Bewerbungsverfahren im Ausland

Du bist auf eine ansprechende Stellenausschreibung gestoßen – nun steht die Bewerbung an. Je nachdem, welches dein Zielland ist, musst du dabei einige Besonderheiten beachten. Das gilt von der ersten Kontaktaufnahme über die Erstellung der Bewerbungsunterlagen bis hin zum Jobinterview und der Gehaltsverhandlung. Andere Länder, andere Sitten, sagt man nicht ohne Grund. Deshalb ist es wichtig, vor einem Bewerbungsverfahren im Ausland ausgiebig zu recherchieren, um die Jobchancen zu erhöhen und positiv aus der Masse herauszustechen. Hier erfährst du, wie das gelingt.

Die Bewerbung schreiben: Landestypische Besonderheiten

Schon in Deutschland stellt der Bewerbungsprozess für viele Jobsuchende eine Herausforderung dar. Es gilt, die allgemeinen Anforderungen zu erfüllen, aber dennoch durch eine individuelle Note Persönlichkeit auszustrahlen. Zudem lauern im Vorstellungsgespräch vielleicht fiese Fragen oder du musst ein Assessment Center durchlaufen. Klassische oder Online-Bewerbung, ein Vorstellungsgespräch oder mehrere, Assessment Center oder nicht – auch in Deutschland kann ein Bewerbungsprozess je nach Unternehmen und Stelle vielfältige Formen annehmen. Den meisten Bewerbern sind diese jedoch geläufig, sodass sie ihnen entspannt entgegenblicken. Bei Bewerbungen im Ausland kann dies anders sein, denn dort warten andere, bislang unbekannte Besonderheiten oder zusätzliche Herausforderungen wie eine Sprachbarriere. Wie eingangs erwähnt, ist es deshalb wichtig, vor deiner Bewerbung im Ausland zu recherchieren, worauf es zu achten gilt und welche länderspezifischen Besonderheiten dich gegebenenfalls erwarten, beispielsweise den Aufbau des Lebenslaufs oder die gewählte Sprache in der Bewerbung betreffend. Hier ein kleiner Überblick:

Andere europäische Länder

Innerhalb von Europa gestaltet sich der Bewerbungsprozess noch vergleichsweise einfach. In einigen Ländern wie Österreich oder der deutschsprachigen Schweiz musst du nicht einmal eine Sprachbarriere beachten. Das bedeutet allerdings nicht, dass es nicht dennoch nennenswerte Unterschiede gibt, beispielsweise die Form der Bewerbungsunterlagen oder den Ablauf des Bewerbungsprozesses betreffend. Bewirbst du dich in anderen Ländern, ist es wichtig, dass du entweder die Landessprache ausreichend gut beherrschst oder zumindest dein Englisch gut genug ist, um deine Arbeit zuverlässig erledigen zu können. In vielen Unternehmen ist Englisch mittlerweile ohnehin die „Arbeitssprache“ oder es gibt sogar vereinzelte Unternehmen, in denen auch im Ausland Deutsch gesprochen wird, beispielsweise Tochterunternehmen von deutschen Firmen. Achte also darauf, welche die Unternehmenssprache ist, bewirb dich nur bei passenden Stellen und beweise direkt in der Bewerbung, dass du die dafür erforderlichen Sprachkenntnisse mitbringst.

Die Bewerbung im europäischen Ausland bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich, wenn du selbst europäischer Staatsbürger bist: Du brauchst keine Arbeitserlaubnis. Das bedeutet für dich, dass du als EU-Bürger überall in Europa arbeiten darfst, sowohl in einem Angestelltenverhältnis als auch selbständig. Deiner Bewerbung stehen somit keine rechtlichen Hürden entgegen, wie sie bei anderen Bewerbungen im Ausland lauern können – aber dazu später mehr. Als Zwischenfazit lässt sich somit festhalten, dass die Bewerbung in Europa tendenziell einfach ist. Dennoch hier einige Beispiele, wie die Unterschiede zwischen den Ländern aussehen können:

In Belgien reichen ein Anschreiben sowie dein Lebenslauf für eine Bewerbung aus und gerne kannst du diese mittels E-Mail zustellen. Es gibt jedoch Besonderheiten, die den Inhalt deiner Unterlagen betreffen: In Belgien ist es nicht üblich, im Lebenslauf die Staatsangehörigkeit, die Postanschrift, den Familienstand oder die Religion preiszugeben. Zudem wird besonders auf die Sprachkenntnisse geachtet, da Belgien drei offizielle Amtssprachen hat. Dementsprechend wollen die Personaler wissen, welche dieser Sprachen du beherrscht und wie gut.
In Frankreich wird der Lebenslauf so kurz wie möglich gehalten und er erfordert keine Unterschrift. Auch auf Arbeitszeugnisse und weitere Anhänge kannst du verzichten. Was wirklich zählt, ist das Bewerbungsschreiben und dieses wird in den meisten Unternehmen noch handschriftlich eingefordert – auch, wenn sich diese Tradition langsam ändert. Vergiss zudem nicht, dein Alter sowie deine Kontaktdaten anzugeben
In Italien spielt das Design der Bewerbung eine noch größere Rolle als in Deutschland. Achte daher auf ein ansprechendes Layout sowie eine korrekte Grammatik und Rechtschreibung. Deine Bewerbungsunterlagen müssen auf den ersten Blick überzeugen. Inhaltlich wird vor allem auf deine Sprachkenntnisse geachtet. Zudem ist es üblich, deinen Familienstand anzugeben und du darfst im Vorstellungsgespräch sogar nach deiner Kinderplanung gefragt werden – was hierzulande zu den verbotenen Fragen gehört. Überflüssig sind bei der Bewerbung in Italien hingegen ein Bewerbungsfoto und Zusatzinformationen im Lebenslauf. Dieser sollte maximal zwei Seiten umfassen. Zuletzt noch der Tipp: Sei geduldig, denn der Bewerbungsprozess in Italien kann sehr lange dauern und es ist nicht unüblich, dass du nach Jahren noch wegen anderen Vakanzen kontaktiert wirst.
In den Niederlanden wird der Lebenslauf in aller Regel anonym verfasst, sprich er enthält keine persönlichen Angaben sowie kein Bewerbungsfoto. Auch auf Noten wird verzichtet. Stattdessen wird dem Lebenslauf ein Motivationsschreiben beigelegt, das in Deutschland mittlerweile kaum noch verbreitet ist. Großer Wert wird außerdem auf deine beruflichen Erfahrungen sowie Referenzen gelegt, die demnach im Mittelpunkt stehen.
In Skandinavien, zum Beispiel in Schweden, sind Förmlichkeiten weniger wichtig. In den meisten Unternehmen herrscht ein lockerer sowie moderner Umgangston – gegebenenfalls kannst du deine Ansprechpartner sogar beim Vornamen ansprechen. Am besten wirfst du einen Blick auf die Homepage des Unternehmens, um dir einen Eindruck davon zu machen, welche Kultur dort herrscht. Eine weitere Besonderheit bei Bewerbungen in den skandinavischen Ländern ist der Verzicht auf das Bewerbungsfoto sowie auf die eigenhändige Unterschrift. Demgegenüber achten die Personaler vor allem auf deine Noten, deine Interessen sowie deine Referenzen. Übrigens: Wie in Deutschland auch, wird in Skandinavien am liebsten der antichronologische Lebenslauf verwendet.
In der Schweiz sind Bewerbungsformulare mittlerweile weit verbreitet, sodass du oftmals keine klassische Bewerbung mehr gestalten und einsenden musst. Wichtig ist den Personalern außerdem der persönliche Kontakt, beispielsweise via Telefon, sowie die Anpassung der Bewerbung auf die jeweilige Stelle. Massenbewerbungen werden hingegen aussortiert. Auf Referenzen oder ein Empfehlungsschreiben kannst du guten Gewissens verzichten.
In Spanien bestehen vollständige Bewerbungsunterlagen aus einem Anschreiben und dem Lebenslauf. Anders als in Deutschland, werden jedoch keine Zeugnisse oder sonstigen Dokumente angehängt. Stattdessen liegt der Fokus auf deinen Referenzen. Üblich ist es zudem, konkrete berufliche Ziele anzugeben und die wichtigsten persönlichen Daten hinzuzufügen, inklusive Familienstand und Ausweisnummer.

Diese Liste könnte noch ergänzt werden, denn schlussendlich laufen Bewerbungen in jedem Land unterschiedlich ab. Je besser du also vorab recherchierst und diese Besonderheiten berücksichtigst, desto größer sind deine Erfolgschancen. Dennoch darfst du deiner Bewerbung natürlich auch eine persönliche Note verpassen, denn dass du eine frische Perspektive oder einen anderen kulturellen sowie sprachlichen Hintergrund mitbringst, kann je nach Stelle auch ein Vorteil sein. Finde also das richtige Mittelmaß aus Anpassung und der Betonung deiner Alleinstellungsmerkmale als Bewerber aus dem europäischen Ausland – dann erregst du gewiss die Aufmerksamkeit der Personaler und machst sie neugierig auf ein persönliches Kennenlernen.

Amerika und Kanada

Noch größer sind die Unterschiede bei Bewerbungsverfahren, wenn du den Kontinent verlässt und dich beispielsweise in den USA, in Südamerika oder in Kanada bewirbst. Der Vorteil: Hier wird Englisch gesprochen, die Fremdsprache also, die die meisten Bewerber ohnehin mehr oder weniger gut beherrschen. Dennoch solltest du deine Bewerbung vor dem Absenden durch einen Muttersprachler übersetzen beziehungsweise korrigieren lassen, damit sie frei von grammatikalischen oder Rechtschreibfehlern ist. Das gilt für den Lebenslauf und den sogenannten Cover Letter gleichermaßen, die für eine Bewerbung in den USA Pflicht sind. Der Cover Letter lässt sich mit dem deutschen Anschreiben vergleichen, fokussiert sich jedoch lediglich auf die Qualifikationen sowie deine Motivation für den jeweiligen Job. Insgesamt sollte er kurz und knapp ausfallen. Zusätzliche Anhänge wie Zeugnisse oder Referenzen sind nicht üblich und werden nur auf ausdrückliche Aufforderung nachgereicht.

Der US-amerikanische Lebenslauf beginnt mit einer kurzen Zusammenfassung der Qualifikationen und geht anschließend antichronologisch auf deinen Werdegang ein. Er ist außerdem anonymisiert, sprich persönliche Angaben wie Alter, Geschlecht, Familienstand oder Religionsangehörigkeit werden nicht genannt. Selbsterklärend ist demnach auch, dass die Bewerbungen kein Foto enthalten. Zwei weitere Tipps, um die Personaler positiv auf dich aufmerksam zu machen, lauten: Gestalte die Bewerbung individuell und achte auf die amerikanische anstelle der britischen Schreibweise.

Viele dieser Grundregeln gelten gleichermaßen in Kanada. Auch dort gehören ein Lebenslauf und ein Cover Letter zu jeder Bewerbung und die Informationen werden möglichst anonymisiert. Es gibt aber auch Unterschiede, denn während in den USA mehr Wert auf die Qualifikationen der Bewerber gelegt wird, steht in Kanada meist die Persönlichkeit im Vordergrund. Initiativbewerbungen sind hier weit verbreitet und gerne gesehen, wodurch sie große Erfolgschancen mit sich bringen. Achte aber darauf, ob in dem jeweiligen Landesteil beziehungsweise Unternehmen Englisch oder Französisch gesprochen wird – und passe deine Bewerbung entsprechend an. Die in der Stellenausschreibung gewählte Sprache ist hierfür eine gute Orientierung.

Dasselbe gilt für eine Bewerbung in Südamerika, denn auch dort gibt es verschiedene Amtssprachen und Sprachkenntnisse sind essenziell, um einen Job im Ausland zu ergattern. Persönlicher Kontakt ist in Südamerika ohnehin der Schlüssel zum Erfolg bei Bewerbungsprozessen und dafür sind Sprachkenntnisse unverzichtbar. Am besten ist es, vorab anzurufen oder zumindest eine E-Mail zu schreiben, bevor du deine Bewerbungsunterlagen einschickst. Daraufhin reichen ein Anschreiben sowie ein Lebenslauf auf, falls du aufgefordert wirst, deine Bewerbung einzureichen. Wichtig zu wissen: In Südamerika enthält auch der Lebenslauf eine Art Einleitung, sprich eine kurze Zusammenfassung deiner Motivation sowie Qualifikationen.

Asien

In Asien ist der Kulturschock oft besonders groß und die Sprachbarriere wird häufig zum Problem. Doch die gute Nachricht lautet, dass es dort mittlerweile immer mehr englischsprachige Stellen sowie einen steigenden Bedarf an deutschsprachigen Fachkräften gibt. Kein Grund also, um dich von der Bewerbung in Asien abhalten zu lassen. Diese ist relativ umfassend mit einem Anschreiben, dem Lebenslauf, Zeugnissen, einem Deckblatt sowie bestenfalls einem Empfehlungsschreiben – denn diesem wird in Asien einen besonders hohen Stellenwert zugeschrieben. Achte außerdem darauf, dich bescheiden zu präsentieren und die Empfänger mit dem richtigen Titel anzusprechen.

In Japan gibt es noch eine weitere Besonderheit: Hier gibt es, ähnlich wie in der Schweiz, oft Standardformulare, die du ausfüllen sollst. Dadurch wird das Anschreiben überflüssig und du kannst es getrost weglassen. Das Augenmerk liegt in Japan zudem auf deinen Noten sowie auf Zahlen und Fakten.

Online oder live vor Ort: Das Jobinterview meistern

Die Liste der Besonderheiten im Bewerbungsprozess unterscheidet sich somit je nach Land. Glücklicherweise ist es dank Internet heutzutage spielend leicht, diese Anforderungen zu recherchieren und zu berücksichtigen. Auch kann Software wie moderne KI dabei helfen, die Texte zu übersetzen oder die Rechtschreibung sowie Grammatik zu verbessern. Dennoch sollte dir bewusst sein, dass diese Sprachkenntnisse natürlich auch im Vorstellungsgespräch vorausgesetzt sowie überprüft werden. Fremde oder „smarte“ Hilfe ist daher nur in einem Ausmaß sinnvoll, in dem deine wahren Sprachkenntnisse nicht verfälscht werden und du somit unrealistischen Erwartungen weckst. Die Bewerbung im Ausland kann somit auch eine Gratwanderung sein und gegebenenfalls lohnt es sich, vorab noch einen Sprachkurs zu belegen, um deine Kenntnisse zu verbessern oder aufzufrischen.

So oder so folgt als nächster Schritt hoffentlich die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Dieses kann persönlich stattfinden. In der digitalen Welt von heute ist aber das virtuelle Bewerbungsgespräch eine beliebte Alternative – vor allem, wenn du als Bewerber weit vom potenziellen Arbeitgeber entfernt bist. Je größer also diese Entfernung ist, desto höher ist die Chance, dass zumindest das erste Vorstellungsgespräch online stattfindet. Dennoch gelten dieselben Grundregeln wie für das persönliche Gespräch auch, beispielsweise die Kleidung betreffend. Zusätzlich musst du rechtzeitig vorab testen, ob die Technik einwandfrei funktioniert und es ist wichtig, für eine ruhige Umgebung zu sorgen, sodass du nicht durch spielende Kinder, Haustiere & Co gestört wirst.

Dafür bringt das Online-Bewerbungsgespräch auch gewisse Vorteile mit sich: Du kannst dir Notizen machen, beispielsweise dein Lebenslauf in der jeweiligen Sprache oder wichtige Vokabeln, und diese außer Sichtweite deiner Gesprächspartner positionieren, falls dir aus Nervosität ein Wort nicht einfällt. Zudem sparst du dir natürlich den zeitlichen sowie finanziellen Aufwand für die Reise. Der Nachteil ist jedoch, dass du dir kein persönliches Bild von deinem potenziellen neuen Arbeitsumfeld machen kannst. Du musst somit im Einzelfall entscheiden, ob du lieber virtuell oder persönlich sprechen willst – und gegebenenfalls einen gewissen Mehraufwand in Kauf nehmen. Bleibt nur die Frage offen, wie das Vorstellungsgespräch im Ausland gelingt, sei es nun virtuell oder vor Ort? Hier einige Tipps:

Kleider machen Leute, sagt man. Tatsächlich haben sie großen Einfluss auf den ersten Eindruck und damit deine Erfolgschancen bei einem Bewerbungsgespräch. Auch diesbezüglich gibt es jedoch Unterschiede je nach Land. Informiere dich daher, was vor Ort bei einem Vorstellungsgespräch als angemessen gilt und beachte die allgemeinen Grundregeln – schließlich gelten diese ortsunabhängig. Dennoch ist es erlaubt, deine individuelle Persönlichkeit durchscheinen zu lassen.
Informiere dich über die landestypischen Gepflogenheiten, beispielsweise bei der Begrüßung und Ansprache von Personen. Diesbezüglich lauert nämlich so mancher Fauxpas.
Plane die Zeitverschiebung ein, wenn du das Unternehmen beispielsweise telefonisch kontaktieren oder einen Termin für das Vorstellungsgespräch einplanen möchtest.

Zudem gilt natürlich wie bei jedem anderen Vorstellungsgespräch auch: Vorbereitung ist das A und O für einen souveränen Auftritt.

Zweites Gespräch, Assessment Center & Co

Wenn du mit dem Vorstellungsgespräch die erste Hürde gemeistert hast, folgt mit großer Wahrscheinlichkeit ein zweites Gespräch. Falls das Kennenlernen virtuell stattfand, wirst du nun eventuell persönlich zum Unternehmen eingeladen – erneut je nach Entfernung. Beim zweiten Gespräch gelten dieselben Tipps wie für das erste Vorstellungsgespräch. Allerdings ist es wichtig, dass du dich noch intensiver vorbereitest. Hierbei wird nämlich tiefer ins Detail gegangen, beispielsweise deine Qualifikationen, deinen zukünftigen Arbeitsplatz oder dein Gehalt betreffend. Beliebte Inhalte in einem zweiten Vorstellungsgespräch sind zum Beispiel:

Tiefergehende Fragen
Arbeitsproben
Gehaltsverhandlung
Stressfragen
Formalitäten

Damit ist die Liste noch lange nicht zu Ende. Je nach Land und Unternehmen kann es Unterschiede geben. Informiere dich daher vorab, ob in deinem Zielland zweite Bewerbungsgespräche üblich sind und wie diese typischerweise ablaufen. Dasselbe gilt für ein Assessment Center (AC), das nicht nur in Deutschland beliebt ist. Auch in vielen anderen Ländern werden diese vor allem für Führungspositionen eingesetzt, ebenso für Trainee- oder andere Stellen mit langfristiger Perspektive oder besonders hohen Anforderungen. Das Ziel dieser Assessment Center besteht darin, sich ein realistisches Bild von den Fähigkeiten und der Persönlichkeit eines Bewerbers zu machen, wofür dir verschiedene Aufgaben gestellt werden. Bei einer Bewerbung im Ausland musst du diesbezüglich drei Besonderheiten beachten:

Du musst den zeitlichen sowie finanziellen Aufwand tätigen, um am Assessment Center teilzunehmen. Gegebenenfalls wird dir jedoch eine virtuelle Alternative offeriert.
Neben dem ohnehin herausfordernden Umfeld musst du im AC die Sprachbarriere meistern. Optimiere deine Sprachkenntnisse daher vorab so gut wie möglich und lerne alle Fachbegriffe, die für deinen zukünftigen Job relevant sind.
Die Gepflogenheiten, wie man miteinander umgeht oder spricht, können je nach Kultur verschieden sein – und auch darauf wird im Assessment Center großer Wert gelegt. Schließlich sollst du dich nahtlos in das Unternehmen und jeweilige Team einfügen. Übe daher auch die richtige Begrüßung, Ansprache, Gesprächsführung & Co für das AC im jeweiligen Land.

Zuletzt lohnt sich eine kurze Recherche, wie ein Assessment Center im Zielland aussehen und welche Aufgaben dir dort gestellt werden könnten. Denn je besser vorbereitet du erscheinst, umso besser ist der Eindruck, den du hinterlässt – und desto selbstsicherer kannst du auftreten. Fündig wirst du diesbezüglich vor allem auf einheimischen Seiten in der jeweiligen Landessprache, sodass die Recherche gewisse Sprachkenntnisse erfordert und dir dabei hilft, diese weiter zu verbessern.

Arbeitsvertrag und Jobbeginn

Zuletzt stellt sich die Frage nach den Formalitäten. Wie du nun bereits weißt, sind diese innerhalb von Europa vergleichsweise unkompliziert. Dennoch benötigst du je nach Land verschiedene Dokumente, um eine Stelle antreten zu können, beispielsweise steuerliche Nachweise oder ein Führungszeugnis in der jeweiligen Sprache. Informiere dich daher rechtzeitig, am besten schon vor deiner Bewerbung, welche Dokumente notwendig sind. Spätestens nach der Jobzusage durch das Unternehmen solltest du dann eine Checkliste anfragen, um alle wichtigen Dokumente zu beantragen und diese am ersten Arbeitstag mitzubringen oder vorab einzusenden. Kommunikation ist also das A und O, damit der Start für beide Seiten reibungslos klappt.

Sobald du die europäischen Grenzen verlässt, brauchst du ein Visum beziehungsweise eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. In Australien sind beispielsweise auch ein Konto und eine Steuernummer notwendig.  Die gute Nachricht lautet: Viele Unternehmen helfen Mitarbeitern aus dem Ausland bei diesen Formalitäten und gegebenenfalls sogar bei der Wohnungssuche oder der Anmeldung deiner Kinder für die örtliche Schule, um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Frag also gerne nach, ob eine solche Hilfestellung offeriert wird und nimm diese in Anspruch, dann gelingt der Jobwechsel schneller, erfolgreicher sowie mit weniger Aufwand für alle Beteiligten.

Bilder:

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