von Carina
Warum ich ein Auslandspraktikum machen wollte
Während meiner Ausbildung zur Industriekauffrau hier im Unternehmen ermöglichte Bewital die Teilnahme an einer Zusatzqualifikation zur Europaassistentin IHK/HWK. Neben der zweijährigen Teilnahme an der Abendschule, einem Englisch-Zertifikat und einer anschließenden Prüfung ist auch das Auslandspraktikum ein Bestandteil dieser Zertifikation. Die Inhalte dieser Qualifikation befassen sich mit Europa. Dahinter steckten viele Themen wie interkulturelle Kompetenzen, das europäische Wirtschafts- und Warenrecht und die Analyse internationaler Märkte. Das Praktikum sollte den theoretischen Unterricht am Anschluss durch die praktische Erfahrung festigen.
Wahl des Ziellandes
Zunächst ging es für mich dann um die Wahl des Ziellandes, in dem ich das Praktikum absolvieren wollte. Schnell hatte ich mich für Irland entschieden. Die Kultur, die geografische Lage und natürlich auch die Sprache Englisch reizten mich an diesem Land. Somit begab ich mich auf die Suche nach einem Praktikumsbetrieb und einer Gastfamilie in dem europäischen Inselstaat. Besonders interessiert war ich im Kundendienst, Marketing und dem Marktwesen. Das irlandweit-bekannte Lebensmittelunternehmen Ballymaloe Foods Ltd. bot mir einen Praktikumsplatz in diesem Bereich an.
Meine Arbeit in Irland
Hier lernte ich viel Neues. Schon am ersten Tag wurde ich von allen freundlich begrüßt. Meine Vorgesetzte stellte mir die Produkte, Mitarbeiter und das Unternehmensbild vor. Und schon konnte es losgehen! Ich war im Bereich Marketing eingesetzt. Im Rahmen des Praktikums war es also meine Aufgabe, die Produkte für den deutschen Markt absatzfähig zu machen. Ich startete zunächst mit einer Marktanalyse. Es folgte die Suche nach einem zukünftigen Partner in Deutschland. Ebenso sollte ich das Produkt modifizieren. Ich habe also die Texte übersetzt und dem Produkt einen neuen Namen gegeben. Jedes Thema, das ich während des Praktikums behandelt habe, habe ich später auch in einer Präsentation zusammengefasst. So konnte ich die gesammelten Informationen mit meiner Vorgesetzten durchgehen. Zusammen besprachen wir dann immer das weitere Vorgehen und lernten dabei voneinander. Denn Iren und Deutsche haben, wie wir festgestellt haben, oft unterschiedliche Ideen und Ansätze.
Ein wesentlicher Unterschied: die Iren sind nicht so pünktlich. Wenn man mal ein bisschen später zur Arbeit kommen sollte, ist das nicht schlimm. Auch in Geschäftsterminen wurde viel lockerer miteinander gesprochen als hier in Deutschland. Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Iren auffallend noble Kleidung auf der Arbeit trugen.
Freizeit auf der grünen Insel
Die Wochenenden nutzte ich um die Insel so gut es geht zu erkunden. Zusammen mit einer Freundin besuchte ich Cobh, die Cliffs of Moher und den Galway Bay. Mein persönliches Highlight war ein Wochenendtrip in die Hauptstadt Dublin. Wir nahmen einen Bus und buchten uns ein Hostel, um über Nacht bleiben zu können. Vor Ort hatten wir zunächst eine Stadtführung durch die bunten Straßen von Dublin. Abends genossen wir ein Dinner auf dem Marktplatz und ließen den Abend schließlich in einem der zahlreichen Pubs ausklingen. Am nächsten Morgen gab es das klassisch deftig irisches Frühstück: Toast, Bohnen, Spiegelei, Würstchen und Speck. Besonders sehenswert war auch der Besuch in dem Guinnes Storehouse, welchen wir nach dem Frühstück auf uns nahmen. Zum ersten Mal habe ich schwarzen Tee mit Milch getrunken. Alle Iren lieben dieses Getränk. Und zwar zu jeder Tageszeit. In meiner Gastfamilie war es ein Ritual nach dem Abendessen noch einen Tee zusammen zu trinken. Als erstes war das etwas gewöhnungsbedürftig aber schnell fand ich sogar gefallen an dem gemütlichen Beisammensein.
Land und Leute
Besonders auffällig war wie erwartet die Kultur in Irland. Die Menschen dort sind sehr liebenswert und offen. „How are you?“ war der Satz, den ich vor Ort am meisten gehört habe. Sie wollten alles von mir und der deutschen Kultur wissen und ich habe mich dort sehr gut aufgenommen gefühlt. Auch ich habe natürlich viel Erfahrung gesammelt und so einiges für die Zukunft mitgenommen. Beispielsweise hatte ich von Beginn an etwas Angst vorm Fliegen, Bus und Bahn fahren. Das meist genutzte Verkehrsmittel von mir war das Fahrrad! Immerhin komme ich ja aus dem kleinen beschaulichen Dörfchen Oeding. „Wenn de bur in de stadt kommt!“ Alles in allem habe ich mich aber schon nach kurzer Zeit an den Stadtstress gewöhnt. Dennoch bin ich hier in Oeding daheim und habe Irland so mit einem lachendem und einem weinenden Auge verlassen.
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