Blog 9 | Barbara und Annalena in Neuseeland

Die Erfahrung, zwischendurch nach Hause zu fliegen, werden zwar wahrscheinlich nicht allzu viele machen, aber vielleicht macht ihr euch ja auch Gedanken darüber, wie es ist, wieder Zuhause zu sein und Familie und Freunde wiederzusehen. Deswegen berichten wir in diesem Artikel über die drei Wochen, die wir getrennt voneinander verbracht haben.

Barbara

Der Abschied

Natürlich war ich erst mal super traurig, Neuseeland und Anna verlassen zu müssen und das alles nur wegen einer Operation, aber ich hatte ja im Vorfeld für mich beschlossen, dass diese kein Hindernis für meine Neuseelandreise sein sollte, sondern nur eine kurze Unterbrechung. In dem Wissen, das alles bald wiederzusehen, musste ich mich also von Anna und der schönen Landschaft verabschieden. Nachdem man 4 Monate lang 24 Stunden am Tag auf engstem Raum miteinander gelebt hat und jedes Erlebnis und die meisten Gedanken geteilt hat, war das schon ein komisches Gefühl. Man wächst durch so eine Reise auf jeden Fall zusammen, weil man so viel erlebt, das einen verbindet. Ich kann also jedem, der noch überlegt, ob er alleine oder mit jemandem zusammen reisen soll, nur empfehlen, sich den besten Freund/die beste Freundin zu schnappen und sich zusammen in ein unvergessliches Abenteuer zu stürzen.

Zurück zum Thema: Ich war wirklich traurig, mich von Anna zu trennen, aber ich hatte ja auch Vieles, auf das ich mich freuen konnte.

Die Ankunft

Nach 30 Stunden Flug kam ich natürlich etwas erschöpft und müde am Flughafen an, wurde dort aber von meinem Vater und meinem Freund empfangen. Die beiden wiederzusehen und vor allem zu umarmen und solange ich will, mit ihnen reden zu können, tat mir schon unglaublich gut und hat das kalte, nasse Deutschland-Wetter wiedergutgemacht. Die drei Wochen Zuhause habe ich neben Operation und Studienfindung unter anderem dazu genutzt, mich mit meinen Freunden zu treffen.  Wir hatten uns natürlich ziemlich viel zu erzählen, denn man darf nicht vergessen, dass nicht nur man selbst, sondern auch alle anderen in  dieser Zeit viel erleben. Neben ausführlichen Gesprächen habe ich natürlich auch Mamas Essen, die Dusche und mein eigenes Zimmer genossen, denn das alles vermisst man auf Reisen doch schon das ein oder andere Mal.

Die Kehrseite des Ganzen ist allerdings, dass man sich schneller, als einem lieb ist, wieder an das alles gewöhnt und die guten Vorsätze aus Neuseeland dem Alltagstrott weichen. Ich kann also allen, die nach Hause fliegen, nur empfehlen, sich ein bisschen Ausland nach Hause zu holen, vielleicht doch noch mal wandern zu gehen oder nicht ganz so viel Zeit vor Laptop und Handy zu verschwenden, denn das hat mich persönlich gestört. Aber generell gilt es natürlich erstmal, die Zeit vor Ort so gut es gut zu genießen!

Annalena

Während Barbara drei Wochen lang noch einmal in den Genuss warmer Duschen, leckeren Essens und eines eigenen Bettes kommen konnte, habe ich mich zwei anderen Freunden angeschlossen, um gemeinsam die Ostküste der Südinsel zu erkunden. Den ersten Schritt bildete hierbei der Flug von Wellington nach Invercargill (Südzipfel der Südinsel), was zwar an sich keine lange Strecke ist, unter den Umständen, in einem Miniflugzeug fliegen zu müssen, aber verhältnismäßig teuer geworden ist. Wenn man also einen Inlandsflug plant, sollte man sich im Voraus informieren, ob man nun tatsächlich ein Miniflugzeug, damit lange Flugzeiten und einen hohen Preis inkauf nimmt oder ob man eventuell über Australien wieder nach Neuseeland fliegt; das klingt vielleicht erstnal abwegig, aber man spart einen Haufen Geld, wie ich im Nachhinein erfahren habe.

Als ich dann endlich in Invercargill angekommen war, wurde ich von den beiden Jungs freudig erwartet. Nachdem dann auch die ersten Lebensmitteleinkäufe zu dritt getätigt waren, mussten wir noch eine Zeltausstattung besorgen, da dies für die kommenden drei Wochen mein Zuhause werden sollte. Zum Glück kann man auch das günstig (aber qualitativ nicht am hochwertigsten) im Warehouse bekommen.

Damit waren wir zumindest in dieser Hinsicht für die nächsten drei Wochen gewappnet und wir konnten unsere Reise entlang der Ostküste Richtung Norden beginnen. Die erste Woche haben wir in den Catlins verbracht, in denen dank arktischer Temperaturen die Nächte zur Qual wurden. Nach einer Weile hatte ich dann aber alle meine dicken Oberteile zusammengesucht und übereinandergeschichtet angezogen, was vielleicht nicht die eleganteste, aber die wärmste Weise war. Bis zu diesem Zeutpunkt, hatte ich sehr bereut, keinen wärmeren Schlafsack mitgenommen zu haben. Es wäre mit Sicherheit eine gute Investition gewesen.

Je weiter wir nach oben kamen, desto schöner wurde auch das Wetter. Wir arbeiteten uns langsam, aber sicher mithilfe der Campermate-App nach oben. Unsere Ziele waren dabei alle größeren Küstenstädte, wie Dunedin, Christchurch und Nelson sowie der Mount Cook im Inselinneren und die angrenzenden Seen. Die Landschaft war zu jedem Zeitpunkt wunderschön und auch mit den Jungs habe ich mich super gut verstanden, sodass die Zeit ohne meine beste Freundin an der Seite sehr schnell rumgegangen ist und es durchaus schlimmer hätte sein können.

Hier weiterlesen:

> Blog 1: Barbara & Annalena in Neuseeland | Erwartungen und Ängste

> Blog 2:  Barbara & Annalena in Neuseeland | Ankunft & Autokauf

> Blog 3: Barbara & Annalena in Neuseeland | Schöne Buchten, riesige Bäume und das Ende der Welt

> Blog 4: Barbara & Annalena in Neuseeland | Von einer Jobsuche mit Hindernissen und ersten Arbeitserfahrungen

> Blog 5: Barbara & Annalena in Neuseeland | Weihnachten mal anders

> Blog 6: Barbara & Annalena in Neuseeland | Reflexionen

> Blog 7: Barbara & Annalena in Neuseeland | Über unsere WWOOFing-Erfahrung

> Barbara & Annalena im Interview mit dem Work & Travel-Magazin

Coming soon!

>> Blog 10: Barbara & Annalena in Neuseeland | Nordinsel vs Südinsel


Schreibe einen Kommentar