Erfahrungsbericht aus Thailand & Vietnam: Homestay

Urlaub in der Familie: Mein erlebnisreicher Homestay in Südostasien

von Antonia

Meine Reise durch Südostasien sollte mich mit der authentischen Kultur der Region bekannt machen: Ein Homestay in Thailand und Vietnam war der beste Weg dazu.

Ein Homestay in Südostasien ist eine tolle Möglichkeit, um die regionale Kultur kennenzulernen, wie ich finde, sehr viel besser, als wenn man in einem der günstigen Hostels absteigt und sich dort dann nur mit anderen Reisenden unterhält. Wer bei einer Familie wohnt, erfährt mehr über die Lebensweise der Menschen und kann einen Einblick darin erhalten, was die Leute wirklich denken.

Von meinen früheren Reisen etwas unzufrieden zurückgekehrt, hatte ich mich vor einiger Zeit darüber informiert, wie man Familien findet, die einem Schlafplätze anbieten. Im Internet habe ich dann auch entsprechende Angebote gefunden. Über verschiedene Netzwerke bieten einige Familien Zimmer und Verpflegung ganz klassisch gegen Geld an. Andere wiederum freuen sich darüber, wenn man im Haushalt mithilft. Einen kleinen Obolus muss man zwar meist auch dann entrichten, aber das absolut fair. Praktisch an dieser vermittelten Form des Homestays ist, dass Anbieter und Suchende direkt zusammengebracht werden und man einen schönen Überblick über die verschiedenen Offerten hat. Deshalb hatte ich mich auch dazu entschlossen, mit Hilfe der Internetnetzwerke und -organisationen nach einer Unterkunft zu suchen.

Meine Zeit in Chiang Rai

Meine Entscheidung fiel zunächst auf Thailand. Zwar ein sehr badebegeistertes Gemüt entschloss ich mich für den waldreichen Norden. In Chiang Rai fand ich meine erste Bleibe, bei einer sehr netten Familie mit zwei Töchtern und drei Söhnen. Sie wohnten mitten im Zentrum in einem quadratisch um einen Innenhof angeordneten Haus. Nur ein paar Stunden mit dem Auto entfernt liegt das Goldene Dreieck, das historisch für Drogenschmuggel und phänomenale Aussichten bekannte Grenzgebiet zwischen Thailand, Myanmar und Laos. Bei einer Wanderung zum auf einer Bergkuppe gelegenen Dreiländereck genießt man eine erfrischende Luft und einen traumhaften Blick auf den Mekong. Die Tour habe ich mit meiner Gastfamilie mehrmals zum Wandern unternommen und war stets aufs Neue begeistert.

In der Gastfamilie war das Leben ausgesprochen interessant: Ich habe viel Zeit damit verbracht, mit den Familienmitgliedern zu reden. Vor allem am Abend hat man sich immer im Wohnraum getroffen, gemeinsam gegessen und gesprochen. Manchmal wurde ich ins Kochen eingebunden. Ich war neugierig, wie man die köstlichen asiatischen Gerichte zubereitet. Seitdem ich zurück in Deutschland bin, kann ich mich kaum zurückhalten, leckere Speisen wie grünes Curry für meine Liebsten oder für mich alleine zu kochen. Ein weiterer Vorteil an einem Homestay sind die Ausflüge mit der Familie. Unter der Woche haben mich meist die Kinder zu interessanten Orten in Chiang Rai genommen und am Wochenende ging es im gesamten Familienverband im Auto zu spektakulären Attraktionen in der Umgebung. Einmal „mussten” wir auch nach Laos: Mein Visum lief aus. Am Flughafen hatte man mir nur 30 Tage gewährt, sodass ich erst einmal ausreisen musste, um an der thailändischen Botschaft in Vientiane ein neues Visum zu beantragen. Die Prozedur geht recht schnell und man kann die Gelegenheit nutzen, um sich das Nachbarland anzusehen.

Drei Wochen Familienleben in Vietnam

Nach meinen insgesamt vier Monaten im Norden Thailands ging die Reise weiter zu einer kleinen Familie auf der Insel Cat Ba in Nordvietnam. Das Visum galt nur einen Monat und war mit 50 Euro, auf der Botschaft in Bangkok gekauft, verhältnismäßig teuer. Die Erfahrung war es allemal wert. Die Lebensweise war sehr bodenständig und ich konnte mir ein noch besseres Bild von der Kultur Südostasiens machen. Längere Touren habe ich meist selbst organisiert, während ich auf der Insel oft mit dem Motorrad umhergefahren wurde. Die Bootsreise durch den Halong Bay, eine Anordnung von schroffen Kreidefelsen und Unterwasserhöhlen, war eines der absoluten Highlights meines kurzen Aufenthalts. Nach nur drei Wochen ging es nach Hanoi – ein bisschen Sightseeing und Übernachtung im Hostel – bevor mich ein Flieger zurück ins bitterkalte Europa brachte.

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