Ein Auslandspraktikum ist immer eine tolle Gelegenheit, um fürs Leben zu lernen und nebenbei auch noch etwas für seine berufliche Zukunft zu machen. Ob als Schüler, der sich beruflich orientieren möchte, als Auszubildender, der seine Praxisphase absolviert oder als Student: Ein Auslandspraktikum geht immer. Dabei hat man nicht nur die Chance, das nähere Ausland kennenzulernen, sondern kann seinen Horizont beliebig erweitern und exotische Länder auf ganz neue Weise erleben. So zum Beispiel in Namibia, wo Anna-Lena ihr Auslandspraktikum absolviert hat. Was sie dabei erlebt hat und wieso man ein Praktikum in Namibia machen soll, hat sie uns in einem Interview verraten.
Allgemeines zum Praktikum
w&t/magazin: Anna-Lena, was für ein Praktikum hast Du in Namibia gemacht?
Anna-Lena: Ich habe mein Praktikum 2012 im deutschen Kindergarten „Die Vorschulzwerge“ in Swakopmund absolviert. Ich habe es im Rahmen meines Studiums (Lehramt an Gymnasien) gemacht. In diesem Sozialpraktikum wollte ich gerne andere Einrichtungen kennen lernen, die im weitesten Sinne mit Bildung zu tun haben. Da der Kindergarten die Einrichtung ist, die die Kinder auf die Schule vorbereitet, war das meine erste Wahl. Ich habe fünf Wochen in dem Kindergarten verbracht und dort vor allem mit den Kindern gespielt, ihnen beim Basteln geholfen und so weiter.
w&t/magazin: Wie bist du zu dem Praktikum gekommen? Wieso hast du dich dafür entschieden?
Anna-Lena: Ich wollte schon von Beginn meines Studiums an ins Ausland gehen. Deshalb war es für mich eine gute Möglichkeit dieses zu tun, ohne gleich ein Jahr weg zu sein. Zu Namibia bin ich eigentlich gekommen, da wir zuvor dort im Urlaub waren. Im Urlaub habe ich Namibia als unglaublich tolles Land erlebt und ich habe mich einfach in Land und Leute verliebt. Deshalb wollte ich auch unbedingt wieder dorthin. Im Urlaub haben wir dann Freunde von Freunden kennen gelernt. Durch sie bin ich dann auch an den Praktikumsplatz gekommen.
w&t/magazin: Wie sah ein typischer Tag in dem Kindergarten aus? Was waren deine Aufgaben?
Anna-Lena: Ein typischer Tag im Kindergarten war nicht sehr viel anders als in einem Kindergarten in Deutschland. Es gab drei Gruppen, denen die Kinder ihrem Alter nach zugeteilt waren. Der Tag wurde mit einem sogenannten „Morgenkreis“ begonnen. Hier kamen alle Kinder der Gruppe zusammen. Danach wurde dann je nach Alter und Können gebastelt und gemalt. Dieses war immer an einem bestimmten Thema orientiert. Der Kindergarten war auch sehr an religiöser Bildung interessiert und somit ging es häufig um biblische Themen. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde dann meistens gespielt und einige Kinder haben noch weitere Aufgaben bekommen. Besonders bei den Vorschulkindern wurde hier meistens noch weiter gelernt. Am Ende, bevor die Kinder abgeholt werden, wurde noch gemeinsam ein Schlusskreis gemacht. Der Tag wurde mit dem Abschiedslied beendet.
Reflexionen zum Praktikum
w&t/magazin: Was hat dir die Zeit in Namibia gebracht?
Anna-Lena: Das Praktikum in Namibia hat mir gebracht, dass ich Auslandserfahrungen sammeln konnte. Alleine loszufliegen und ein paar Wochen auf sich selbst gestellt zu sein, hat mich in meinem Selbstbewusstsein gestärkt. Ich habe das Gefühl, dass mich das Praktikum erwachsener gemacht hat. Dazu hat sicherlich auch beigetragen, nicht nur Deutschland sondern gleich dem ganzen Kontinent den Rücken zu kehren. Außerdem habe ich gemerkt, dass nicht immer alles so hektisch ablaufen muss wie in Deutschland. Das namibische Lebensgefühl ist da deutlich entspannter.
w&t/magazin: Wie gut konntest du neben dem Praktikum Land und Leute kennenlernen?
Anna-Lena: Leider hatte ich in meinem Praktikum nur bedingt die Möglichkeit Land und Leute kennen zu lernen. Ich habe, wie bereits gesagt, im deutschen Kindergarten gearbeitet und war als Kindermädchen bei einer deutschen Familie untergebracht. Dadurch blieb ich vornehmlich in dieser deutschen Community. Andererseits hat mir das aber auch gezeigt, wie groß dieser Bevölkerungsteil in Namibia immer noch ist. Und ich denke, dass das auch das ist, was Namibia ausmacht: das Nebeneinander verschiedener Kulturen. Aber genau das ist es auch – ein Nebeneinander. Die verschiedenen Gruppen vermischen sich nur selten und jeder bleibt eher unter sich.
Das Kennenlernen des Landes konnte ich dann in einem weiteren Urlaub nachholen.
w&t/magazin: Wieso sollte man ein Praktikum in Namibia machen?
Anna-Lena: Namibia ist wirklich ein wunderschönes Land. Man hat so viele verschiedene Landschaften, die unendliche Weite und die sehr entspannten und netten Menschen. Namibia ist einfach ein traumhaftes Land, das man mal bereist haben muss.
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