5 | Alinas Blog: Mit dem Rucksack durch Neuseeland

Möchtest du gerne wissen, wie andere Working Holiday-Maker ihre Auslandszeit erleben? Welche tollen Erlebnisse haben sie, welche Probleme müssen sie lösen? Alina lässt uns in ihrem Blog an ihrem Work & Travel-Trip durch Neuseeland teilhaben. Sie berichtet von den abenteuerlichen Erlebnissen genauso wie vom Alltag am Ende der Welt. Natürlich hat sie auch immer wieder den einen oder anderen Tipp für zukünftige Work & Traveller auf Lager ;). Dieses Mal berichtet Alina von ihrer ersten Couchsurfing Erfahrung. Ist diese Art des Reisens auch etwas für dich?

Northland

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Nachdem ich der Großstadt Auckland den Rücken gekehrt hatte, ging es für mich weiter nach Whangaparaoa. Ich wollte eine Gegend sehen, die nicht bei jedem auf dem Plan steht und ich wollte nicht gleich den halben Norden überspringen. Auf der Plattform couchsurfing.com fand ich dann Ben, meinen Couchsurfing Host. Vor Neuseeland hatte ich Couchsurfing nur in Liverpool getestet und da war noch eine Freundin dabei. Als ich den Mädels im Hostel in Auckland erzählte, ich würde Couchsurfing machen, waren alle ziemlich besorgt. Ben hatte viel positives Feedback auf seinem Profil, die auch aktuell waren. Da er sowieso in Auckland arbeitete, schlug er vor, mich in der Stadt abzuholen. Ein Mädchen vom Hostel begleitete mich zum Auto und da mir Ben auf Anhieb sympathisch war, stieg ich ein. Ich bekam von den Mädels wie vereinbart abends eine SMS, ob alles in Ordnung sei.

Es ist jedem selbst überlassen, wie viel Risiko er oder sie auf einer Reise eingehen möchte. Ich persönlich verlasse mich auf mein Gefühl und wenn ich mich nicht wohl fühle, gehe ich. Aber ich hätte definitiv eine wunderbare Woche in Whangaparaoa verpasst, wenn ich Ben nicht vertraut hätte. Er kochte jeden Abend für mich, ließ mich kostenlos in einem eigenen Zimmer schlafen und gab mir wertvolle Tips, was ich in der Gegend machen könnte. Meine einzige Aufgabe in dieser Woche war es, mit der 9 Monate alten Hündin Narla zu spielen. Und da sie unendlich viel Energie hat, war dies nicht sonderlich schwer. So sehr ich es auch liebe, mit Backpackern aus aller Welt zu reden, es tat doch auch mal gut, mit einem Neuseeländer quatschen zu können.

Tiritiri Matangi Island

neuseeland-tiritiri-matangi-islandUnd so erlebte ich auch eines meiner bisherigen Highlights dieser Reise: meine Wanderung auf Tiritiri Matangi Island. Diese kleine Insel liegt im Hauraki Gulf und ist gut mit der Fähre von Gulf Harbour in etwa 20 Minuten aus zu erreichen. Seit 30 Jahren versuchen Freiwillige, der Insel ihr natürliches Aussehen zurückzugeben und betreiben ein riesiges Aufforstungsprojekt. Ich lernte Freiwillige kennen, die jeden Mittwoch auf die Insel fahren, um weiterhin Bäume zu pflanzen. Und all die Arbeit hat sich tatsächlich auch gelohnt: Die Insel ist ein wahres Paradies für einheimische Vögel, die sich nun auf der Insel verbreiten und nur noch dort in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen sind. Ich begab mich auf eine 4 stündige Inselumrundung und auf dem gesamten Weg traf ich auf keine Menschenseele, dafür war ich ständig umgeben von exotischen Papageien und anderen faszinierenden Vögeln.

Im Gegensatz zu all den schlechten Nachrichten über die Umwelt war es schön zu sehen, dass wir der Natur auch etwas zurückgeben können. Wir müssen nicht nur hilflos zuschauen, wie sich unser Planet verändert, sondern wir können auch unseren Teil dazu beitragen, dass wir weiterhin diese wunderschöne Natur genießen können.

Auf in den Norden

Der Abschied von Whangaparaoa (das “Wh” wird übrigens wie ein “F” ausgesprochen) fiel mir schwer, doch ich machte mich auf meinen Weg in den Norden. Meine nächste Station hieß Whangarei, wo ich vier schöne Tage verbrachte. Die Stadt an sich hat nicht sehr viel zu bieten, doch ist es viel wichtiger, welche Leute man an einem Ort trifft. Ich war das zweite Mal Trampen und im Gegensatz zum ersten Mal auf Waiheke Island hieß es dieses Mal: Daumen raus und lächeln. Ich bekam Unterricht von einem Deutschen, der schon seit acht Monaten in Neuseeland unterwegs war und bereits nach zwei Minuten hielt eine Holländerin, die uns mitnahm. So einfach ging das! Beim Rückweg war es etwas schwieriger, hier warteten wir etwa eine halbe Stunde und wurden nicht direkt bei der YHA rausgelassen, sondern wir liefen noch etwa 20 Minuten zu Fuß.

Paihia

Nach Whangarei begab ich mich dann noch nördlicher und landete in Paihia, wo ich mich auf Anhieb wohlfühlte. Das Hostel hatte in der Lounge und in der Küche einen Blick aufs Meer und so konnte man ständig die schöne Aussicht genießen. Ich fuhr mit einem Kanadier an einem sonnigen Tag zu verschiedenen Buchten und ich konnte mich am Ende des Tages gar nicht entscheiden, welcher Strand der schönste war. Ich genoss meine Zeit in Paihia und hatte auch endlich mal in Ruhe Zeit, mich um ein Bankkonto sowie um meine Steuernummer kümmern zu können. In Auckland sind die Banken immer überfüllt und man muss sich für einen Termin anmelden, doch bei der ANZ in Paihia war es sehr ruhig und ich wurde super lieb betreut.

Auf den Spuren der Maoris

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Nach einem Zwischenstopp in Kerikeri und dem ältesten Steinhaus Neuseelands ging es weiter nach Kaitaia. Diese nördliche Stadt war die erste Station, die mir auf Anhieb nicht gefiel. Die Stadt an sich hatte nichts zu bieten und da im Hostel hauptsächlich Langzeitgäste waren, die sich schon kannten, fiel es mir schwer, Anschluss zu finden. Ich hatte allerdings nur zwei Nächte dort gebucht, daher war dies nicht weiter tragisch. An einem Tag machte ich einen Ausflug nach Cape Reinga, wobei ich eine Tagestour gebucht hatte. Der Guide war ein Maori, der uns aus erster Hand erzählen konnte, wie wichtig dieser Ort für die Ureinwohner war. Sie glauben, dass die Seelen der verstorbenen Maoris den 90 Mile Beach entlang gehen und von Cape Reinga aus zurückkehren zu den Inseln, wo sie einst hergekommen waren. Die Fahrt zurück war verrückt, weil der 90 Mile Beach (der in Wirklichkeit nur 55 Meilen lang ist) einfach tatsächlich ein anerkannter Highway ist, obwohl man am Strand entlang fährt. Es werden zum Beispiel auch regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Für etwas Adrenalin auf dem Rückweg sorgte dann das Sandboarden.

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Da es keine Busse an der Westküste von Northland im Winter gibt, nahm ich die gleiche Route zurück und ging noch einmal nach Paihia und Whangaparaoa. Es tat gut, bereits zu wissen, wohin man kommt und wen man treffen wird. In Paihia war der Kanadier noch da, der mich mitnahm zu Tane Mahuta, dem größten Baum Neuseelands, der stolze 2000 Jahre alt ist. Vor dem Kauri-Baum waren zwei Leute verkleidet mit Zauberhut und Umhang, was diesen Ausflug echt lustig machte. Doch auch ich muss zugeben, dass der Anblick dieses riesigen Baumes etwas Besonderes ist. Auch wenn ich keine Zauberausrüstung benötigte, um dies zu spüren :D.

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Nach etwa vier Wochen im Norden kehrte ich zurück nach Auckland, um ein Vorstellungsgespräch wahrnehmen zu können.

Tipp: Jetzt mit der Work and Travel Planung für Neuseeland starten

Hier weiterlesen:

>> Teil 1 | Reisevorbereitungen & große Erwartungen

>> Teil 2 | Die Ankunft in Neuseeland

>> Teil 3 | Die Reise kann beginnen

>> Teil 4 | Die Suche nach dem ersten Job

>> Teil 6 | Meine zweite Housekeeping-Erfahrung

>> Teil 7 | 6-wöchige Rundreise mit Christine

>> Teil 8 | Abstecher nach Australien

>> Teil 9 | Meine Arbeitszeit in Mount Maunganui

>> Teil 10 | Fallschirmsprung in Queenstown

>> Teil 11 | Abschiedsbrief an Neuseeland

>> Rundreise auf der Südinsel – Work and Travel in Neuseeland


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