanada kleine, lokale Brauereien mit ganz eigenen Bierkreationen. Die Toronto Mill Street Brewery bietet zum Beispiel mehr als ein Dutzend Biere im eigenen Downtown Pub an und die Hoyne Brewery in Victoria mit ihrem Dark Matter das wahrscheinlich beste Dunkelbier im ganzen Land. In den meisten Brauereien Kanadas wird Bier direkt ausgeschenkt und kann vorab in kleinen Mengen probiert werden. Wer etwas nach seinem Geschmack gefunden hat, kann es sich danach in einem so genannten Growler, einer großen 2 Liter Flasche mit Schraubverschluss, abfüllen lassen und mit nach Hause nehmen.
Nanaimo Bar
Und noch eine typisch kanadische Süßigkeit. Das quadratische Stück Glück ist nach der Stadt an der Ostküste Vancouer Islands benannt und besteht aus insgesamt drei gehaltvollen Schichten – einem Schokoladenkeksboden, einer Schicht Vanille- oder Buttercreme und einer Oberschicht aus geschmolzener und wieder hart gewordener Schokolade. Das Ganze wird nicht etwa gebacken sondern erhält durch die Kühlung seine feste Konsistenz.