Schule aus, Neuseeland ruft!

Nach der Schule ging es für Philip Raillon spontan zum Work & Travel nach Neuseeland. Insgesamt hat er sich dort 5 Monate aufgehalten und hat seine Erfahrungen in einem Buch festgehalten. Im work&travel/magazin hat er uns einige Fragen über seinen Neuseeland-Tripp beantwortet. Unserer Redakteurin Maike erzählt er außerdem, welche Erfahrungen er mit der Jobsuche vor Ort gemacht hat und wie er auf die Idee mit seinem Buch gekommen ist.

Ein spontaner Aufbruch nach Neuseeland – was sagt das Umfeld?

w&t/magazin: Wie kamst du auf die Idee nach Neuseeland zu gehen und wie lange warst du dort?

philip: Ich wollte nach meinem Abitur eigentlich flott anfangen zu studieren und nur eine ein- oder zweimonatige Reise machen – vielleicht Asien, vielleicht Australien. Glücklicherweise – wie sich später herausstellte – fragte mich meine damalige Freundin, ob ich nicht mit ihr Work & Travel in Neuseeland machen wolle. Ich habe spontan zu gesagt und leider meinen Studienbeginn um ein Semester nach hinten verschoben. Leider, weil es nur ein Semester war. So war ich „nur“ knapp fünf Monate in Neuseeland. Das waren mindestens fünf zu wenig.

w&t/magazin: Was haben deine Eltern und Freunde zu deinen Reiseplanungen gesagt?

philip: Die Reaktionen waren unterschiedlich. Viele Freunde waren überrascht, weil sie mich so nicht eingeschätzt hätten und sie selbst sofort mit Ausbildung oder Studium beginnen wollten. Meine Eltern haben mich eigentlich immer unterstützt. Natürlich habe auch ich mir meine Gedanken gemacht. Wird sich mein Freundeskreis halten? Wie macht sich eine solche Auszeit im Lebenslauf? Letztlich waren diese Sorgen alle unbegründet. Kaum zurück, war wieder alles wie vorher – nur ich hatte unendlich viel dazu gelernt.

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© Raillon – PRaiMe Photography

Jobsuche in Neuseeland – wie einfach ist das wirklich?

w&t/magazin: Wo hast du in Neuseeland überall gearbeitet? Welchen Job würdest du nicht noch einmal machen?

philip: Wirklich gearbeitet, um Geld zu verdienen, habe ich nur auf einem Weinberg für zwei Monate. Auch ich hatte die Vorstellung, dass man viele kleine Jobs hat und mal hier, mal dort für einige Tage Geld verdient. Das ist normalerweise nicht so. Wenn man mit der Erntezeit reist, kann man schon mehrere Jobs haben, aber die meisten Farmen, Weinberge oder Plantagen nehmen immer nur Arbeitskräfte für mehrere Wochen. Meine Zeit auf dem Weinberg war hart, aber eine echte Erfahrung.

w&t/magazin: War es schwer einen Job zu finden und was würdest du jedem angehenden Work & Traveller raten? Was sollte man bei Vorstellungsgesprächen in Neuseeland beachten?

philip: Es hat schon ein wenig gedauert, bis ich etwas gefunden hatte. Meine Freundin hatte da zunächst weniger Probleme. Mein Weinbergjob kam letztlich, als ich am wenigsten damit gerechnet hatte – eigentlich auch mehr durch einen Zufall, weil wir bei einer Agentur angefragt hatten, die wenige Stunden vorher das einzige Jobangebot zu dieser Zeit hereinbekommen hatte.

Mein Tipp für die Jobsuche: Nicht aufgeben, immer weiter suchen und anfragen und vor allem: Auf die Ratschläge von Einheimischen und anderen Reisenden zuhören!

Vorstellungsgespräche gibt es in diesem Sinne in Neuseeland gar nicht. Die meisten Work & Traveller machen harte Knochenjobs, für die sich die Kiwis zu schade sind. Das gehörte zumindest für mich auch dazu. Wenn ich im Büro arbeiten möchte, brauche ich nicht an das andere Ende der Welt fliegen. Aber aufgepasst: Das bedeutet auch, dass man am Ende der Nahrungskette steht – und viele Chefs lassen einen das auch spüren.

w&t/magazin: Was waren die drei schönsten Erfahrungen, die du auf deiner Reise gemacht hast?

philip: Oh, das ist eine wirklich ganz schwere Frage. Die ganze Reise war so toll, einmalig und vielseitig, dass es schwer ist, etwas hervorzuheben. Toll waren sicherlich die vielen Abende mit Freunden und Arbeitskollegen vom Weinberg und die Wanderungen mit anderen Reisenden, die wir unterwegs kennengelernt haben. Eine schöne Zeit hatte ich auch auf der Schafsfarm, wo wir während unserer Zeit auf dem Weinberg einen Raum gemietet hatten.

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© Raillon – PRaiMe Photography

Vom freien Journalist zum Buchautor

w&t/magazin: Wie kamst du auf die Idee, deine Reiseerinnerungen in ein Buch zu packen und wem würdest du es empfehlen?

philip: Mir wurde das Buchprojekt von meinem jetzigen Verlag, 360 Grad Medien, angeboten. Ich hatte vorher schon fast drei Jahre als freier Journalist gearbeitet und so schon ein wenig Erfahrung gesammelt. Ob man wirklich ein Buch veröffentlichen muss, weiß ich gar nicht. Es hat sicherlich viel Spaß gemacht, war allerdings unterwegs und auch zurück zu Hause eine Menge Arbeit.

“Was ich aber in jedem Fall jedem Reisenden empfehlen kann: Führt Tagebuch! Man wundert sich, wie viele Erlebnisse – vor allem die kleinen Einzelheiten – schnell wieder in  Vergessenheit geraten.”

w&t/magazin: Wir danken dir für dieses Gespräch und können jedem zukünftigen Neuseeland Backpacker, das Buch von Philip nur empfehlen!

philip: Ich danke ebenfalls und freue mich, dass euch mein Buch so gut gefällt.

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