Redaktions-Praktikum in Liverpool, England


von Maike

Nach meinem Bachelorabschluss habe ich beschlossen, ein Praktikum in England zu absolvieren. Zum einen, um die Sprache zu lernen und zum anderen, weil ich noch nie so lange im Ausland war bzw noch nie im Ausland auf mich alleine gestellt war. Daher habe ich mich ca. ein halbes Jahr vorher bei verschiedenen Firmen in England beworben. Mein Wunsch war es in dem Bereich Online-Marketing oder Online-Redaktion ein Praktikum machen. Gefunden habe ich mehrere Firmen, mit dem Sitz entweder in Liverpool, London oder Brighton.

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Die Entscheidung für Liverpool

Nach ein paar Wochen und einigen Telefonaten beziehungsweise Skype Interviews habe ich dann drei Zusagen bekommen und mich letztendlich für eine Firma in Liverpool entschieden, die sich auf die Vermarktung verschiedener Auslandsaufenthalte wie Work and Travel, Au Pair und Summer Jobs in amerikanischen Camps spezialisiert hat. Der Grund für meine Entscheidung war, dass der Lebensunterhalt in London bzw. im Süden weitaus teurer ist als in Liverpool und ich vor dem Praktikum bereits viel Mailkontakt mit meinem zukünftigen Chef hatte und er mir bei allen Sachen rund um Wohnungssuche etc. geholfen hat. Daher fiel mir die Entscheidung nach Liverpool zu gehen nicht schwer. Okay, ein bisschen lag es auch daran, dass mein zukünftiger Chef mir angeboten hat, nach dem zweimonatigen Praktikum für weitere zweieinhalb Monate nach Amerika zu gehen, um dort in einem Camp zu arbeiten und von dort aus für die Firma zu bloggen.

Erasmus – einen Versuch ist es wert

Wenn ihr auch ein Praktikum in Europa absolvieren wollt und entweder schon einen Bachelorabschluss nachweisen könnt, oder gerade voll im Bachelor- bzw. Masterstudium steckt, dann bewerbt euch für ein Erasmus oder Erasmus+ Stipendium, um ein finanzielle Unterstützung zu bekommen. Schaden tut es jedenfalls nicht und es geht auch nicht darum, ob ihr gute Noten habt. Ausschlaggebend für den Erfolg der Bewerbung ist, ob das Budget der Organisation noch zur Verfügung steht. Jedenfalls war es an meiner Uni so. Am besten informiert ihr euch vorher einmal und gebt eure Bewerbung dann spätestens zwei Monate vorher bei der jeweiligen Organisation ab.

Das Praktikum

Am 31. März ging es dann los Richtung Liverpool. Da mein Kollege ein Zimmer in seiner achtköpfigen WG für mich organisiert hat, konnte ich am 1. April einziehen. Ich hatte das Glück, dass ich dort mit zwei Kollegen aus meiner Firma zusammenwohnen durfte, mit denen ich mich auch außerhalb der Arbeit gut verstanden habe. Meine Erwartungen an das Praktikum waren hoch, da ich nicht nur dorthin wollte, weil ich die Sprache besser lernen wollte, sondern auch, um zu gucken, ob mir das Leben in England generell gefällt. Außerdem wollte ich meine Erfahrungen im Bereich Online-Redaktion ausbauen. Meine Aufgaben in der Firma bestanden darin, neue Blogs zu verfassen, ältere zu ändern und dann auf anderen Online Portalen zu verbauen, und eine Website komplett umzuschreiben. Dafür, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist und mein Chef das auch wusste, war ich sehr überrascht, dass sie so viel Vertrauen in meine englischen Schreibfähigkeiten hatten. Die Arbeit in der Firma hat mir großen Spaß gemacht, da meine Kollegen sehr locker waren, alle in meinem Alter waren und ich Blogs zu für mich spannenden Themen schreiben durfte.

Neue Freunde und englische Kultur

Froh war ich auch darüber, dass ich sofort Anschluss finden konnte und meine Kollegen und ich viel zusammen unternommen und mir die englische Kultur näher gebracht haben. So waren wir oft zusammen im Park, um Rounders (so eine Art Baseball) zu spielen, haben uns das Grand National (ein anscheinend weltberühmtes Pferderennen, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte und sicher auf Grund der Gefährlichkeit für Pferd und Jockey auch sicher nicht noch einmal verfolgen werde) angeguckt, waren am Strand (ja, Liverpool hat Meer und einen Strand), haben Billard gespielt, waren sowohl im Theater als auch zusammen essen sowie out out. (das sagt man nur in Liverpool). Auch zuhause haben wir zusammen gekocht, Karten gespielt und Filme geguckt.

Fazit

Generell kann ich aus meinen Erfahrungen sagen, dass ich es nicht bereue, ein Auslandspraktikum gemacht zu haben. Besonders weil ich am Anfang nicht sicher war, dass ich die Liverpooler auf Grund ihres Scouse (Akzent in Liverpool) verstehen würde, war ich am Ende froh, dass ca. 90 % der Leute, die ich hier kennengelernt habe, nicht einmal aus Liverpool kamen. Ich bin sehr froh, dass ich den Schritt gewagt habe und könnte mir auch irgendwann vorstellen, in Liverpool zu leben. Die Stadt ist sehr schön, allerdings muss man sich an den sturmähnlichen Wind doch erst gewöhnen. Einige englische Klischees wurden auch erfüllt, so war ich auch Ende April die einzige, die mit Schal und Winterjacke rumgelaufen ist während meine Mitbewohner und Einwohner mit kurzer Hose und T-Shirt rumgelaufen sind. Obwohl es ziemlich kalt war. Man muss hier jedoch sagen, dass auf Nachfrage auch sie gefroren haben. Achja, und freitags gab es hin und wieder ein Bier während der Arbeitszeit. Wie erwartet, habe ich die Engländer aber ansonsten als ein sehr aufgeschlossenes und hilfsbereites Volk kennengelernt. Aber jetzt geht es auf nach Minnesota, Amerika. Mal gucken, was mich da so erwartet.

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