von Felix
Die Hotel- und Gastronomiearbeit ist eine schöne Möglichkeit, um Irland preisgünstig zu entdecken. Man macht Ferien und erarbeitet dabei das notwendige Budget. Irland hat mich als Reiseziel schon immer fasziniert – doch wie soll man einen längeren Aufenthalt finanzieren? Das war genau die Frage, die mich vor über einem Jahr dazu bewegt hat, über Hotel- und Gastronomiearbeit auf der grünen Insel nachzudenken.
Tipps für die Jobsuche
Der Plan sah wie folgt aus: Für den ersten Monat hatte ich mir vorab ein ausreichendes Budget angelegt, um erst einmal auch ohne einen Job überleben zu können. Die Zeit wollte ich dazu nutzen, ausgiebig nach Arbeit zu suchen. Um es vorwegzunehmen: Die Zeit benötigt man gerade im Sommer auch! Irland ist ein beliebtes Ziel für Saisonarbeiter und speziell bei Studenten aus Polen und dem Baltikum beliebt. Diese bleiben oft länger und bekommen häufig eine Anstellung in der Hotel- oder Gastronomiebranche. Hinzu kommen unzählige Westeuropäer und Amerikaner, die per Work & Travel durch Irland reisen. Kurzum, in beliebten Urlauberstädten wie Dublin und Galway hat man viel Konkurrenz und sollte fast jeden Tag auf Tour gehen, um Bewerbungen einzureichen. Prinzipiell geht das ganz gut, dauert aber eben einige Zeit.
Mein Anfang in Dublin
In Dublin hatte ich ganz am Anfang einen Job in einem Pub im Viertel Temple Bar gefunden, was natürlich ein absoluter Glückstreffer war. Hier nutzte mir vor allem die Barkeepererfahrung, die ich in Deutschland gesammelt hatte. Anfänger in diesem Gewerbe werden es insbesondere in Temple Bar deutlich schwerer haben. Günstiger ist es dann, abseits der Touristenhotspots nach einer Stelle zu suchen. Dann findet man mit etwas Glück auch einen Job innerhalb von drei bis vier Wochen.
Auf in den Westen
Galway ist dahingehend sehr ähnlich. Ohne Erfahrung dauert es eher lange, eine Hotel- oder Gastronomiearbeit zu finden. In höherwertigen Hotels wird meistens sogar eine Ausbildung vorausgesetzt. Bei Hostels sieht das schon ganz anders aus. Tüchtige Arbeitskräfte nimmt man hier gerne. Oftmals erhält man für seine Dienste Kost und Logie, meist auch ein bisschen Taschengeld.
Die Stelle, die ich in einem kleinen Hostel in Galway übernommen habe, war meine dritte oder vierte auf der Insel. Nach dem Aufenthalt in der Metropole Dublin war ich in der Stimmung für lockeres Künstlerleben an der grünen Westküste. Der Hosteljob war eine tolle Sache: Das Taschengeld betrug zwar nur 100 Euro im Monat, dafür musste ich mir aber keine Sorgen um Essen und Übernachtung machen. Außerdem hat man verhältnismäßig viel Freizeit, um z. B. solch herrliche Landschaften wie die Aran Islands mit ihren schroffen Felsen und weiten Wiesen kennenzulernen. Begeistert war ich auch von den Klippen von Moher, die bei einer Tagestour erreichbar sind. Wer ein knappes Budget hat, fährt am besten per Anhalter. Auf Irland ist das prinzipiell kein Problem. Die Leute sind nett und nehmen einen gerne mit. Manchmal brachten sie mir auch etwas Irisch bei, was zumindest im dörflichen Westen oft noch im Alltag gesprochen wird.
Fazit
Bei der Jobsuche hat man in kleineren Städten abseits der bekannten Urlaubsziele bessere Chancen – insbesondere, wenn die Vorerfahrung fehlt. Einfacher war es z. B. in der Grafstadt Mayo, einen Job zu finden, wo ich in einer kleinen Pizzeria in Castlebar gearbeitet habe. Eigentlich war es Zufall, dass ich dort gelandet bin. Ich war von Dublin nach Westen getrampt und hatte den Besitzer der Pizzeria persönlich kennengelernt und über ihn auch die Stelle bekommen. Nach zwei Monaten ging es dann nach Galway und anschließend weiter nach Norden ins County Donegal.
Nach fast einem Jahr endete meine Reise und ich kehrte über Belfast und das schottische Glasgow nach Deutschland zurück. Die Zeit meiner Hotel- und Gastronomiearbeit in Irland wird für mich jedenfalls unvergesslich bleiben.
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