Work & Traveller in Australien sind oft knapp bei Kasse. Schließlich macht das Herumreisen in diesem wunderschönen, endlos weiten Land so viel mehr Spaß, als bei 35 Grad im Schatten auf einer Bananenplantage zu schuften. Backpackern kommt daher jede Gelegenheit recht, Geld zu sparen. Beim Trampen kann man sogar ziemlich viel Geld sparen, denn die Entfernungen auf dem fünften Kontinent sind groß. Da fallen normalerweise hohe Summen für den Transport an. Trampen erscheint dann als perfekte Möglichkeit, Geld zu sparen und nebenbei auch noch Einheimische zu treffen und ein echtes Abenteuer zu erleben. Doch ist Trampen in diesem riesigen, dünnbesiedelten Land auch sicher? Was muss man beim Trampen in Australien beachten und welche Tipps gibt es, um möglichst sicher in Australien per Anhalter zu fahren?
Themen dieser Seite:
- Was spricht für das Trampen?
- Was spricht gegen das Trampen?
- Trampen in Australien – Bedingungen
- Trampen in Australien – Regionen
- Fazit: Ist das Trampen sicher?
- 5 Tipps, wie du sicher in Australien trampst
- Work & Travel Programmtipps für Australien
Was spricht für das Trampen?
Die Möglichkeit, beim Trampen Geld zu sparen, ist nur ein Vorteil. Viel wichtiger ist eigentlich noch: Du reist gemeinsam mit Einheimischen und kommst mit Menschen ins Gespräch, die du sonst nie kennengelernt hättest. Menschen, die Tramper mitnehmen, sind meist sehr aufgeschlossene Leute, die Lust auf ein Gespräch und Interesse gegenüber Fremden haben. Das ist ein perfekte Gelegenheit, mehr über die Aussies, ihren way of life und ihre Kultur zu erfahren. Außerdem trainierst du mal wieder so richtig dein Englisch und bekommst im besten Fall auch noch Insider-Tipps für das Leben, Reisen und Arbeiten in diesem großartigen Land. Bei den riesigen Distanzen in Down Under bleibt viel Zeit für Austausch, sodass man mitunter sogar über die Fahrt hinaus in Kontakt bleibt und sich später noch mal wiedersieht. Viele Australier sind sehr offen und gastfreundlich gegenüber Touristen. So ist es sicher nicht ungewöhnlich, dass du gleich noch eine Übernachtungsmöglichkeit angeboten bekommst. Ein weiterer Grund, der für das Trampen spricht: Es ist ein echtes Abenteuer. Du weißt nie genau, wie weit du es heute schaffen wirst, wen du triffst und was für unerwartete Dinge geschehen. Für viele Backpacker ist das reizvoller, als sich einfach ein Busticket zu kaufen.
Was spricht gegen das Trampen?
Auch wenn das vielleicht erstmal alles fantastisch klingt, solltest du dir immer auch der Risiken bewusst sein, die mit dem Trampen verbunden sind. Ein gewisses Risiko gibt es beim Trampen in jedem Land, auch in Australien. Down Under ist zwar ein vergleichsweise sicheres Land für Tramper, doch auch dort gibt es Menschen, mit denen du lieber nicht allein durch eine menschenleere Gegend fährst. Das ist auch genau das Problem beim Trampen in Australien: Die Distanzen sind riesig und du fährst teilweise durch extrem einsame, dünnbesiedelte Gebiete. Du solltest daher beim Trampen in Australien besonders vorsichtig sein, zu wem du ins Auto steigst. Viele Einheimische werden dir aufgrund der große Distanzen vom Trampen in Australien abraten.
Ein Grund, der viele Backpacker vom Trampen in Australien abhält, ist außerdem der Horrorfilm „Wolfes Creek“, der auf dem fünften Kontinent vor allem unter Backpackern Kultstatus hat. Der Film, der zumindest teilweise auf wahren Begebenheiten beruhen soll, handelt von einem australischen Sadisten, der Backpacker im Outback foltert und tötet. Allerdings waren die Backpacker nicht per Anhalter unterwegs, sondern mit dem eigenen Auto und wurden in eine Falle gelockt. Trotzdem ist es nicht empfehlenswert, den Film zu schauen, wenn man später noch mal in das Auto eines Fremden steigen möchte.
Abgesehen davon besteht beim Trampen in Australien auch die Gefahr, dass du in einer einsamen Gegend strandest und von dort einfach nicht mehr weiter kommst, weil es nur wenig Verkehr gibt und niemand dich mitnehmen möchte.
Trampen ist dir zu unsicher? Dann schau doch mal hier vorbei:
Trampen in Australien – Bedingungen
Von den großen Entfernungen abgesehen, sind die Bedingungen für Tramper in Australien nicht unbedingt schlecht. Zwar hat Hitchhiking in dem sechstgrößten Land der Welt aufgrund verschiedener Kampagnen der Regierung in den vergangenen Jahren nicht gerade einen guten Ruf, aber viele Australier sind so aufgeschlossen und neugierig, dass sie trotzdem Tramper mitnehmen. So manch einer freut sich auch einfach über etwas Abwechslung auf den ewig langen Strecken in Down Under.
Auf den Landstraßen außerhalb der großen Städte gibt es zudem aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens gute Haltemöglichkeiten für Fahrzeuge. Durch die geraden, langen Straßen in der flachen Landschaft werden Tramper außerdem frühzeitig gesehen, sodass Fahrer genug Zeit haben, sich eine Haltemöglichkeit zu überlegen. Beachten musst du jedoch, dass es in Australien verboten ist, Autos an Stellen zum Stoppen zu animieren, wo das nicht erlaubt ist. Fahrzeuge dürfen an folgenden Orten nicht halten:
- An Kreuzungen
- Auf Brücken
- 30 m vor oder hinter Brücken und Kreuzungen
Wichtig: Im Bundesstaat Queensland ist das Trampen seit einiger Zeit komplett verboten!
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Trampen in Australien – Regionen
Ob das Trampen in Australien ratsam ist oder nicht hängt auch davon ab, wo genau man sich gerade befindet. Wo man in Down Under per Anhalter fahren kann und wo man lieber andere Alternativen wählen sollte, erfährst du hier.
Trampen im Outback
Trampen im australischen Outback ist eine Sache, von der wir nur abraten können. Nirgends ist das Land einsamer und menschenleerer als im Outback. Das ist nicht nur gefährlich, wenn du dort an die falsche Person gerätst, es ist auch absolut schwerfällig, im Outback zu trampen. Manche Gegenden sind so verlassen, das vielleicht gerade mal ein Auto pro Stunde vorbeikommt – wenn nicht noch weniger. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dich ausgerechnet dieses Fahrzeug mitnimmt? Wenn im Schnitt eins von zehn Fahrzeugen für Tramper hält – was schon eine sehr optimistische Einschätzung ist – wie lange wirst du dann wohl auf einen Lift im Outback warten?
Selbst wenn du alle Zeit der Welt hast und besonders langsam reisen möchtest – dabei wird wirklich jedem noch so überzeugten Tramper schnell die Lust vergehen. Dazu kommt, dass vor allem im australischen Sommer Extremtemperaturen und Dürre im Outback herrschen, sodass du auch noch eine Dehydration und einen Hitzeschlag riskierst. Das kann sogar lebensgefährlich sein, wenn stundenlang keine Hilfe kommt.
Trampen in den anderen Regionen
Trampen ist in Australien bis auf Queensland in allen Bundesstaaten erlaubt. Aus den oben genannten Gründen sollest du aber auf jeden Fall auf das Trampen im australischen Outback verzichten. Auch Western Australia und Northern Territory sind sehr dünnbesiedelte Bundesstaaten, in denen das Trampen nicht unbedingt zu empfehlen ist. Nicht nur wegen der damit verbundenen Gefahr, sondern einfach auch, da man nur sehr schleppend vorankommt. Im Nothern Territory ist Autofahren außerdem während der Regenzeit sehr gefährlich, da viele Straßen komplett überschwemmt und manche Gebiete von heftigen Wirbelstürmen heimgesucht werden.
Am besten eignen sich für das Trampen in Australien die Bundesstaaten New South Wales, Victoria sowie die dichter besiedelten Teile South Australias und Western Australias.
Fazit: Ist das Trampen sicher?
Hier kann es keine allgemeingültige Antwort geben. Was im Leben ist schon sicher? Trampen ganz sicher nicht, weder in Australien noch in irgendeinem anderen Land. Allerdings gibt es Länder, die in Bezug auf das Trampen sicherer sind als andere. Australien liegt dabei im Mittelfeld.
Für Australien spricht, dass es ein sehr wohlhabendes Land mit einer vergleichsweise niedrigen Kriminalitätsrate ist. Die Gefahr, beim Trampen ausgeraubt zu werden, ist also deutlich geringer als in so manchen anderen Ländern.
Gegen Australien spricht, dass es ein extrem großes Land mit teilweise unüberschaubaren Distanzen und geringem Verkehrsaufkommen ist. Wenn du hier an den oder die Falsche gerätst, bist du wirklich in Gefahr. Außerdem kann es auch mal passieren, dass du in menschenleeren Gebieten rausgelassen wirst und Ewigkeiten auf die nächste Mitfahrgelegenheit warten musst. Nicht vergessen sollte man, dass du dann auch noch mit anderen nicht-menschlichen Gefahren konfrontiert wirst, nämlich zum Teil erbarmungsloser Hitze und giftigen oder gefährlichen Tieren.
Letztendlich solltest du beim Trampen in Down Under auf jeden Fall auf dein Bauchgefühl hören. Ist das wirklich das Richtige für dich? Willst du es unbedingt ausprobieren? Treibt dich die Abenteuerlust und nicht die Gier, unbedingt Geld sparen zu wollen? Dann solltest du es auf jeden Fall mal ausprobieren und dabei die folgenden Tipps beachten.
5 Tipps, wie du sicher in Australien trampst
1. Fahrer direkt ansprechen
Das ist der wichtigste Tipp, wenn du so sicher wie möglich trampen möchtest: Sprich Leute direkt an und frage nach einer Mitfahrgelegenheit. Das geht natürlich nicht, wenn du mit ausgestrecktem Daumen an einem Highway stehst. Deshalb suchst du am besten Tankstellen und Raststätten auf, wo du potentielle Fahrer direkt ansprechen kannst. Dann kannst du auch schon eine kleine Vorauswahl treffen, bei wem du überhaupt mitfahren möchtest. Auch ein Blick auf das Fahrzeug kann nicht schaden. Hat das Auto den TÜV schon mal in diesem Jahrtausend gesehen? Macht es einen fahrtauglichen Eindruck? Wenn du jemanden nach einer Mitfahrgelegenheit fragst, entsteht automatisch ein Gespräch. Das ist dann der Moment, indem du dir ein Bild von deinem potentiellen Fahrer machen solltest. Wirkt er oder sie sympathisch? Macht die Person einen vernünftigen Eindruck und traust du ihr einen guten Fahrstil zu? In wenigen Sekunden musst du entscheiden, ob du ins Auto steigen willst. Verlasse dich dabei auf dein Bauchgefühl und steige niemals mit einem mulmigen Gefühl ein! Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass du bei den großen Distanzen in Australien eventuell viel Zeit auf engstem Raum mit deinem Fahrer verbringen wirst. Da sollte eine gewisse Grundsympathie vorhanden sein!
2. Personen informieren
Du solltest auf jeden Fall eine oder mehrere Personen über dein Vorhaben informieren. Das können Freunde in der Heimat sein oder auch Freunde vor Ort. Besser sind Bekanntschaften in Australien, denn die können im Notfall schneller reagieren. Unterwegs solltest du die Leute dann regelmäßig per SMS, Whatsapp oder Anruf über deinen Aufenthaltsort und deine Pläne informieren. Achte darauf, dass du regelmäßig daran denkst, denn sonst machen sich die anderen schnell Sorgen.
3. Nummernschild notieren
Eine weitere wichtige Vorsichtsmaßnahme beim Trampen ist auf jeden Fall, sich das Nummernschild zu merken oder zu notieren. Da das Notieren nicht immer so einfach ist, überlegst du dir am besten vorab eine Methode, mit der du dir schnell Buchstaben- und Zahlenkombinationen merken kannst. In einem Notfall kannst du dann immerhin noch das Nummernschild an Freunde senden oder zumindest dem Fahrer damit drohen. Wenn der von vornherein weiß, dass du dir das Kennzeichen gemerkt hast, kommt er wahrscheinlich gar nicht erst auf „dumme Ideen“. Du kannst das Kennzeichen natürlich auch immer an deine Kontaktperson schicken, sobald du in das Fahrzeug eingestiegen bist – und zwar so, dass der Fahrer es sieht. Jedoch solltest du auch bedenken, dass es vielleicht nicht gerade nett bei deinem Fahrer ankommt, wenn du ihm von Anfang an Misstrauen entgegenbringst.
4. Zu zweit trampen
Gemeinsam mit einer weiteren Person zu trampen, ist eine weitere sehr effektive Sicherheitsmaßnahme, die dein Risiko deutlich senkt. Vor allem Frauen sollten niemals allein per Anhalter fahren, da sie leider sehr viel mehr gefährdet sind als Männer. Natürlich macht eine Hitchhiking-Reise zu zweit auch viel mehr Spaß, da ihr die mitunter langen Wartezeiten auf das nächste Auto gemeinsam überbrücken könnt und eure Erlebnisse und Erfahrungen teilt. Zu dritt oder gar mit noch mehr Personen solltest du jedoch nicht trampen, da es dann zu schwer wird, einen Fahrer zu finden.
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5. Auf das Bauchgefühl hören
Ganz wichtig beim Trampen ist, auf das Bauchgefühl bzw. die eigene Intuition zu vertrauen. Das ist manchmal gar nicht so leicht und du solltest in der Lage dazu sein, deiner inneren Stimme zu vertrauen. Wenn du dich in einem Auto unwohl fühlst, musst du eine Gelegenheit finden, um baldmöglichst und auf sichere Art auszusteigen. Am besten verwickelst du den Fahrer schon vor der Fahrt in ein Gespräch, um dir ein Bild und notfalls auch einen Rückzieher zu machen. Prinzipiell solltest du sowieso nur trampen, wenn du ein gutes Gefühl und keine Angst dabei hast. Per Anhalter zu fahren, nur weil du unbedingt Geld sparen möchtest, ist sicher keine gute Idee.
Du solltest immer bedenken, dass auch deine Fahrer ein Risiko eingehen. Schließlich wissen sie nicht wer du bist und was dein Intentionen sind. Auch Tramper könnten Autofahrer unterwegs ausrauben und vielleicht sogar mit dem Auto verschwinden. Die Fahrer sind sogar eher im Nachteil, weil sie sich auf das Fahren konzentrieren müssen und oft allein sind. Es ist also nur fair, wenn du deinen Fahrern genauso viel Vertrauen entgegenbringst und ihnen nicht die schlimmsten Absichten unterstellst.
Tipp: Wenn du dich beim Trampen in Australien nicht sicher genug fühlst, aber auch nicht mit Bus oder Bahn reisen willst, gibt es weitere Möglichkeiten. Du kannst dir auch eine offizielle Mitfahrgelegenheit über spezielle Websites oder über das Schwarze Brett in den Hostels suchen. In den Hostels findest du Mitfahrgelegenheiten bei anderen Backpackern. Wenn du lieber mit Einheimischen reisen möchtest, solltest du auf Webseiten wie zum Beispiel >>Coseats.com<< suchen. Der Unterschied ist, dass Einheimische meist direkt von A nach B fahren, während Backpacker unterwegs Pausen machen und sich die Umgebung anschauen. Bei dieser Variante beteiligst du dich zwar an den Spritkosten, es ist dafür aber etwas sicherer.
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