Meine Arbeit als Lehrerin in Ecuador: An der Schule in Puerto Lopez
von Gill-Marie
Vor einiger Zeit habe ich eine Arbeit als Lehrerin in Ecuador aufgenommen. Die Zeit war ein absolutes Erlebnis und ein toller Einblick in die Landeskultur.
Die Vorbereitung für meine Arbeit als Lehrerin in Ecuador war nicht allzu kompliziert. Viele Organisationen suchen händeringend nach Amerikanern und Europäern, die an den Schulen des südamerikanischen Landes Sprachen wie Englisch, Französisch und Deutsch unterrichten. Viele dieser Hilfsprojekte setzen nicht nur auf Freiwilligenarbeit sondern vermitteln auch feste Jobs. Nachdem ich all meine Bewerbungsunterlagen eingereicht hatte, bekam ich von einer kleinen Schule in Puerto Lopez eine Zusage. Das kleine Fischerdorf liegt zentral an der ecuadorianischen Pazifikküste und wird mittlerweile gerne von Öko-Urlaubern besucht, die auf den traumhaften Inseln vor der Küste Urlaub machen möchten. Ich dagegen lebte und arbeitete in den bevölkerungsreichen Vierteln, dort wo die meisten Einheimischen wohnen. Das Angebot der Schule beinhaltete auch die Unterkunft im selben Viertel – für alle ausländischen Lehrerinnen und Lehrer gab es ein eigenes Wohnheim. Alternativ konnte man die Zeit in Ecuador bei einer Gastfamilie verbringen. Ich entschloss mich für die erste Option.
Mein erster Tag in Ecuador
Nachdem die ersten Fragen geklärt waren, sendete mir die Schule die notwendige Bescheinigung, um ein Visum für die Arbeit von der ecuadorianischen Botschaft in Berlin zu erhalten. Danach ging alles sehr schnell. Nach einem Monat hatte ich den Visa-Aufkleber im Pass und konnte anschließend meine Anreise planen. Mit dem Flieger ging es zunächst in die Hauptstadt Quito und von dort direkt mit dem Bus an die Küste. Die Begrüßung war denkbar herzlich. Es gab eine große Feier für mich und die anderen Lehrerinnen. Alle Kinder waren hierzu eingeladen, genauso wie das Direktorat und die Mitarbeiter. Der Einstieg war entsprechend grandios: Ich wurde sofort von der lebendigen Musik erfasst, mit der man uns begrüßte. Bei dem schmackhaften Abendessen kam ich erstmals mit der traditionellen Küche des Landes in Kontakt: Cebiche, die nur in Limonensaft eingelegten rohen Fischhappen mit Zwiebeln und Süßkartoffeln, sind schon am ersten Tag zu meinem Lieblingssnack in Ecuador geworden.
Meine Arbeit in Ecuador
Die Arbeit mit den Kindern war ein tolles Erlebnis. Zwar konnten die meisten weder Englisch noch Deutsch – trotzdem war es sehr einfach, mit den Schülern zu kommunizieren. Nach einer Weile machten wir erhebliche Fortschritte und konnten immer mehr miteinander sprechen. Zur Gewöhnung an die Arbeit gab es sehr viel Hilfe von den Kollegen und vom Direktor der Schule. Man hat mir eine kleine Einführung in den Lehrplan und in die Unterrichtsgestaltung gegeben. Die ersten Stunden durfte ich sogar gemeinsam mit einer Kollegin halten, um mich an die neue Herausforderung zu gewöhnen.
Im Durchschnitt waren es etwa vier Doppelstunden in der Woche, die ich an der Schule in Puerto Lopez Englisch unterrichtet habe. In der restlichen Zeit traf man sich mit den Kollegen und hatte natürlich Gelegenheit, das schmackhafte ecuadorianische Essen in der Schulmensa oder auf den Straßen probieren. An den Wochenenden ging es des Öfteren auf hohe See. Mit dem Boot kann man zur Isla de la Plata hinausfahren, die ein bisschen wie Galapagos aussieht. Zum Baden sind wir immer zum Los Frailes Nationalpark gefahren: Zwei Stunden wandern und dann am Strand von Playita Negra relaxen. Die Zeit als Lehrerin in Ecuador vermisse ich mittlerweile sehr und denke seit meiner Rückkehr über ein weiteres Austauschprogramm in Südamerika nach.
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