Teil 2/5: Ohne Geld im Ausland – Was nun?

Du machst Work and Travel in einem fernen Land und stellst auf einmal entsetzt fest, dass sich deine Ersparnisse dem Ende neigen. Was wie ein Alptraum klingt, ist eigentlich kein Grund zur Panik. Denn du hast vor allem in den typischen Work and Travel-Ländern etliche Möglichkeiten, auch kurzfristig einen Job zu finden. Du kannst entweder für freie Unterkunft und Verpflegung jobben und dich so auch ganz ohne Geld eine Zeitlang über Wasser halten oder für bares Geld arbeiten. Doch welche Optionen gibt es konkret, beim Work and Travel möglichst schnell an Geld zu kommen?

Junger Mann liest Zeitung

1Working Hostels

Ein wirklich einfacher und effektiver Weg, beim Work and Travel umgehend einen Job zu finden, sind die sogenannten Working Hostels. Die sind vor allem in den beliebten Work and Travel-Ländern Australien und Neuseeland sehr verbreitet. Working Hostels kooperieren mit Arbeitgebern in der Umgebung und vermitteln Jobs direkt an Work and Traveller. In der Regel handelt es sich um Ernte- und andere Landwirtschaftsjobs. Oft läuft es so, dass du im Hostel eincheckst und am nächsten Tag direkt mit der Arbeit loslegst. Jedoch solltest du Working Hostels vorab kontaktieren und nachfragen, ob es derzeit Jobs und Platz im Hostel gibt. Umsonst hinfahren wäre nämlich ärgerlich: Die meisten Working Hostels liegen ziemlich abgelegen in ländlichen Gebieten. Working Hostels im beliebten Work and Travel-Land Australien findest du auf der Homepage von Workstay.

2Im Hostel arbeiten

Außerdem kannst du auch in so gut wie jedem „normalen“ Hostel jobben. Für ein paar Stunden Mitarbeit am Tag bieten die meisten Hostels freie Unterkunft. Wenn du dich richtig gut schlägst, wirst du evtl. sogar richtig eingestellt und kannst bares Geld verdienen. Dabei triffst du viele interessante Leute und lebst in einem spannenden Umfeld. Nachfragen lohnt sich immer.

3WWOOF

Die Abkürzung WWOOF steht für „Worldwide Opportunities on Organic Farms“ und bedeutet so viel wie: Für freie Unterkunft und Verpflegung kannst du auf ökologisch-nachhaltigen Farmen und Betrieben mit anpacken, bei Einheimischen wohnen und viel über ökologische Landwirtschaft lernen. Dazu musst du Mitglied bei der nationalen WWOOF-Organisation in deinem Gastland werden. Das kostet ca. 50 Euro pro Jahr. Als Mitglied kannst du ökologische Farmer im ganzen Land kontaktieren und dir meist sehr schnell einen Job als Wwoofer sichern.

4HelpX, Workaway & Co

Help-Exchange-Netzwerke funktionieren vom Prinzip her genauso wie WWOOF, nur dass du dort nicht nur ausschließlich ökologisch nachhaltige Farmen findest, sondern auch Hostels, Gasthäuser, konventionelle Landwirtschaftsbetriebe, Gemeinschaften jeglicher Art und Privatpersonen. Das Grundprinzip ist aber dasselbe: Für ein paar Stunden Mithilfe am Tag bekommst du freie Unterkunft und Verpflegung. Je nach Art und Umfang der Tätigkeit, ist es aber manchmal auch nur die Unterkunft ohne Verpflegung. Auch solche Jobs findest du sehr schnell, wenn du dich auf einem großen Portal wie workaway.info oder helpx.net anmeldest. Die Mitgliedschaft kostet ca. 20 Euro pro Jahr.

5Fragen, fragen, fragen

Wenn du beim Work and Travel schnell an einen Job kommen willst, lautet die beste Strategie zweifelsohne: fragen, fragen, fragen. Erzähle einfach jedem, den du triffst, dass du gerade auf der Suche nach einem Job bist – egal ob Einheimische oder andere Work and Traveller. Irgendjemand hat garantiert die richtige Info für dich, wo du gerade einen Job finden kannst.

6Lebenslauf verteilen

Wenn du dich gerade in einer Stadt oder einem größeren Ort aufhältst, solltest du deinen Lebenslauf in hoher Zahl ausdrucken und einfach in allen Läden verteilen, in denen du potentiell arbeiten könntest: Cafés, Restaurants, Supermärkte, Klamotten-Läden, Bars, Diskotheken etc. Bei der Gelegenheit kannst du dich gleich persönlich bei deinem potentiellen Boss vorstellen und im besten Fall einen guten Eindruck hinterlassen. Tatsächlich ist das in vielen Work and Travel-Ländern sehr gern gesehen und eine der besten Strategien, um sehr schnell an einen Job zu kommen.

>> Welche Bewerbungsunterlagen braucht man für Work and Travel-Jobs?

7_kleinEinfach vorbeifahren

Bei landwirtschaftlichen Jobs, die es naturgemäß eher in abgelegenen Gebieten gibt, kannst du natürlich nicht einfach deinen Lebenslauf verteilen. Aber auch hier kann es sinnvoll sein, einfach vorbeizufahren und dich persönlich vorzustellen. Deinen Lebenslauf brauchst du nicht mitnehmen, der interessiert in dieser Branche die wenigsten. Gut ist dagegen, wenn du direkt in Arbeitsklamotten vorbeifährst mit der Ansage, dass du direkt loslegen kannst. Am Erfolg versprechendsten ist es, wenn du vorher nachschaust, in welchen Regionen gerade Erntezeit ist. Dort werden mit hoher Wahrscheinlichkeit dringend helfende Hände gebraucht. Falls du kein eigenes Auto hast: Such dir einen anderen Work and Traveller mit Auto, der auch gerade auf Jobsuche ist.

8_kleinJobagentur

Eine weitere Möglichkeit, beim Work and Travel möglichst schnell einen Job zu finden und damit wieder an Geld zu kommen, sind Jobagenturen. In vielen Work and Travel-Ländern wie beispielsweise Australien, Neuseeland und Kanada sind private Jobagenturen viel verbreiteter als bei uns und oft auch für Bewerber kostenlos. Die meisten Jobagenturen haben sich auf bestimmte Branchen spezialisiert. Für Work and Traveller sind meist Gastronomie, Tourismus, Landwirtschaft und Baubranche am interessantesten. In diesen Bereichen findest du auch kurzfristig einen Job.

Fazit

Mit etwas Einsatz und Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten ist es ganz bestimmt kein Problem, in Ländern wie Australien, Neuseeland oder Kanada schnell einen Job zu finden. Daher brauchst du keine Angst davor haben, beim Work and Travel irgendwann mal ohne Geld dazustehen. Wo ein Wille ist, findet sich gerade beim Work and Travel immer ein Weg. In Teil 3 unserer Serie „Ohne Geld im Ausland“ erfährst du, wie du mit sehr wenig Geld bzw. teilweise sogar ganz ohne Geld im Ausland von A nach B kommst.

Hier weiterlesen:

Teil 1 | Kostenlos im Ausland wohnen

Teil 3 | Fortbewegung ohne Geld

Teil 4 | Kein verfügbares Geld

Teil 5 | 5 Tipps, damit es gar nicht so weit kommt


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