Backpacking-Rundreise durch Indonesien


von Tim

Es ist eine der klassischen Reiserouten nach dem Work and Travel Aufenthalt in Australien oder Neuseeland – Südostasien. Sowohl die asiatische Kultur als auch Abenteuer, traumhafte Strände, Party aber vor allem das im Vergleich unglaublich günstige Preisniveau, verführen viele Work and Traveller vor Ihrer Rückkehr dazu, noch einmal 1-2 Monate durch Länder wie Thailand, Kambodscha oder Vietnam zu reisen. Ich war 3 Wochen in Indonesien unterwegs und möchte euch diese Destination mit meinem Bericht schmackhaft machen.

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Vorbereitungen

Viele Vorbereitungen verlangt eine Reise nach Indonesien nicht. Ein 30 Tage gültiges Touristenvisum gibt es kostenfrei bei der Einreise über einen der internationalen Flughäfen. Dieses kann bei Bedarf auch verlängert werden. Flüge nach Indonesien sind von Australien aus mit etwas Glück sehr günstig zu ergattern. Dank Billigairlines wie Jetstar und Air Asia, kommt man schon für unter 200 € von Sydney oder Gold Coast nach Denpasar (Bali) oder Jakarta. Auch von Deutschland aus kann man für wenig Geld nach Jakarta fliegen. Hin –und Rückflug gibt es teilweise für 500-600 €, einen einfachen Flug nach Jakarta für ca. 400 €.

In der vergangenen Zeit waren viele Freunde und Bekannte in Indonesien und sowohl die Berichte als auch die auf Facebook geteilten Fotos waren schlichtweg atemberaubend. Nachdem ich vor einigen Jahren bereits in Thailand, Malaysia und Singapur war, stand Indonesien ganz weit oben auf meiner Bucket List.

Java

Jakarta

Meine Reise begann in Jakarta. Eine 10 Millionen Metropole von der im ich im Vorfeld nur negatives hörte. „Moloch“, „chaotisch“, „überfüllt“ war der Tenor den man online zu lesen bekam. Leider muss ich zugeben, dass Jakarta die bislang am wenigsten sehenswerte Stadt war, in der ich je gewesen bin. Dreckig, laut und so gut wie keine Sehenswürdigkeiten, können besonders in Verbindung mit häufigem Smog oder schlechtem Wetter, den Aufenthalt in Indonesiens Hauptstadt vermiesen. Ich bin dennoch der Meinung, dass man max. 1-2 Tage für Jakarta opfern kann. Ich hatte super Wetter, leckeres Essen und eine Großstadt an sich ist allein vom Feeling her immer einen Besuch wert.

Yogyagarta

Von Jakarta bin ich dann 8 Stunden mit dem Zug ostwärts Richtung Yogyagarta gefahren. Yogyakarta gilt als kulturelle Hauptstadt Indonesiens und ist der Ausgangspunkt um die beeindruckenden Tempelanlagen von Borobudur und Prambanan zu besichtigen. Touren zu den Tempeln werden in jedem Hostel angeboten und sind ein absolutes Must See. Speziell Borobodur bei Sonnenaufgang ist ein tolles Erlebnis.

Vulkantour zum Bromo und Ijen

Ebenfalls im Hostel, haben ich die 3 tägige Vulkantour zu den Vulkanen Bromo und Ijen gebucht. Um 9 Uhr morgens wurden ich und meine Mitreisenden an diversen Spots in Yogyakarta eingesammelt und dann begaben wir uns im Minibus (Mini = minimale Beinfreiheit) auf eine 15 stündige Mammutfahrt zu unseren Unterkünften am Fuße des Bromos.

Nach dem Einchecken hatten wir dann noch ca. 2 Stunden Zeit zum schlafen, bevor wir um 3 Uhr morgens mit Geländewagen abgeholt wurden. Eine schier endlose Schlange von Fahrzeugen schob sich auf einer schmalen Straße einen Berg hinauf von dem man den Sonnenaufgang mit Blick auf den tieferliegenden Bromo und die umliegende Vulkanlandschaft genießen konnte. Wieder mal einer dieser Momente, der für die Strapazen der Anreise entlohnte. Anschließend ging es dann mit dem Geländewagen zum Bromo selbst und man konnte über Gestein und Treppen zum Kraterrand des Vulkans raufklettern. Da es mein erster Vulkanbesuch war, war es ein faszinierendes Erlebnis in den rauchenden Krater hinunterzublicken.

Nach kurzer Erholungspause im Hostel, ging es dann auch schon umgehend weiter zum Ijen und erneut  hatten wir eine 8 Stündige Busfahrt vor uns. Ankunft an unserem Hotel war dieses Mal zwar schon um 20 Uhr, jedoch sollte es auch schon 23:30 rauf zum Ijen gehen – also wieder nur 2 Stunden Schlaf. Das frühe aufstehen sollte sich jedoch auszahlen, denn ähnlich wie beim Bromo, ist auch der Ijen eine beliebte Attraktion und in der Hauptsaison schieben sich Scharen von Touristen den Berg hoch. Nach einem anstrengenden 3 km langen Aufstieg, waren wir als eine der ersten Gruppen am Kraterrand angekommen, von dem man dann in den Krater runter klettert, um die berühmten blauen Flammen zu sehen. Nachdem wir vom Kraterrand einen spektakulären Sonnenaufgang erleben durften, ging es wieder hinab zum Basiscamp, von wo aus uns unser Fahrer zum nahgelegenen Hafen brachte, von wo wir mit der Fähre nach Bali übersetzten. Obwohl die Tour anstrengend war und man einen Großteil der Zeit im Minibus verbracht hat, kann ich sie nur weiterempfehlen. Besonders der Sonnenaufgang über dem Kratersee des Ijen war mit dass beeindruckenste Naturschauspiel, das ich je gesehen habe.

Bali

Ubud

Da wir zu mehreren waren, konnten wir nach kurzer Verhandlung einen Minibus vom Hafen nach Ubud klar machen. Ubud ist die Stadt aus dem Film „Eat Pray Love“ und dank dieses mittelmäßigen Films eine echte Hochburg für Backpacker, Yogafanatiker, Esoteriker und verliebte Pärchen geworden. Wie so oft sind die plötzlich einfallenden Massen dabei den Charme der Stadt nach und nach zu zerstören. Dennoch ist die Stadt dank Ihrer relativ zentralen Lage in Bali, der ideale Ausgangpunkts um die Umgebung mit einem gemieteten Roller zu erkunden. Und damit sind wir auch bei meinem absoluten Tipp für Indonesien und genau diesen Tipp werdet Ihr noch 100 mal im Internet finden. Holt euch einen Roller (ca. 3 € pro Tag) und erkundet Bali auf eigene Faust. Lasst euch vor allem nicht vom Verkehr abschrecken. Auf den ersten Blick wirkt alles etwas chaotisch und unkontrolliert, doch wenn man erst mal selber im Verkehr mitschwimmt, ist alles halb so schlimm und ihr werdet sehr schnell euren Spaß haben. Um Ubud herum gibt es Unmengen an Attraktionen wie Tempel, Wasserfälle, Reisfelder und Kaffeeplantagen die es zu entdecken gilt.

Seminyak

Nach 3 Tagen Ubud, ging es nach Seminyak im Süden. Das Gebiet nördlich vom Flughafen Denpasar teilt sich in 3 Destinationen auf: Kuta (Heftiges Ballermann-Feeling), Seminyak (sagen wir ein gemäßigtes Ballermann Feeling) und Canggu (gechillter Surferort). Zu mehreren Leuten haben wir uns für 20 € pro Nacht über AirBnB eine Villa mitten im Zentrum von Seminyak gemietet. Eine willkommene Abwechslung zum Hostel. Tagsüber relaxen am Pool und abends Party in den umliegenden Clubs. Auch hier haben wir uns wieder Roller gemietet und einen Tag die südliche Halbinsel mit Ihren Traumstränden abgefahren und einen anderen Tag in Canggu verbracht.

Lombok

Von Bali aus hieß das nächste Ziel Gili Trawangan. Die 3 Inseln im Nordwesten Lomboks, auch „die Gilis“ genannt, sind ideal zum Tauchen, Schnorcheln, am Strand liegen und was Gili Trawangan angeht, auch zum Party machen. Mit einem Speedboot fährt man ab Padang Bai auf Bali in ca. 90 Minuten zu der größten der drei Gili Inseln. Das Wasser ist glasklar und man kann direkt vom Strand aus mit Schildkröten und unzähligen bunten Fischen schwimmen. Schnorchelausrüstungen kann man an fast jeder Ecke günstig mieten.

Für die letzten Tage haben wir dann auf das Festland von Lombok übergesetzt und haben uns in Kuta im Süden der Insel niedergelassen. Lombok ist ein krasser Unterschied zu Bali, da zumindesten bislang noch nicht so stark vom Tourismus erschlossen. Es ist allgemein viel ruhiger, viel weniger Verkehr und es sind viel weniger Weiße unterwegs. Fährt man mit dem Roller über die Insel, winken und jubeln einem die Schulkinder zu und auch die Älteren haben meistens ein breites Lächeln für einen über. Wie bereits auf Bali ist auch hier Roller mieten ein Muss. Es gibt zahlreiche Tempel, Wasserfälle, Reisterassen und Bilderbuchstrände zu entdecken, nur halt alles viel entspannter und einsamer. Während du dir auf Bali mit 100 Menschen gleichzeitig einen Wasserfall ansiehst, sind auf Lombok außer dir nur 4 einheimische Kinder im Wasser.

Fazit

Indonesien ist einfach nur geil und ein ideales Ziel für Backpacker und Work and Traveller. Das Land hat einfach so unglaublich viel zu bieten, ob naturtechnisch oder kulturell, hier kommt jeder auf seine Kosten. Ob du wandern und Vulkane besteigen willst, ob du einfach nur entspannen und deine Yoga Skills verbessern willst oder ob du Bock auf Strand und Feiern hast. Hinzu kommen die sehr freundlichen und stets hilfsbereiten Indonesier. Ich hatte nie den Eindruck übers Ohr gehauen zu werden und wenn du den Menschen ein Lächeln schenkst, kannst du dir zu 99 % sicher sein, dass du auch eins zurück bekommst. Selbst wenn du nachts durch einsame und dunkle Gassen spazierst hast du nie das Gefühl, dass irgendeine Gefahr besteht. Und dann dieses sensationelle Preisniveau. Ein gutes Essen bekommst du fast überall für 2-3 €. Bist du in ländlicheren Regionen kann der Preis schon mal auf 1 € für eine Portion Nasi Goreng sinken. Ich kann wirklich jedem nur ans Herz legen, Indonesien nach seinem Aufenthalt in Australien oder Neuseeland einen Besuch abzustatten.

Meine Tipps

eins Roller fahren !!!

zwei Eine indonesische Simkarte kaufen, da es in Indonesien kaum Straßenschilder gibt und man sich so den ein oder anderen Umweg erspart (4 GB Internet gibt’s für ca. 7€)

drei Nutze Mitfahrdienste wie Uber oder GO-JEK (Oft günstiger als die normalen Transportpreise im Hostel oder einer Agentur)

vier Seid Ihr zu mehreren Unterwegs, checke Alternativen zum Hostel auf AirBnB

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