Work and Travel mit Fernbeziehung

Allein zum Work & Travel ans andere Ende der Welt? Das können sich nur wenige vorstellen und noch weniger Menschen wagen diesen Schritt tatsächlich. Noch schwieriger ist es, wenn man in einer festen Beziehung steckt. Eine Work & Travel-Reise ohne den Partner kann verschiedene Gründe haben: Entweder ist der Partner beruflich gebunden, Work & Travel ist schlichtweg nichts für sie oder ihn oder vielleicht möchtest du die große Reise auch ganz bewusst allein antreten. Zweifelsohne gibt es viele gute Gründe, Work & Travel allein zu machen. Viele Menschen befürchten allerdings, dass die Beziehung dadurch in die Brüche geht. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass stabile Beziehungen eine zeitlich begrenzte Trennung überstehen. Wie aber führt man eine erfolgreiche Fernbeziehung?

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1 Vertrauen haben

Vertrauen ist das A und O in jeder Beziehung, für eine Fernbeziehung ist es absolut elementar. Man muss sich auf den anderen verlassen können und von seiner Treue überzeugt sein. Vorab sollten klare Regeln für die Zeit der räumlichen Trennung aufgestellt werden und beide Partner müssen sich darauf verlassen können, dass sich der andere daran hält. Wenn man sich unterwegs die ganze Zeit Gedanken machen muss, ob der Partner auch treu ist, kann man diese besondere Zeit im Ausland wenig genießen. Meist hat es der Daheimgebliebene am schwersten. Er oder sie steckt im Alltag, während der reisende Partner unheimlich viele neue Eindrücke gewinnt und viele Leute trifft. Das sollte man nicht vergessen und dem Partner immer wieder klarmachen, dass er sich keine Sorgen machen braucht.

2 Rücksichtsvoller Umgang mit Facebook, Twitter & Co

Durch die räumliche Trennung beäugt man die Aktivitäten des Partners in sozialen Netzwerken besonders kritisch. Besonders das Posten von Statusmeldungen und Hochladen von Fotos wird als belastend empfunden. Aufgrund der fehlenden Nähe reagiert man häufiger mit Misstrauen und Eifersucht auf die Interaktionen des anderen auf Facebook, Twitter & Co. Als Work & Traveller erlebst du natürlich viel mehr als der daheimgebliebene Partner. Stellst du das in den sozialen Netzwerken dann auch noch detailreich zur Schau, fühlt sich deine andere Hälfte schnell ausgeschlossen und macht sich womöglich unnötige Sorgen. Wer eine Fernbeziehung führt, sollte daher besonders rücksichtsvoll mit sozialen Netzwerken umgehen, immer an die Gefühle des Partners denken und sich ggf. mit dem Posten etwas zurückhalten. Außerdem kannst du zusätzlich Vertrauen und Nähe schaffen, indem du zum Beispiel Fotos erst deinem Partner schickst, bevor du sie auf Facebook teilst.

3 Regelmäßiger Kontakt

Auch wenn viele aufpassen müssen, es mit dem Heimat-Kontakt nicht zu übertreiben, ist regelmäßige Kommunikation in einer Fernbeziehung sehr wichtig. Beständigkeit ist dabei wichtiger als Quantität. Die Kommunikation selbst ist heute dank Internetdiensten wie Skype und Whatsapp natürlich kein Problem mehr und ihr könntet rein theoretisch jeden Tag stundenlang miteinander kommunizieren, ohne auch nur einen Cent dafür auszugeben. Allerdings willst du ja vor Ort auch was erleben und neue Leute kennenlernen. Auch dein Partner hat ein Leben daheim. Daher sollte man es mit der Kommunikation definitiv nicht übertreiben. Ihr solltet vorher ausmachen, wie häufig ihr telefonieren wollt: Einmal pro Tag oder doch häufiger? Oder reicht euch vielleicht auch jeder zweite Tag? Wenn du eine Verabredung mal nicht einhalten kannst, solltest du deinen Partner daheim unbedingt rechtzeitig informieren und ihn nicht einfach vor dem PC sitzen lassen.

4 Gemeinsame Rituale

Auch in einer Fernbeziehung kann man Rituale pflegen, die verbinden und Nähe schaffen. Sie sind auf Reisen genauso wichtig wie zuhause. Ihr könnt zum Beispiel jeden Tag zu einer festen Uhrzeit telefonieren. Das kann beispielsweise direkt nach dem Aufstehen sein, auch wenn es nur für fünf Minuten ist. Abends könnt ihr euch dann noch mal ausführlich austauschen. Wenn man sich am anderen Ende der Welt befindet, sind die Zeiten für den anderen genau umgekehrt. Gerade bei großen Zeitunterschieden muss man sich mitunter gut organisieren, um günstige Zeitpunkte zum Telefonieren zu finden, an denen beide Partner ausreichend Zeit haben.

5 Pläne schmieden

Auch gemeinsame Pläne schweißen eine Partnerschaft über die geographische Distanz hinweg zusammen. Das können beispielsweise Pläne sein, die die Zeit nach der Rückkehr aus dem Ausland betreffen. Vielleicht wollt ihr zusammenziehen oder gemeinsam Urlaub machen, bei dem ihr ganz viel Zeit nur für euch habt? Vielleicht steht auch eine größere gemeinsame Anschaffung an, die ihr schon mal besprechen könnt. Oder ihr plant den Besuch des Partners in der Work & Travel-Destination. So verkürzt ihr die Zeit bis zum Wiedersehen und habt ein Ereignis, auf das ihr euch gemeinsam freuen könnt. Am Telefon könnt ihr euch eure gemeinsame Zeit schon mal ausmalen und alles im Detail planen. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass der Partner auch das Leben vor Ort kennenlernt und man sich danach noch viel besser austauschen kann.

6 Kleine Überraschungen

Kleine Überraschungen sind ein wunderbarer Weg, um den Partner zu zeigen, wie wichtig er einem ist. Das kann zum Beispiel eine spontane Whatsapp-Nachricht oder eine unerwartete SMS vor dem Schlafengehen sein, mit der man dem anderen wissen lässt, dass man gerade an sie oder ihn denkt. Auch ein leidenschaftlicher, handgeschriebener Brief mit ein paar Fotos oder eine Zeichnung sind eine erfrischende Abwechslung in einer Welt, in der wir fast nur noch digital kommunizieren. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Auch ein aufgenommener Song oder ein kleines selbstgemachtes Geschenk sind wunderbare Überraschungen, die dem anderen alle Zweifel nehmen können. Auch wenn die Post evtl. eine Weile unterwegs ist bis sie den anderen erreicht, lohnt sich der Aufwand auf jeden Fall.

7_klein Leidenschaft ausleben

Was vielen Paaren in einer Fernbeziehung besonders schwerfällt, ist die fehlende körperliche Nähe. Nur weil du gerade eine Fernbeziehung führst, heißt das aber nicht, dass du komplett auf Sex verzichten musst. Eine Fernbeziehung bietet die Möglichkeit, ganz neue Sachen auszuprobieren. Deine Leidenschaft kannst du schließlich auch in E-Mails, am Telefon oder per Skype ausleben. Das erhält die Spannung und die Intensität in der Beziehung. Umso leidenschaftlicher fällt dann auch das Widersehen aus – Sei es nach der Rückkehr oder bei einem Besuch des Partners.

8_klein Eine Probe auf Zeit

Wichtig ist auch, sich immer wieder klarzumachen, dass die Fernbeziehung eine Belastungsprobe für eure Beziehung ist. Ihr könnt beweisen, dass eure Beziehung einer solchen Belastung standhält. Wenn ihr das übersteht, habt ihre eine solide Grundlage für die Zukunft. Also solltet ihr auch alles daran setzen, diese Herausforderung zu meistern und nicht bei den ersten kleinen Schwierigkeiten das Handtuch werfen. Es lohnt sich, so etwas durchzustehen. Außerdem handelt es sich um einen überschaubaren Zeitraum. Wenn ihr beide wieder zurück im „normalen“ Leben seid, habt ihr euch noch lange genug und könnt alle Vorzüge des Pärchen-Daseins auskosten.

9_klein Zeit sinnvoll nutzen

Nun gilt es für eine begrenzte Zeit auch die Vorzüge des eigenständigen und ungebundenen Lebens auszukosten, in dem man sich ohne schlechtes Gewissen voll und ganz den eigenen Interessen widmet. Statt sich qualvoller Sehnsucht hinzugeben, sollte man das machen, wofür zuhause viel zu wenig Zeit bleibt. Du kannst zum Beispiel Hobbys ausleben, für die dein Partner kein Interesse hat.

Fazit

Eine solide, gefestigte Beziehung übersteht auch eine einjährige oder mehrmonatige Trennung. Sie kann vor allem eine Probe sein, die zeigt, wie viel Substanz eure Beziehung hat. Grundvoraussetzung für jede Fernbeziehung ist allerdings absolutes Vertrauen auf beiden Seiten. Man sollte sich immer bewusst machen, dass die Trennung zeitlich begrenzt ist. Bei der Kommunikation gilt es, eine Balance zu finden. Regelmäßiges Telefonieren ist wichtig, um den anderen am Alltag teilhaben zu lassen. Allerdings sollte man auch ein eigenes Leben vor Ort führen und nicht nur am Telefon oder Computer hängen.

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