Auslandspraktikum im Hotelmanagement | China, Peking


von Annika

Ein halbes Jahr im Land der Mitte

Den Entschluss, nach meinem Schulabschluss für eine Weile in China zu leben, fasste ich bereits zwei Jahre vor tatsächlicher Umsetzung dieser Idee. Im Rahmen eines Schüleraustauschs lernte ich China als dieses bunte, spannende und ständig in Bewegung scheinende Land kennen und lieben. Also suchte ich noch während der Prüfungsphase nach passenden Organisationen, die Auslandsaufenthalte in China ermöglichen. Vor allem Praktika in der Hotelbranche waren ein einfacher Weg, das Land und seine Bewohner hautnah zu erleben und Anschluss zu finden. Deswegen entschied ich mich auch für ein Praktikum in Hotelmanagement, welches mir das Crowne Plaza U-Town Hotel in Peking, der Millionenmetropole mit perfekter Mischung aus Moderne und Tradition, anbot.

Was vorher erledigt werden muss

Kurz nach Erhalt der Bestätigung ging es auch schon ruck, zuck um alle Vorbereitungen, die vor Abreise getroffen werden mussten. Zunächst stand natürlich erstmal das Visum an. Meine Organisation riet mir ein Studentenvisum des Typs X bei der Botschaft zu beantragen. Vor der Abreise musste ich auch noch meinen Impfpass rauskramen, da es besonders wichtig war diverse Impfungen vorzunehmen. Diese Impfungen waren neben Hepatitis, Tollwut auch eine Impfung gegen die japanische Enzephalitits, eine Gehirnhautentzündung, die über Wasser übertragen werden kann.

Und plötzlich stand ich auch schon mit gepackten Koffer am Flughafen und trat die lange Reise mit einem 15-stündigen Flug nach Peking an. Dort angekommen wurde ich von einem Mitarbeiter der Organisation abgeholt und zu meiner Unterkunft gebracht. Das sehr zentral gelegene Hotel und mein kleines Apartment lagen nur ungefähr 10 Gehminuten voneinander entfernt. Für Verpflegung und Unterkunft kam das Hotel auf, damit hatte ich schon einiges gespart, denn vor allem die Mietpreise in Peking wären unbezahlbar gewesen!

Erst kommt die Arbeit…

Am Tag nach meiner Anreise ging es auch schon an die Arbeit. Mein Praktikum beinhaltete die Servicearbeit im Hotelrestaurant, in welchem ich mich besonders um die ausländischen Gäste kümmern sollte. Arbeiten musste ich fünf Tage die Woche von 6:30 Uhr – 16:00 Uhr, häufig aber auch ein bisschen länger. Nach und nach wurden mir meine Aufgaben erklärt und ich wurde immer mehr in den Arbeitsalltag eingespannt. Schon nach kurzer Zeit konnte ich ohne Probleme zusammen mit meinen Kollegen das Frühstücks- und Mittagsbuffet vorbereiten, die Gäste während der Mahlzeiten bedienen und das Restaurant für besondere Anlässe herrichten. Jetzt weiß ich, wie viel Aufwand und Planung in den möglichst reibungslosen Ablauf in einem Hotel gesteckt wird!

Die enge Zusammenarbeit mit meinen Kollegen ermöglichte mir ebenfalls einen direkten Einblick in den chinesischen Alltag. Besonders die chinesischen Feiertage, zu denen das Restaurant entsprechend geschmückt wurde, erlebte ich so hautnah mit. Auch entwickelte ich zu einigen meiner Kollegen tolle Freundschaften, die den Alltag so viel spannender gemacht haben!

…dann das Vergnügen!

Peking ist die perfekte Stadt, wenn man Großstadttrubel mit möglichst viel chinesischer Kultur erleben will. In meiner Freizeit habe ich viele der wunderschönen und bekannten historischen Orte Pekings besichtigt und auch Tagestrips wie beispielsweise zur Chinesischen Mauer unternommen. Aber auch das gelegentliche Bummeln durch die vielen Einkaufsstraßen- und centren war etwas, was ich zusammen mit meinen chinesischen Freunden genossen habe. Natürlich gehörte zu meinem Aufenthalt auch das Probieren von einheimischen Delikatessen, die leckeren Baozi waren dabei nur ein Teil von vielen Gerichten, die ich kennenlernen durfte.

Was man unbedingt vor einem China-Aufenthalt wissen sollte

Es gibt einige Aspekte, in denen Deutschland und China nicht unterschiedlicher sein könnten und man sollte sich vorab auf mögliche Kulturschocks einstellen. Besonders wenn man in China arbeiten möchte, sollte man sich bewusst sein, dass oftmals ein strikteres Arbeitsklima herrscht, die Hierarchien am Arbeitsplatz stärker betont werden und das Leisten von Überstunden als selbstverständlich angesehen wird. Auch ist der Lebensstandard ein anderer, man sollte zum Beispiel nicht zu viel von seiner Unterkunft erwarten. Gerade weil es sich bei Peking auch um so eine dicht besiedelte und große Stadt handelt, habe ich es an einigen Stellen als sehr dreckig empfunden. Am schwierigsten war für mich die anfängliche Sprachbarriere, da ich mit absolut keinen Sprachkenntnissen den kalten Sprung ins Wasser gewagt habe. Das hat zu Beginn das zurechtfinden erheblich erschwert.

Gibt man diesem Land und seinen Menschen aber erstmal eine Chance und ist bereit, sich auf all die Unterschiede einzulassen, kann man hier eine unvergessliche Zeit erleben, die ich niemals missen wollen würde!

Noch mehr Erfahrungsberichte? Hier entlang…

>> Hier findest du weitere Erfahrungsberichte zu Auslandspraktika