Finanzierung im Ausland

Tipps zur Finanzorganisation beim Auslandsaufenthalt

Das studieren an Universitäten in der Fremde oder im Rahmen von Gelegenheitsjobs auf eigene Faust fremde Länder kennenlernen, die einen begeistern, lockt immer mehr junge Leute. Die Organisation der Finanzen erscheint dabei oft zweitrangig, in Krisensituationen ist sie allerdings Gold wert. Was kann getan werden, um seine Finanzen im Ausland sinnvoll und sicher zu verwalten? Was muss beachtet werden?

Wichtige Grundlagen

Es kommt darauf an, zu welchem Zweck sich jemand im Ausland aufhält. Wer an einer ausländischen Hochschule studiert, hat es dabei meist etwas leichter. Studenten erhalten vorab zuverlässige Informationen und vor Ort durch ihren Studentenstatus leichter Girokonten, welche im Regelfall kostenlos sind und mit dem Erhalt einer Kreditkarte gekoppelt sind. In vielen Ländern der Welt ist es bei längeren Aufenthalten, die nicht nur dem Herumreisen dienen, nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, Konten und Kreditkarten zu besitzen. Das gilt auch in Bezug auf Work and Travel.

Kontoeröffnung und mobiles Banking

Es ist sowohl als Student wie als Worker and Traveller sinnvoll, ein Konto im Ausland zu eröffnen.

  • Zahlungen von Verwandten oder Freunden aus Deutschland,
  • Mietzahlungen vor Ort oder
  • Lohnzahlungen

können so einfach gehandhabt werden. Bei der Planung des Aufenthalts kann man schon in Deutschland Banken und Zahlungsmodalitäten im Zielland überprüfen. Dabei sollte geklärt werden, ob und inwieweit das Online-Banking bei der jeweiligen Bank möglich ist. Schon in Deutschland sollten sich junge Leute, die am Auslandsaufenthalt interessiert sind, mit dem Online-Banking vertraut machen. Ist es möglich, über

  • Tablet
  • Smartphone
  • Laptop
  • Desktop-PC

problemlos Überweisungen zu tätigen, seine gesamten Kontobewegungen zu kontrollieren oder den Service abzurufen? Welche Gebühren fallen dabei an? Ist es möglich, für den traurigen Fall von schwerer Krankheit oder Tod im Ausland einen Verwandten oder einen Bekannten mit einer Vollmacht über das Konto auszustatten?

Zudem muss oft (etwa für die Einschreibung an Universitäten, das Anmieten einer Wohnung oder die Beantragung von Visa) eine finanzielle Sicherheit nachgewiesen werden.

VORSICHT: Vielfach schicken Kreditvermittler gegen hohe Gebühren ungültige Dokumente zur Eröffnung von Konten an ausländischen Banken zu. Es gilt: In Deutschland informieren, doch erst vor Ort unterschreiben.

Aktuell im Kommen sind Softwarelösungen, die helfen, den Überblick über die eigenen Finanzen (auch unterwegs) zu behalten. Zwar bieten auch schon viele Banken Lösungen für unterwegs an (bei der Sparkasse oder Postbank ist Onlinebanking mittlerweile per App möglich), wer mit einem Programm Zugriff auf seine kompletten Finanzen nehmen will, muss jedoch zu einem Drittanbieter greifen.

Dafür bieten sich z.B. Programme wie Quicken  (bzw. Quicken Mobile) vom Anbieter Haufe-Lexware an. Solche Programme können häufig mit den genannten mobilen Endgeräten über speziell entwickelte Apps gesteuert werden. Dies kann für Studenten oder Work and Travel-Arbeiter, die häufig im Ausland herumreisen, sinnvoll sein. Sie können so ihre Kreditkarten- und Kontobewegungen einsehen oder sonstige Einnahmen und Ausgaben kontrollieren.

Besonderen Fokus sollte man auf die Sicherheit ihrer Konten im Ausland richten. Wie handhabt das entsprechende Institut beispielsweise den Umgang mit persönlichen Identifikationsnummern (PINs), die für gewöhnlich den Zugang zum Konto ermöglichen? Geben sie für Aktivitäten mit dem Konto Transaktionsnummern (TANs) heraus? Gibt es iTANs oder mTANs oder ähnliches?

SEPA-Umstellung

Zumindest in insgesamt 33 europäischen Staaten wird ab dem 1. Januar 2014 der Zahlungsverkehr vereinheitlicht. Schon jetzt sollten Studenten oder Work and Travel-Interessierte sich damit vertraut machen. Auf ihren Kontoauszügen finden sie neben den deutschen Kontonummern und Bankleitzahlen (BLZ), die mit der Umstellung abgeschafft werden, einen international gültigen Code. Es handelt sich um die International Bank Account Number, kurz IBAN (Details dazu hier). In dieser Chiffre sind Kontonummer und BLZ sowie weitere Angaben zusammengefasst. Übergangsweise wird bis 2016 noch der Bank Identifier Code BIC eingesetzt, der zur Identifikation der Bank dient. In den 33 Ländern, die nicht alle zur EU gehören (zum Beispiel Schweiz, Bulgarien), werden Kunden nun vor einem Einzug von ihrem Konto (SEPA Core Direct Debit) stets benachrichtigt. Sie erhalten von der Bank, die die Abbuchung durchführt, die sogenannte Pre-Notification. In dieser sind neben dem Fälligkeitstag der Buchung und dem Betrag die Gläubiger-ID sowie die Mandatsreferenznummer enthalten.

Fazit

Ein Aufenthalt im Ausland erfordert auch hinsichtlich der Finanzverwaltung umfangreiche Vorbereitung. Hierbei sollten an Auslandsstudium oder Work and Travel-Aufenthalten Interessierte sich unbedingt eine international gültige Kreditkarte, wenn irgend möglich ein Konto einer renommierten Bank und gegebenenfalls ein Finanzprogramm, welches mobil steuerbar ist, als Unterstützung besorgen. Die wichtige Rolle des Geldes sollte keinesfalls unterschätzt werden, ganz gleich, ob es sich um Einnahmen aus Zahlungen aus Deutschland oder Löhnen oder Ausgaben für Mieten, Reisen oder Einkäufe handelt.

(Bildquelle: © yuliang11 / crestock.de)

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