Auslandspraktikum | Erfahrungsbericht aus Mexiko

Auslandspraktikum im Land der Mythen
und der Konquistadoren: Mexiko

von Nadja

Kontraste hautnah erleben? Reizende Kolonialstädte, satte Landschaften mit Hochland, Regenwälder und Vulkane, vom Schnee bedeckt – das ist Mexiko!

Ein Auslandspraktikum war im Rahmen meines Studiums Pflicht und so musste ich mich also bei Zeiten um eine entsprechende Möglichkeit bemühen. Für mich war klar, es sollte auf jeden Fall nach Mittel-, Süd- oder Nordamerika gehen. Mayas, Azteken und Inkas hatten mich ohnehin bereits seit Anbeginn des Studiums begleitet – also warum nicht Mexiko? Über einen Aushang an der Universität bekam ich Kontakt zu einem ehemaligen Mitstudenten, der dort bei einer mexikanischen Incoming Agentur angestellt war. Ich schickte meine Bewerbungsunterlagen also voller Aufregung auf den Weg und nach einem Telefoninterview mit der Agenturchefin hatte ich auch schon einen mexikanischen Praktikantenvertrag in meiner E-Mail Box. Damit war alles unter Dach und Dach: Mexiko, das Kaleidoskop verschiedener Kulturen, Landschaften, Musikrichtungen, Sprachen, Geschichten und kulinarischer Einflüsse, wartete auf mich.

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Geliebtes Mexiko City

Meine Vorbereitungsphase viel eher dürftig aus: Pass in die Tasche, Travellerschecks bei der Bank organisiert und ab in das beinahe nächste Flugzeug! Mexiko City – hier war ich also! Meine Agentur hatte sich glücklicherweise um eine Unterkunft für mein dreimonatiges Auslandspraktikum gekümmert; den Transfer mussten sie jedoch vergessen haben. Naja, Taxis standen ja in ausreichender Zahl vor dem Flughafengebäude. Aber wie war das doch gleich mit den Horrorgeschichten über ausgeraubte und verschleppte Touristen? Ich war ja schließlich weiblich und alleine! Also fasste ich meinen ganzen Mut zusammen und ich hatte Glück – es handelt sich bei diesen Horrorgeschichten wohl eher um bösartige Gerüchte! Mein Taxifahrer Carlos war ein netter Mexikaner, der mir auch gleich einen ganzen Sack voller Ratschläge mit auf den Weg gab. So konnte ich am Folgetag an einem wunderbaren Tortillastraßenstand diese leckere mexikanische Spezialität mit Avocadocreme probieren. Ohne Carlos hätte ich den Stand wahrscheinlich nicht auf Anhieb gefunden. Auch hatte ich mit ihm einen perfekten Fremdenführer kennengelernt, in dessen Taxi ich so manches Stadtviertel erkundete. Mit seiner Tochter freundete ich mich auch unmittelbar nach dem ersten Besuch im Hause Perros an – herzliche Leute!

Land der Kontraste

Mexiko – hier gibt es alles! Das Land ist ein ethnisches Mosaik mit einer turbulenten und mystischen Vergangenheit. Die Mexikaner sind Revolutionäre und Künstler zugleich und Arbeit gehört zum Leben, während gleichzeitig alles unter dem Stern „manana” steht. Der Ausdruck bedeutet wohl „besser morgen als heute”. Mexiko City ist politisches, finanzielles sowie kulturelles Zentrum des Landes und lediglich einen Steinwurf entfernt liegt Tenochtitlan, eine außergewöhnliche mythische Stätte der antiken Welt.

Wie arbeitet es sich im Mythos der Antike?

Es arbeitet sich „Mexikanisch!” und das ist nicht immer ganz so einfach, denn als Ausländer – sei es nun Deutscher, Schweizer, Engländer oder Amerikaner – ist man eine gewisse Verlässlichkeit und Präzession gewohnt. Dies sind für Mexikaner jedoch regelrecht Fremdwörter. Was ich außerdem gelernt habe: Ein Chef legt niemals selbst Hand an und macht sich womöglich jene auch noch schmutzig! Als Chef delegiert man, während der Arbeiter eben arbeitet. Wenn der Chef zum Arbeiter mutiert, dann verliert Letzterer den Respekt und die „mexikanische Revolution” ist sozusagen vorprogrammiert.

Abschied nehmen

Irgendwann war es auch bei mir so weit: Mein Flug ging Richtung Heimat. Auf eine letzte echt mexikanische „Fiesta” mit Feuerschlucker und Margaritas am Fließband musste ich allerdings nicht verzichten. Mein Praktikantenzeugnis hat bis heute den Weg nicht zu mir gefunden, aber der Kontakt zu vielen Sombreros ist mir durchaus geblieben. Was habe ich noch aus dem Land von Hernan Cortes als bleibende Erinnerung mitgenommen? Die leuchtenden Farben der Häuser, die das Leben und die Seele der Menschen erleuchten, und das Bewusstsein, dass Tortillas dort am besten schmecken, wo sie auch hergestellt werden.

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