Au Pair in einer amerikanischen Gastfamilie


von Luana

So kam die Idee…

Au-pair USA: Luanas Erfahrungsbericht

Als meine beste Freundin mir erzählte, dass sie sich nach der Ausbildung eine einjährige Pause gönnen und als Au Pair in die Staaten gehen möchte, bat ich ihr meine Hilfe an. Ich durchsuchte das World Wide Web, um herauszufinden welche Tätigkeiten, Ziele und Voraussetzungen man als Au Pair benötigt. Je mehr ich mich informierte, desto interessanter fand ich die Idee ins Ausland zugehen. Ich war plötzlich Feuer und Flamme dafür und somit bewarb ich mich, gemeinsam mit meiner besten Freundin, als Au Pair in Amerika. Wer hätte gedacht, dass ich ganze zwei Jahre dort bleiben würde…

Die Au Pair Bewerbung

Anfang Dezember 2010 meldete ich mich online an und Ende Dezember hatte ich mein Bewerbungs-Interview. Ab Februar 2011 kamen die ersten Familienanfragen, bis ich im März mit meiner Traumfamilie gematched hatte. Dann ging alles sehr schnell und einen Monat später stand ich schon am Hauptbahnhof in Boston und umarmte meine Gastfamilie – bestehend aus den Eltern und den zwei kleinen Jungs im Alter von drei und einem Jahr. Meine Gastfamilie wohnt ca. 1 Stunde von Boston entfernt. Anfangs wohnten wir in einem kleinen Ort im Staat New Hampshire, bis wir nach Maine gezogen sind. Gleich von der ersten Sekunde an fühlte ich mich bei meiner Gastfamilie sehr wohl und fühlte mich sofort als Familienmitglied.

Meine Aufgaben als Au Pair

Meine Tätigkeiten waren – natürlich –  viel mit den Kindern zu unternehmen. Anfangs gingen beide noch nicht in die Vorschule und somit musste ich jeden Tag anders gestalten. Wir gingen zur Story-Time in die Bücherei, zum Turnen oder einfach nur zum Spielplatz und im Sommer waren wir ganz oft am Strand. Meine Gasteltern haben mir immer selbst überlassen was ich mit den Kindern plane. Wenn die Kinder ihren Mittagsschlaf hielten habe ich immer die Wäsche gewaschen und etwas aufgeräumt. Ich hatte viele schöne und witzige Momente mit meinen Gastkindern, wir hatten ein gutes Verhältnis und mittlerweile sehe ich sie als meine kleinen Brüder. Die besten Momente waren immer die unerwarteten Umarmungen und Küsschen und nach jedem „I love you, Luana“ wusste ich genau weshalb sich mein Auslandsaufenthalt gelohnt hatte.

In der Freizeit

Meine freien Tage habe ich meistens mit meinen (Au-Pair) Freunden verbracht. Ich bin so froh, all diese Menschen aus der ganzen Welt kennengelernt zu haben. Wir waren immer gemeinsam etwas essen oder im Kino oder haben unsere Nachmittage in Boston verbracht. Am Wochenende sind wir – zumindest die die über 21 waren – tanzen gegangen. Bei all den lateinamerikanischen Au-pairs habe ich auch den einen oder anderen Salsaschritt gelernt.

Heimweh vs. Las Vegas, New York, Niagara Fälle & Co

Wie immer im Leben macht man gute und weniger gute Erfahrungen. Ich hatte zwar durchweg eine fantastische Zeit, dennoch war das Heimweh schon ziemlich groß. Mir fehlte meine Familie und meine üblichen Unternehmungen mit meinen Freunden in Deutschland. Zum Glück gibt es Skype und Co, um sich mit den Lieben daheim zu unterhalten, wenn man gerade Heimweh hat. Allerdings überwogen die positiven Ereignisse und Erfahrungen. Unter anderem die Reisen die ich unternommen habe. Ich war mit Freunden in Las Vegas und Kanada, habe Weihnachten mit meinen Eltern und meiner Schwester in New York City gefeiert, habe mich mit meiner Schwester in Seattle und Miami getroffen und ich war mit meiner Gastfamilie an den Niagara Fällen.

The time of my life…

Ich hatte in Amerika die Zeit meines Lebens. Es war die beste Entscheidung die ich je getroffen habe. Ich bin so froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Meine Zeit, Emotionen und Erfahrungen, die ich in diesen zwei Jahren gewonnen habe, kann mir niemand mehr nehmen. Es war durchweg eine positive Erfahrung und eine tolle Zeit. Ich kann meinen Gasteltern nicht genug danken, dass sie mir diese einmalige Gelegenheit gegeben haben. Ich bin jetzt schon seit einem Jahr wieder in Deutschland und letzten Monat habe ich meine Gastfamilie und meine Freunde in Amerika besucht. Es war so, als wäre ich  nie weg gewesen.

Das sollte in deinem Koffer nicht fehlen:

  • Fotos deiner Familie und Freunde die du hinterlässt – sie werden dir viel Kraft und Halt geben wenn du sie mal benötigst.
  • Ein Schlafkissen oder Schlaftier, mit dem du leichter einschlafen kannst (besonders wichtig am Anfang deines Auslandsaufenthaltes.)
  • Ein Kochbuch aus deinem Heimatland – du wirst Mamas Küche sehr vermissen.
  • Einfach Sachen die dich an zu Hause erinnern.

Mein Fazit

Ich wollte einfach etwas Unvergessliches erleben. Ich wollte „The American way of life“ erleben, wollte wissen wie es ist mit einer amerikanischen Familie zu leben, aufs College zu gehen und Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen – und genau das habe ich bekommen. Nach den zwei Jahren bin ich viel offener und selbstständiger geworden. Ich habe mich zum Positiven geändert.

Solltest du darüber nachdenken als Au Pair zu arbeiten stelle dich auf Folgendes ein:

  • Entscheide dich nicht für die erstbeste Familie – stelle viele Fragen und überlege dir gut ob du dir vorstellen kannst mit dieser Familie zusammenzuleben.
  • Sei offen – für Menschen und unterschiedliche Kulturen.
  • Mach das beste aus deiner Zeit im Ausland und genieße jeden einzelnen Moment.

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