Neuseeland | Reisen mit Freunden


von Clemens

Clemens aus Münster hat zusammen mit seinen Freunden einen Work and Travel-Trip nach Neuseeland und Australien geplant. Über die Vorbereitungen und den Australien-Teil der Reise kannst du hier mehr erfahren. Auf dieser Seite berichtet Clemens über seine Erfahrungen in Neuseeland.

“Überall nur Schafe!” und planlos im Supermarkt

Unser Flug führte uns über Singapur zunächst nach Sydney. Wir waren jetzt ungefähr 20 Stunden unterwegs gewesen, und der Nacht über den halben Planeten gefolgt. Aber nun durften wir in einer Wartehalle des Flughafens einen wunderschönen Sonnenaufgang über der Skyline von Sydney erleben, der uns einen Ausblick eine andere Welt gab, die uns in 2 Monaten erwartete. Denn vorerst wartete noch ein Flug auf uns, nach Christchurch in Neuseeland. Das erste, was ich von Neuseeland sah, waren Berge, Wälder und als wir uns dem Landeanflug näherten – wie sollte es anders sein: Schafe!

Angekommen in Neuseeland

Nach der üblichen Abwicklung von Passkontrolle etc. standen wir dann endlich draußen vorm Flughafen, wo uns sonniges, aber mäßig warmes Wetter erwartete. “Angekommen… und jetzt?”. Das war ein ziemlich komisches Gefühl, da zu sein, und zunächst keine Idee zu haben, was jetzt geschehen sollte. Also machten wir uns per Shuttlebus auf den Weg in die Stadt, um eine Unterkunft zu suchen und uns ein bisschen umzusehen. Ein paar Tage später waren wir mit einem lila-grünen Van unterwegs in die Berge, den wir wegen der Nebensaison zu einem super Preis gemietet hatten. Wir konnten darin schlafen und kochen, und zahlten fast den halben Preis eines Vierbettzimmers im Backpacker-Hostel. Allerdings war das Autofahren noch abenteuerlicher als erwartet.

Die erste Autofahrt

Die erste Fahrt war der Hammer. Vom Parkplatz rechts herum auf die linke Fahrbahn einer Hauptstraße, bei der wir einem von links kommenden Auto die Vorfahrt nahmen, dann direkt in einen Kreisverkehr – natürlich links herum – und beim Versuch zu blinken ging der Scheibenwischer an, was uns noch mehr in Panik versetzte. Nachdem wir uns auf einem graden Stück ein wenig beruhigt hatten wollten wir erst mal einkaufen gehen. Auch das gestaltete sich als wahre Herausforderung. Natürlich musste es direkt eine 45° -schräge Rampe hoch auf einen Dachparkplatz gehen. Im Supermarkt irrten wir leicht planlos umher. Es gab viele Fertiggerichte und das Bier war viel zu teuer. Als wir wieder fuhren, kratzten wir beim abbiegen fast einen Metallpfosten, den wir in der Aufregung übersehen hatten – ungefähr zwei Zentimeter weiter, und wir hätten das Gerät voll in unserer Seitentür sitzen gehabt. Doch jetzt konnte unser Roadtrip endlich losgehen!

Kreuz und quer durch “Kiwi-Land”

Wir erforschten zunächst die Südinsel Neuseelands, die von schneebehangenen Bergen dominiert wird. Nach einem Monat des Reisens hatten wir uns ziemlich gut eingespielt- und schon eine Menge erlebt. Wir waren viel mit unserem Mietwagen unterwegs, da so das Schlafen trotz der Campingplatzkosten meist billiger war als ein in einem Backpackerhostel. Nur wurde es im Süden teils etwas ungemütlich, da es so kalt war, dass wir in Jacken schliefen und morgens die Autoscheiben von innen voll mit Eis waren (dafür brauchten wir uns aber um kaltes Bier keine Sorgen machen). In den Hostels lernten wir viele andere Backpacker kennen, ein paar Australier im Urlaub und Inder, die eine Weltreise machten oder auch mal andere Deutsche, die wie wir nach ihrem Zivi losgefahren waren.

Mit Freunden unterwegs…

Eines Tages riefen uns zwei Freunde an, die mit uns Abi gemacht hatten und gerade in Australien unterwegs waren: “Moin, wir kommen in einer Woche nach Neuseeland rüber … lass´ uns mal treffen!” Also trafen wir uns ein paar Tage später in Queenstown und mieteten uns ein Wohnmobil, mit dem wir von nun an zu viert herumreisten. Schon der erste Abend mit unserem Backpackermobil war genial: Es wurde schon dunkel, und wir fuhren durch einen Nationalpark, als uns ein Campingschild mit Feuersymbol auf einen kleinen Waldweg lotste. Wir hatten ziemliche Schwierigkeiten mit der Strecke und Sorge um das Wohnmobil, aber als wir gerade umdrehen wollten, sahen wir eine Lichtung im Wald, wo scheinbar ein Lagerfeuer brannte. Also fuhren wir noch ein kleines Stück, und es handelte sich um einen dieser Spots wo wildcampen erlaubt war. Am Feuer saßen bereits ein paar junge Leute, also parkten wir unser Zuhause neben einem alten Van, und setzen uns mit dazu. So lernten wir den Iren Jamie, den Kanadier Ben und den Italiener Roberto kennen. Letzterer kochte mit uns ein super Pastagericht und später wurde Stockbrot gemacht. Wir unterhielten uns fast die ganze Nacht und es gefiel uns so gut, dass wir gleich noch einen Tag blieben.

Ein Monat Neuseeland, und dann ab nach Australien!

Wir reisten etwa einen Monat zusammen herum – die meiste Zeit auf der Nordinsel – bestiegen Gletscher, sprangen Fallschirm, und entdeckten eine Menge wunderschöner Orte. Als wir in Auckland waren wurde mein Geburtstag gefeiert. Das Nachtleben ist definitiv ein Erlebnis und man kommt sehr leicht mit den stets freundlichen Neuseeländern in Kontakt. Ein paar Tage später war dann für unsere beiden Freunde die schöne Reisezeit vorbei, und wir brachten sie zum Flughafen. Sie waren jetzt 6 Monate unterwegs gewesen und die Heimat rief, doch für uns begann eine neuer Abschnitt: Australien.

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