Interview mit Jenny und Basti von 22places

Jenny und Sebastian, sind die Gründer von 22places – Die beiden sympathischen Berliner sind Weltenbummler, Reisefotografen, Influencer, Blogger, digitale Normaden, Online-Marketing Experten und wahrscheinlich noch vieles mehr. Auf ihrem deutschsprachigen Reiseblog mit thematischem Schwerpunkt auf Reisefotografie, zeigen sie nicht nur wie man selber die besten Momente einer Reise mit der Kamera einfängt, sondern auch die weltweit besten Spots für unvergessliche Momentaufnahmen. Wir trafen die beiden auf der diesjährigen ITB in Berlin und wollten noch viel mehr über die beiden und ihr Erfolgsgeheimnis erfahren.

W & T Magazin: Ihr seid mit eurem Blog viel in der Welt unterwegs. Wie hat eure Leidenschaft zu reisen angefangen?

Jenny: Ich habe nach meinem Abi Au Pair in den USA gemacht. Das war kein Zufall da meine Eltern große Amerika Fans sind und ich mich schon früh in dieses Land verliebt habe. Schon als Kind hab ich immer gesagt: „Wenn ich mal groß bin geh ich nach New York.“

Basti: Ich war ebenfalls schon immer viel in der Welt unterwegs. Auch ohne speziellen Auslandsaufenthalt, war die Reiselust schon früh in mir geweckt.

W & T Magazin: Dass ihr beide gerne reist ist ja eine Sache. Das tun viele. Wie seid Ihr letztendlich aber auf die Idee gekommen Reiseblogger zu werden?

Basti: Wir waren in Berlin auf einer Konferenz für Entrepreneurship. Der letzte Vortrag am letzten Tag, als alle eigentlich schon total müde waren, behandelte das Thema digitale Nomaden. Wir hatten davor nur am Rande davon gehört.

Jenny: Das hat uns völlig geflashed und total interessiert. Wir haben anschließend eine Woche lang von morgens bis abends recherchiert was digitales Nomadentum ausmacht und wie man ortsunabhängig seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Anschließend war der Plan schnell geschmiedet: Wir probieren das auch!

Wir haben uns dann ein Jahr Zeit genommen, unseren Blog bzw. unser Business aufzubauen. Nach dem einen Jahr Vorbereitungszeit ging es dann für 6 Monate nach Südostasien, wo wir dann wirklich ausprobiert haben, ob das mit dem Arbeiten und unterwegs sein klappt und ob das überhaupt etwas für uns ist.

Basti: Es hat zum Glück super geklappt und seitdem sind wir unterwegs. Mittlerweile ist es zwei Jahre her, seit wir unsere Wohnung untervermietet haben und ortsunabhängig leben und arbeiten.

W & T Magazin: Solider Plan. Was hat euch dann dazu gebracht euch auf das Thema Fotografie zu spezialisieren, anstatt wie viele andere einfach von euren Reisen und den schönen Orten zu berichten?

Jenny: Naja wie du schon richtig festgestellt hast, gibt es mittlerweile unglaublich viele Reiseblogs und es ist unheimlich schwer, mit einem neuen Blog Fuß zu fassen. Wir haben uns deshalb bewusst dazu entschieden, auf 22places die Themen Reise und Fotografie zu verbinden. Einen solchen Blog gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Außerdem haben wir beide schon immer gerne fotografiert und kannten uns mit der Fotografie schon sehr gut aus. Somit war klar, dass wir diese beiden Themen auf unserem Blog zusammenbringen wollen und so ist schließlich auch die Idee zu unserem Online-Fotokurs entstanden.

Jenny und Basti von 22places mit Kameras auf einem Sofa

Wir haben nie verstanden, warum die Fotografie oft viel zu kompliziert erklärt wird. Das wollten wir mit unserem Ansatz ändern. Wir gehen mit Spaß an die Sache ran, erklären die Technik in einfachen und anschaulichen Worten und wollen vor allem die Freude an der Fotografie in den Vordergrund stellen.

W & T Magazin: Was habt ihr eigentlich vorher gemacht und wie ist bei euch die Arbeitsaufteilung geregelt?

Basti: Jenny hat Tourismusmanagement studiert und anschließend im Marketing gearbeitet und ich war in einer Online Agentur angestellt.

W & T Magazin: Quasi die perfekte Ergänzung für das Projekt 22places!

Jenny: Sozusagen. Mittlerweile haben wir auch die ideale Arbeitsteilung im Alltag gefunden. Basti schreibt die meisten unserer Beiträge, ich bin hauptsächlich für unsere Social Media-Kanäle, Bildbearbeitung und Videoschnitt zuständig.

W & T Magazin: Und wonach wählt ihr eure Reiseziele aus?

Basti: Im ersten Jahr unserer Selbständigkeit sind wir kaum gereist, da wir die Zeit brauchten, um alles aufzubauen. Danach ging es nach Südostasien. Die Gegend ist der perfekte Einstieg, um unterwegs zu arbeiten. Die Infrastruktur zum Arbeiten ist gut und die Lebenshaltungskosten sind vergleichsweise günstig.

Nach unserer Rückkehr aus Südostasien, haben wir dann den Sommer über europäische Städte bereist, weil dort einfach viel mehr Leute hinreisen und somit die Inhalte auf dem Blog auch besser funktionieren.

Jenny und Basti lassen einen Ballon beim Lichterfest in Chiang Mai steigen

Nach Südostasien zieht es uns aber immer wieder. Vor allem Chiang Mai im Norden von Thailand hat es uns angetan. Neben Bali ist das der Hotspot für digitale Nomaden in Südostasien. Es ist günstig, es gibt viele tolle Cafés, gutes Internet und man trifft viele andere Menschen, die einen ähnlichen Lebensstil haben.

Chiang Mai ist mittlerweile so eine Art Heimat in der Ferne für uns.

W & T Magazin: Und wo geht es 2017 für euch hin?

Jenny: Direkt nach der ITB geht es für einen Monat nach Japan. Im Juni sind wir auf Mauritius, anschließend in Tallinn und in Vorarlberg in Österreich. Im Oktober ist dann der Bundesstaat Alberta in Kanada fest eingeplant, bevor es dann wieder nach Hause geht, also nach Chiang Mai.

Außerdem sind wir den Sommer über auch immer mal wieder zu Hause bei unseren Eltern. Die freuen sich auch, dass sie uns mal etwas länger sehen.

W & T Magazin: Da kann man schon sehr neidisch werden. Reisen mit Arbeiten zu verbinden klingt ja eigentlich nach dem absoluten Traum. Kein Wunder also, dass immer mehr junge Menschen den Plan fassen Geld mit Reiseblogs zu verdienen, während man eigentlich den ganzen Tag am Strand in der Hängematte chillt und ab und zu mal was postet. Welche Probleme und Hürden gibt es denn eigentlich bei der Umsetzung?

Basti: Also dieses Klischee vom Reiseblogger, der nur Urlaub macht und ab und zu mal ein Foto postet, können wir absolut nicht bestätigen. Wir haben das ganze von Anfang an als Vollzeitjob betrachtet und gerade deshalb uns auch ein Jahr Zeit genommen, alles aufzubauen, bevor wir richtig losgereist sind.

So ein Blog macht verdammt viel Arbeit. Die Webseite muss gepflegt, die Social-Media Kanäle bespielt, unzählige E-Mail-Anfragen beantwortet werden und nebenbei muss man dann ja auch noch Texte und Fotos produzieren. Buchführung und Steuern gehören natürlich für uns auch zum Alltag.

Jenny und Basti von 22places mit ihrem Logo

Wir haben mal überschlagen, wie viel wir eigentlich wirklich arbeiten und es ist definitiv viel mehr als in unseren vorherigen Jobs. Aber es macht unheimlich viel Spaß.

Wir haben dazu auch mal einen ausführlichen Artikel über das Thema „Beruf Reiseblogger“  geschrieben, in dem wir genau beschreiben, wie unser Alltag so aussieht und womit wir überhaupt unser Geld verdienen.

Jenny: Ganz nebenbei sind wir auch nicht die Typen, die jede Nacht in einem Hostel Dorm mit 10 anderen Leuten übernachten wollen. Daher muss man sich auch schon Gedanken machen, wie man letztendlich sein Geld verdienen will. Man braucht jetzt zwar keinen Businessplan aber eine gute Recherche und ein Plan B in der Hinterhand können nicht schaden.

Wer jetzt in Sachen digitales Nomadentum und/oder Reisefotografie Blut geleckt hat, der findet unter www.22places.de viele viele Blogbeiträge, Reisetipps und einen Online-Fotokurs. Wenn du Jenny und Basti quasi Schritt für Schritt auf ihren Reisen begleiten willst, dann solltest du den beiden außerdem noch auf Instagram folgen, wo sie dich regelmäßig mit Fotos und Stories versorgen.


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