Work & Travel in Kanada | Erfahrungen


von Maxi

Hey guys! Mein Name ist Maxi, ich bin 20 Jahre alt und bin letztes Jahr im August nach meinem Abi für zehn Monate nach Kanada aufgebrochen. Ich kann gar nicht genau sagen, warum Kanada, aber Klischees wie die atemberaubende Natur, die Kälte (die nicht zwangsläufig zum Programm gehören muss) und natürlich, dass die Kanadier die nettesten Menschen der Welt sind haben sicherlich zu meiner Entscheidung beigetragen. Zusätzlich wollte ich meine Englischkenntnisse verbessern. Die Zeit dort habe ich als Work & Traveller verbracht, um mir das Ganze finanzieren zu können. Außerdem lernt man so eine Menge Leute kennen, die meist mit der Zeit zu guten Freunden werden.

Die Work & Travel Planung

Mit oder ohne Organisation?

Diese Frage kam als aller erstes auf, als ich anfing meinen Auslandsaufenthalt zu planen. Mein großer Bruder hatte selbst ein Work & Travel Jahr in Neuseeland verbracht, mit Organisation und allem. Er hat mir mehr oder weniger dringend davon abgeraten, ich habe mich aber trotzdem über einige Organisationen erkundigt. Da ich mich ziemlich unsicher gefühlt habe und auch mein Englisch damals nicht das Beste war, habe ich mich doch dafür entschieden. Durch die Organisation habe ich die ersten drei Wochen in Vancouver mit einem Sprachkurs verbringen können und auch die Mitgliedschaft bei WWOOF Canada erhalten. Beides war gut, allerdings empfehle ich im Nachhinein doch jedem ohne Organisation loszuziehen, da es wirklich ein teurer Spaß ist. Außerdem gibt es außer der „Starthilfe“ meist keine oder kaum weitere Unterstützung, zum Beispiel bei der Arbeitssuche. Das muss man schon selbst erledigen. Alle Fragen, die man hat, kann man auch gut übers Internet beantworten, denn das sind meist dieselben wie die, die viele andere auch beschäftigen. Man findet zum Beispiel auf Informationsseiten, in Foren oder Facebook-Gruppen viele Antworten. Egal ob ihr unsicher seid oder euer Englisch als zu schlecht einschätzt oder beides, versucht erst mal, ob ihr nicht auch so genügend Informationen findet. Mein persönliches Fazit: Zu viel Geld für nicht optimale Betreuung.

Visum

Um in Kanada arbeiten und reisen zu dürfen, braucht man ein „Work and Holiday Visa“. Dieses gilt ab der Einreise genau ein Jahr und ist nur ein Mal im Leben erhältlich. Das Visum wird immer zwischen Dezember und Februar vergeben. Allerdings gibt es nur ein bestimmtes Kontingent, weshalb man sich frühzeitig auf der Internetseite der kanadischen Botschaft informieren sollte, wann genau die Vergabe ist. Dann möglichst schnell anmelden, wenn es so weit ist! Und achtet darauf, dass ihr wichtige Dokumente, wie z.B. den Reisepass, schon vorher beantragt habt, da ihr diesen für die Visumsbeantragung braucht. Das Visum ist nötig, da ihr ohne dieses nicht in Kanada arbeiten dürft. Jeder Arbeitgeber wird das Visum und die darin enthaltene Arbeitserlaubnis sehen/kopiert haben wollen. Ohne das Working Holiday Visum könnt ihr theoretisch auch WWOOFen, aber das immer nur bis zu vier Wochen am Stück.

WWOOFing

Für diejenigen unter euch, die sich jetzt gefragt haben, was WWOOF eigentlich ist: Es ist die Abkürzung Für World-Wide Opportunities on Organic Farms. Das heißt, dass man als Mitglied auf der Internetseite von Wwoof nach Farmen gucken kann, die einem gefallen und sich dort als freiwilliger Arbeiter bewerben kann. Geld bekommt man keines, aber man lebt auf der Farm umsonst, arbeitet also für Kost und Logis. Ich persönlich habe damit die besten Erfahrungen gemacht.

Work & Travel Jobs

Jobsuche

Wie oben schon erwähnt, hat mir meine Organisation nicht sehr viel bei der Jobsuche geholfen. Sie hat lediglich ein paar Internetseiten angegeben, auf denen man suchen kann. Da hätte man auch selbst drauf kommen können. Generell gibt es drei Arten, sich einen Job zu suchen:

1. Übers Internet

2. Man läuft mit seinem Lebenslauf durch die Stadt und guckt an welchen Türen oder Schaufenstern ein Zettel hängt, der besagt, dass eine Arbeitskraft gesucht wird. (Diese Form der Jobsuche wird oft “Doorknocking” bezeichnet.)

3. Networking! Unterhaltet euch mit anderen Reisenden oder auch Einheimischen. Irgendwann trifft man immer jemanden, der jemanden kennt, der jemanden sucht.

Ihr müsst einfach offen sein und auf die Leute zugehen. Eine wichtige Lektion, die ich in Kanada gelernt habe: Egal was passiert, das Leben geht weiter. Irgendwie geht’s immer.

>> Job-Infoquellen für Work & Travel Kanada

Verschiedene Jobs 

Bei der Frage, welchen Job ihr antreten sollt, ist natürlich immer zuerst wichtig, was ihr wollt. Jobs als Kellner sind beliebt und daher schwer zu ergattern, da man dabei gut verdient. In Kanada gilt es nämlich als extrem unhöflich kein Trinkgeld zu geben. Normal sind circa 15%. Zusätzlich bekommt man, anders als in den USA, ein Gehalt. Insgesamt gibt es natürlich unendlich viele Möglichkeiten, vom “work for stay” in Hostels bis hin zum Burgerbrater bei McDonalds. Außerdem solltet ihr euch, je nachdem wie lange ihr am Stück arbeiten wollt, nach saisonalen Jobs erkundigen. Ich wollte zum Beispiel eigentlich nicht fünf Monate am selben Ort bleiben, doch es hat sich ergeben, dass ich im Skigebiet als Lifty arbeiten konnte und es hat sich wirklich gelohnt! Bei solchen Jobs entwickeln sich die besten Freundschaften mit Leuten aus aller Welt, weil sich grade dort Reisende tummeln, die genauso offen für alles Neue sind wie ihr. Es ist unter Umständen auch möglich, später in die Saison einzusteigen. Da müsste man sich vorher direkt beim Arbeitgeber erkundigen.

>> Arbeitsmarkt und Jobsuche in Kanada

Tipps zur Bewerbung

Zum Zeitpunkt der Erkundigung/Bewerbung lässt sich eigentlich nur sagen: So früh wie möglich. Wenn ihr einen bestimmten Job im Auge habt, kümmert euch drum so bald ihr könnt. Da vieles übers Internet läuf,t könnt ihr das auch von Deutschland aus machen. Dann müsst ihr allerdings drauf achten, wann die Termine für die Bewerbungsgespräche sind. Falls ihr da nicht auftaucht seid ihr höchstwahrscheinlich raus. Außerdem könnt ihr euch nach so genannte Jobfairs erkundigen. So etwas gab es zum Beispiel für das ganze Skigebiet in dem ich gearbeitet habe. Dort konnte man entweder nach Aufforderung erscheinen, wenn man durch vorherige Onlinebewerbung zu einem Gespräch eingeladen wurde, oder aber am darauffolgenden Tag ganz ohne Einladung. Man muss dann nur möglichst früh erscheinen, um sich in eine Liste für offene Gesprächstermine einzutragen. Dann heißt es abwarten, bis man an der Reihe ist.

Zusätzlich solltet ihr noch wissen, dass…

… die Bewerbungsunterlagen (auch der Lebenslauf) in Kanada anders aussehen als bei uns.

… ihr ein kanadisches Konto eröffnen müsst.

In Kanada

Wenn ihr dann mit eurem Work & Travel in Kanada beginnt, ist das wichtigste: Macht euch keinen Stress! Höchstwahrscheinlich landet ihr zu Anfang in einem Hostel in dem es nur so von anderen (leider zum Großteil deutschen) Backpackern wimmelt. Redet mit den anderen, unternehmt was, trefft neue Leute. Nachdem ihr euern Jetlag überwunden habt, wird sich dann eigentlich alles von alleine ergeben. Vorausgesetzt, ihr habt genug finanzielles Polster für die erste Zeit oder schon einen Job in Aussicht.

Die einzigen drei negativen Dinge über eins der besten Länder der Welt, die ihr noch beachten solltet sind:

… Die Lebenshaltungskosten sind (vor allem in Vancouver) recht hoch.

… Käse ist echt teuer!

… Es ist schwierig guten Kaffee zu finden.

Mehr Erfahrungsberichte? Hier entlang…

>> Alle Erfahrungsberichte auf Auslandsjob.de