Australien Backpacker-Videos

Josef war für 7 Monate in Australien als Backpacker unterwegs und hat seine Hauptstationen und Erlebnisse in coolen Videos festgehalten. In einem Interview hat Jane vom Work&Travel Magazin Josef gefragt, wie er überhaupt nach Australien gekommen ist, wie ihm sein Work and Travel Trip gefallen hat und was das Videodrehen für ihn bedeutet. Seine Backpacking-Videos hat er sogar schon in einem eigenen Youtube-Channel veröffentlicht, damit möglichst viele Reisebegeisterte sich einen Eindruck von Australien machen können. Lest selbst und klickt euch mal in Josefs Videos rein.

Wieso Australien – Warum Work and Travel?

w&t/magazin: Josef, kannst du ein bisschen was über dich erzählen? Wer bist du, woher kommst du, wie alt bist du und was machst du?

Josef: Hallo, ich bin Josef, bin 19 Jahre alt und komme aus Thüringen. Die meisten nennen mich Joey, deswegen heißt mein Kanal auch „Joey’s Jungle“. Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und fange im Oktober mein Studium an. Im Moment mache ich noch ein Praktikum bei einem Radiosender.

w&t/magazin: Du warst für einige Monate in Australien und hast  Work and Travel gemacht, woher kam die Idee dafür?

Josef: Ich war schon immer vom Reisen begeistert. Ich liebe es, mich mit anderen Kulturen zu befassen und neue Sprachen zu lernen. Eigentlich hatte ich immer geplant, nach der 10. Klasse ein High School Year zu machen. Das habe ich mir aber am Ende nicht zugetraut und deswegen habe ich nach meinem Abi die Chance ergriffen und bin nach Australien geflogen. Außerdem wollte ich nach 18 Jahren in Deutschland einfach mal raus und die Welt sehen. Im Endeffekt dazu bewegt hat mich aber eine Freundin, mit der ich zusammen in einer Klasse war. Die ist zwei Monate vorher nach Australien geflogen und hat damit das Ganze in Bewegung gesetzt.

w&t/magazin: Warum Australien?

Australien Backpacker - Entspannung an der Küste
Die Freiheit genießen und die Seele baumeln zu lassen waren zwei von Josefs Zielen in Australien!

Josef: Australien war für mich schon immer die perfekte Verbindung meiner Vorlieben. Ich wollte unbedingt in ein englischsprachiges Land, weil es einfach genial ist, fließend Englisch sprechen zu können. Dann liebe ich natürlich warme Temperaturen, Palmen und Sommer, und da man den fast das ganze Jahr über in den meisten Teilen Australiens hat, musste ich nicht mehr lange überlegen. Außerdem hat mich Australien schon immer sehr fasziniert, weil es so weit von Deutschland entfernt ist. Ich wollte wissen, wie die Leute am anderen Ende der Welt leben, was sie anders machen als wir und wie sich ihr Alltag zu meinem unterscheidet. Der ausschlaggebende Punkt ist aber, dass das Work and Travel System dort am besten funktioniert. In Australien gibt es mehr Backpacker als in jedem anderen Land und dementsprechend sind auch die Leute darauf eingestellt. Außerdem kann man dort in sehr kurzer Zeit verhältnismäßig viel Geld verdienen. Man muss aber natürlich auch offen für Arbeit sein und auch Kompromisse eingehen, sonst kann die Jobsuche auch nach hinten losgehen.

w&t/magazin: Wie hast du die Reise organisiert?Hast du alles selbst geplant oder über eine Organisation gebucht?

Josef: Ich habe meine Reise über eine Organisation gebucht, weil ich so weit weg von zu Hause einen Ansprechpartner wollte, an den ich mich im Notfall wenden kann. Im Endeffekt ist auch eine Menge passiert, z.B. ist mein Blinddarm in Australien geplatzt und ich wäre fast gestorben. Trotzdem habe ich mich nie an die Organisation gewendet, weil ich immer genügend Leute um mich herum hatte, die mir geholfen haben. Das meiste, was die Organisation für mich gemacht hat, hätte ich außerdem auch selber gekonnt. Flug und Hostel buchen ist wirklich nicht schwer und das muss man sowieso noch öfter machen, wenn man einmal in Australien ist. Wenn ich noch mal vor der Entscheidung stehen würde, würde ich meine Reise selbst organisieren. Wer aber vorher noch nie alleine in einem fremden Land war, fühlt sich mit einer Organisation auf jeden Fall sicherer.

Hallo Australien! Hallo Realität…

w&t/magazin: Wie war deine Ankunft? Was hast du in den ersten Tagen gemacht? Von wo bist du gestartet?

Josef: Ich bin am 04. Dezember in Sydney gelandet. Um die Zeit ist ja gerade Sommer auf der Südhalbkugel und als wir aus dem Flughafen gekommen sind, war ich erst mal ein bisschen enttäuscht, weil es nur 14 Grad waren. Generell war meine Ankunft aber sehr schön. Ich hatte schon auf dem Flug andere Leute kennengelernt, die auch mit meiner Organisation unterwegs waren. Dadurch wird man dann auch gleich entspannter und ist nicht mehr so aufgeregt. Wir wurden dann am Flughafen empfangen und ins Hostel gebracht. Über meine Organisation hatte ich schon von Deutschland aus eine „Kennenlern-Woche“ gebucht. In der Woche haben wir uns die Stadt angeguckt, waren in den Blue Mountains oder haben typisch australisches Essen gegessen.

w&t/magazin: Und was hast du in den 7 Monaten in Australien alles gemacht? Welche Jobs hattest du, wo bist du untergekommen? Welche coolen Leute hast du kennengelernt?

Känguru füttern beim Backpacking
Auf seiner Suche nach Kängurus ist Josef fündig geworden!

Josef: Nach zwei Wochen in Sydney bin ich 9 Stunden mit dem Zug in die Nähe von Coffs Harbour gefahren. Dort habe ich über Weihnachten und Silvester für eine Familie gearbeitet. Richtig wohl gefühlt habe ich mich dort aber nicht. Für diese Familie habe ich gewwooft[LINK] (Farmarbeit geleistet) und mir damit meine Unterkunft und das Essen verdient. Dort musste ich alles Mögliche machen, was rund ums Haus angefallen ist. Weil das aber mitten im Busch war, habe ich hauptsächlich Bäume abgesägt oder auf dem Feld gearbeitet. Die Familie ist dann nach zwei Wochen in den Urlaub gefahren und ich musste mir was anderes suchen.

Durch Zufall habe ich eine andere Familie im selben Ort gefunden und das waren die nettesten Menschen, denen ich je in meinem Leben begegnet bin. Wir haben uns sofort gut verstanden und ich hatte eine richtig schöne Zeit dort. Ich konnte dort den australischen Alltag kennen lernen, hatte australische Freunde gefunden und konnte genau so leben, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Bei dieser zweiten Gastfamilie musste ich Rasen mähen, Traktor fahren, Hecke schneiden usw. Am meisten musste ich “whipper snippern” (mit der Motorsense arbeiten). Das konnte ich ziemlich gut und deswegen hat mich die Familie das öfter machen lassen. Ich habe dann das selbe auch für Freunde und Bekannte gemacht, um noch ein bisschen extra Geld zu verdienen. Ich habe dort aber z.B. auch bei der Renovierung von einer Wohnung geholfen und habe mich um die Tiere dort gekümmert. In den drei Monaten dort ist dann mein Blinddarm geplatzt und die Familie hat sich um mich gekümmert, als wäre ich ihr eigener Sohn. Das hat uns sehr zusammengeschweißt und deswegen haben wir immer noch viel Kontakt miteinander. Meine australische Familie kommt nächstes Jahr sogar nach Deutschland zu Besuch.

Nach drei Monaten war es dann aber auch Zeit, weiter zu reisen. Ich habe in Brisbane bei Verwandten von meiner Gastfamilie einen Zwischenstopp gemacht. Die hatten zwei Kinder in meinem Alter und die haben mir in einer Woche die gesamte Stadt gezeigt. Am Ende bin ich an der Sunshine Coast gelandet und habe in einem Thai-Restaurant gearbeitet. Das war eigentlich die aufregendste Zeit für mich. Erstens, weil man so viele verschiedene Leute kennen gelernt hat und zweitens natürlich wegen der Location. Das Restaurant war direkt am Strand in einem Urlaubergebiet und ich hatte neben der Arbeit viel Zeit, um die Umgebung zu erkunden. Die Sunshine Coast ist für mich definitiv einer der schönsten Orte in Australien und ich habe meine Zeit dort sehr genossen.

Nach 2,5 Monaten bin ich wieder nach Brisbane um von dort aus nach Sydney zu fliegen. Von Sydney bin ich dann im letzten Monat die komplette Ostküste bis nach Cairns gereist.

Gute und schlechte Erfahrungen

w&t/magazin: Was waren die drei coolsten /welches die 3 schlechtesten Erfahrungen, die du in Australien gemacht hast?

Backpacking Australien - Höhen und Tiefen
In der Einführungswoche seines Work and Travel Programms ist Josef bereits viel rumgekommenn und hat viele Ausflüge unternommen.

Josef: Da muss ich erstmal überlegen. Man erlebt so viel auf solchen Reisen, dass man sich gar nicht ent-scheiden kann, was am besten war. Ich glaube die beste Erfahrung war, dass ich mich wie ein Australier fühlen konnte. Ich hatte meine australische Familie und Freunde und konnte genau so leben, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Was mich auch sehr begeistert hat, war die Freiheit, die man in einem anderen Land hat. Man ist für sich alleine und kann überall hingehen. Man muss auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen und kann machen, was immer man will. Das war eine schöne Abwechslung, weil man in Deutschland durch Schule, Job oder Familie immer irgendwie eingeschränkt ist. Am Great Barrier Reef zu schnorcheln und zu tauchen werde ich auch nie vergessen. Ich habe noch nie zuvor in meinem Leben so etwas Schönes gesehen. Natürlich hätten auch einige Dinge besser laufen können. Am Anfang ist es mir ziemlich schwer gefallen, mich an alles zu gewöhnen. Vor allem, weil ich kurz vor Weihnachten nach Australien gegangen bin, war es schwer, erstmal komplett alleine zu sein. Klar, man hatte immer andere Leute um sich herum, aber das war trotzdem nicht das selbe. Ich hatte mit meiner ersten Familie auch ziemlich Pech. Ich musste hart arbeiten und die hygienischen Bedingungen waren nicht besonders gut. Nicht wirklich schlecht, aber negativ ist mir aufgefallen, dass man es sich als Backpacker sehr viel einfacher vorstellt, Arbeit zu finden. Wenn man wirklich Geld verdienen will und auch Kompromisse eingeht, findet man auch was. Generell ist es aber nicht einfach, an einen guten Job zu kommen. Meine schlechteste Erfahrung war aber definitiv die Geschichte mit meinem Blinddarm. Da ist ziemlich viel schief gelaufen und die Ärzte haben nicht richtig reagiert. Ich wurde nach der Nacht, in der mein Blinddarm geplatzt ist, entlassen, weil die Ärzte meinten, ich hätte nur eine Lebensmittelvergiftung. Nach meiner Operation wurde mir dann gesagt, dass ich fast gestorben wäre. Ist natürlich nicht so toll… ;-)

Joeys Backpacker-Videos

Wenn ihr wissen wollt, was genau wann passiert ist, könnt ihr euch meine „Draw My Gap Year“-Videos angucken. Darin habe ich meine komplette Reise vom Hinflug bis zum Rückflug gezeichnet. Den kompletten Reisemonat habe ich übrigens auch an jedem Tag gefilmt.

w&t/magazin: Apropros filmen…Wie bist du eigentlich dazu gekommen?

Josef: Ich habe schon vor vielen Jahren ab und zu Videos gedreht. Damals aber noch nicht regelmäßig. In Australien ist mir dann die Idee gekommen, das Ganze richtig in Angriff zu nehmen, also regelmäßig Videos zu posten. Das hat während ich gereist bzw. gearbeitet habe natürlich nicht geklappt, weil ich keine Zeit dazu hatte. Während meines Reisemonats habe ich mir dann vorgenommen, jeden einzelnen Stopp zu filmen und das habe ich auch gemacht. Der erste Reisevlog ging Anfang Juni online. Seitdem kommt auch jede Woche ein neues Video.

w&t/magazin: Wo hast du denn das filmen gelernt? Hast du Kurse in der Schule oder Freizeit belegt?

Josef: Nein, das hab ich mir alles selbst beigebracht. Angefangen zu filmen habe ich mit dem alten Camcorder meiner Eltern. Ich habe dann ziemlich schnell gemerkt, dass es mir richtig Spaß macht, mich und andere Leute zu filmen und das Ganze dann zu schneiden und zu bearbeiten. Da dauert’s natürlich erst mal ein bisschen, bis man raus hat, wie das alles funktioniert. Mit der Zeit kommt das dann aber von alleine und wenn man sich für etwas richtig interessiert, lernt man alles ja sowieso viel schneller.

w&t/magazin: Hat dich das Backpacking in Australien beim Videodreh beeinflusst? Wenn ja, inwiefern?

Josef: Ich denke schon, dass mich die Reise in einem gewissen Maß beeinflusst hat. Generell habe ich ja in Australien erst die Entscheidung getroffen, YouTube viel ernster zu nehmen. Als ich dann die ersten paar Videos hochgeladen habe, war mir klar, dass ich damit weiter machen muss. Charakterlich habe ich mich während meiner Reise auch verändert. Ich bin selbstständiger und viel weltoffener geworden. Ich glaube, das sieht man meinen Videos auch an. Wenn ich meine älteren Videos mit denen heute vergleiche, komme ich mir jetzt viel selbstsicherer vor.

w&t/magazin: Planst du auch in Zukunft weitere Reisevideos zu drehen?

Josef: Auf jeden Fall! Man vergisst einfach so viele schöne Eindrücke irgendwann, wenn man sie nicht irgendwie festhält. Mit Fotos klappt das ganz gut, mit Videos aber noch viel besser. Wenn ich mir jetzt meine Reisevlogs angucke, kann ich die komplette Reise noch mal erleben, weil ich jeden einzelnen Tag und sämtliche Eindrücke gefilmt habe. Natürlich ist es auch schön zu sehen, wenn andere Leute sich genau so über die Videos freuen. Das finde ich so genial, dass ich mir vorgenommen habe, alle kommenden Reisen auch so zu filmen.

w&t/magazin: Du hast sogar einen eigenen Youtube-Channel. Wie bist du darauf gekommen und woher nimmst du deine Ideen?

Josef: Ich habe mich schon immer fürs Filmen begeistert und finde es toll, wenn ich Andere mit meinen Videos zum Lachen bringen oder ihnen helfen kann. Bevor ich nach Australien gegangen bin, hab ich so ziemlich jedes Video über „Work and Travel“ geschaut, was es auf YouTube gibt. Durch die Videos konnte ich mich besser auf alles vorbereiten und mich auf meine Reise einstimmen und generell hat es Spaß gemacht, andere auf ihrer Reise zu „begleiten“. Ich wollte meine Erfahrungen auch mit anderen Leuten teilen und ihnen zeigen, was ich so erlebe. Das Ganze habe ich immer versucht, so kreativ wie möglich zu gestalten. Die Ideen sind mir wie auch noch jetzt immer sehr spontan gekommen. Ich habe mir z.B. einmal nicht getraut, eine Spinne nach draußen zu tragen, weil ich nicht wusste, ob sie giftig war. Weil ich solche ähnlichen Situationen schon öfter erlebt hatte, entstand dann das Video „Heimtücke Gefahren in Australien“. Für meine Reise-Videos habe ich mich von meinem Lieblings-YouTuber FunForLouis inspirieren lassen. Der reist mit seiner Kamera um die Welt und filmt jeden einzelnen Tag in seinem Leben. Was mich am Filmen so inspiriert, ist, dass man Dinge aus seinem Leben für immer festhalten kann und den Moment so oft erleben kann, wie man will.

Zurük aus Australien: Zukunftspläne?

w&t/magazin: Planst du jetzt nach Australien eine Art “Entertainment-Karriere” und willst mit deinen Videos vielleicht sogar Geld verdienen? Was sind jetzt deine Pläne, wo du wieder in Deutschland bist?

Josef: Ich hatte mir auf jeden Fall vorgenommen, aktiver auf YouTube zu werden und regelmäßig Videos hochzuladen. YouTube ist für mich der beste Weg, um mich selbst zu verwirklichen. Mir macht es unglaublich Spaß, andere mit meinen Videos aufzumuntern oder zu inspirieren. Geld damit verdie-nen wäre wahrscheinlich der Traum schlechthin, aber das ist nicht mein großes Ziel. Ich mache Vi-deos, weil es mir Spaß macht, sie zu produzieren und nicht, um Geld zu verdienen. Das sollte glaube ich auch so bleiben, weil man sonst die Leidenschaft dahinter verliert und das würde man den Videos auch ansehen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich neue Abonnenten bekomme und damit sehe, dass anderen meine Videos gefallen. Auf jeden Fall will ich damit weiter machen. Wer weiß schon, wo es mich damit noch hin verschlägt. Ab Oktober werde ich außerdem mein Studium als Mediendesigner beginnen, worauf ich schon sehr gespannt bin. :-)

w&t/magazin: Ist schon ein neuer Auslandstrip geplant? Falls ja, wo geht es hin?

Josef: Na klar! Seitdem ich in Australien war, ist mein nächstes großes Ziel Amerika. Ich will unbedingt nach Los Angeles gehen und generell Kalifornien sehen. Südafrika finde ich auch sehr interessant. Ich glaube, wenn man einmal so lange im Ausland war, hält man es nicht mehr so lange zu Hause aus. Reisen ist und bleibt für mich eines der schönsten Dinge überhaupt und ich werde sicherlich nie genug davon haben.

Josefs Australien Backpacker-Video findet ihr hier:

w&t/magazin: Vielen Dank für das Interview Josef. Wir wünschen dir auf deinem weiteren Weg natürlich alles Gute und hoffen, bald wieder neue Reise-Vlogs sehen zu können.


0 Gedanken zu „Australien Backpacker-Videos“

Schreibe einen Kommentar